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Indische Mythologie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Indische Mythologie - Philosophie. 1 EINLEITUNG Indische Mythologie, die Gesamtheit der Überlieferungen und Gedankensysteme innerhalb des indischen Kulturkreises, die sich mit dem Wesen und Wirken der Götter, Dämonen, Nymphen und sagenhaften Gestalten beschäftigt. In der indischen Mythologie findet sich eine verwirrende Buntheit von Mythen aus sehr unterschiedlichen Quellen. Diese Mythen stammen aus der alten vedischen Religion, dem Brahmanismus, Hinduismus, dem Buddhismus, dem Jainismus und der tantrischen Lehre. Die Vielfalt der Mythen wird noch dadurch gesteigert, dass jede Region in Indien über eigene Mythen oder Varianten von gesamtindischen Mythen verfügt. Mythendichtung hat in Indien eine lange Geschichte. Die frühesten Mythen finden sich im Veda, einer Sammlung religiöser Texte, die in ihren frühesten Teilen älter als 3 000 Jahre ist. Die heutige indische Mythologie findet ihre unerschöpfliche Quelle in den beiden großen Epen, dem Mahabharata und dem Ramayana. In diesen Epen wird das Leben der göttlichen Helden Krishna und Rama erzählt. Beide Werke entstanden in den Jahrhunderten um die Zeitenwende. Viele hinduistische Mythen entstammen auch den Puranas, Erzähltexten, die größtenteils jünger als die Epen sind. Für die buddhistische Überlieferung gilt als wichtigste Quelle der Pali-Kanon, eine Sammlung der Reden Buddhas und von Begebenheiten aus seinem Leben. Ein großer Teil der indischen Mythologie blieb lebendig in Märchen, die zum Teil bis heute von wandernden Märchenerzählern weitergegeben werden. Die außerordentliche Vielgestaltigkeit und Heterogenität der indischen Götterwelt heute lässt sich aus dem Prozess der Sanskritisierung Südindiens verstehen. Sanskrit ist die alte indische Kultursprache der Priester und Gelehrten in Nordindien. Viele der Gottheiten im Süden Indiens, die uns heute als hinduistische entgegentreten, waren ursprünglich Stammesgötter, die anderen Religionen angehörten. Bis zum Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. gab es im Süden Indiens eigene, selbständige Religionen, Regionalkulte, ja häufig sogar eigene Dorfgottheiten. Im Ende dieser Periode setzte ein Prozess des Eindringens des Brahmanismus, der herrschenden Religion und Ideologie von Nordindien, nach Südindien ein. Vormals selbständige Gottheiten wurden in das Pantheon des nordindischen Brahmanismus eingefügt und erhielten Sanskritnamen. Dieser Prozess war eine wichtige Voraussetzung der Entstehung des Hinduismus in seiner heutigen Form. Er erklärt auch, warum es im Hinduismus viele Götter gibt, die in Gestalt und Mythologie sehr unterschiedlich sind und scheinbar nicht zusammengehören. 2 DIE GÖTTER UND MYTHEN DES VEDA Im Veda, einer Textsammlung, die etwa zwischen 1300 und 600 v. Chr. entstanden ist, finden sich die ältesten Mythen Indiens, die zum großen Teil auch die ältesten uns bekannten Mythen der indoeuropäischen Völker sind. Der früheste Teil dieser Textsammlung ist der Rigveda. Dieser enthält zahlreiche Mythen vor allem um die Götter Indra, Agni, Varuna und Rudra. 