Handel.
Publié le 15/06/2013
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ein durch den Seehandel: Im 15.
und 16.
Jahrhundert verminderten leistungsfähigere Handelsschiffe die Kosten für den Transport großer, sperriger Ladungen über langeStrecken.
So konnte in großem Umfang Getreide von der Ostsee in die Niederlande und andere Teile Europas importiert werden.
Um 1500 wurde durch die EntdeckungAmerikas sowie des Seeweges nach Indien die Basis für den Überseehandel geschaffen.
Die begehrten Güter aus Asien („Ostindien”), vor allem Gewürze, konnten nun zuniedrigeren Preisen und in größeren Mengen als durch die Überlandkarawanen eingeführt werden.
Aus Amerika („Westindien”) wurden Edelmetalle, tropische Hölzer undspäter u.
a.
Baumwolle eingeführt.
Durch die Einbeziehung Afrikas, von wo aus Sklaven für die amerikanischen Plantagen eingeführt wurden, entstand der transatlantischeDreieckshandel zwischen Afrika, Amerika und Europa.
In Deutschland gelang es u.
a.
den Kaufmannsfamilien der Fugger und Welser, große Handelsimperien zu errichten;als Kreditgeber der Herrscher erlangten sie auch großen politischen Einfluss.
Mit Hilfe von Technologien und Fertigkeiten, die sie bei der überseeischen Navigation entwickelt hatten, eroberten die Europäer den Seehandel in Asien.
Europäische Schiffetransportierten japanisches Kupfer nach China und Indien, indische Baumwolltextilien nach Südasien und persische Teppiche nach Indien.
Der Handel mit bestimmtenHaupthandelsgütern erlebte einen wahren Boom.
Die Importe von Tabak aus Virginia und Maryland nach England stiegen beispielsweise im 17.
Jahrhundert um mehr alsdas Tausendfache.
Den Überseehandel dominierten inzwischen mächtige Handelsgesellschaften wie die 1599 von englischen Kaufleuten gegründete Ostindische Kompanie.In Besitz und unter Leitung von Privatleuten, wurden sie mit staatlichen Monopolen für den Handel mit bestimmten Regionen ausgestattet.
Die mächtigen Kompanien ausEngland, Frankreich und den Niederlanden unternahmen sogar kriegerische Aktionen zur Durchsetzung ihrer Handelsinteressen.
3 DER MODERNE WELTHANDEL
3.1 Die Auswirkungen der Industrialisierung
Die Zufuhr von Edelmetallen und Rohstoffen aus Übersee wirkte sich aber nicht nur förderlich auf den Handel aus.
Im Zug des Merkantilismus bemühten sich dieeuropäischen Staaten, durch Einfuhr von Rohstoffen und Ausfuhr von Fertigprodukten Gewinne zu erwirtschaften.
Ausfuhrverbote – z.
B.
für Edelmetalle – behinderten denfreien Warenverkehr.
Die europäischen Volkswirtschaften hingen von ausländischen Märkten ab, die Rohstoffe lieferten und Fertigerzeugnisse nachfragten.
Eine Umkehr vonstaatlicher Lenkung hin zum Freihandel erfolgte zur Zeit der industriellen Revolution, die von einer raschen Ausweitung des Handels begleitet war.
Zwischen 1750 und 1914stieg das Volumen des Welthandels um das Fünffache.
Allein während des 19.
Jahrhunderts wuchs die Schiffstonnage weltweit von vier Millionen auf rund 30 MillionenTonnen.
Europäische Kaufleute wickelten den größten Teil dieses Handels ab.
Das industrielle Wachstum wirkte sich in vielerlei Hinsicht auf den Handel aus.
Zunächst regte die gestiegene Produktion den Handel mit Rohstoffen an.
Die Mechanisierungder europäischen Textilerzeugung war verantwortlich für einen dramatischen Anstieg des amerikanischen Exports von Rohbaumwolle.
Nach 1850 nahm auch der Handel mitGetreide, Fleisch und Wolle zu.
Europa wurde ein ständiger Importeur von Weizen aus Nordamerika, Australien, Argentinien und Indien, und es zahlte für seine Importe mitindustriellen Produkten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt industriellen Wachstums war die Revolution beim Landtransport.
Die Entwicklung der Dampfmaschine und der Bauvon Eisenbahnlinien förderten den Handel zwischen Küste und Binnenland auf praktisch jedem Kontinent.
Am Ende des 19.
Jahrhunderts waren die Regionen, in denen Rohstoffe produziert wurden, nicht mehr länger die wichtigsten Absatzmärkte für die Produkte dereuropäischen und nordamerikanischen Industrie.
Zunehmend wurden die Industrienationen gegenseitig Hauptkunden, und der Handel zwischen Nord- und Südamerika undden europäischen Ländern nahm einen multilateralen Charakter an.
Die Rohstoffregionen in Afrika und Asien dagegen verloren ihre politische und wirtschaftlicheEigenständigkeit: Viele wurden Teil europäischer Kolonialreiche, und fast alle waren schließlich abhängig von einigen wenigen Auslandsmärkten.
Die Industrialisierung schuf erstmals ein weltumspannendes Netz von Außenhandelsbeziehungen zwischen den Staaten.
Eine zentrale Rolle nahm in diesem System bis zumEnde des 19.
Jahrhunderts Großbritannien ein, denn hier hatte die industrielle Revolution ihren Anfang genommen.
