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Landschaftsarchitektur (Architektur).

Publié le 19/06/2013

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Landschaftsarchitektur (Architektur). 1 EINLEITUNG Landschaftsarchitektur (auch Gartenarchitektur), künstlerische und planerische Gestaltung umgrenzter größerer Flächen unter Einbeziehung von topographischen Elementen wie Hügeln, Tälern, Flüssen und Teichen, in Abhängigkeit von unterschiedlicher Vegetation und vorhandenen oder zu errichtenden Baustrukturen. Jede Region stellt hinsichtlich der Größe der Fläche, der geographischen Gegebenheiten, des Klimas, der Umgebung und der Wünsche der Auftraggeber die Landschaftsarchitekten vor eine andere Aufgabe. Die Aufgabenfelder der Landschafts- bzw. Gartenarchitektur reichen von der Anlage kleiner Gärten bis hin zur Planung von Parks, Alleen und Straßenzügen. Landschaftsarchitekten haben denselben beruflichen Rang wie ein Architekt oder ein Ingenieur und erhalten ihr Honorar direkt von ihren Auftraggebern. Dagegen kann ein Landschaftsgärtner (siehe Gartenbau) ein freier Unternehmer oder auch ein Nichtfachmann sein, der einen Privatgarten gestaltet. Die meisten großflächigen Gärten werden von Landschaftsarchitekten geplant, die nicht nur die ästhetischen und dekorativen Aspekte des Gartens berücksichtigen, sondern auch praktische Erwägungen wie Entwässerung und Gefälle des Geländes berücksichtigen. 2 GRUNDSÄTZE DER GESTALTUNG Unabhängig vom Umfang des Projekts untersucht der Landschaftsarchitekt zuerst das Gelände, um zu entscheiden, ob er allein oder zusammen mit einem Städteplaner, einem Verkehrsplaner oder einem Architekten arbeiten muss. Auch Geländegegebenheiten, Klima, Bodenbeschaffenheit und die Kostenfrage müssen berücksichtigt werden. Sobald der Landschaftsarchitekt alle diese Faktoren zusammengetragen hat, beginnt er mit dem Entwurf. Der Entwurf des Gartens (siehe Gartengestaltung) oder der Anlage hängt stark von dem Geschmack und den Vorstellungen des Landschaftsarchitekten und gleichermaßen vom Auftraggeber ab. Bei einem kleinen, durch Mauer oder Zaun begrenzten Garten, der für private Nutzung angelegt wird, stellen sich ganz andere Fragen als bei der Anlage eines Parks, der Blickachsen und dominante Baumgruppen fordert. Der Landschaftsarchitekt nutzt auch die natürlichen Gegebenheiten des Geländes wie Hügel oder Teiche aus und verändert sie nach seinen Vorstellungen. Dabei sind auch die Kontraste zwischen schattigen, offenen und sonnigen Bereichen, speziell in Verbindung mit dem Klima, zu berücksichtigen. Ebenfalls wichtig sind Kontraste in der Größe, Farbe und Struktur der Vegetation. Die Bepflanzung kann auf die Jahreszeiten abgestimmt sein, so dass verschiedene Bereiche des Gartens zu verschiedenen Zeiten blühen (siehe Botanik, Gartenbau). Für einen erfolgreichen Entwurf sind auch Kenntnisse über die Eigenschaften, Bedürfnisse und Grenzen von bestimmten Pflanzen unabdingbar (siehe Pflanzenverbreitung). 3 ALTERTUM Die Landschaftsarchitektur im Sinn einer bewussten Gestaltung von Landschaften gab es im Altertum nicht. Es wurden überschaubare, kleine Einheiten in Hausnähe geschaffen. Schon im 3. Jahrtausend v. Chr. legten die Ägypter innerhalb der Begrenzungen um ihre Wohnstätten Gärten an. Mit der Zeit bekamen diese Gärten eine standardisierte Form, die bis heute unseren Atrium- und Hofgarten bestimmt: In der Mitte befand sich ein rechteckiger Fischteich, an den Seiten wurden Obstbäume und Ziersträucher gepflanzt, wie auf Grabmalereien zu sehen ist. In Mesopotamien sollen die Hängenden Gärten von Babylon (mesopotamische Kunst und Architektur) aus großen, ausgewachsenen Bäumen bestanden haben, die auf erdbedeckten Terrassen angepflanzt wurden. Diese Terrassen waren auf steinernen Gewölben an einer sonnigen Seite der Palastanlage Nebukadnezars II. angelegt. Im Norden des Landes schufen die