2.1 Indra Der in den Hymnen am häufigsten besungene und angerufene Gott ist Indra. Er tritt als Gewittergott mit einem Donnerkeil auf und trägt auch viele dionysische Züge. Indra werden viele Heldentaten zugeschrieben. Er hat den Drachen Vritra getötet, den Panis, einer Schar von reichen, geizigen Dämonen, die Kühe weggenommen und ,,die Wasser befreit". Was mit Letzterem gemeint ist, hat die Forschung noch nicht eindeutig klären können. Indra ist ein mächtiger Gott und gewaltiger Held, der vor Kraft strotzt und zudem der mächtigste Esser und Trinker ist. Er vermag den Soma, ein berauschendes Getränk, in riesigen Mengen zu trinken. Indra soll den Dämonen Namuci getötet haben, nachdem ihm dieser den Soma gestohlen hatte. Indra kann zunächst Namuci nicht besiegen, und er verspricht, ihn weder bei Tage noch bei Nacht, weder mit etwas Trockenem noch mit etwas Flüssigem zu töten. Dann schlug er ihm aber in der Dämmerung mit Schaum das Haupt ab. Da dies dennoch wie ein ,,Vertragsbruch" aussah, wird Indra durch ein Reinigungsopfer von dieser Sünde befreit. 2.2 Agni Agni (wörtlich: Feuer) ist im Rigveda der Götterbote und verkörpert beides, sowohl die Gottheit als auch das Feuer selbst. Er bringt die Opferspeise, die in das Feuer geworfen wird, zu den Göttern. Zugleich ist er der oberste Opferpriester. Agni ist kein furchterregender Gott, den man beschwichtigen muss. Er ist ein Freund der Menschen, Hüter und Schirmherr der Gemeinschaft und Beschützer gegen die schädigenden Mächte. 2.3 Varuna Der vedische Gott Varuna gilt als der Hüter des Weltgesetzes (rita). Dieses Weltgesetz regelt sowohl das menschliche Handeln als auch den Lauf der Natur. Varuna kann, sollte dieses Gesetz von den Menschen nicht befolgt werden, mit Wassersucht strafen. Deshalb wird er auch als König bezeichnet, als König über die Natur, die Götter und die Menschen. Varuna steht darüber hinaus in enger Beziehung zum Wasser. Er wohnt in den Flüssen, ist Herr des Meeres und des himmlischen Ozeans und er sorgt dafür, dass es regnet. 2.4 Rudra Im Unterschied zu den vorher genannten Göttern hat der vedische Gott Rudra eine düstere und furchtbare Gestalt. In Opfern und durch Anrufung muss er beschwichtigt werden, sonst kann er zornig werden und die Menschen töten. Als ,,Herr der Tiere" kann Rudra das Vieh rauben und vernichten. Auch das Wohlergehen der Tiere ist von ihm abhängig. Sowohl sein Ruf als Vernichter als auch seine Funktion als ,,Herr der Tiere" setzen sich bei seinem hinduistischen Nachfolger Shiva fort. 3 BUDDHISTISCHE MYTHEN Nach dem Tod des historischen Buddha (um 480 v. Chr.) wurden seine Reden von den Anhängern auf mehreren Konzilen festgehalten. Sie bildeten den Grundstock des buddhistischen Kanons, die autoritativen Texte im Buddhismus. Die meisten buddhistischen Mythen in diesem Kanon entstammen den sogenannten Geburtsgeschichten (Jatakas), den Geschichten aus früheren Existenzen des Buddha, als dieser noch Bodhisattva, ein Anwärter auf Buddhaschaft, war. Nur wenige dieser Mythen erwecken den Eindruck, tatsächlich über Buddhas Leben zu berichten. Den größten Teil hat man wohl der damaligen Erzählliteratur entlehnt. Der Bezug zum Buddhismus wurde nachträglich hinzugefügt. Die Jatakas berichten üblicherweise eingangs, bei welcher Gelegenheit Buddha die Geschichte erzählt haben soll. Es folgt die eigentliche Geschichte. An deren Ende wird dann die Verknüpfung zur Gegenwart hergestellt. Buddha benennt diejenige Person, von deren früherem Leben die Geschichte handelt, und er erwähnt seine eigene Rolle dabei. Viele Jatakas haben das ,,Hinausziehen aus dem Haus in die Hauslosigkeit", das Aufgeben allen Reichtums und die Beendigung aller weltlichen Bindungen zum Inhalt. Damit begann üblicherweise das Leben als buddhistischer Mönch. In einem ,,Jataka über den Embryozustand" erzählt der Buddha einem - wegen Frauenangelegenheiten - unzufriedenen Mönch: Ein Hofpriester würfelte des Öfteren mit seinem König. Der König sang dabei ein Lied über die Untreue der Frauen. So lange er das Lied sang, gewann er gegen seinen Hofpriester. Der Hofpriester wollte dem König beweisen, das dessen Lied falsch ist. Er zog ein Mädchen von