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Hugo Wolf - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Hugo Wolf - Musik. 1 EINLEITUNG Hugo Wolf (1860-1903), österreichischer Komponist. Er gilt als unumstrittener Meister des romantischen Kunstlieds in der Tradition von Franz Schubert. Seine komische Oper Der Corregidor (1896) und seine sinfonischen Dichtungen konnten sich dagegen keinen festen Platz im Repertoire sichern. 2 FRÜHPHASE Wolf wurde am 13. März 1860 als Sohn eines Musikers in Windischgrätz (heute Slovenj Gradec, Slowenien) geboren. Ersten Klavier- und Violinunterricht erhielt er bei seinem Vater, später übernahm der Schullehrer Sebastian Weixler seine weitere Musikausbildung. Ab 1870 folgte Schulunterricht in Graz, im Benediktinerkloster Sankt Paul in Kärnten und ab 1873 in Marburg. 1875 ging Wolf nach Wien ans Konservatorium, wo er Klavier bei Wilhelm Schenner und Harmonielehre bei Robert Fuchs studierte. Im selben Jahr wurde er anlässlich einer Tannhäuser-Aufführung in Wien von Richard Wagner empfangen und entwickelte sich in der Folge zum glühenden Wagnerianer. Wolfs Disziplinlosigkeit und Aufsässigkeit führten bald zum Konflikt mit dem Lehrer Franz Krenn, der auch Gustav Mahler unterrichtete, und dem Direktor Josef Hellmesberger. Wolf musste das Konservatorium verlassen und seinen Lebensunterhalt als Privatmusiklehrer für die Kinder wohlhabender Familien bestreiten. Auch seine Begegnung mit Johannes Brahms verlief unglücklich: Wolf hatte bereits zahlreiche Lieder auf Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau und Heinrich Heine geschrieben und legte diese Kompositionen Brahms vor. Dieser riet ihm vor weiteren Kompositionsversuchen zu einem gründlichen Studium des Kontrapunkts. Verbittert zog sich Wolf nach Salzburg zurück, wo er als Chorleiter und Zweiter Kapellmeister arbeitete, bevor man sich nach wenigen Monaten wieder von ihm trennte. Zurück in Wien arbeitete er ab 1884 als Musikkritiker im wöchentlich erscheinenden Wiener Salonblatt und brachte dort seine ganze Frustration in seinen Artikeln zum Ausdruck. Wolf positionierte sich als enthusiastischer Verfechter der Kompositionen von Richard Wagner, Franz Liszt und Anton Bruckner und als entschiedener Gegner des Werkes von Johannes Brahms. Damals schuf sich Wolf viele Feinde im Wiener Musikleben. 3 ERFOLG MIT LIEDERN Wolfs Versuche, seine Kompositionen zur Aufführung zu bringen, scheiterten in diesen Jahren meistens: Das Rosé-Quartett lehnte ein Streichquartett in d-Moll ab, die Aufführung seiner sinfonischen Dichtung Penthesilea (1883-1885, nach Heinrich von Kleist) unter Hans Richter endete im Desaster und im Streit mit dem Dirigenten. 1887 beendete Wolf seine Arbeit am Wiener Salonblatt und lebte nun in ärmlichen Verhältnissen in Wien und auf dem Land als freier Komponist, der trotz seiner Misserfolge von seinen künstlerischen Fähigkeiten zutiefst überzeugt war. Erst Ende der achtziger Jahre erfolgte mit der Veröffentlichung seiner Liedersammlungen der Durchbruch zum Ruhm. Zuerst erschienen 1889 Lieder nach Texten von Eduard Mörike und Joseph von Eichendorff. 