Assyrer und Perser große, baumbestandene Parkanlagen für Jagdgesellschaften. Auch waren kleine, mit Mauern umgebene, regelmäßig angelegte Gärten üblich, die durch Kanäle bewässert und mit Bäumen beschattet wurden. Diese Gärten, die sich bis heute in der orientalischen Welt erhalten haben, lagen oft in weitläufigen, unfruchtbaren, trockenen Ebenen. Sie sind als Paradiesdarstellungen in persischer Teppichwirkerei und Buchmalerei zu sehen. Wohnhäuser im antiken Griechenland hatten einen ummauerten Hof oder Garten, der gewöhnlich von einer Kolonnade umgeben war. In Athen wurden die öffentlichen Gärten innerhalb von Säulengängen, die an die Akademie (Schule) und an das Lykeion (Schule, Sportstätte) angeschlossen waren, viel frequentiert. Römische Häuser hatten, ähnlich wie die griechischen, einen innen liegenden Garten (Atriumgarten) mit einem Säulengang. Diese Gärten wurden auf Wandmalereien in Pompeji dargestellt und von Plinius dem Älteren beschrieben. Die Wohnhäuser im hügeligen Umland von Rom wurden mit Terrassengärten angelegt. Vermögende Römer ließen verschwenderische Lustgärten mit Portikus, Festsälen und Skulpturen anlegen. Das weitläufige Gelände der Villa des Kaisers Hadrian bei Tivoli (2. Jahrhundert n. Chr.) war der Höhepunkt römischer Landschaftsarchitektur und Gartengestaltung. 4 GÄRTEN IN DER ISLAMISCHEN WELT UND IM FERNEN OSTEN Die Gärten der islamischen Kulturen bestanden meist aus einem oder mehreren geschlossenen Innenhöfen, die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt und von kühlen Bogengängen umgeben waren. Aufgelockert wurden sie mit farbigen Fliesen, Brunnen und Teichen und durch die beabsichtigte Wechselwirkung zwischen Licht und Schatten. Vor dem 15. Jahrhundert legten die Mauren in Spanien solche Gärten an: in Córdoba, Toledo und, als berühmtesten, die Gartenanlagen der Alhambra in Granada, die ein groß dimensioniertes landschaftsgestalterisches Ensemble darstellen. Ähnliche Gartenanlagen, in denen Blumen, Obstbäume, Wasser und Schattenplätze zu einer harmonischen Komposition zusammengefügt waren, wurden in Indien im 17. und 18. Jahrhundert von den Mogul-Herrschern angelegt. Die berühmtesten Beispiele sind die Gärten des Taj Mahal in Agra und die Shalimar-Gärten in Lahore. Im antiken China wurden Paläste, Tempel und Wohnhäuser um eine Reihe von Höfen erbaut, die mit Bäumen, Pflanzen und Teichen geschmückt waren. In der Verbotenen Stadt in Peking wurden Landschaftsgärten mit Bäumen, künstlichen Seen und kleinen Hügeln, Brücken und Pavillons angelegt. Japan hat eine lange Gartentradition, die von chinesischen und koreanischen Vorbildern beeinflusst ist. In Japan hatten vor 1900 Paläste, Tempel, Teehäuser und Privathäuser Garten- oder Parkanlagen, die mit dem Gebäude in enger Verbindung standen. Japanische Gärten wurden mit Teichen und Wasserfällen, Felsen, Stein, Sand und immergrünen Pflanzen angelegt. Steinlaternen und Skulpturen, hölzerne Brücken, Tore und Pavillons ergänzten die Gartenlandschaft. Jeder Teil des Gartens ist auch heute noch sorgfältig geplant, manchmal von Zenmönchen und Malern. Die so erzielte Wirkung von Zurückhaltung, Harmonie und Frieden wird am Beispiel des heute noch existierenden Katsura-Palasts in Kyoto deutlich. Diese Traditionen haben europäische Landschaftsarchitekten immer wieder beeinflusst. 