Geburt an (,,vom Embryozustand an") auf, ohne es mit Männern zusammenkommen zu lassen. Als ihm dies gelungen war, spielte er wieder gegen den König und gewann nun. Der König ahnte, dass sich im Hause des Hofpriesters ein Mädchen befand, das sein Lied Lügen strafte. Er beauftragte einen Mann, die Keuschheit des Mädchens zu brechen. Nachdem dieser das Vertrauen der Dienerin des Mädchens gewonnen hatte, erlangte er Zutritt zu dem Haus des Mädchens und ,,brach ihre Tugend". Als danach der Hofpriester beim Würfeln erneut verlor, klärte ihn der König auf, dass es keinerlei Mittel gäbe, die Tugend einer Frau zu beschützen. Das Mädchen, als es vom Hofpriester zur Rede gestellt wurde, beteuerte seine Unschuld und forderte eine Feuerprobe. Vor dieser Feuerprobe beschimpfte der Liebhaber den Hofpriester und ergriff die Hand des Mädchens. Das Mädchen gab vor, sich nun, nachdem sie einen fremden Mann berührt hatte, keiner Feuerprobe mehr unterziehen zu können. - Nachdem der Buddha diese Geschichte erzählt hat, erklärt er, dass er selbst damals, in einem früheren Leben, der König war; der unzufriedene Mönch hingegen war in seinem früheren Leben der Hofpriester, der von dem Mädchen betrogen wurde. 4 DIE MYTHEN DES BRAHMANISMUS UND HINDUISMUS Die Zahl der hinduistischen Götter beläuft sich, je nach Quelle, auf 33, 333 oder 3 333. Durch das Gewirr der verschiedenen Gottheiten findet man am einfachsten, wenn man der hinduistischen Systematik folgt. Danach gibt es nur drei Hauptgötter, Brahma, Vishnu und Shiva. Alle anderen Gottheiten sind diesen, als Inkarnationen oder in verschiedenen Erscheinungsformen, zugeordnet. Zudem ist jedem Gott eine Gattin an die Seite gestellt. Brahma, der als Schöpfergott gilt, hat keine Inkarnationen. Er wird meist vierköpfig, mit einem Kopf in jede Himmelsrichtung, mit Opferlöffel und Flechtenkrone dargestellt. Er hat auch keine eigene Anhängerschaft. Die Hindus lassen sich, je nachdem welchen Gott sie verehren, in Vishnuiten und Shivaiten unterteilen. 4.1 Vishnu Vishnu ist der Erhalter des Universums. Seine Gattin ist Lakshmi. Die zehn wichtigsten Inkarnationen oder Avataras von Vishnu sind 1. der Fisch (matsya), 2. die Schildkröte (kurma), 3. der Eber (varaha), 4. der Mann-Löwe (narasimha), 5. der Zwerg (vamana), 6. Rama mit dem Beil (parashurama), 7. der Rama als Hauptgestalt des großen Epos Ramayana, 8. Krishna, dessen Lebensgeschichte im anderen großen Epos, dem Mahabharata, erzählt wird, 9. Balarama, eine alte agrarische Gottheit, und 10. Buddha oder Kalkin. Viele dieser Inkarnationen sind ursprünglich sicherlich eigenständige mythische Gestalten oder Götter gewesen. Im Zuge der Sanskritisierung wurden sie alle in das brahmanisch-hinduistische Weltbild eingebaut. Jede dieser Inkarnationen hat ihre eigenen Mythen und Legenden. Die heute populärsten Inkarnationen Vishnus sind Krishna und Rama. Von ihnen finden sich eine Vielzahl von Geschichten in den beiden großen Epen. Auch in den Puranas werden ihre Taten und Schicksale ausführlich behandelt. 4.2 Krishna Krishna (wörtlich: der Schwarze) war ursprünglich wahrscheinlich eine alte Hirtengottheit und wird später zu einer Inkarnation Vishnus. Seine bekannteste Legende ist das Auftreten in der Bhagavadgita, einem philosophisch-religiösen Lehrgedicht aus dem Mahabharata. Ein Familienzwist hat sich bis zur kriegerischen Auseinandersetzung gesteigert. Arjuna, der Heerführer der einen Partei, sieht im Heer der Gegner die eigenen Verwandten und zögert, die Schlacht zu eröffnen. Krishna tritt als Wagenlenker von Arjuna auf und es gelingt ihm, den Zögernden nach einem langen philosophisch-religiösen Dialog zum Kämpfen zu bewegen. Andere