Griechischer Unabhängigkeitskrieg
Publié le 15/06/2013
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Griechischer Unabhängigkeitskrieg Griechischer Unabhängigkeitskrieg, auch Griechischer Freiheitskampf, der Krieg Griechenlands um die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich in den Jahren von 1821 bis 1829. Beeinflusst vom Gedankengut der Aufklärung und der nationalen Bewegungen in Mittel- und Westeuropa entstand in Griechenland zu Beginn des 19. Jahrhunderts der revolutionäre Geheimbund Hetairia Philikon. Ermutigt von der erfolgreichen Erhebung der Serben gegen die Osmanen (1804-1817) begann der Geheimbund mit der Vorbereitung der Erhebung gegen die Osmanen. Am 6. März 1821 rückte Alexandros Ypsilanti (1792-1828) mit seiner ,,Heiligen Schar" und unterstützt von Albanern und Bulgaren im Fürstentum Moldau ein und rief zum Aufstand auf. Der Aufstand scheiterte im Juni 1821, vor allem deshalb, weil die erwartete russische Hilfe ausgeblieben war. Anfang April 1821 hatte der Erzbischof von Patras zu einer allgemeinen Erhebung aufgerufen, und wenig später hatten die Griechen beinahe die ganze Peloponnes mit Ausnahme von Nauplia und Tripolis und am 7. Mai auch Athen unter ihre Kontrolle gebracht. Es konstituierte sich eine provisorische Regierung unter Theodoros Kolokotronis und Alexandros Mavrokordatos, und am 27. Januar 1822 nahm die griechische Nationalversammlung die nach westeuropäischem Vorbild erstellte liberale Verfassung, das ,,Organische Gesetz von Epidauros", an. Die Kämpfe in Griechenland gingen mit schweren Massakern der Griechen an der türkischen Minderheit einher; im Gegenzug richteten die Osmanen den Patriarchen von Konstantinopel hin und brachten die griechischen Bewohner der Insel Chios um oder verkauften sie in die Sklaverei. Die Griechen konnten die türkischen Angriffe zunächst zurückschlagen und auch die türkische Flotte besiegen; dann aber gewann das Osmanische Reich Griechenland bis zum Golf von Korinth zurück und verhinderte ein Übergreifen des Aufstandes auf Epirus. Zudem verzettelten sich die Griechen, uneinig über die Staatsform des befreiten Gebiets, 1823/24 in Bürgerkriegen. Anfang 1825 intervenierte der osmanische Statthalter in Ägypten, Mehmet Ali, zugunsten des osmanischen Sultans Mahmud II. in Griechenland; bis Ende 1825 hatten seine Truppen beinahe die ganze Peloponnes erobert, im April 1826 fiel Mesolongion, und am 15. August 1826 nahmen sie Athen ein; die Akropolis von Athen blieb jedoch bis zum Juni 1827 in griechischer Hand. Die Heilige Allianz hatte bereits 1822 den Griechischen Unabhängigkeitskampf verurteilt; aber Hunderte Philhellenen, Freiwillige aus ganz Europa, unter ihnen Lord Byron, kamen besonders unter dem Eindruck der Rückeroberung der Peloponnes durch die Osmanen nach Griechenland, um für die griechische Unabhängigkeit zu kämpfen, und sie unterstützten den Kampf finanziell. Am 6. Juni 1827 beschlossen Großbritannien, Frankreich und Russland im Londoner Vertrag ein gemeinsames Eingreifen zugunsten Griechenlands. Am 20. Oktober 1827 vernichtete die britisch-französisch-russische Flotte bei Navarino die osmanisch-ägyptische, französische Truppen operierten auf der Peloponnes, und russische Truppen rückten 1828 über den Balkan gegen Konstantinopel vor (siehe Russisch-Türkische Kriege). Mehmet Ali zog seine Truppen aus Griechenland zurück. Auf Initiative Großbritanniens erhielt Griechenland am 3. Februar 1830 im Londoner Protokoll die volle Souveränität und wurde erbliches Königreich; territorial war das neue Königreich auf die Peloponnes und das Gebiet um den Golf von Korinth einschließlich der Insel Euböa und der Kykladen beschränkt. Der als König zunächst vorgesehene Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha zog seine Kandidatur zurück; 1832 einigten sich die Großmächte auf den Prinzen Otto von Bayern, der als Otto I. den griechischen Thron übernahm. Verfasst von: Fedor Bochow Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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