5 MITTELALTER, RENAISSANCE UND BAROCK Im mittelalterlichen Europa waren die Gartenanlagen meistens klein und lagen aus Gründen der Verteidigung innerhalb der Befestigungsmauern von Klöstern und Burgen. Der große, für andere Klöster bis heute vorbildliche Garten der Abtei von Sankt Gallen in der Schweiz aus dem 9. Jahrhundert war in vier Bereiche eingeteilt: Kräuter-, Gemüse-, Obst- und Ziergarten. Die Gärten der meisten Klöster waren von überdachten Säulengängen umgeben und hatten in ihrer Mitte einen Brunnen. Dieser Gartenplan war einerseits von persischen Gärten beeinflusst, andererseits ergab er sich aus dem rechteckigen Grundriss der Klosteranlagen. Burgen hatten manchmal einen Küchenoder Kräutergarten, einen privaten Ziergarten für den Burgherrn oder die Burgfrau, und einen größeren grasbewachsenen Bereich für ihr Gefolge. Eine andere Gartenanlage gab es nicht. In der Renaissance in Italien entstanden Paläste und vornehme Wohnhäuser, die in der Stadt keinen Garten kannten, da das Gebäude das Grundstück meistens vollständig ausfüllte, während außerhalb der Innenstadt oder auf dem Land gelegene Paläste mit großen Garten- und Parkanlagen versehen werden konnten. Der Architekt, der das Gebäude entwarf, übernahm gewöhnlich auch den Entwurf der Gartenanlagen, so dass eine aufeinander abgestimmte Anlage entstehen konnte. Der symmetrische, aus der Antike stammende Grundriss des Gebäudes wurde auch auf die Außenanlagen übertragen. Alleen, Wege und Treppen wurden entlang einer Mittelachse angelegt und führten oft über eine Terrasse zur anderen, damit man, soweit möglich, eine schöne Aussicht auf die Umgebung haben konnte. Diese durchgestalteten Gartenanlagen wurden mit Zypressen und Eibenhecken umgeben; Blumenbeete, Steinbalustraden, Brunnen und Skulpturen hatten ihren durch die Architektur vorgegebenen Standort. Solche Anlagen aus dem 15. Jahrhundert sind die Gärten der Medici-, Palmieri- und La-Pietra-Villen in und um Florenz. Zunehmend strenger und kunstvoller angelegte Villenkomplexe aus dem 16. Jahrhundert sind die Villa Lante in Bagnaia und die Villa Farnese in Caprarola, die beide von Giacomo da Vignola entworfen wurden. Weitere Beispiele sind die Villa Madama und die Villa Medici in Rom sowie die Villa d'Este in Tivoli. Im 17. Jahrhundert wurden die italienischen Gärten immer komplexer. Unter dem Einfluss der Barockarchitektur zeichnen sie sich durch reichliche Verwendung von Skulpturengruppen mit allegorischen Figuren, mäandernden Wegen und durch eine Vielzahl von Brunnen und Wasserspielen aus. Beispiele sind die Villa Aldobrandini in Frascati, die Villa Garzoni in Collodi, die Villa Giovio in Como und die Gärten auf der Isola Bella im Lago Maggiore. Überall in Europa entstanden abgeänderte Versionen der italienischen Renaissance- und Barockgärten. In Spanien flossen maurische und Renaissance-Elemente in den Gärten des Alcázar in Sevilla zusammen. Holländische Gärten mit geometrischen Blumenbeeten wurden mit Ziegelsteinmauern umgeben. In Frankreich wurden die bedeutenden Loireschlösser wie Chambord und Chenonceaux mit großen Gärten, den parterres angelegt, die dann mit großem Baumbestand umgeben wurden. Im 17. Jahrhundert übernahm Frankreich in Architektur und Gartengestaltung die Vorrangstellung, die bis dahin Italien eingenommen hatte. Zu den großen Bauprojekten Ludwigs XIV. gehörten jeweils Quadratkilometer von symmetrisch angelegten Gärten, die, wie die königliche Bauweise in dieser Epoche, dazu bestimmt waren, den Eindruck unbegrenzter, absoluter Macht zu vermitteln. Der Direktor der königlichen Gärten, André Le Nôtre, schuf in Versailles eine Reihe von weitläufigen, offenen parterres, die von oben betrachtet geometrische Muster ergaben. Hinter ihnen erstreckten sich Wiesen und Sträucher, die in Haine, dann in Wälder übergingen. Die Anlagen waren in regelmäßiger Form von strahlenförmig auseinanderstrebenden, mit Bäumen oder Hecken gesäumten Achsen durchschnitten und mit Brunnen, Pavillons und Statuen gesäumt, die entlang der Achsen auf den wichtigsten perspektivischen Sichtlinien angeordnet waren. Versailles und seine Gärten wurden zum Vorbild für andere absolutistische Monarchen und mit vielen Anlagen in ganz Europa bis ins 19. Jahrhundert nachgeahmt. Schüler von Le Nôtre entwarfen die barocken Parkanlagen in Salzburg und Wien (Schloss Schönbrunn, Belvedere), München (Schlösser Nymphenburg und Schleißheim), Hannover (Schloss Herrenhausen) sowie Sanssouci in