Legenden berichten, er solle als Kind den Schlangendämon Kaliya getötet haben. Krishna, der auf dem Schlangendämon tanzt, ist ein Motiv, das häufig in Malerei und Plastik dargestellt wird. Als junger Kuhhirt entwendet er den Hirtinnen beim Bad die Kleider und spielt ihnen mit seiner Flöte zum Tanz. Häufig wird er mit seiner Gefährtin Radha dargestellt. In vielen Zusammenhängen tritt Krishna als eigenständige, sogar höchste Gottheit auf, so dass seine Abhängigkeit von Vishnu in den Hintergrund tritt. Krishna wird in vielen neohinduistischen Sekten als Gott verehrt. 4.3 Rama Auch Rama ist sowohl eine Inkarnation Vishnus als auch eigenständige Gottheit sowie Herrscherfigur. Im Epos Ramayana versucht er seine Gemahlin Sita zu befreien, die ihm vom Dämonen Ravana geraubt worden war. Im Bunde mit seinem Bruder Lakshman, dem Affenkönig Sugriva und dessen General Hanuman gelingt es ihm, Sita zurückzuerobern. Nach vielen Abenteuern um die Befreiung seiner Gemahlin besteigt er den Thron in Ayodhya, verstößt dann aber Sita, weil sie beschuldigt wird, ihm in ihrer Gefangenschaft nicht treu geblieben zu sein. Nach 15 Jahren ruft er sie zurück in die Hauptstadt. Das Epos endet damit, dass Sita von der Mutter Erde, der sie entstammt, zurückgenommen wird. Rama geht als Asket in die Einsamkeit und verwandelt sich in seinen Ursprung, den Gott Vishnu, zurück. Als König ist Rama der Inbegriff des gerechten Herrschers. Die Rama-Legende wird in allen indischen Kunstformen immer wieder aufgegriffen. Den Hindunationalisten ( siehe Fundamentalismus) gilt das ,,Königreich Ramas" heute als Idealmodell für ein künftiges Indien. 4.4 Vamana Als Zwerg (Vamana) ist Vishnu vor allem durch seinen ,,Dreischritt" (trivikrama) bekannt. Er kommt in das Reich des Herrschers Bali, der sich die Macht über die gesamte Dreiwelt (Himmel-Erde-Unterwelt) angeeignet hat. Von Bali erbittet der Zwerg Vamana so viel Land, wie er mit drei Schritten durchmessen kann. Bali gewährt ihm lachend diesen Wunsch. Während er die Schritte ausführt, wächst Vamana so ungeheuer an, dass er mit dem ersten Schritt die Erde, mit dem zweiten Schritt den Himmel durchmisst. Bevor er den dritten Schritt ausführt, bittet Bali den Gott, ihm nicht alles wegzunehmen. Vishnu, der nun zum Riesen gewachsen ist, zeigt sich großzügig und weist ihm die Unterwelt als Reich zu. 4.5 Shiva Shiva gilt in der hinduistischen Götterlehre häufig als Zerstörer, es finden sich jedoch auch sehr viele Mythen, die ihn friedlicher, etwa als Welthüter oder als Herr der Tiere (pashupati), beschreiben. Er wird in weiten Teilen Südindiens als höchster Gott verehrt. Shiva wird zumeist mit Dreizack, Schlange, Axt oder Gazelle dargestellt und seine Haare bilden eine Flechtenkrone. Auf der Stirn hat er ein drittes Auge, das Allwissenheit und Vernichtungskraft symbolisiert. Häufig wird er mit seiner Gemahlin Parvati dargestellt. Historisch ist die Gestalt des Shiva aus dem vedischen Gott Rudra hervorgegangen. In shivaitischen Tempeln findet sich zumeist sein Reit- und Symboltier, der Buckelstier Nandi und ein Phallussymbol (linga), das dem shivaitischen Fruchtbarkeitskult entstammt. In verschiedenen Funktionen ist Shiva Gott des Tanzes (nataraja), Fruchtbarkeitsgott, Patron der Asketen, selbst Asket oder Yogi, Herr des Mondes (somanatha), weiser Lehrer, Jäger oder Bändiger des Dämons Ravana. Mit seinem dritten Auge soll er den Liebesgott Kama verbrannt haben. Um die Oberhoheit über die brahmanischen Priester zu erlangen, tötete er einen Brahmanen und wandelte dann, da dies als größte Sünde galt, büßend durch das Land. Viele Erscheinungen Shivas scheinen aus alten, regionalen Volksgottheiten entstanden zu sein und sind erst später mit ihm in Verbindung gebracht worden. 