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Dominikanische Republik - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Dominikanische Republik - geographie. 1 EINLEITUNG Dominikanische Republik, Staat der Westindischen Inseln. Die Dominikanische Republik erstreckt sich auf dem östlichen Teil der Antilleninsel Hispaniola und grenzt im Westen an Haïti. Mit 48 400 Quadratkilometern ist das Land etwas größer als Niedersachsen. Hauptstadt ist Santo Domingo. 2 LAND 2.1 Physische Geographie Die Dominikanische Republik ist überwiegend gebirgig. Sie wird landschaftlich durch vier von Nordwesten nach Südosten verlaufende Gebirgszüge gegliedert, die durch lang gestreckte Tieflandfurchen voneinander getrennt werden. In der Cordillera Central befindet sich mit dem Pico Duarte (3 098 Meter) der höchste Berg des Landes. Aufgrund der hohen Verbreitung von Kalkgesteinen sind Karsterscheinungen weit verbreitet. Der stark salzhaltige Lago Enriquillo ist der einzige größere See des Landes. Der Seespiegel befindet sich in einer Höhe von 44 Metern unter dem Meeresspiegel. 2.2 Klima Das Klima der Dominikanischen Republik ist der Lage entsprechend randtropisch mit dem Wechsel zwischen winterlicher Trockenzeit und sommerlicher Regenzeit. Durch den Gebirgsverlauf weist das Klima starke regionale Unterschiede auf. Zudem wird es maßgeblich durch den Passat geprägt. Die Gebirgszüge erhalten bis über 2 000 Millimeter Niederschläge im Jahr, für das gesamte Land liegt der Mittelwert bei 1 525 Millimetern. Der Regen fällt überwiegend zwischen Mai und Oktober. Die mittleren Monatstemperaturen liegen in Santo Domingo zwischen 24 und 27 °C. Gelegentlich wird das Land auch von Hurrikans betroffen. So wurden nach offiziellen Angaben durch den Hurrikan George im September 1998 etwa 200 Menschen getötet. 2.3 Flora und Fauna In der Dominikanischen Republik stehen 66,5 Prozent (2007) der gesamten Landesfläche unter Naturschutz. Die Vegetation ist wie auch auf den anderen Westindischen Inseln sehr vielfältig. Sukkulenten- und Dornstrauchvegetation sind dort ebenso verbreitet wie immergrüner Bergwald und Nebelwald, an der Küste gedeihen Mangroven. Erhebliche Teile der ursprünglichen Waldflächen wurden allerdings gerodet, so dass heute nur noch 28,2 Prozent der Landesfläche bewaldet sind. Bemerkenswerte Baumarten mit essbaren Früchten sind Jagua-Bäume, Sternäpfel, Meerestrauben und Guaven. Zudem gibt es Mahagoni-Bäume, Magnolien, Orchideen und mehr als 20 Palmenarten. Endemisch auf der Insel sind zwei Säugetierarten: Dominikanischer Schlitzrüssler (ein Insektenfresser) und Zaguti (ein Nagetier). Vor der Küste erscheinen Buckelwale. Zu den etwa 200 Vogelarten gehören Papageien wie Blaukronen-Amazonen und Flamingos. Meeresschildkröten kommen zur Eiablage an die Strände, zudem leben Leguane und Krokodile auf der Insel. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt rund 9,51 Millionen (2008), was einer Bevölkerungsdichte von 197 Personen pro Quadratkilometer entspricht. Rund 60 Prozent der Einwohner leben in Städten. 60 Prozent der Bevölkerung sind Mulatten, 28 Prozent Weiße und 11,5 Prozent Schwarze. Die Amtssprache in der Dominikanischen Republik ist Spanisch. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 73,4 Jahren (2008). Ungefähr 90 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum katholischen Glauben. Daneben gibt es u. a. Anhänger der protestantischen Kirche, des Bahaismus und des Judentums. Neujahr wird in der Dominikanischen Republik am 1. Januar gefeiert, Epiphanie (Heilige Drei Könige, Día de los Reyes) am 6. Januar. Das Fest der Nuestra Señora de la Alta Gracia (,,Dankbare Muttergottes") begeht man am 21. Januar. Am 26. Januar, dem Tag des Duarte, gedenken die Menschen Juan Pablo Duartes, dem die Dominikanische Republik ihre Unabhängigkeit von Haïti verdankt. Der Unabhängigkeitstag am 27. Februar erinnert an die Unabhängigkeit von Haïti im Jahr 1844. Der Carnaval erstreckt sich über mehrere Wochen im Frühling. Die Wiedererlangung der Unabhängigkeit wird am 16. August und der Tag der Nuestra Señora de las Mercedes (,,Barmherzige Muttergottes") wird am 24. September gefeiert. Am Kolumbustag (12. Oktober) gedenkt man der ,,Entdeckung" Amerikas durch Christoph Kolumbus. An Weihnachten, am 25. Dezember, werden jedoch keine Geschenke ausgetauscht. 