Potsdam. Das berühmteste Beispiel für französisch beeinflusste Gärten in Österreich war Schönbrunn. Französischer Einfluss war auch erkennbar in den holländischen Gärten des 18. Jahrhunderts, z. B. Schloss Middachten, und in den Gärten von Aranjuez und La Granja in Spanien. Le Nôtre entwarf die Gartenanlagen von Chantilly, Saint Cloud, Fontainebleau in Frankreich und Kensington Gardens und den Park von Saint James in London; auch der Park des Quirinalpalasts und die Vatikanischen Gärten in Rom sind sein Werk (siehe Vatikan). In Schweden und Russland wurde das Werk Le Nôtres mit den Parkanlagen der großen Schlösser Drottningholm (bei Stockholm), Tsarskoye Selo und Peterhof (beide bei Sankt Petersburg) nachgeahmt. Einfachere Versionen des strengen französischen Barockstiles wurden in Nordamerika angelegt, wie die Gärten des Gouverneurspalasts in Williamsburg. Spanische Kolonialisten legten in Mexiko, Kalifornien und in anderen spanischen und portugiesischen Kolonien Barockgärten an. 6 ROMANTIK Durch die Aufklärung beeinflusst, bildete sich Ende des 18. Jahrhunderts eine Form des Landschaftsgartens heraus, der die Domestizierung von Pflanzen ablehnte und den frei wachsenden Baum in den gestalterischen Mittelpunkt stellte, der den sich frei entfaltenden Menschen versinnbildlichen sollte. In Deutschland führte dieser Ansatz zum Landschaftsgarten der Romantik, der die ungezähmte Natur, das Malerische, die Vergangenheit und das Exotische hervorhob und zu großen Veränderungen in der Landschaftsarchitektur führte. Die Veränderung begann in England. Anstelle der Strenge von Le Nôtres Entwürfen zogen Architekten wie Capability Brown einen neuen, sanfteren Romantizismus vor, der die Natur eher nachbildete, als sie zähmte. Bei so bedeutenden Bauwerken wie Blenheim Palace und Chatsworth ersetzte Brown die parterres mit ihren symmetrisch angeordneten Blumenbeeten und geraden Alleen durch geschwungene Rasenflächen, durch sanfte Hügel mit gewundenen Pfaden und durch Wasserläufe und Teiche, die von zwanglos angepflanzten Baum- und Strauchgruppen umsäumt waren, um einen Ausdruck von Wildheit und Ursprünglichkeit zu schaffen. Der englische Landschaftsarchitekt Humphry Repton änderte diesen Stil ab, da er der Meinung war, dass ein Haus am besten durch streng angelegte Blumenbeete hervorgehoben werde, die ganz allmählich mit einem naturalistischen Hintergrund verschmelzen sollten. In diesen englischen Gärten befanden sich oft follies (Torheiten), Nachahmungen von mittelalterlichen Ruinen und römischen Tempelchen, welche die Gemälde des 17. Jahrhunderts von Claude Lorrain und seiner Anhänger zum Vorbild hatten, auf denen römische Landschaften dargestellt waren. Nach Stichen von chinesischen Gärten in Reiseberichten, z. B. des Architekten Sir William Chambers, entstanden chinesische Pavillons und andere exotische Bauten (siehe Chinoiserie). Der englische Landschaftsgarten verbreitete sich im übrigen Europa; zuerst in Frankreich, wo in Ermenonville ein bemerkenswertes Beispiel der Romantik entstand. Erst unter der Herrschaft Napoleons wurde der englische Gartenstil von Jean Charles Adolphe Alphand beim Entwurf der großen Pariser Parks angewendet. Dies übte unverzüglich einen Einfluss auf das übrige Europa aus. In Deutschland und Österreich unterstützte diese Entwicklung Fürst Hermann von Pückler-Muskau, der auf seinen Ländereien in Muskau an der Neiße einen Park im romantischen Stil schuf und das einflussreiche Werk Andeutungen über Landschaftsgärtnerei (1835) veröffentlichte, das die Landschaftsarchitektur im 19. Jahrhundert nachhaltig beeinflusste. Eine bedeutende Parkanlage ist der Landschaftsgarten von Wörlitz (vollendet 1798), die erste englische Parkanlage auf dem europäischen Festland (Gartenarchitekt Hams F. Eyserbeck; später F. W. von Erdmannsdorff, von dem auch das klassizistische Schloss entworfen wurde), die mit verschiedenen