4.6 Ganesha Großer Beliebtheit erfreut sich Ganesha, ein elefantengestaltiger Gott, Sohn von Shiva und Parvati. Er wird nicht nur von den Shivaiten, sondern auch von den Vishnuiten verehrt. Ganesha ist der Gott der Weisheit und des Lernens, der Schutzherr der Wissenschaften und Überwinder aller Hindernisse. Er wird gern vor neuen Unternehmungen um Beistand gebeten. Eine Legende besagt, dass Parvati ihn ohne das Zutun Shivas gezeugt habe, da dieser sich ihr als Asket verweigert haben soll. Als er das Kind sah, schlug er ihm wütend den Kopf ab. Aber weil Parvati deswegen sehr traurig war, versprach er, ihrem Sohn den Kopf des ersten Lebewesens aufzusetzen, das vorbeikomme. Dies war ein Elefant. Ganesha wird oft spitzbäuchig, mit abgebrochenem Stoßzahn, als naschhafter Gott mit einer Schale Süßigkeiten und mit der Ratte als seinem Reittier dargestellt. Der zweite Sohn Shivas ist Skanda, der Kriegsgott. Er wird sechsköpfig und vielarmig dargestellt und soll den Dämonen Taraka vernichtet haben. 4.7 Durga Die männlichen Gottheiten haben meist eine oder mehrere weibliche Gefährtinnen, die auch abstrakte weibliche Energie ( siehe Shakti) verkörpern können. Einige weibliche Gottheiten werden auch in eigenen Tempeln mit eigenem Kult verehrt. Die Göttin Durga wurde ursprünglich mit Shiva assoziiert. Von den Shaktas, den Verehrern dieser Energie, wird sie als weiblicher Ursprung des Universums angesehen. Sie soll den Büffeldämon Mahisha besiegt haben. Deshalb wird sie zumeist mehrarmig dargestellt, entweder auf einem Löwen reitend und gegen den Dämonen kämpfend oder als Siegerin auf dem Büffelkopf stehend. Siehe auch Mahabalipuram 4.8 Kali In Indien sehr verbreitet ist auch die schwarze Göttin Kali. In einigen Teilen ist sie die Patronin der Diebe und Kriminellen. Sie kann die Form einer gutmütigen Mutter als auch die Form einer grausamen Zerstörerin annehmen, die sogar ihre eigenen Kinder verschlingt. Sie soll dem größten klassischen Dichter Indiens, Kalidasa (,,Diener der Kali"), die Fähigkeit verliehen haben, Gedichte zu schreiben. Kali entstammt dem shivaitischen Götterkreis. Wie Shiva hat sie ein drittes Auge auf der Stirn. Als Göttin Chinmasta ist sie kopflos; sie hält ihren Kopf in der Hand. Es gibt im Hinduismus noch eine große Anzahl weiterer Gottheiten, die zum Teil regionalen Charakter haben, wie beispielsweise Jagannatha in Orissa. Darüber hinaus gibt es sehr viele Halbgötter, Dämonen, Geister, Tiergottheiten und heilige Tiere. Ein ewiges Motiv indischer Mythen ist der Konflikt von Gut und Böse, ausgedrückt in dem Gegenspiel zwischen Göttern und Widergöttern (Asuras), den Dämonen. 5 KOSMOGONIE UND WELTZEITALTER Parallel zu den religiösen Lehren berichten die indischen Mythen vom Wechsel der Zeitalter im Kreislauf der Schöpfung und Zerstörung. Diese zyklische Vorstellung herrscht in den alten Kosmogonie-, Theogonie- und Anthropogoniemythen vor. Die Welt ist hier gedacht als Ergebnis eines kosmischen Kampfes zwischen Indra und Vritra aus den Gliedern des Urmenschen Purusha entstanden, durch den Tanz Shivas erschaffen oder aber durch die Tätigkeit des Schöpfergottes Brahma. Es gibt auch unpersönliche Schöpfungsmythen, nach denen die Welt aus einem Ur-Ei, aus (asketischer) Hitze oder dem Einen, das nicht weiter erklärt wird, gezeugt wurde. Im Zentrum der Erdscheibe steht laut indischer Überlieferung der Berg Meru. In den Unterwelten hausen Schlangengeister (nagas) und Dämonen. Ein zyklisches Weltbild findet sich in sehr vielen indischen Mythen. Die Welt ist dem Wechsel von Schöpfung und Auflösung unterworfen. Ein solcher