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Eisschnelllauf 1 EINLEITUNG Eisschnelllauf, auf Eisbahnen abgehaltener wintersportlicher Schnelligkeitswettbewerb, bei dem unterschiedliche Distanzen in möglichst kurzer Zeit auf Schlittschuhen durchlaufen werden.

Publié le 22/06/2013

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Eisschnelllauf 1 EINLEITUNG Eisschnelllauf, auf Eisbahnen abgehaltener wintersportlicher Schnelligkeitswettbewerb, bei dem unterschiedliche Distanzen in möglichst kurzer Zeit auf Schlittschuhen durchlaufen werden. Der Eisschnelllauf erfordert auf den kürzeren Sprintstrecken viel explosive Kraft und über die längeren Distanzen zusätzlich eine enorme Kondition, außerdem aufgrund seiner fließenden Bewegungen und den in den Kurven wirkenden extremen Zentrifugalkräften eine perfekte Körperbeherrschung. 2 SPORTSTÄTTE, SPORTGERÄT UND TECHNIK Eisschnelllaufwettkämpfe werden im Freien oder in Hallen auf 400 Meter langen Rundbahnen aus Natur- oder Kunsteis ausgetragen, die aus zwei einander gegenüberliegenden Geraden von je 100 Meter Länge (Startgerade und Wechselgerade) und aus zwei ebenen 180-Grad-Kurven bestehen. Die Rundbahn ist in zwei vier bis fünf Meter breite Laufbahnen aufgeteilt (Doppelbahn), die durch Schneelinien oder Kunststoffvierecke markiert sind. Als Sportgerät dient der Eisschnelllauf-Schlittschuh aus leichtem Leder, der durch zwei trichterartige Teller mit einer röhrenförmigen Stahlschiene verbunden ist, in die die Schneide (Kufe) eingenietet und eingeschweißt ist. Die Schneide ist 0,9 bis 1,3 Millimeter breit und mit einer Länge von bis zu 40 Zentimetern wesentlich länger als die Kufen von Eishockey- oder Eiskunstlauf-Schlittschuhen. Seit Mitte der neunziger Jahre verwendet man den so genannten Klappschlittschuh, dessen Einführung einen bedeutenden Einschnitt im Eisschnelllauf markierte. Der Klappmechanismus bietet den Vorteil, dass die Kufen länger Kontakt zum Eis haben, sodass schnellere Zeiten erzielt werden können. Bekleidet sind Eisschnellläufer mit einem einteiligen, eng anliegenden Anzug (Pantalon) und der so genannten Teufelskappe. Die Technik des Eisschnelllaufs besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen: der Start- und der Lauftechnik. Die Starttechnik hat das möglichst schnelle Erreichen der optimalen Laufgeschwindigkeit aus der Starthaltung (völlige Bewegungsruhe) zum Ziel. Meist wird der ,,Tretstart" eingesetzt, bei dem die nach außen gestellten Füße in acht bis zehn Tretschritten so aufgesetzt werden, dass der Körperschwerpunkt über der Ferse liegt. Die Lauftechnik dient dazu, die nach der Startphase erreichte Laufgeschwindigkeit in der so genannten Gleitphase beizubehalten; sie ist von der Streckenlänge abhängig und unterscheidet sich grundlegend zwischen dem Lauf auf der Geraden und dem durch die Kurven. 3 REGELN (AUSWAHL) Es treten immer zwei Läufer direkt gegeneinander an, wobei nicht der Sieg über den unmittelbaren Gegner entscheidend ist, sondern die erzielte Zeit im Vergleich des gesamten Starterfeldes. Die Zusammensetzung der Paare sowie die Startbahn (innen oder außen) werden ausgelost; nach jeder Laufrunde müssen die beiden Läufer auf der Wechselgeraden Innen- und Außenbahn wechseln (wobei der von der Außenbahn kommende Läufer die ,,Vorfahrt" hat, falls die Läufer auf gleicher Höhe liegen). Die korrekte Einhaltung