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Federico Fellini - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Federico Fellini - KUNSTLER. Federico Fellini (1920-1993), italienischer Filmregisseur, einer der herausragenden Vetreter des italienischen Films. Fellini wurde am 20. Januar 1920 als Sohn eines Handelsvertreters in Rimini geboren und übersiedelte 1939 nach Rom, wo er zunächst als Journalist und Karikaturist tätig war. Zum Film kam er als Drehbuchautor und Regieassistent in den Anfangsjahren des Neorealismus; u. a. arbeitete er mit Roberto Rossellini und Pietro Germi zusammen. Bei Luci del varietà (1951, Lichter des Varieté) führte er gemeinsam mit Alberto Lattuada Regie. Seine erste eigenständige Regiearbeit war die Komödie Lo sceicco bianco (1953, Die bittere Liebe). Bekannt wurde Fellini mit La Strada (1954, La Strada - Das Lied der Straße), einer melancholisch-poetischen Geschichte aus dem Milieu der Jahrmarktsartisten über den grobschlächtigen, gewalttätigen Zampano (Anthony Quinn), der seine Assistentin, die naive Gelsomina, rücksichtslos ausnutzt und schließlich zurückstößt, und La notte di cabiria (1957, Die Nächte der Cabiria). In beiden Filmen brillierte in der weiblichen Hauptrolle seine Ehegattin Giulietta Masina, die in der Folge zu einer wichtigen Beraterin wurde. Internationales Renommee und kommerziellen Erfolg erlangte er indessen erst mit La dolce vita (1960, Das süße Leben), einem Porträt der römischen Lebewelt mit Marcello Mastroianni und Anita Ekberg als Protagonisten. In Otto e mezzo (1963, Achteinhalb) schilderte er mit zahlreichen autobiographischen Bezügen die Schaffenskrise eines Filmregisseurs. Zu einem zentralen Thema seiner Werke wurde die Macht der Phantasie, die z. B. als heilsame Kraft der Titelfigur von Giulietta degli spiriti (1965, Julia und die Geister) zu einem neuen Ichverständnis und einem erfüllteren Leben verhilft. Der plakative, dynamische Stil seiner späteren Filme trat erstmals in Satyricon (1969, Fellinis Satyricon) zutage, einer eigenwilligen Adaption des gleichnamigen Romans von Petronius Arbiter. Besonders deutlich wurde hier Fellinis sinnlich geprägte Weltsicht und seine Fähigkeit, sie filmisch umzusetzen, in der bis ins Monströse gesteigerten Darstellung des Gastmahles des Trimalchio. Das Gespür des Regisseurs für die Wirkung markanter Physiognomien und Menschentypen und seine sichere Hand für eine straffe Dramaturgie prägten auch sein satirisches Stadtporträt Fellini - Roma (1972, Fellinis Roma). Amarcord (1973) reflektierte Jugenderlebnisse in Rimini und machte einmal mehr seine - meist selbstironisch präsentierte - Präferenz für mütterlich-sinnliche Frauen mit großen Brüsten deutlich. Ein weiteres Standardthema neben der Verflechtung von Realität und Traum wurde die Auseinandersetzung des eher infantilen italienischen Schürzenjägers mit den Reizen und Gefahren der weiblichen Sexualität. Mit Marcello Mastroianni fand Fellini einen kongenialen Darsteller eines charakterlich zweifelhaften, aber recht liebenswerten Schwächlings, der letztlich im Kampf der Geschlechter immer wieder unterliegt. Entsprechend ironisch distanziert und zugleich opulent inszeniert fiel Il Casanova di Fellini (1976, Fellinis Casanova, mit Donald Sutherland in der Titelrolle) aus, ein virtuoses Spiel mit der Masken- und Bilderwelt einer entfesselten und doch gnadenlos reglementierten Erotik und ein desillusionierendes Bild des legendären Frauenhelden Giacomo Casanova. Nach der eher spröd-nostalgischen Prova d'orchstra (1978, Orchesterprobe) persiflierte der Regisseur Glanz und Elend der Geschlechterbeziehung nochmals in einem ausschweifenden Bilderbogen in La citta delle donne (1980, Fellinis Stadt der Frauen, wieder mit Mastroianni in der Hauptrolle). Seine späteren Werke stehen dagegen im Zeichen eines resignativ-melancholischen Abgesangs auf die Wertschätzung von Poesie und Phantasie in einer technisierten, ausschließlich an materiellen Werten orientierten modernen Gesellschaft, wie E la nave va (1983, Fellinis Schiff der Träume), Ginger e Fred (1985, Ginger und Fred) und L'Intervista (1988, Fellinis Intervista). Neben Roberto Rossellini, Pier Paolo Pasolini, Michelangelo Antonioni und Luchino Visconti zählt Fellini zu den italienischen Regisseuren, die bedeutenden Einfluss auf den internationalen Film nahmen. 1993 wurde er mit einem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er starb nach längerem Krebsleiden am 31. Oktober 1993 in Rom, wenig später gefolgt von seiner Ehegattin Giulietta Masina. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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