Harmonie - Musik.
Publié le 21/06/2013
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Dreiklängen mit unharmonischen Tönen gelten heute als Standardakkorde.
Besonders geläufig sind in diesem Zusammenhang die Septimakkorde (Dreiklänge mit einemzusätzlichen Ton, der um eine Septime über dem Grundton liegt, z.
B.
G–H–D–F) und die Nonakkorde (Dreiklänge mit zwei zusätzlichen Tönen, die jeweils um eine Septimeund eine None über dem Grundton liegen, z.
B.
G–H–D–F–A).
Diese dissonanten Akkorde kommen wie die Dreiklänge als harmonische Einheiten in der tonalen Musik vor.Das Dissonanzempfinden hat sich freilich in der Musikgeschichte immer wieder stark verändert.
Während die Vokalpolyphonie des 16.
Jahrhunderts nur streng geregelteDissonanzen zuließ, entwickelte sich in der Barockzeit ein großer harmonischer Farbenreichtum und teilweise kühne harmonische Konstruktionen.
Ab der Mitte des18.
Jahrhunderts setzte sich dann wieder ein dissonanzärmeres Klangempfinden durch.
Im 20.
Jahrhundert wurde mit der endgültigen Auflösung des tonalen Systems auchdie strenge Gegenüberstellung Dissonanz/Konsonanz aufgegeben.
Alle möglichen Klänge werden als gleichberechtigt nebeneinander betrachtet, die Beziehung von Tönenund Klängen untereinander nicht mehr durch harmonische Gesetze geregelt, sondern durch ein vorher definiertes mathematisches System, oder sie sind völlig frei.
2.6 Harmonie und Struktur
Die Gesetze der Harmonie finden Anwendung, wenn mehrere Töne gleichzeitig erklingen (Akkorde), sie können aber auch Anwendung finden in Strukturen, bei denen sichdie Noten abwechseln oder in verschiedenen Begleitmustern wiederholt werden, die als Einheit empfunden werden.
(In Beispiel 2 sind zwei einfache Begleitmusteraufgeführt: der Alberti-Bass und die Walzerbegleitung.)
Das Zusammenspiel der zahlreichen Aspekte der Harmonie sorgte für enorme Variationsmöglichkeiten, durch die die tonale Musik zwischen dem 17.
und dem19.
Jahrhundert charakterisiert wird.
Während sich die Komponisten der Kunstmusik des 20.
Jahrhunderts von der traditionellen tonalen Harmonik abgewandt haben, bliebsie doch die Grundlage für den Großteil der zeitgenössischen Popmusik.
Neben der harmonischen Bewegung haben die Komponisten aber auch auf andere Verfahrenzurückgegriffen, z.
B.
die Variation von Begleitstrukturen, den Einbau unharmonischer Töne und die Verwendung unterschiedlicher musikalischer Formen.
Zudem haben siedie Interaktionen der zahlreichen musikalischen Strukturen ausgenutzt, die sich zwischen der Homophonie (Akkorde plus Melodie) und der Polyphonie (verwobeneMelodielinien) ergeben.
3 GESCHICHTE
Die Harmonielehre (die Lehre von den Akkorden und Akkordfolgen) hat Gültigkeit innerhalb der Dur-Moll-Tonalität.
Sie entwickelte sich aus der Generalbasslehre des 17.und frühen 18.
Jahrhunderts.
Entscheidenden Einfluss hatte dabei der französische Komponist und Musiktheoretiker Jean-Philippe Rameau.
Im Lauf der Jahrhundertebeschäftigten sich die Komponisten mit verschiedenen Intervallkombinationen und den Möglichkeiten, sie zu verbinden.
Mit der Zeit begannen sie, die Interaktion vonKonsonanzen und Dissonanzen bewusst einzusetzen.
Zunächst galten nur Quarten, Quinten und Oktaven als Konsonanten; später kamen Terzen und Sexten dazu.
3.1 Funktionale Harmonie
In der Musik des 16.
Jahrhunderts (z.
B.
