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Dolchstoßlegende - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Dolchstoßlegende - Geschichte. Dolchstoßlegende, bezeichnet die von der deutschen Militärführung und dem emigrierten und abgedankten Kaiser Wilhelm II. aufgestellte Behauptung, die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg sei Folge der von den deutschen Sozialisten und Pazifisten geschürten Kriegsmüdigkeit und der Novemberrevolution von 1918 gewesen. Vor dem Untersuchungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung erklärte der frühere Chef der Obersten Heeresleitung, Paul von Hindenburg, im November 1919, die Front der ,,im Felde unbesiegten" deutschen Truppen sei aus der Heimat ,,von hinten erdolcht" worden. In Wirklichkeit befand sich Deutschland im Herbst 1918 wegen militärischer Niederlagen, fehlender Rohstofflieferungen, Zusammenbruchs der verbündeten Mächte und katastrophaler Versorgungslage im Inneren in einer strategisch unhaltbaren Lage. Aus diesen Gründen trat General Erich Ludendorff, Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung, Ende September 1918 zurück und verlangte einen ,,sofortigen Waffenstillstand". Er gehörte später zu den eifrigsten Propagandisten der Dolchstoßlegende. In der Weimarer Republik diente sie den extremen Rechten - u. a. der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) und der NSDAP - als eine der zugkräftigsten Parolen im Kampf gegen als ,,Novemberverbrecher" diffamierte demokratische Politiker. Im Dolchstoßprozess von 1925 wurde die Unhaltbarkeit der Dolchstoßlegende auch juristisch bewiesen, ohne dass sie damit - mit der Autorität des im gleichen Jahr zum Reichspräsidenten gewählten Paul von Hindenburg versehen - als agitatorische Waffe gegen die Republik ihre Wirksamkeit verloren hätte. Verfasst von: Wieland Eschenhagen Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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