3.1 Wichtige Städte Größte Stadt der Dominikanischen Republik ist die Hauptstadt Santo Domingo, in der 2,30 Millionen Menschen leben. Weitere größere Städte sind Santiago de los Caballeros (908 000 Einwohner), La Romana (202 000 Einwohner), San Francisco de Macoris (156 000 Einwohner), La Vega, San Juan und Barahona. 4 BILDUNG Schulpflicht besteht in der Dominikanischen Republik für die Dauer von 9 Jahren. 85,4 Prozent der Bevölkerung können lesen und schreiben. Es gibt fünf Hochschulen, die älteste davon wurde 1538 in Santo Domingo gegründet. 5 KULTUR Die Dominikanische Republik war der Ort, an dem sich die ersten Europäer als Kolonie in der Neuen Welt ansiedelten. Einige der Bauten aus der Kolonialzeit sind heute noch zu sehen. Europäischer Einfluss ist auch in der Kunst, Musik und Literatur spürbar. Der Nationaltanz Merengue entwickelte sich aber hauptsächlich aus afrikanischen Klängen und Tänzen. 6 VERWALTUNG UND POLITIK Gemäß der Verfassung von 1966 ist die Dominikanische Republik eine präsidiale Republik. Die Exekutive liegt beim Präsidenten, der für vier Jahre direkt gewählt wird und seit der Verfassungsänderung von 1994 nicht unmittelbar wiedergewählt werden darf. Der Präsident ernennt die Minister, ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und verfügt über eine Reihe von weit reichenden Notstandsbefugnissen. Die Legislative liegt beim Kongress, einem Zweikammerparlament, das sich aus dem Senat (32 Mitglieder) und dem Abgeordnetenhaus (150 Sitze) zusammensetzt. Beide Häuser werden für jeweils vier Jahre gewählt. Für Bürger ab dem 18. Lebensjahr besteht Wahlpflicht. Das Land ist in 29 Provinzen und einen Nationaldistrikt (den Hauptstadtdistrikt) gegliedert. Die Gouverneure der Provinzen werden von der Regierung ernannt; der Nationaldistrikt und die Kommunen werden von Räten (mindestens fünf Mitglieder) verwaltet. Die wichtigsten politischen Parteien sind der sozialdemokratische Partido Revolucionario Dominicano (PRD, Revolutionäre Dominikanische Partei), der konservative Partido Reformista Social Cristiano (PRSC, Christlichsoziale Reformpartei) und der Partido de la Liberación Dominicana (PLD, Dominikanische Befreiungspartei), der sich 1973 vom PRD abgespalten hatte. 7 WIRTSCHAFT Grundlagen der Wirtschaft sind der Tourismus, die Landwirtschaft und der Bergbau. Insbesondere die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Die Wirtschaft ist aber nach wie vor auf den Export landwirtschaftlicher Güter konzentriert. Neben dem Hauptanbauprodukt Zuckerrohr werden Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak und Sisalpalmen kultiviert. 83 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe verfügen aber nur über Anbauflächen unter 6,3 Hektar, die oft lediglich zur Subsistenzwirtschaft ausreichen. In den Tieflandgebieten herrscht Großgrundbesitz vor. Vorhandene Bodenschätze werden nur in begrenztem Umfang abgebaut. Bauxit und Nickel gewannen Anfang der siebziger Jahre größere Bedeutung. Die Vorkommen von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin sowie Eisenerz und Salz sind begrenzt. Der industrielle Sektor verarbeitet vor allem die heimischen Rohstoffe. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 32 Milliarden US-Dollar (2006; Dienstleistungen 61,8 Prozent, Industrie 26,2 Prozent, Landwirtschaft 12,1 Prozent). Daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 3 312,20 US-Dollar. 16 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 21 Prozent in der Industrie und 63 Prozent im Dienstleistungssektor. 7.1 Währung und Außenhandel Landeswährung ist der Dominikanische Peso zu 100 Centavos. Exportiert werden vor allem Bergbauerzeugnisse, Rohrzucker, Kakao, Kaffee und Bananen, wichtigste Importprodukte sind Maschinen, Brennstoffe, Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse und Fahrzeuge. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, gefolgt von Venezuela, Mexiko, Japan und einigen Staaten der Europäischen Union (vor allem den Beneluxstaaten und Spanien). 7.2 Verkehrswesen Die verkehrstechnische Erschließung ist gut. Das Straßennetz, das eine Gesamtlänge von 12 600 Kilometern besitzt, verbindet alle wichtigen Orte des Landes. Etwa 49 Prozent des Straßennetzes sind befestigt. Eisenbahnverbindungen spielen dagegen eine kleine Rolle. Das Schienennetz der staatlichen Eisenbahngesellschaft umfasst nur 142 Kilometer. Ein privates Schienennetz von etwa 16 000 Kilometer Länge dient ausschließlich dem Transport von Zuckerrohr und Bananen. Von den 15 Häfen sind neun auf den Außenhandel spezialisiert, vier auf den Küstenverkehr und zwei auf den Tourismus. Wichtigste Häfen sind Santo Domingo, San Pedro de Macoris, La Romana sowie Puerto Plata an der Nordküste. Durch den Aufschwung des Tourismus hat der Flugverkehr eine größere Bedeutung erlangt. Anfang der neunziger Jahre wurde der Flughafen von Santo Domingo zu einer regionalen Drehscheibe ausgebaut. 8 GESCHICHTE 1492 entdeckte Christoph Kolumbus die Insel Hispaniola. Zu dieser Zeit war die Insel mehrheitlich von den Arawak besiedelt, einer der größten südamerikanischen indianischen Sprachfamilie, und lag wohl gerade in Konflikt mit den Kariben, die sich, nachdem sie die Arawak auf den Kleinen Antillen verdrängt hatten, nun den Großen Antillen zuwandten. Unmittelbar nach der Entdeckung durch Kolumbus besiedelten europäische Kolonisten die Insel, die sich rasch zum zentralen Stützpunkt der Spanier für die Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung des karibischen Raumes entwickelte. Bereits im 16. Jahrhundert war die einheimische Bevölkerung der Insel weitgehend ausgerottet - durch Kriege und von den Europäern eingeschleppte Krankheiten. Und obwohl nun zunehmend schwarze Sklaven die indianische Bevölkerung als Arbeitskräfte ersetzten, verlor die Insel an wirtschaftlicher Bedeutung; zudem verlegte Spanien seinen Herrschaftsmittelpunkt auf das zentral- und südamerikanische Festland, nach Peru und Mexiko, so dass auch die politische Bedeutung der Insel schwand. Aufgrund der günstigen Strömungs- und Windverhältnisse sowie der klimatischen Verhältnisse blieb Hispaniola jedoch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von besonderer strategischer Bedeutung. 8.1 Der Weg in die Unabhängigkeit 1679 musste Spanien im Frieden von Rijswijk den überwiegend von Schwarzen sowie französischen Kolonisten bewohnten Westteil, das spätere Haïti, an Frankreich abtreten. Im Frieden von Basel verlor Spanien 1795 auch den vor allem von Weißen und Mulatten besiedelten Ostteil der Insel an Frankreich. Mit militärischer Unterstützung Großbritanniens bezwangen spanische Kreolen 1808/09 die haïtianisch-französischen Truppen im Ostteil der Insel, der nun wieder unter spanische Oberhoheit kam. Am 1. Dezember 1821 erklärte sich der Osten für unabhängig, aber bereits im Februar 1822 besetzten wiederum haïtianische Truppen das Land, das nun der Herrschaft des Nachbarlandes unterstellt wurde. 1844 löste sich der Osten durch einen Aufstand aus der haïtianischen Herrschaft, erklärte am 27. Februar 1844 erneut seine Unabhängigkeit und gab sich den Namen Dominikanische Republik. 