Giovanni Pierluigi da Palestrina und Orlando di Lasso) stellte der Dreiklang die höchste Stufe harmonischer Klangfülle dar.
In dieserEpoche wird die Bewegung von einem Dreiklang zum nächsten erreicht, indem die Stimmen so gesetzt werden, dass ein Dreiklang (Grundton, Terz, Quint) durchgehend inseiner vollständigen Gestalt erhalten ist.
Die harmonische Bewegung erfolgt in den Kadenzierungen.
Zu Beginn des 18.
Jahrhunderts setzte sich die funktionale Harmonikals allgemeine Musiksprache durch.
Als Alternative zur Generalbasslehre entwickelte sich damit ein funktionales Denken, das alle wesentlichen Akkorde einer Tonart auf eineTonika und die ihr beigeordneten Hauptfunktionen bezieht.
Bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts behielt dieses System (trotz vieler Erweiterungen und Veränderungen)grundsätzlich Gültigkeit.
In dieser Tradition schufen Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn und WolfgangAmadeus Mozart ihre Musik.
Im 19.
Jahrhundert erfuhr das traditionelle harmonische Denken eine Erweiterung: Hier erforschten Komponisten wie Frédéric Chopin, Robert Schumann, Johannes Brahmsund Richard Wagner neue klangschöpferische Wege.
Zu den von ihnen verwendeten Methoden zählte die Herstellung bislang vermiedener Akkordverbindungen; dieEinbeziehung unharmonischer Töne, die während des gesamten Akkords mitklingen; die häufigere Verwendung dissonanter Akkorde und chromatischer Töne sowie derrasche Wechsel von einer Tonart zur nächsten, ohne Festlegung einer Grundtonart.
Das Ziel solcher Experimente war die Erweiterung gewohnter harmonischer Felder, dieErforschung neuer Klangzusammenhänge und die Produktion anderer, unerwarteter, neuer musikalischer Wirkmöglichkeiten.
3.2 Entwicklungen im 20.
Jahrhundert
Als Folge der Entwicklungen im 19.
Jahrhundert verlor die funktionale Harmonik in der Neuen Musik zu Beginn des 20.
Jahrhunderts ihre beherrschende Stellung.
EinigeKomponisten, wie Claude Debussy, Béla Bartók und Igor Strawinsky, stützten sich zwar noch teilweise auf das traditionelle System, aber auch sie veränderten grundlegendekompositorische Gesetze, wie etwa die zentrale harmonische Funktion der Tonika in der Musik.
Andere Komponisten, wie Arnold Schoenberg, Alban Berg und Anton Webern,setzten sich über die Tonalität gänzlich hinweg und schrieben atonale Musik, d.
h.
Musik ohne harmonisches Bezugszentrum.
In dieser Musik ist die frühere Unterscheidungzwischen Konsonanz und Dissonanz aufgehoben, da sämtliche Akkorde und Intervalle je nach Kontext entweder stabil oder überleitend wirken können.
Die Harmonik istfolglich komplexer und den Dreiklängen oder anderen Akkorden, die aus der tonalen Musik bekannt sind, kommt keine besondere Bedeutung mehr zu; sie werden lediglichals aus drei oder vier Tönen bestehende Akkorde aufgefasst wie alle anderen auch.
Es gibt keine harmonischen Fortschreitungen, stattdessen wird in jedem Stück eineeigenständige harmonische Sprache entwickelt.
In einigen neueren theoretischen Schriften wurde der Begriff Harmonie durch Gleichzeitigkeit ersetzt, um den Zusammenklang mehrerer Noten in dieser Musik zu beschreiben.
4 KATEGORIEN UND BEZEICHNUNG VON TONALEN AKKORDEN
Die geläufigsten Akkorde in der tonalen Musik sind die Dreiklänge und die Septimenakkorde.
Die Dreiklänge unterscheidet man in Dur-, Moll-, verminderter oderübermäßiger Dreiklang.
Die Septimenakkorde werden folgendermaßen unterschieden:
4.1 Funktionale Akkordbezeichnungen.
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