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E. T. A. Hoffmann (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG E. T. A. Hoffmann,

Publié le 12/06/2013

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E. T. A. Hoffmann (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG E. T. A. Hoffmann, eigentlich Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, (1776-1822), deutscher Schriftsteller und Komponist. Er war ein wichtiger Repräsentant der Romantik innerhalb der deutschen Literatur. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Seine ursprünglichen dritten Vornamen Wilhelm änderte er später aus Verehrung für Wolfgang Amadeus Mozart. Nach einem Jurastudium (1795-1800) in seiner Heimatstadt trat er eine Assessorstelle in Posen an und wirkte ab 1804 als Regierungsrat im damals zu Preußen gehörigen Warschau. Sein Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Zuge der napoleonischen Besetzung Preußens 1806 problematisierte einerseits die wirtschaftlichen Verhältnisse des jungen Familienvaters (1802 Heirat mit der Polin Maria Michalina Rorer-Trszynska, 1805 Geburt der Tochter Cäcilie), andererseits bot sich ihm die Möglichkeit, seinen seit früher Jugend gehegten Neigungen als Zeichner und Musiker nachzugehen. Hoffmann war bereits in Warschau als Maler und Komponist hervorgetreten und nahm 1808 eine Stelle als Kapellmeister und Direktionsgehilfe am Bamberger Theater an. In die Bamberger Jahre (1808-1813) fällt der Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn. Nicht zufällig hatte die erste literarische Veröffentlichung Hoffmanns, dessen bevorzugtes Wirkungsfeld eigentlich die Musik war, ein musikalisches Thema: In der phantastischen Novelle Ritter Gluck (Erstdruck 1809 in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung, für die Hoffmann als Rezensent tätig war) kritisierte er die Aufführungspraxis der Gluck'schen Opern in Berlin. Gespenstisch-Phantastisches im Berlin-Kontext sollte in der Folge zu seinem Markenzeichen werden. Nach kurzfristigen Engagements an Theatern in Dresden und Leipzig erhielt Hoffmann 1814 durch die Protektion seines Jugendfreundes Theodor Gottlieb von Hippel eine Anstellung beim Königlichen Kammergericht in Berlin. Bis zu seinem Tod 1822 führte Hoffmann hier eine strapaziöse Doppelexistenz als Jurist und Dichter. Durch die Vermittlung seines Freundes Eduard Hitzig und den Publikumserfolg seiner 1813/14 publizierten Fantasiestücke in Callot's Manier kam er schnell mit den Künstlerzirkeln der Stadt in Kontakt und wurde bald zu einer prominenten lokalen Persönlichkeit. Bekanntestes Beispiel der literarischen Geselligkeit um Hoffmann ist der Kreis der Serapionsbrüder (u. a. Adelbert von Chamisso war Mitglied), der sich einige Jahre regelmäßig traf und in der gleichnamigen Novellensammlung ein poetisches Denkmal erhielt. Noch geläufiger sind Hoffmanns Zechgelage mit dem Schauspieler Ludwig Devrient in der Weinstube Lutter und Wegener, die die Legendenbildung um den angeblich haltlosen, im Rausch schaffenden Gespenster-Hoffmann schon zu Lebzeiten anregte. Tatsächlich ging Hoffmann untadelig seinen Dienstgeschäften als Justizrat und Richter nach. Wie ernst der Dichter seine juristischen Pflichten nahm, zeigte u. a. sein Eintreten für den als Demagogen inhaftierten ,,Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn, dem er entgegen dem Widerstand seiner Vorgesetzten einen fairen Prozess verschaffen wollte und dabei selber in ein Disziplinarverfahren verwickelt wurde (wegen sarkastischer Anspielungen auf die Sache in seiner Novelle Meister Floh). Hoffmann starb am 25. Juni 1822 in Berlin. 