8.2 Bedrohte Unabhängigkeit Während des gesamten 19. Jahrhunderts blieb die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik gefährdet sowohl von außen, von Seiten Haïtis, als auch durch die hohe politische Instabilität im Inneren. Die zumeist diktatorisch regierenden Präsidenten der Dominikanischen Republik suchten das Problem auf unterschiedliche Weise zu lösen: Pedro Santana unterstellte die Dominikanische Republik 1861 spanischer Oberhoheit, 1865 trennte sich das Land aber wieder von Spanien; 1870 plante die Regierung eine Annexion durch die USA, das Vorhaben scheiterte aber. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts stabilisierte sich das Land innenpolitisch und begann, sich - nach Jahrzehnten der Stagnation - nun auch wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Den wirtschaftlichen Aufschwung verdankte die Dominikanische Republik u. a. Krediten aus dem Ausland. Als die Dominikanische Republik mit der Rückzahlung in Verzug geriet, übernahmen die USA 1905 die Kontrolle über die Finanzen, und nach neuerlichen Unruhen besetzten die USA von 1916 bis 1924 das Land und übernahmen de facto die Regierung. 8.3 Die Ära Trujillo 1930 riss der Diktator Rafael Leonidas Trujillo y Molina die Macht an sich. Er errichtete ein diktatorisches Regime und verschaffte seiner Familie praktisch alle Schlüsselpositionen in Politik und Wirtschaft. Zwar nahm die von Trujillo beherrschte Wirtschaft einen rasanten Aufschwung - allerdings teilweise aufgrund gewaltsamer Methoden; jegliche Art von Opposition aber wurde brutal unterdrückt. 1961 fiel Trujillo einem Attentat zum Opfer; seine Familie musste im Zuge der nun folgenden (versuchten) Demokratisierung das Land verlassen. 8.4 Bürgerkrieg 1962 wurde der linksorientierte Exilpolitiker Juan Bosch vom Partido Revolucionario Dominicano (PRD) zum Präsidenten gewählt. Er leitete eine Reihe von politischen und Sozialreformen ein, mit denen er jedoch auf den Widerstand der alten Eliten stieß. Nach nur siebenmonatiger Amtszeit wurde er 1963 gestürzt; die Macht übernahm nun eine Militärjunta. Die Auseinandersetzung um den innenpolitischen Kurs, die Richtung und das Ausmaß der Reformen eskalierte 1965 in einem Bürgerkrieg. Durch eine militärische Intervention zunächst der USA alleine, dann der OAS, wurde der Bürgerkrieg 1966 beendet; die Interventionstruppen zogen wieder ab. 8.5 Die Regierung Balaguer 1966 wurde Joaquín Balaguer vom konservativen Partido Reformista Social Cristiano (PRSC) zum Präsidenten gewählt; 1970 und 1974 wurde er im Amt bestätigt. Balaguer, der bereits unter Trujillo politische Ämter innehatte, stand für eine weitgehende Kontinuität der Machtstrukturen aus der Trujillo-Ära und blockierte mit seiner Regierung eine Fortführung des Demokratisierungsprozesses. Die noch 1966 verabschiedete Verfassung trug deutlich konservative Züge. 1972 wurde eine begrenzte Agrarreform eingeführt. Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre nahmen die Menschenrechtsverletzungen wieder zu, ebenso die politische Repression durch die Sicherheitskräfte und die staatlich tolerierten Todesschwadronen. Die Gewalt zwischen rechtsradikalen Todesschwadronen und Oppositionellen sowie linksgerichteten Terroristen eskalierte; 1973 wurde der Ausnahmezustand verhängt. Da die Opposition daraufhin die Wahlen 1974 boykottierte und sich die Wahlbeteiligung auf 50 Prozent reduzierte, schwand die Legitimität des Regimes Balaguer weiter. 8.6 Die Opposition gewinnt an Macht Mit dem Amtsantritt Jimmy Carters als US-Präsident 1977 vollzogen die USA in ihrer Politik gegenüber der Dominikanischen Republik eine Kehrtwende. Sie setzten die Regierung Balaguer unter Druck, die Menschenrechte zu respektieren und politischen Pluralismus zu garantieren. Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen 1978 ging der Wahlsieg eindeutig an den PRD, Präsident wurde Silvestre Antonio Guzmán Fernández vom PRD. Die oberste Wahlbehörde fällte allerdings einen fragwürdigen Schiedsspruch, der Balaguers Partei die Mehrheit im Senat einräumte. War die Amtszeit Guzmáns (1978-1982) durch Reformansätze geprägt, so war die Präsidentschaft seines Nachfolgers Jorge Salvador Blanco (1982-1986), ebenfalls PRD, von einer massiven Wirtschaftskrise überschattet. Die Regierung Salvador Blanco sah sich nun gezwungen, einen autoritäreren Kurs zu steuern, der Streiks und Unruhen nach sich zog. 8.7 Rückkehr der alten Kräfte Dies begünstigte den Wiederaufstieg Balaguers: Mit den Wahlen von 1986 kehrte er in das Präsidentenamt zurück, und 1990 und 1994 wurde er jeweils mit knapper Mehrheit im Amt bestätigt. Balaguer verfolgte nun einerseits einen populistischen Kurs, andererseits provozierte er mit seiner Sparpolitik, die er auf Druck des Internationalen Währungsfonds durchführte, immer wieder Streiks und Unruhen, teilweise auch blutige Auseinandersetzungen. In der Zeit nach dem Sturz Jean-Bertrand Aristides in Haïti 1991 bis zu dessen Wiedereinsetzung 1994 spielte die Dominikanische Republik eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der internationalen Boykotte und Handelssperren, die gegen das Nachbarland verhängt worden waren. Nachdem nach den Wahlen von 1994 schwere Zweifel an deren Rechtmäßigkeit laut geworden waren - man warf Balaguer und seiner Partei Wahlfälschung zu seinen Gunsten vor -, wurden noch 1994 vorgezogene Neuwahlen für 1996 anberaumt. Aus dem ersten Wahlgang 1996 ging der Kandidat des oppositionellen PRD mit dem größten Stimmenanteil hervor; im zweiten Wahlgang setzte sich dann jedoch Leonel Fernández Reyna vom Partido de la Liberación Dominicana (PLD) durch, nachdem seine Partei ein Wahlbündnis mit dem noch regierenden PRSC geschlossen hatte. Unter Fernández' Regierung erlebte die Wirtschaft ein stabiles Wachstum; Kritiker bemängelten allerdings, dass von dem Wirtschaftswachstum und dem daraus resultierenden größeren Wohlstand die Armen praktisch überhaupt nicht profitierten. Aus den Präsidentschaftswahlen vom Mai 2000 ging der Kandidat des Partido Revolucionario Dominicano (PRD), Hipólito Mejía, als Sieger hervor. Zwar hatte er die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit knapp verpasst, aber der Zweitplatzierte, Danilo Medina vom regierenden PLD, hatte auf einen zweiten Wahlgang verzichtet. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger suchte Mejía die Situation der Armen zu verbessern; jedoch rutschte unter seiner Regierung die Wirtschaft in eine schwere Rezession, die Inflation erhöhte sich auf fast 45 Prozent, und die Verschuldung im Ausland stieg rapide. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2004 unterlag Mejía daher wie erwartet seinem Vorgänger Fernández klar; Fernández versprach eine neuerliche Stabilisierung der Wirtschaft und erklärte, mit den USA über die immensen Auslandsschulden seines Landes verhandeln zu wollen. Im Mai 2004 wurde Hispaniola von anhaltenden, starken Regenfällen heimgesucht, in deren Folge es vor allem im Binnenland des dominikanisch-haïtianischen Grenzgebietes zu schweren Überschwemmungen kam. Hochwasser- und Schlammfluten zerstörten zahlreiche Häuser und sogar ganze Ortschaften und forderten in der Dominikanischen Republik hunderte Todesopfer. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Reformista Social Cristiano (PRSC, Christlichsoziale Reformpartei) und der Partido de la Liberación Dominicana (PLD, Dominikanische Befreiungspartei), der sich 1973 vom PRD abgespalten hatte. 7 WIRTSCHAFT Grundlagen der Wirtschaft sind der Tourismus, die Landwirtschaft und der Bergbau.

