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Honoré de Balzac (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Honoré de Balzac (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Honoré de Balzac, eigentlich Honoré Balssa, (1799-1850), französischer Schriftsteller. Er ist einer der bedeutendsten Romanautoren der Weltliteratur. Mit seinem gewaltigen Zyklus Comédie humaine (Die menschliche Komödie) gilt er als Begründer des soziologischen Romans. Balzac wurde am 20. Mai 1799 in Tours geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Auf Drängen seines Vaters studierte er 1818 bis 1821 Jura in Paris, wohin er 1814 übersiedelt war, entschied sich jedoch nach seiner Zulassung als Anwalt für eine literarische Laufbahn. Seine ersten Versuche als Dramatiker und Erzähler - vornehmlich unter Pseudonym publizierte Trivialromane - fanden indes kaum Beachtung, und Unternehmungen als Verleger und Druckereibesitzer endeten 1827 im Konkurs. Die daraus ebenso wie aus einem luxuriösen Lebensstil resultierende Schuldenlast beeinträchtigte ihn finanziell für den Rest seines Lebens. 1829 errang Balzac einen ersten literarischen Erfolg mit den Romanen Physiologie du Mariage (Physiologie der Ehe), der mit seiner rational-zynischen Betrachtung des Themas einen Skandal provozierte, sowie mit Le dernier Chouans ou la Bretagne en 1800. Letzterer wurde 1834 unter dem Titel Les Chouans ou la Bretagne en 1799 in den Zyklus der menschlichen Komödie (Comédie humaine, 1829-1854) aufgenommen. Fortan entstand in einem Schaffensrausch, der in der Weltliteratur kaum eine Parallele aufweist, ein breit angelegtes Romanwerk. Innerhalb von 20 Jahren, die er zum Teil unter dem Einfluss seiner Geliebten Madame de Berny verbrachte, verfasste Balzac fast 100 Romane sowie diverse Erzählungen, Dramen und Essays. Seit 1832 stand der Autor zudem in Korrespondenz mit der polnischen Gräfin Evelina Hanska-Rzewuska, die er kurz vor seinem Tod 1850 heiratete. Balzac starb am 18. August 1850 in Paris. 2 WERK Balzacs Hauptwerk ist der Romanzyklus der Comédie humaine (Menschliche Komödie), der darauf abzielt, ein komplettes Panorama der französischen Gesellschaft von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu entwerfen. In einer 1842 verfassten Einführung (Avant-propos) umriss der Autor die philosophischen Grundlagen des Unternehmens, die auf Theorien der Naturwissenschaftler Jean Baptiste de Lamarck und der Philosophie anatomique Étienne Geoffroy Saint-Hilaires (17721844) fußten. Grundgedanke war die Hypothese, dass sich Menschentypen analog zum Tierreich in Gattungen, allerdings solche sozialen Charakters, einteilen ließen. Diese Espèces sociales plante Balzac getreu seinem Motto ,,Ich werde eine vollständige Gesellschaft in meinem Kopf getragen haben" in 137 Romanen gültig und episch total zu beschreiben, wobei das Hauptaugenmerk auf das Wirken des Zufalls und des menschlichen Geistes innerhalb gesellschaftlicher Zusammenhänge lag. Dem Balzac'schen Konzept zufolge war die Comédie humaine in drei Kategorien aufgeteilt, und zwar in die Études de moeurs (Sittenstudien), die Études philosophiques (philosophische Studien) und die Études analytiques (analytische Studien). Die erste Gruppe, die die meisten schon vollendeten Romane seines Werkes enthielt, wurde nochmals in sechs ,,Szenen" (six scènes) oder Lebensbereiche unterteilt: Privatleben, Provinz, Pariser, Militär, Politik und Landleben. Das Personal der Comédie humaine sollte ursprünglich 2 000 Figuren umfassen, die verschiedenen sozialen Schichten - vom Adel über das Bauerntum bis hin zur Boheme und dem Kriminellenmilieu - entnommen waren. Ein wichtiger Teil des Personals entstammte der Pariser Börsen- und Bankenwelt, was sich auch in der thematischen Dramaturgie vieler Romane: dem Streben nach Macht und Geld, niederschlug. Balzac gelang es, immerhin fast zwei Drittel dieses gewaltigen Vorhabens, genauer: 90 Romane und Novellen, zu realisieren. Die einzelnen Romane sind von unterschiedlicher Qualität, überzeugen aber durchweg aufgrund ihrer akribischen, detailliert-präzisen Milieu- und Typenschilderungen. Zu den bekanntesten Romanen der Comédie humaine zählen Eugénie Grandet (1833), La Recherche de l'absolu (1834, Die Suche nach dem Absoluten), Le Père Goriot (1834-1835, Vater Goriot), Illusions Perdues (1837-1843, Verlorene Illusionen) und La Cousine Bette (1846, Kusine Lisbeth). Weitere bedeutende Werke Balzacs sind die Romane La Peau de chagrin (1831, Das Chagrinleder), Le Lys dans la vallée (1835-1836, Die Lilie im Tal), César Birotteau (1834-1837) und Le Curé de village (1839, Der Landpfarrer), die spielerisch-erotischen Erzählungen Contes drolatiques (1832, 1833, 1837, Tolldreiste Geschichten, auch: Tolldrastische Geschichten), das Drama Vautrin (1839) sowie seine Korrespondenz mit Evelina Hanska-Rzewuska, Lettres à l'étrangère (posthum 1906; neu in vier Bänden, 1967-1971). Balzac war nicht nur zu Lebzeiten ein enorm populärer Schriftsteller, sondern wirkte in mancher Hinsicht auch als Vorbild auf spätere Generationen französischer Romanautoren. Mit seinem soziologisch-realistischen Ansatz wurde er zum Vorläufer der Naturalisten. Einige seiner Werke wurden erfolgreich verfilmt, wie Eugénie Grandet (Italien 1946, Regie Mario Soldati). Verfasst von: Joachim Nagel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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