Zyklus (yuga) ist ein Tag im hundertjährigen Leben des Gottes Brahma. In der Nacht ruht die Welt unentfaltet. Ein Brahma-Tag kann, je nach Zeitalter, 432 000 bis 1,7 Millionen Menschenjahre oder 1 200 bis 4 800 Götterjahre umfassen. Wir leben im vierten Weltzeitalter (kritayuga), das als das schlechteste aller bisherigen angesehen wird. Es hat im Jahr 3102 v. Chr. begonnen. Ein zyklisches Bild zeigt sich auch in den idealen Vorstellungen vom individuellen menschlichen Leben: Der Mensch soll vier Lebensstufen durchlaufen, die des Brahmanenschülers, des Hausvaters, des Waldeinsiedlers und des Entsagers. Nachdem er diese Stufen durchlaufen hat, stirbt er und wird wiedergeboren. Die Art der Wiedergeburt richtet sich nach seinen Taten im vorigen Leben. Das Bestreben eines jeden Hindus ist, aus diesem Kreislauf der Wiedergeburten ( siehe Seelenwanderung), der als leidvoll gilt, auszubrechen und Erlösung (Moksha) zu erlangen. 6 DIE GÖTTER UND MYTHEN IN DER AKTUELLEN KUNST INDIENS Indische mythologische Figuren werden in der modernen Kunst Indiens häufig verarbeitet. Von dem beliebten Gott Ganesha gibt es Gemälde und Plastiken in ungezählten Variationen. Auch Rama und Krishna, die Helden der beiden Epen, erfreuen sich großer Beliebtheit unter den Künstlern. Im Kunsthandwerk werden in Manufakturen alte Motive immer wieder in Speckstein oder Messing in großen Mengen hergestellt, um sie als Souvenirs zu verkaufen. Weniger häufig zu finden sind dagegen Künstler, die kreative Variationen von klassischen Vorbildern schaffen. Nahezu unendliche Variationen indischer Götter, häufig in grellen Farben, finden sich in den neueren hinduistischen Tempeln. Da jedes größere Haus in Indien einen eigenen Schrein mit eigenen Gottheiten hat, und die Darstellung dieser Gottheiten sich regional stark unterscheidet, ist die Vielfalt der Gottesbilder praktisch unüberschaubar. Auch die Art der Darstellung kann stark variieren: Indische Götter gibt es als Messingguss, als Lederpuppen, Holzreliefs, Stein- und Holzplastiken, als Malereien, Aquarelle und in vielen anderen Formen. Die populären modernen Gemälde von indischen Göttern versuchen oft, den Eindruck von Photographien zu erwecken. Es gibt aber auch Versuche namhafter Künstler, in Malerei und Graphik und Plastik verfremdete, abstrakte oder stilisierte Bildnisse dieser Götter zu schaffen. Hinduistische Mythen spielen auch eine große Rolle in Schauspiel und Tanz. Szenen aus den Epen werden in unterschiedlichen Bearbeitungen und Neudichtungen auf der Bühne inszeniert. Im indischen Tanz gibt es sehr viele Traditionen, die sich in der Art der Aufführung stark unterscheiden. In Südindien werden sie gern in der älteren Tanzform Bharata Natyam oder in dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Maskentanz Kathakali aufgeführt. In den neunziger Jahren hat man die beiden Epen verfilmt. Mit großer Begeisterung hat die Bevölkerung deren mehrteilige Aufführung im Fernsehen verfolgt. Die buddhistische Mythologie spielt in Indien heute keine große Rolle mehr, da es nur sehr wenige Buddhisten gibt. Einige Pagoden mit Buddhareliefs wurden von ausländischen buddhistischen Vereinigungen aus Japan und Burma errichtet und gelegentlich gibt es neuere Buddha-Darstellungen in der modernen Kunst, sowie einige Variationen der buddhistischen Wandmalereinen von Ajanta. Insgesamt gesehen ist jedoch die Zahl dieser Anknüpfungsversuche an die buddhistische Mythologie sehr klein gegenüber vergleichbaren Arbeiten mit hinduistischen Vorbildern. Siehe auch indische Philosophie Verfasst von: Lars Göhler Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« beweisen, das dessen Lied falsch ist.