London wurde zum Zentrum des internationalenHandels, das Britische Pfund avancierte zu einer Weltwährung.
3.2 Das 20.
Jahrhundert
Der 1.
Weltkrieg bedeutete einen Rückschlag für den Welthandel.
Er unterband den freien Austausch von Waren und führte in Europa zum Zusammenbruch desGoldstandards und damit des internationalen Währungssystems.
In der Folgezeit versuchten die Nationen, durch protektionistische Maßnahmen ihre jeweiligen nationalenVolkswirtschaften zu schützen und für andere Nationen monetäre Handelsbarrieren zu errichten.
Die Vereinigten Staaten und viele andere Länder verabschiedeten in denzwanziger Jahren neue Zölle.
Die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 führte zu einer weltweiten Zahlungskrise, die den Handel massiv in Mitleidenschaft zog.
In denFolgejahren verhängten viele Länder Importkontrollen und gingen zur Devisenbewirtschaftung über; allgemein zeigte sich ein Trend zu wirtschaftspolitischer Autarkie.Insgesamt schrumpfte der Welthandel deutlich und wurde schließlich durch den 2.
Weltkrieg streckenweise ganz unterbunden.
Die Nachkriegszeit war durch den Abbau von Handelshemmnissen und eine anhaltende Expansion des internationalen Handels gekennzeichnet.
Die USA, die nun eineführende Rolle einnahmen, schufen ein neues Weltwährungssystem ( siehe Internationaler Währungsfonds) und machten den Dollar zur weltweiten Leit- und Reservewährung.
Zollsenkungen wurden durch das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) und die Vorgaben der Welthandelsorganisation (WTO) an ihreMitgliedsländer sowie durch die Schaffung von Zollunionen erzielt.
Obwohl sich das Volumen der Weltexporte zwischen 1954 und 1974 mehr als verdoppelte und der Wertmehr als verachtfachte, hatten nicht alle Länder gleichen Anteil an diesem Wachstum.
In den fünfziger Jahren stiegen die Exporte aus den Industrienationen Nordamerikasund Westeuropas rapide, während die Exporte aus den Entwicklungsländern dahinter zurückblieben.
Im Gegensatz dazu stiegen die Exporte der Entwicklungsländer nach1965 am schnellsten, zum Teil aufgrund des steigenden Wertes der Ölexporte.
Der Anteil Japans und der Europäischen Gemeinschaft am Welthandel stieg, der Anteil derSowjetunion und Osteuropas ging zurück.
Für die Welt als Ganzes stieg der Wert des internationalen Handels deutlich an.
Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Entstehen internationaler Finanzmärkte, multinationaler Unternehmen und neuer Kommunikations- bzw.
Transportmittel.Nach dem Auslaufen des Nachkriegsbooms und dem Beginn einer krisenhaften Entwicklung der Weltwirtschaft verschärfte sich allerdings die Konkurrenz zwischen denwestlichen Industrieländern.
Viele Länder verhängten Importquoten, etablierten nichttarifäre Handelshemmnisse (z.
B.
Einfuhrkontingente, diskriminierende gesetzlicheErfordernisse und Normen) und drängten auf freiwillige Exportbeschränkungen bei Wettbewerbern.
Die handelspolitischen Differenzen zwischen den Staaten versuchte manin den neunziger Jahren zu lösen, u.
a.
durch den Abschluss der so genannten Uruguay-Runde der GATT-Gespräche, die Gründung der Welthandelsorganisation und neueFreihandelsabkommen.
So trat 1994 das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) in Kraft, das ein Gegengewicht zur wirtschaftlichen Vereinigung Europas bildensoll ( siehe Europäische Union).
Zu den führenden Welthandelsnationen gehörte Ende des 20.
Jahrhunderts neben den USA und Japan auch Deutschland.
3.3 Ausblick auf das 21.
Jahrhundert: Freihandel oder neuer Protektionismus?
Die zunehmende internationale Verflechtung ( siehe Globalisierung) des Handels und der Wirtschaft hat nicht nur Befürworter.
Besonders seit Ende der neunziger Jahre mehren sich kritische Stimmen, die auf die Schattenseiten dieser Entwicklung verweisen.
Kritikpunkte sind sowohl die andauernde oder sich noch verschärfende Armut inden Entwicklungsländern als auch der Wegfall von Arbeitsplätzen in den Industrieländern.
Ein besonderes Problemfeld bleibt das so genannte Nord-Süd-Gefälle ( siehe Nord-Süd-Konflikt) zwischen den vorwiegend in der südlichen Hemisphäre liegenden Entwicklungsländern, die preisgünstig Rohstoffe zur Verfügung stellen, und industrialisierten Ländern, in denen diese anschließend zu hochwertigen Produktenweiterverarbeitet werden.
Die dadurch entstehenden Unterschiede in der wirtschaftlichen Wertschöpfung sorgen letztendlich für die dauerhafte Festschreibung derbestehenden Unterschiede zwischen armen und reichen Ländern.
Höhere Rohstoffpreise, die den Aufbau einer industriellen Infrastruktur finanzieren könnten, sind amWeltmarkt oft nicht durchsetzbar.
Viele Entwicklungsländer sind in eine Schuldenkrise geraten, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben scheint.
Ursache für dieNotsituation der ärmeren Länder ist allerdings nicht allein die Liberalisierung der Weltmärkte, sondern auch ein neuer Protektionismus.
Freihandelszonen wie in Europa.
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