kleinen Bauwerken (Tempel, Brücken, Denkmäler etc.) und sozialen Einrichtungen (Schule, Bibliothek) eine Landschaft gewordene gesellschaftliche Utopie verkörpern sollte. In Nordamerika wurde die englische Gartenarchitektur durch Thomas Jefferson in Monticello, seinem Anwesen in Virginia, erstmals verwirklicht. Das wichtigste Beispiel dieses Stiles ist jedoch der Central Park in New York, der 1857 von Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux entworfen wurde. Dies war das erste bedeutende Beispiel für öffentliche Landschaftsarchitektur in den Vereinigten Staaten; der Park wurde so populär, dass er 1870 bereits als Vorbild für andere öffentliche Parks in ganz Amerika diente, von denen einige von Olmsted und Vaux entworfen wurden. Die klare Abgrenzung des Berufs des Landschaftsarchitekten im Unterschied zum Architekten und zum Gärtner entstand weitestgehend durch den Erfolg dieser beiden Landschaftsarchitekten, die auch an der Weltausstellung 1893 in Chicago beteiligt waren. Etwa zur selben Zeit förderte der Landschaftsarchitekt Charles Eliot aus Boston das Interesse an großstädtischen Landschaftsparks als Erholungsraum, die eine Abwechslung zum Leben in überfüllten Städten boten. 7 20. JAHRHUNDERT In der Wohnhausarchitektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Versuch unternommen, eine engere Verbindung zwischen dem Einfamilienhaus und seiner Umgebung zu schaffen; deutlich wird diese Tendenz an den Entwürfen von Sven Markelius in Schweden, Alvar Aalto in Finnland und Frank Lloyd Wright in den Vereinigten Staaten. Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner erarbeiteten gemeinsam Entwürfe für ganze Gemeinden, für Regionen sowie große Projekte auf nationaler Ebene. Beim Wiederaufbau kriegszerstörter Städte nach dem 2. Weltkrieg wurden Entwürfe nötig, die den in der Großstadt verbliebenen Freiraum bewahren sollten, hierbei spielten Landschaftsarchitekten eine entscheidende Rolle. In Kanada und in den Vereinigten Staaten unterlagen die Landschaftsarchitekten weit geringeren Einschränkungen, obwohl an sie die gleichen Anforderungen gestellt wurden wie an ihre europäischen Kollegen: Gefordert waren Grüngürtel um die Städte, Erhaltung der natürlichen Landschaft und preiswerte Instandhaltung. Ein bedeutender Beitrag zur Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts sind die Außenanlagen der Gartenstadt Hellerau bei Dresden von Heinrich Tessenow (1909). Doch noch Le Corbusier unterschätzte den Wert des Gartens und der Parkanlagen gegenüber dem Wohnraum bei der Planung der Weißenhofsiedlung in Stuttgart (1927). Dabei gelang es in den zwanziger Jahren Architekten wie Bruno Taut und Martin Wagner in Berlin, mit ihren Planungen von Gartenstädten den obligatorischen Gartenanteil für den kommunalen Wohnungsbau bei der Behörde durchzusetzen. Landschaftsarchitektur in den letzten Jahrzehnten hieß auch der zunehmenden Verstädterung in den Ballungsräumen durch entsprechende Parkanlagen, die oft Freizeitanlagen integrierten, zu begegnen. Der Münchner Olympiapark von 1972 ist ein typisches Beispiel dieser Richtung. Als 1973 Louis Le Roys Buch Natur einschalten, Natur ausschalten erschien, löste dies die Naturgartenbewegung aus, die versuchte, wieder in kleineren Einheiten Landschaft als Lebensraum zu gestalten. Auch eine Wanderausstellung Anfang der achtziger Jahre, die vom Münchner Stadtmuseum ausging (Grün kaputt), hatte großen Einfluss auf die Rückbesinnung auf naturnah gestaltete Gartenanlagen als Teil des menschlichen Wohnraumes. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« In der Renaissance in Italien entstanden Paläste und vornehme Wohnhäuser, die in der Stadt keinen Garten kannten, da das Gebäude das Grundstück meistens vollständigausfüllte, während außerhalb der Innenstadt oder auf dem Land gelegene Paläste mit großen Garten- und Parkanlagen versehen werden konnten.

