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Gottfried Keller (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Gottfried Keller (Sprache & Litteratur). Gottfried Keller (1819-1890), Schweizer Schriftsteller. Er war einer der großen Realisten der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts (siehe Realismus). Darüber hinaus gilt er als Meister der Novelle. Keller wurde am 19. Juli 1819 in Zürich geboren und wuchs in bescheidenen, städtisch-kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Nachdem er mit 15 Jahren von der Schule verwiesen wurde, bildete er sich als Autodidakt weiter. Eine Ausbildung zum Maler, die er 1840 in München begann, beendete er nach zwei Jahren und kehrte nach Zürich zurück, wo er sich schließlich dem Schreiben zuwandte. Ein Stipendium der liberal geprägten Zürcher Regierung, das Keller nach dem Erscheinen seiner - in der Tradition Georg Herweghs und Ferdinand Freiligraths politisch akzentuierten - Gedichte (1846) zuerkannt wurde, ermöglichte ihm ein Studium in Deutschland (1848-1850 Heidelberg, 1850-1855 Berlin). Während dieser Zeit entstand ein weiterer Gedichtband (Neuere Gedichte, 1851) und die erste Fassung des Romanzenzyklus Der Apotheker von Chamounix (1853). Das bedeutendste Werk dieser Jahre ist der autobiographisch gefärbte Bildungsroman Der grüne Heinrich (4 Bde., 1854/55, grundlegend überarbeitet 1879/80), der, vom Romanschaffen Goethes und Jean Pauls inspiriert und die Erziehung des Individuums zum Staatsbürger thematisierend, zu den Meisterwerken der schweizerischen Literatur und der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts allgemein gehört. Bekannt wurde auch die in zwei Teilen erschienene Novellensammlung Die Leute von Seldwyla (1856; erweitert 1874), in denen Keller mittels Parabel, Satire, Kunstmärchen und realistischer Erzählungen die gesellschaftlichen Bedingungen des Lebens in einer schweizerischen Kleinstadt schilderte. In dieser Sammlung enthalten sind auch die humorvolle Erzählung Die drei gerechten Kammacher und die tragische, teils symbolisch überhöhte Liebesgeschichte von Romeo und Julia auf dem Dorfe, nach der das Libretto für die gleichnamige Oper des englischen Komponisten Frederick Delius entstand. Auch die atheistische Philosophie Ludwig Feuerbachs, die er während seines Studiums in Heidelberg kennenlernte, fand hier ihren Niederschlag. Zu Kellers Werken, die nach seiner Rückkehr nach Zürich (1855) entstanden, wo er von 1861 an als Staatsschreiber tätig war, gehören ferner die Erzählungen Sieben Legenden (1872) und die Züricher Novellen (1878), die zumeist durch eine pädogogische Rahmenerzählung bestimmt sind. Nachdem er 1876 von seinem Amt des Staatsschreibers zurücktrat, widmete er sich nun ausschließlich dem Schreiben. So erschienen 1881 der Novellenzyklus Das Sinngedicht und 1883 die Gesammelten Gedichte. Sein letztes Werk, der Roman Martin Salander, folgte 1886; er enthält keinerlei romantisches Gepräge und wendet sich ganz einer sozialkritischen Deutung der (industrialisierten) Gegenwart zu. Keller starb am 15. Juli 1890 in Zürich. Die Gottfried-Keller-Gesellschaft, die sich dem Andenken des Autors verschrieben hat, befindet sich in Winterthur. Keller gilt als bedeutendster deutschsprachiger Erzähler des 19. Jahrhunderts. Sein Schaffen ist dem poetischen Realismus zuzurechnen, wobei seine Romane und Erzählungen auch romantisch-phantastische, bisweilen gar groteske Elemente enthalten. Charakteristisch ist zudem sein Hang zu Satire und Ironie. Als Befürworter einer gesellschaftlich engagierten Literatur verband Keller sein kritisches Verständnis der menschlichen Existenz mit Humor und erzieherischer Weitsicht. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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