Insbesondere die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr sind in den vergangenen Jahrenstark angestiegen.

Die Wirtschaft ist aber nach wie vor auf den Export landwirtschaftlicher Güter konzentriert.

Neben dem Hauptanbauprodukt Zuckerrohr werden Bananen,Kaffee, Kakao, Tabak und Sisalpalmen kultiviert.

83 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe verfügen aber nur über Anbauflächen unter 6,3 Hektar, die oft lediglich zurSubsistenzwirtschaft ausreichen.

In den Tieflandgebieten herrscht Großgrundbesitz vor. Vorhandene Bodenschätze werden nur in begrenztem Umfang abgebaut.

Bauxit und Nickel gewannen Anfang der siebziger Jahre größere Bedeutung.

Die Vorkommen vonEdelmetallen wie Gold, Silber und Platin sowie Eisenerz und Salz sind begrenzt.

Der industrielle Sektor verarbeitet vor allem die heimischen Rohstoffe.

DasBruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 32 Milliarden US-Dollar (2006; Dienstleistungen 61,8 Prozent, Industrie 26,2 Prozent, Landwirtschaft 12,1 Prozent).

Daraus ergibt sichein BIP pro Einwohner von 3 312,20 US-Dollar.

16 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 21 Prozent in der Industrie und 63 Prozent imDienstleistungssektor. 7.1 Währung und Außenhandel Landeswährung ist der Dominikanische Peso zu 100 Centavos.

Exportiert werden vor allem Bergbauerzeugnisse, Rohrzucker, Kakao, Kaffee und Bananen, wichtigsteImportprodukte sind Maschinen, Brennstoffe, Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse und Fahrzeuge.

Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, gefolgt von Venezuela,Mexiko, Japan und einigen Staaten der Europäischen Union (vor allem den Beneluxstaaten und Spanien). 7.2 Verkehrswesen Die verkehrstechnische Erschließung ist gut.

Das Straßennetz, das eine Gesamtlänge von 12 600 Kilometern besitzt, verbindet alle wichtigen Orte des Landes.

Etwa49 Prozent des Straßennetzes sind befestigt.

Eisenbahnverbindungen spielen dagegen eine kleine Rolle.

Das Schienennetz der staatlichen Eisenbahngesellschaft umfasst nur142 Kilometer.

Ein privates Schienennetz von etwa 16 000 Kilometer Länge dient ausschließlich dem Transport von Zuckerrohr und Bananen.

Von den 15 Häfen sind neunauf den Außenhandel spezialisiert, vier auf den Küstenverkehr und zwei auf den Tourismus.

Wichtigste Häfen sind Santo Domingo, San Pedro de Macoris, La Romana sowiePuerto Plata an der Nordküste.

Durch den Aufschwung des Tourismus hat der Flugverkehr eine größere Bedeutung erlangt.

Anfang der neunziger Jahre wurde der Flughafenvon Santo Domingo zu einer regionalen Drehscheibe ausgebaut. 8 GESCHICHTE 1492 entdeckte Christoph Kolumbus die Insel Hispaniola.

Zu dieser Zeit war die Insel mehrheitlich von den Arawak besiedelt, einer der größten südamerikanischenindianischen Sprachfamilie, und lag wohl gerade in Konflikt mit den Kariben, die sich, nachdem sie die Arawak auf den Kleinen Antillen verdrängt hatten, nun den GroßenAntillen zuwandten.

Unmittelbar nach der Entdeckung durch Kolumbus besiedelten europäische Kolonisten die Insel, die sich rasch zum zentralen Stützpunkt der Spanier fürdie Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung des karibischen Raumes entwickelte.

Bereits im 16.

Jahrhundert war die einheimische Bevölkerung der Insel weitgehendausgerottet – durch Kriege und von den Europäern eingeschleppte Krankheiten.