Er zog ein Mädchen von Geburt an („vom Embryozustand an”) auf, ohne es mit Männern zusammenkommen zu lassen.

Als ihm diesgelungen war, spielte er wieder gegen den König und gewann nun.

Der König ahnte, dass sich im Hause des Hofpriesters ein Mädchen befand, das sein Lied Lügen strafte.Er beauftragte einen Mann, die Keuschheit des Mädchens zu brechen.

Nachdem dieser das Vertrauen der Dienerin des Mädchens gewonnen hatte, erlangte er Zutritt zu demHaus des Mädchens und „brach ihre Tugend”.

Als danach der Hofpriester beim Würfeln erneut verlor, klärte ihn der König auf, dass es keinerlei Mittel gäbe, die Tugend einerFrau zu beschützen.

Das Mädchen, als es vom Hofpriester zur Rede gestellt wurde, beteuerte seine Unschuld und forderte eine Feuerprobe.

Vor dieser Feuerprobebeschimpfte der Liebhaber den Hofpriester und ergriff die Hand des Mädchens.

Das Mädchen gab vor, sich nun, nachdem sie einen fremden Mann berührt hatte, keinerFeuerprobe mehr unterziehen zu können.

– Nachdem der Buddha diese Geschichte erzählt hat, erklärt er, dass er selbst damals, in einem früheren Leben, der König war;der unzufriedene Mönch hingegen war in seinem früheren Leben der Hofpriester, der von dem Mädchen betrogen wurde. 4 DIE MYTHEN DES BRAHMANISMUS UND HINDUISMUS Die Zahl der hinduistischen Götter beläuft sich, je nach Quelle, auf 33, 333 oder 3 333.

Durch das Gewirr der verschiedenen Gottheiten findet man am einfachsten, wennman der hinduistischen Systematik folgt.

Danach gibt es nur drei Hauptgötter, Brahma, Vishnu und Shiva.

Alle anderen Gottheiten sind diesen, als Inkarnationen oder inverschiedenen Erscheinungsformen, zugeordnet.

Zudem ist jedem Gott eine Gattin an die Seite gestellt.

Brahma, der als Schöpfergott gilt, hat keine Inkarnationen.

Er wirdmeist vierköpfig, mit einem Kopf in jede Himmelsrichtung, mit Opferlöffel und Flechtenkrone dargestellt.

Er hat auch keine eigene Anhängerschaft.

Die Hindus lassen sich,je nachdem welchen Gott sie verehren, in Vishnuiten und Shivaiten unterteilen. 4.1 Vishnu Vishnu ist der Erhalter des Universums.

Seine Gattin ist Lakshmi.

Die zehn wichtigsten Inkarnationen oder Avataras von Vishnu sind 1.

der Fisch (matsya), 2.

die Schildkröte (kurma), 3.

der Eber (varaha), 4.

der Mann-Löwe (narasimha), 5.

der Zwerg (vamana), 6.

Rama mit dem Beil (parashurama), 7.

der Rama als Hauptgestalt des großen Epos Ramayana, 8.

Krishna, dessen Lebensgeschichte im anderen großen Epos, dem Mahabharata, erzählt wird, 9.

Balarama, eine alte agrarische Gottheit, und10.

Buddha oder Kalkin.

Viele dieser Inkarnationen sind ursprünglich sicherlich eigenständige mythische Gestalten oder Götter gewesen.

Im Zuge der Sanskritisierungwurden sie alle in das brahmanisch-hinduistische Weltbild eingebaut.

Jede dieser Inkarnationen hat ihre eigenen Mythen und Legenden.

Die heute populärstenInkarnationen Vishnus sind Krishna und Rama.

Von ihnen finden sich eine Vielzahl von Geschichten in den beiden großen Epen.

Auch in den Puranas werden ihre Taten undSchicksale ausführlich behandelt. 4.2 Krishna Krishna (wörtlich: der Schwarze) war ursprünglich wahrscheinlich eine alte Hirtengottheit und wird später zu einer Inkarnation Vishnus.

Seine bekannteste Legende ist dasAuftreten in der Bhagavadgita, einem philosophisch-religiösen Lehrgedicht aus dem Mahabharata.

Ein Familienzwist hat sich bis zur kriegerischen Auseinandersetzunggesteigert.

Arjuna, der Heerführer der einen Partei, sieht im Heer der Gegner die eigenen Verwandten und zögert, die Schlacht zu eröffnen.

Krishna tritt als Wagenlenkervon Arjuna auf und es gelingt ihm, den Zögernden nach einem langen philosophisch-religiösen Dialog zum Kämpfen zu bewegen.

Andere Legenden berichten, er solle alsKind den Schlangendämon Kaliya getötet haben. Krishna, der auf dem Schlangendämon tanzt, ist ein Motiv, das häufig in Malerei und Plastik dargestellt wird.

Als junger Kuhhirt entwendet er den Hirtinnen beim Bad dieKleider und spielt ihnen mit seiner Flöte zum Tanz.

Häufig wird er mit seiner Gefährtin Radha dargestellt.

In vielen Zusammenhängen tritt Krishna als eigenständige, sogarhöchste Gottheit auf, so dass seine Abhängigkeit von Vishnu in den Hintergrund tritt.

Krishna wird in vielen neohinduistischen Sekten als Gott verehrt. 4.3 Rama Auch Rama ist sowohl eine Inkarnation Vishnus als auch eigenständige Gottheit sowie Herrscherfigur.

Im Epos Ramayana versucht er seine Gemahlin Sita zu befreien, dieihm vom Dämonen Ravana geraubt worden war.

Im Bunde mit seinem Bruder Lakshman, dem Affenkönig Sugriva und dessen General Hanuman gelingt es ihm, Sitazurückzuerobern.