Der Architekt, der dasGebäude entwarf, übernahm gewöhnlich auch den Entwurf der Gartenanlagen, so dass eine aufeinander abgestimmte Anlage entstehen konnte.

Der symmetrische, aus derAntike stammende Grundriss des Gebäudes wurde auch auf die Außenanlagen übertragen.

Alleen, Wege und Treppen wurden entlang einer Mittelachse angelegt und führtenoft über eine Terrasse zur anderen, damit man, soweit möglich, eine schöne Aussicht auf die Umgebung haben konnte.

Diese durchgestalteten Gartenanlagen wurden mitZypressen und Eibenhecken umgeben; Blumenbeete, Steinbalustraden, Brunnen und Skulpturen hatten ihren durch die Architektur vorgegebenen Standort.

Solche Anlagenaus dem 15.

Jahrhundert sind die Gärten der Medici-, Palmieri- und La-Pietra-Villen in und um Florenz.

Zunehmend strenger und kunstvoller angelegte Villenkomplexe ausdem 16.

Jahrhundert sind die Villa Lante in Bagnaia und die Villa Farnese in Caprarola, die beide von Giacomo da Vignola entworfen wurden.

Weitere Beispiele sind die Villa Madama und die Villa Medici in Rom sowie die Villa d’Este in Tivoli. Im 17.

Jahrhundert wurden die italienischen Gärten immer komplexer.

Unter dem Einfluss der Barockarchitektur zeichnen sie sich durch reichliche Verwendung vonSkulpturengruppen mit allegorischen Figuren, mäandernden Wegen und durch eine Vielzahl von Brunnen und Wasserspielen aus.

Beispiele sind die Villa Aldobrandini in Frascati, die Villa Garzoni in Collodi, die Villa Giovio in Como und die Gärten auf der Isola Bella im Lago Maggiore. Überall in Europa entstanden abgeänderte Versionen der italienischen Renaissance- und Barockgärten.

In Spanien flossen maurische und Renaissance-Elemente in denGärten des Alcázar in Sevilla zusammen.