Und obwohl nun zunehmend schwarze Sklaven die indianische Bevölkerung als Arbeitskräfteersetzten, verlor die Insel an wirtschaftlicher Bedeutung; zudem verlegte Spanien seinen Herrschaftsmittelpunkt auf das zentral- und südamerikanische Festland, nach Peruund Mexiko, so dass auch die politische Bedeutung der Insel schwand.

Aufgrund der günstigen Strömungs- und Windverhältnisse sowie der klimatischen Verhältnisse bliebHispaniola jedoch bis zum Ende des 18.

Jahrhunderts von besonderer strategischer Bedeutung. 8.1 Der Weg in die Unabhängigkeit 1679 musste Spanien im Frieden von Rijswijk den überwiegend von Schwarzen sowie französischen Kolonisten bewohnten Westteil, das spätere Haïti, an Frankreichabtreten.

Im Frieden von Basel verlor Spanien 1795 auch den vor allem von Weißen und Mulatten besiedelten Ostteil der Insel an Frankreich.

Mit militärischer UnterstützungGroßbritanniens bezwangen spanische Kreolen 1808/09 die haïtianisch-französischen Truppen im Ostteil der Insel, der nun wieder unter spanische Oberhoheit kam.

Am1.

Dezember 1821 erklärte sich der Osten für unabhängig, aber bereits im Februar 1822 besetzten wiederum haïtianische Truppen das Land, das nun der Herrschaft desNachbarlandes unterstellt wurde.

1844 löste sich der Osten durch einen Aufstand aus der haïtianischen Herrschaft, erklärte am 27.

Februar 1844 erneut seineUnabhängigkeit und gab sich den Namen Dominikanische Republik. 8.2 Bedrohte Unabhängigkeit Während des gesamten 19.

Jahrhunderts blieb die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik gefährdet sowohl von außen, von Seiten Haïtis, als auch durch die hohepolitische Instabilität im Inneren.

Die zumeist diktatorisch regierenden Präsidenten der Dominikanischen Republik suchten das Problem auf unterschiedliche Weise zu lösen:Pedro Santana unterstellte die Dominikanische Republik 1861 spanischer Oberhoheit, 1865 trennte sich das Land aber wieder von Spanien; 1870 plante die Regierung eineAnnexion durch die USA, das Vorhaben scheiterte aber.

Erst gegen Ende des 19.

Jahrhunderts stabilisierte sich das Land innenpolitisch und begann, sich – nach Jahrzehntender Stagnation – nun auch wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Den wirtschaftlichen Aufschwung verdankte die Dominikanische Republik u.

a.

Krediten aus dem Ausland.

Als die Dominikanische Republik mit der Rückzahlung in Verzuggeriet, übernahmen die USA 1905 die Kontrolle über die Finanzen, und nach neuerlichen Unruhen besetzten die USA von 1916 bis 1924 das Land und übernahmen de factodie Regierung. 8.3 Die Ära Trujillo 1930 riss der Diktator Rafael Leonidas Trujillo y Molina die Macht an sich.

Er errichtete ein diktatorisches Regime und verschaffte seiner Familie praktisch alleSchlüsselpositionen in Politik und Wirtschaft.

Zwar nahm die von Trujillo beherrschte Wirtschaft einen rasanten Aufschwung – allerdings teilweise aufgrund gewaltsamerMethoden; jegliche Art von Opposition aber wurde brutal unterdrückt.

1961 fiel Trujillo einem Attentat zum Opfer; seine Familie musste im Zuge der nun folgenden(versuchten) Demokratisierung das Land verlassen. 8.4 Bürgerkrieg 1962 wurde der linksorientierte Exilpolitiker Juan Bosch vom Partido Revolucionario Dominicano (PRD) zum Präsidenten gewählt.

Er leitete eine Reihe von politischen und Sozialreformen ein, mit denen er jedoch auf den Widerstand der alten Eliten stieß.

Nach nur siebenmonatiger Amtszeit wurde er 1963 gestürzt; die Macht übernahm nuneine Militärjunta.

Die Auseinandersetzung um den innenpolitischen Kurs, die Richtung und das Ausmaß der Reformen eskalierte 1965 in einem Bürgerkrieg.

Durch einemilitärische Intervention zunächst der USA alleine, dann der OAS, wurde der Bürgerkrieg 1966 beendet; die Interventionstruppen zogen wieder ab.. »

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