Nach vielen Abenteuern um die Befreiung seiner Gemahlin besteigt er den Thron in Ayodhya, verstößt dann aber Sita, weil sie beschuldigt wird, ihm inihrer Gefangenschaft nicht treu geblieben zu sein.

Nach 15 Jahren ruft er sie zurück in die Hauptstadt.

Das Epos endet damit, dass Sita von der Mutter Erde, der sieentstammt, zurückgenommen wird.

Rama geht als Asket in die Einsamkeit und verwandelt sich in seinen Ursprung, den Gott Vishnu, zurück.

Als König ist Rama derInbegriff des gerechten Herrschers.

Die Rama-Legende wird in allen indischen Kunstformen immer wieder aufgegriffen.

Den Hindunationalisten ( siehe Fundamentalismus) gilt das „Königreich Ramas” heute als Idealmodell für ein künftiges Indien. 4.4 Vamana Als Zwerg (Vamana) ist Vishnu vor allem durch seinen „Dreischritt” (trivikrama) bekannt.

Er kommt in das Reich des Herrschers Bali, der sich die Macht über die gesamte Dreiwelt (Himmel-Erde-Unterwelt) angeeignet hat.

Von Bali erbittet der Zwerg Vamana so viel Land, wie er mit drei Schritten durchmessen kann.

Bali gewährt ihm lachenddiesen Wunsch.

Während er die Schritte ausführt, wächst Vamana so ungeheuer an, dass er mit dem ersten Schritt die Erde, mit dem zweiten Schritt den Himmeldurchmisst.

Bevor er den dritten Schritt ausführt, bittet Bali den Gott, ihm nicht alles wegzunehmen.

Vishnu, der nun zum Riesen gewachsen ist, zeigt sich großzügig undweist ihm die Unterwelt als Reich zu. 4.5 Shiva Shiva gilt in der hinduistischen Götterlehre häufig als Zerstörer, es finden sich jedoch auch sehr viele Mythen, die ihn friedlicher, etwa als Welthüter oder als Herr der Tiere(pashupati), beschreiben.

Er wird in weiten Teilen Südindiens als höchster Gott verehrt.

Shiva wird zumeist mit Dreizack, Schlange, Axt oder Gazelle dargestellt und seine Haare bilden eine Flechtenkrone.

Auf der Stirn hat er ein drittes Auge, das Allwissenheit und Vernichtungskraft symbolisiert.

Häufig wird er mit seiner Gemahlin Parvatidargestellt.

Historisch ist die Gestalt des Shiva aus dem vedischen Gott Rudra hervorgegangen.

In shivaitischen Tempeln findet sich zumeist sein Reit- und Symboltier, derBuckelstier Nandi und ein Phallussymbol (linga), das dem shivaitischen Fruchtbarkeitskult entstammt.

In verschiedenen Funktionen ist Shiva Gott des Tanzes (nataraja), Fruchtbarkeitsgott, Patron der Asketen, selbst Asket oder Yogi, Herr des Mondes (somanatha), weiser Lehrer, Jäger oder Bändiger des Dämons Ravana .

Mit seinem dritten Auge soll er den Liebesgott Kama verbrannt haben.

Um die Oberhoheit über die brahmanischen Priester zu erlangen, tötete er einen Brahmanen und wandelte dann, da diesals größte Sünde galt, büßend durch das Land.

Viele Erscheinungen Shivas scheinen aus alten, regionalen Volksgottheiten entstanden zu sein und sind erst später mit ihm inVerbindung gebracht worden. 4.6 Ganesha Großer Beliebtheit erfreut sich Ganesha, ein elefantengestaltiger Gott, Sohn von Shiva und Parvati.

Er wird nicht nur von den Shivaiten, sondern auch von den Vishnuitenverehrt.

Ganesha ist der Gott der Weisheit und des Lernens, der Schutzherr der Wissenschaften und Überwinder aller Hindernisse.

Er wird gern vor neuen Unternehmungenum Beistand gebeten.

Eine Legende besagt, dass Parvati ihn ohne das Zutun Shivas gezeugt habe, da dieser sich ihr als Asket verweigert haben soll.

Als er das Kind sah,schlug er ihm wütend den Kopf ab.

Aber weil Parvati deswegen sehr traurig war, versprach er, ihrem Sohn den Kopf des ersten Lebewesens aufzusetzen, das vorbeikomme.Dies war ein Elefant.

Ganesha wird oft spitzbäuchig, mit abgebrochenem Stoßzahn, als naschhafter Gott mit einer Schale Süßigkeiten und mit der Ratte als seinem Reittier. »

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