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Georg Trakl: Grodek (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

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Georg Trakl: Grodek (Sprache & Litteratur). Mit seinen schwermütig-düsteren, von Rimbaud und Baudelaire beeinflussten Gedichten gehört der Österreicher Georg Trakl zu den wichtigsten Repräsentanten des deutschen Expressionismus. Das berühmte Gedicht Grodek, Trakls letztes Werk, entstanden im Oktober 1914, verarbeitet die Weltkriegserfahrung des Dichters, der als Medikamentenakzessist an der Front diente. Der Titel verweist auf die Schlacht bei Grodek in Ostgalizien. Wenige Tage später, am 4. November 1914, nahm Trakl sich in einem Feldlazarett bei Krakau das Leben. Georg Trakl: Grodek 2. Fassung Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder. Doch stille sammelt im Weidengrund Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle; Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter; Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes. O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel. Georg Trakl: Grodek. In: Das dichterische Werk. München 1980, S. 94f. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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