des Reglements wird von einem Kampfgericht überwacht, das aus einem Schiedsrichter, einem Starter, einem Rundenzähler, einem Kreuzungsrichter, mindestens drei Bahnrichtern, einem Zielrichter und vier Zeitnehmern besteht. Olympische Laufstrecken sind 500, 1 000, 1 500, 5 000 und 10 000 Meter bei den Herren sowie 500, 1 000, 1 500, 3 000 und 5 000 Meter bei den Damen. Während bei den Olympischen Spielen nur Einzelwettbewerbe durchgeführt werden, finden die (jährlich veranstalteten) Welt- und Europameisterschaften sowie der Weltcup zusätzlich auch in Form von Mehrkämpfen statt. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gibt es den Sprintvierkampf (je zweimal 500 und 1 000 Meter), bei den Herren außerdem den Kleinen Vierkampf (500, 1 500, 3 000 und 5 000 Meter) und den Großen Vierkampf (500, 1 500, 5 000 und 10 000 Meter), bei den Damen den Vierkampf (500, 1 500, 3 000 und 5 000 Meter). In olympischen Jahren werden Welt- und Europameisterschaft nur im Mehrkampf durchgeführt. Zum Wettkampfprogramm gehören seit 2003 der 100-Meter-Sprint und die Mannschaftsverfolgung für Teams zu je vier Läufern (acht Runden bei den Herren, sechs Runden bei den Damen). Daneben existieren zahlreiche Spezialdisziplinen wie der Stundenweltrekord und Dauerwettbewerbe wie beispielsweise der geschichtsträchtige Elfstedentocht, der auf etwa 200 Kilometern über zugefrorene Kanäle durch elf niederländische Städte führt. Eine Sonderstellung nimmt der Shorttrack ein, der sich in jüngster Zeit neben dem klassischen Eisschnelllauf (,,Long Track") etabliert hat: Auf einer 111 Meter langen ovalen Bahn mit geringem Kurvendurchmesser, die (meist auf einem Eishockeyfeld) mit Gummihütchen markiert wird, starten vier Läufer gleichzeitig, was oft zu spektakulären Überholmanövern, Stürzen und häufigen Disqualifikationen führt. Shorttrack wird meist über Distanzen von 500 Metern bei den Frauen und 1 000 Metern bei den Herren ausgetragen, außerdem werden Staffelwettbewerbe über 3 000 Meter (Damen) bzw. 5 000 Meter (Herren) durchgeführt. 4 GESCHICHTE Eislauf mit Hilfe von Knochen, die mit Tiersehnen an den Füßen befestigt wurden, ist bereits um 2 000 v. Chr. nachweisbar. Als Sport verbreitete sich der Eisschnelllauf Mitte des 18. Jahrhunderts in England, über Skandinavien und die Niederlande, in den folgenden Jahrzehnten dann auch auf dem europäischen Festland. Seit dem frühen 19. Jahrhundert wurden in Europa sowie im Norden der USA und in Kanada Rennen veranstaltet. Die ersten offiziellen deutschen Meisterschaften fanden 1891 statt. Seit 1884 werden Weltmeisterschaften ausgetragen (seit 1936 auch für Damen); olympisch ist Eisschnelllauf seit 1924 (Männer) bzw. 1960 (Frauen). 1981 fanden die ersten Shorttrack-Weltmeisterschaften statt; seit 1992 gehört diese Sportart auch zum olympischen Programm. In Deutschland wird der Eisschnelllauf von der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) betreut, die im Deutschen Eislauf-Verband (DEV; gegründet 1890) organisiert ist, in Österreich vom Österreichischen EisschnelllaufVerband (Sitz in Wien) und in der Schweiz vom Schweizer Eislauf-Verband (Sitz in Bern). Der Weltverband ist die International Skating Union (ISU; gegründet 1892, Sitz in Lausanne). Verfasst von: Christoph Nettersheim Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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