1890 folgten Lieder nach Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe, 1891 das Spanische Liederbuch nach Gedichten von Paul Heyse und Emanuel Geibel sowie in zwei Teilen 1892 und 1896 das Italienische Liederbuch nach Heyse. Der berühmte Wagnertenor Ferdinand Jäger hatte großen Erfolg mit Wolf-Liedern, nicht nur im Wiener Wagner-Verein, sondern auch bei Konzerten in Berlin, Darmstadt und Mannheim. Wolf konnte seinen Erfolg mit Liedkompositionen jedoch nicht auf andere musikalische Gattungen übertragen: Eine frühe Sinfonie und ein Violinkonzert wurden nie fertig gestellt. 1895 begann Wolf mit der Komposition der Oper Der Corregidor nach der Erzählung El sombrero de tres picos von Pedro Alarcón. Die Mannheimer Premiere 1896 wurde zur Enttäuschung. Auch die neu überarbeitete Orchestrierung für die zweite Fassung (1898) brachte keine entscheidende Verbesserung. Wolfs zweite Oper Manuel Venegas (nach Alarcón) blieb Fragment. 4 ZUSAMMENBRUCH Kurz vor der Jahrhundertwende entstanden die ersten Hugo-Wolf-Vereine, die sich um die Aufführung seiner Kompositionen bemühten; 1896 wurde in Wien der erste Verein ins Leben gerufen, 1897 in Berlin der zweite. Aber Wolf konnte diesen Erfolg nicht mehr genießen: Nachdem sich seit Mitte der neunziger Jahre die Spätfolgen einer unbehandelten Syphilis gezeigt hatten, nahm die Erkrankung (progressive Paralyse) einen rapiden Verlauf. Als Gustav Mahler, sein früherer Studienkollege, als neuer Direktor der Wiener Oper auf Wolf zukam und dessen Corregidor zur Aufführung vorschlug, kam es zum Zusammenbruch. Wolf behauptete, Mahler sei seines Postens enthoben worden und er selbst sei der neue Wiener Operndirektor. Im September 1897 wurde er in eine psychiatrische Anstalt in Wien eingeliefert. Zwar konnte er im Januar 1898 noch einmal entlassen werden und Reisen in Österreich und nach Italien unternehmen, nach einem Selbstmordversuch wurde er aber auf eigenen Wunsch wieder in einer Anstalt aufgenommen. Wolf starb am 22. Februar 1903 in Wien. 5 WERKE Im Zentrum von Wolfs kompositorischem Werk steht das Liedschaffen. In seinen mehr als 300 Liedern gelang ihm eine meisterhafte Verschmelzung von poetischen und musikalischen Elementen, die ihm den Beinamen ,,Wagner des Liedes" eintrug. Diese Charakterisierung trifft zwar für die Melodieführung und die chromatisch durchsetzte Harmonik zu, im Bereich der Text-Musik-Verbindung ist Wolf jedoch ein Nachfolger von Franz Schubert und Robert Schumann. Zu Wolfs Liedern, von denen viele erst posthum publiziert wurden, gehören u. a. 12 Lieder aus der Jugendzeit (1877/78), 6 Lieder für eine Frauenstimme (1888), 6 Gedichte von Scheffel, Mörike, Goethe und Kerner (1888), Gedichte v. E. Mörike (1889), Gedichte von J. von Eichendorff (1889), Gedichte v. Goethe (1890), Spanisches Liederbuch nach Heyse u. Geibel (1891), Alte Weisen (1891, nach Gottfried Keller), Italienisches Liederbuch nach P. Heyse (1892 Teil 1, 1896 Teil 2), 3 Gedichte von Robert Reinick (1897), 3 Gesänge aus Ibsens Das Fest auf Solhaug (1897), 4 Gedichte nach Heine, Shakespeare und Lord Byron (1897) und 3 Gedichte von Michelangelo (1898). Für die Bühne schrieb Wolf u. a. die Oper Der Corregidor (1896, zweite Fassung 1898), das Streichquartett in d-Moll (1878-1884), die sinfonische Dichtung Penthesilea (1883-1885), Italienische Serenade (1892) sowie Chorwerke wie Christnacht (1886-1889), Elfenlied (1889-1891) und Dem Vaterland (1890/91). Verfasst von: Krämer, Jörg und Theilacker, Jörg Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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