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Jan Ullrich - Sport.

Publié le 22/06/2013

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Jan Ullrich - Sport. Jan Ullrich (*1973), deutscher Radrennfahrer. Als Gewinner der Tour de France 1997, zweifacher Weltmeister im Zeitfahren (1999 und 2001), Olympiasieger im Straßenrennen 2000 und Straßenweltmeister der Amateure 1993 ist er der erfolgreichste Rennfahrer in der Geschichte des deutschen Radsports. Ullrich wurde am 2. Dezember 1973 in Rostock geboren. Er begann als Neunjähriger mit dem Radsport und wurde bald schon an der Kinder- und Jugendsportschule in Ostberlin aufgenommen. Ullrichs erster nationaler Erfolg in der DDR war 1989 der Gewinn der Juniorenmeisterschaft auf der Straße. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam Ullrich mit seinem Trainer Peter Becker nach Hamburg, um eine Amateurmannschaft mit professionellem Anspruch zu gründen. 1993 wurde Ullrich in Oslo überraschend Weltmeister der Amateure im Einer-Straßenfahren) und 1994 Dritter im Einzelzeitfahren bei der Weltmeisterschaft in Palermo. Ullrich wechselte 1995 ins Profilager und wurde Mitglied des deutschen Telekom-Rennstalls. Im Jahr darauf nahm er erstmals an der Tour de France, der schwersten Radrundfahrt der Welt, teil und belegte auf Anhieb Rang zwei mit nur 1:41 Minuten Rückstand auf seinen dänischen Teamkapitän Bjarne Riis. Auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta verzichtete Ullrich. 1997 wurde die Tour de France für ihn zum großen Triumph: Jan Ullrich siegte vor dem Franzosen Richard Virenque und dem Italiener Marco Pantani. Mit seinem Sieg bei der zehnten Etappe hatte er das gelbe Trikot des Führenden in der Gesamtwertung erobert und bis zur letzten Etappe nicht mehr abgegeben. Grundlage seines Erfolges waren seine herausragenden Leistungen im Zeitfahren und seine Standfestigkeit bei den Bergetappen, als er alle Angriffe des Bergspezialisten Richard Virenque souverän abwehrte. Ullrich ist der erste Deutsche, der die Tour de France gewann. Mit seinem Sieg bei der Tour de France löste Ullrich eine ähnliche Begeisterung bei den deutschen Zuschauern aus wie 1977 Dietrich Thurau, der damals 15 Tage lang das gelbe Trikot getragen hatte. Aufgrund seiner herausragenden sportlichen Leistung wurde Ullrich 1997 in Deutschland zum ,,Sportler des Jahres" gewählt, und als weltbester Radsportler des Jahres 1997 wurde er im März 1998 mit der Fausto-Coppi-Trophäe ausgezeichnet. Bei der Tour de France 1998, die vom schwersten Dopingskandal in der Geschichte des Radsports überschattet wurde, belegte Jan Ullrich am Ende Rang zwei hinter Pantani. Neben der Tour de France gelang ihm in den Folgejahren eine Reihe herausragender Resultate: 1999 siegte er bei der Spanienrundfahrt, zweimal wurde er Weltmeister im Zeitfahren (1999 und 2001), bei den Olympischen Spielen in Sydney gewann er die Goldmedaille im Straßenrennen und die Silbermedaille im Zeitfahren. Ullrich, der aufgrund seiner überragenden Physis als ,,Jahrhunderttalent" galt, richtete seine Karriere in den folgenden Jahren darauf aus, die Tour de France ein weiteres Mal zu gewinnen. Doch Ende der neunziger Jahre war ihm mit dem Amerikaner Lance Armstrong ein übermächtiger Gegner erwachsen, der ihm immer wieder das Nachsehen ließ. Ullrich erreichte in der Folgezeit zwar hervorragende Resultate bei der Frankreichrundfahrt (außer 1999 und 2002, als er verletzungsbedingt nicht antrat); es gelang ihm jedoch nicht mehr, Armstrong, der die Tour von 1999 bis 2005 siebenmal in Folge gewann, ernsthaft zu gefährden. Ullrich wurde noch drei weitere Male Zweiter der Tour de France (2000, 2001 und 2003), einmal Dritter (2005) und einmal Vierter (2004). Immer wieder übergewichtig und mit mangelnden Fitnesswerten aus der Winterpause zurückgekehrt, erreichte Ullrich nicht mehr das Leistungspotential, um Armstrong besiegen zu können. Als ,,schlampiges Genie", wie er von Radsportexperten bezeichnet wurde, blieb er unter seinen Möglichkeiten und konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Nachdem er 2002 bei Telekom ausgestiegen war und 2003 in Reihen des Bianchi-Teams ein glänzendes Comeback gegeben hatte, kehrte er ein Jahr später zu Telekom/T-Mobile zurück. Seine eindrucksvolle Rückkehr in die Weltspitze wurde 2003 zum zweiten Mal mit der Wahl zum ,,Sportler des Jahres" honoriert. Unter dem Titel Ganz oder gar nicht (2004) legte er seine Autobiographie vor. Das Jahr 2002 markierte einen Wendepunkt in Ullrichs sportlicher Laufbahn. Bei der Tour de France nicht am Start, wurde er erstmals mit Dopingvorwürfen konfrontiert. Eine Kontrolle erbrachte den Nachweis des Stimulans Amphetamin. Ullrich bestritt eine Dopingabsicht und gab an, er habe während eines Discobesuchs von einem Unbekannten stimmungsaufhellende Pillen angeboten bekommen, die er leichtsinnigerweise genommen habe. Daraufhin wurde Ullrich vom Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit der Mindeststrafe von sechs Monaten Sperre belegt; das Gericht wertete das Vergehen nicht als ,,Doping im engeren Sinne", sondern als Verstoß gegen das Dopingkontrollreglement. 2006 geriet Ullrich erneut unter Dopingverdacht, und er wurde unmittelbar vor Beginn der Tour de France von seinem Team suspendiert und drei Wochen später fristlos entlassen. Der Verdacht basierte auf Ermittlungen der spanischen Polizei, die wenige Wochen zuvor gegen einen Dopingring um den Arzt Eufemiano Fuentes mit einer Razzia vorgegangen war. Nach Angaben der spanischen Ermittler gab es Indizien dafür, dass Blutkonserven zum Zwecke des Eigenblutdopings in Fuentes' Labor von Ullrich stammen und dass es Kontakte zwischen dem ,,Dopingarzt" und dem Radsportler bzw. seinem Berater Rudy Pevenage gab. Insgesamt wurden mehr als 50 Radprofis verdächtigt, darunter weitere Spitzenfahrer wie Ivan Basso oder Oscar Sevilla. Die Staatsanwaltschaft Bonn leitete daraufhin ein Verfahren wegen Verdachts auf Betrug zum Nachteil des Rennstalls T-Mobile ein. Ullrich bestritt monatelang alle Vorwürfe und trug nicht zur Klärung des Falles bei. Im Februar 2007 erklärte er seinen Rücktritt vom Radsport. Verfasst von: Harald Grätz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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