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Hans Rosenplüt (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Hans Rosenplüt (Sprache & Litteratur). Hans Rosenplüt, auch Hans Schnepperer, (um 1400 bis ca. 1460), Schriftsteller. Er ist der erste bekannte Handwerkerdichter der deutschen Literatur und neben Hans Folz der bedeutendste Vertreter des volkstümlichen Fastnachtsspiels vor Hans Sachs. Rosenplüt wurde um 1400 in der Umgebung von Nürnberg geboren und erlernte zunächst das Handwerk eines Panzerhemdenmachers. 1426 erwarb er das Bürgerrecht in Nürnberg, wo ihm 1427 auch das Meisterrecht verliehen wurde. Zu Beginn der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts wechselte er zum Handwerk eines Gelbgießers (Büchsen- und Glockengießers). Von 1444 an bis zu seinem Lebensende bekleidete Rosenplüt das Amt des Büchsenmeisters der Stadt Nürnberg. In dieser Funktion nahm er 1449 an der Fehde der Stadt gegen den Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg sowie an der dabei entscheidenden Schlacht bei Hembach 1450 teil. Rosenplüt starb wahrscheinlich um 1460, da sein Sold am 4. Juni 1460 zum letzten Mal ausbezahlt wurde. Er verfasste Fastnachtsspiele, Priameln (eine im Wesentlichen im Nürnberg des 15. Jahrhunderts verwendete Kurzform volkstümlicher und moralisierender Spruchdichtung, die Rosenplüt und Folz als fixierbare Gattung kreierten) sowie kleine originelle und innovativ gestaltete Reimpaargedichte bzw. Lieder unterschiedlicher Gattungen (geistliche und weltliche Reden, Zeitgedichte und -lieder sowie geistliche Erzählungen und Mären). Der Umfang seines Werkes ist jedoch nicht genau bestimmbar, da wegen großer Zuordnungsschwierigkeiten bis heute keine zuverlässige Textgrundlage hergestellt werden konnte. Die Texte Rosenplüts, die durch vielfältige Ausdrucksformen bestechen, sind gekennzeichnet von einem großen Themenspektrum, das vom Religiös-Erbaulichen über Probleme der täglichen Lebensführung bis hin zum Tadel der gängigen Laster reicht. Rosenplüt gilt als bekanntester Autor der Nürnberger Fastnachtsspieltradition und er ist der Erste, der namentlich bei einem Fastnachtsspiel als Verfasser genannt wird. Doch auch hier ist das ihm zugeschriebene Corpus, die etwa 50 so genannten Rosenplütschen Fastnachtsspiele, in der Forschung umstritten. Nur Das Fest des Königs von England weist ihn als Autor aus. Zudem gilt Rosenplüt neben dem Stricker, Hans Folz und dem Kaufringer als einer der großen Märendichter des Mittelalters, da es ihm auf sehr eigenständige Weise gelang, dem tradierten Material der Gattung neue Bedeutungsmöglichkeiten abzugewinnen. In der Mehrzahl Schwänke, handeln sie überwiegend vom Ehebruch, zumeist eines Pfaffen, darunter Die Wolfsgrube, Der fahrende Schüler, Der Hasengeier. Anders geartet ist jedoch Der fünfmal getötete Pfarrer: Hier will niemand die Verantwortung für den zufälligen Tod eines Pfarrers tragen - jeder versucht, sich der Leiche auf skurrile Weise zu entledigen, bis sie an den nächsten Unglücklichen gelangt. In Der fünfmal getötete Pfarrer kritisierte Rosenplüt den fehlenden Gemeinschaftssinn der Gesellschaft. Um die Auseinandersetzung zwischen einem Juden und einem Christen geht es in Die Disputation, die zwar mit der Niederlage des Juden endet, aber auf die gängige antisemitische Brutalität verzichtet und ,,das Verhältnis von Siegern und Besiegten durchaus mehrdeutig und schillernd" reflektiert (Ingeborg Glier). Verfasst von: Jörg Gallus Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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