2 LITERATUR Seinen literarischen Ruhm verdankt Hoffmann seiner spezifischen Gestaltung eines skurrilen und gespenstisch verfremdeten Alltags, mit der er dem Genre des romantischen Kunstmärchens und der phantastischen Novelle neue Dimensionen eröffnete. Während sein Roman Die Elixiere des Teufels (1815/16) noch stark vom Vorbild des englischen Schauerromans geprägt war, verrieten bereits die Fantasiestücke seine persönliche Handschrift, wie sie später in den Nachtstücken (1816/17) und den Serapionsbrüdern (1819-1821) zutage trat. Vor allem in den Rahmengesprächen der Serapionsbrüder wird sichtbar, dass Hoffmanns Phantastik trotz aller Farbigkeit keine Effekthascherei war, sondern Ausdruck philosophisch-poetologischer Maximen. So beschäftigte er sich früh und intensiv mit der romantischen Transzendentalphilosophie und Naturwissenschaft, etwa Gotthilf Heinrich Schuberts Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft (1808), und kam durch seinen Bekanntenkreis mit der damals populären Theorie und Praxis des ,,animalischen Magnetismus" in Berührung. Hoffmann blieb solchen Phänomenen gegenüber stets in kritischer Distanz, reizte aber ihre poetische Faszination meisterhaft in seinen Erzählungen aus. Innovativ nutzte er dabei auch die Topographie einer Großstadt als Schauplatz unheimlicher Ereignisse und profilierte sich damit zugleich als erster ,,Berlinischer" Schriftsteller. Den Zwiespalt von Brotberuf und dichterischer Neigung empfand Hoffmann zeitlebens als schmerzlich und behandelte die Künstler-,,Philister"-Problematik häufig in seinen Werken, am prägnantesten in der Figur des Kapellmeisters Kreisler, der als Alter Ego des Dichters gilt und der im Künstlerroman Lebens-Ansichten des Katers Murr, nebst einer fragmentarischen Biographie des Kapellmeisters Kreisler in zufälligen Makulaturblättern (1821) auftaucht; dieser regte Robert Schumann zu seinem Klavierzyklus Kreisleriana an. 3 MUSIK Hoffmanns musikalisches Schaffen war dagegen eher konservativ und ist heute nur noch von marginalem Interesse, abgesehen von der Oper Undine, die er nach einer Vorlage seines Freundes Friedrich Baron de la Motte Fouqué schuf und 1816 mit großem Erfolg in Berlin auf die Bühne brachte. Danach war sie zwar rasch von den Spielplänen verschwunden, gilt jedoch heute als Prototyp der romantischen Oper und als Vorbild für den Freischütz von Carl Maria von Weber, der Hoffmanns Werk wohlwollend rezensierte. Hoffmann selbst war ebenfalls als Musikkritiker für verschiedene angesehene Zeitschriften tätig und einer der Ersten, die Ludwig van Beethovens Genie erkannten (Beethovens Instrumentalmusik, 1814). 4 NACHWIRKUNG Während Hoffmann nach seinem Tod in Deutschland schnell in Vergessenheit geriet, fand er vor allem in Frankreich zahlreiche Nachahmer und Bewunderer (Gérard de Nerval, Théophile Gautier, Charles Baudelaire und andere) und einen kongenialen Nachfahren in Edgar Allen Poe. Erst die Blüte der phantastischen Novellistik um 1900 führte zu einer Hoffmann-Renaissance in Deutschland, und die neuere germanistische Forschung hat schließlich das Zerrbild vom eindimensionalen ,,Gespenster-Hoffmann" korrigiert und ihn als einen der größten deutschen Erzähler gewürdigt. Der phantastische Stummfilm griff früh Themen Hoffmanns auf, u. a. Léo Delibes Ballett-Fassung seiner Erzählung Der Sandmann (Coppélia, 1900, von Georges Meliès). Die nach wie vor wohl populärste Adaption von Hoffmanns Erzählungen schuf Jacques Offenbach mit seiner Oper Les Contes d'Hoffmann (1880), die allerdings in verfälschender Weise das Bild vom exzentrischen Dichtergenie und seiner Gespensterwelt kolportiert. Die 1931 gegründete E.-T.-A.-Hoffmann-Gesellschaft ist in Bamberg und Berlin ansässig. Verfasst von: Joachim Nagel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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