Holländische Gärten mit geometrischen Blumenbeeten wurden mit Ziegelsteinmauern umgeben.

In Frankreich wurden diebedeutenden Loireschlösser wie Chambord und Chenonceaux mit großen Gärten, den parterres angelegt, die dann mit großem Baumbestand umgeben wurden. Im 17.

Jahrhundert übernahm Frankreich in Architektur und Gartengestaltung die Vorrangstellung, die bis dahin Italien eingenommen hatte.

Zu den großen BauprojektenLudwigs XIV.

gehörten jeweils Quadratkilometer von symmetrisch angelegten Gärten, die, wie die königliche Bauweise in dieser Epoche, dazu bestimmt waren, denEindruck unbegrenzter, absoluter Macht zu vermitteln.

Der Direktor der königlichen Gärten, André Le Nôtre, schuf in Versailles eine Reihe von weitläufigen, offenenparterres, die von oben betrachtet geometrische Muster ergaben.

Hinter ihnen erstreckten sich Wiesen und Sträucher, die in Haine, dann in Wälder übergingen.

Die Anlagen waren in regelmäßiger Form von strahlenförmig auseinanderstrebenden, mit Bäumen oder Hecken gesäumten Achsen durchschnitten und mit Brunnen, Pavillons undStatuen gesäumt, die entlang der Achsen auf den wichtigsten perspektivischen Sichtlinien angeordnet waren.

Versailles und seine Gärten wurden zum Vorbild für andereabsolutistische Monarchen und mit vielen Anlagen in ganz Europa bis ins 19.

Jahrhundert nachgeahmt. Schüler von Le Nôtre entwarfen die barocken Parkanlagen in Salzburg und Wien (Schloss Schönbrunn, Belvedere), München (Schlösser Nymphenburg und Schleißheim),Hannover (Schloss Herrenhausen) sowie Sanssouci in Potsdam.

Das berühmteste Beispiel für französisch beeinflusste Gärten in Österreich war Schönbrunn.

FranzösischerEinfluss war auch erkennbar in den holländischen Gärten des 18.

Jahrhunderts, z.

B.

Schloss Middachten, und in den Gärten von Aranjuez und La Granja in Spanien.Le Nôtre entwarf die Gartenanlagen von Chantilly, Saint Cloud, Fontainebleau in Frankreich und Kensington Gardens und den Park von Saint James in London; auch der Parkdes Quirinalpalasts und die Vatikanischen Gärten in Rom sind sein Werk ( siehe Vatikan).

In Schweden und Russland wurde das Werk Le Nôtres mit den Parkanlagen der großen Schlösser Drottningholm (bei Stockholm), Tsarskoye Selo und Peterhof (beide bei Sankt Petersburg) nachgeahmt.

Einfachere Versionen des strengen französischenBarockstiles wurden in Nordamerika angelegt, wie die Gärten des Gouverneurspalasts in Williamsburg.

Spanische Kolonialisten legten in Mexiko, Kalifornien und in anderenspanischen und portugiesischen Kolonien Barockgärten an. 6 ROMANTIK Durch die Aufklärung beeinflusst, bildete sich Ende des 18.

Jahrhunderts eine Form des Landschaftsgartens heraus, der die Domestizierung von Pflanzen ablehnte und denfrei wachsenden Baum in den gestalterischen Mittelpunkt stellte, der den sich frei entfaltenden Menschen versinnbildlichen sollte.

In Deutschland führte dieser Ansatz zumLandschaftsgarten der Romantik, der die ungezähmte Natur, das Malerische, die Vergangenheit und das Exotische hervorhob und zu großen Veränderungen in derLandschaftsarchitektur führte.

Die Veränderung begann in England.

Anstelle der Strenge von Le Nôtres Entwürfen zogen Architekten wie Capability Brown einen neuen,sanfteren Romantizismus vor, der die Natur eher nachbildete, als sie zähmte.

Bei so bedeutenden Bauwerken wie Blenheim Palace und Chatsworth ersetzte Brown die parterres mit ihren symmetrisch angeordneten Blumenbeeten und geraden Alleen durch geschwungene Rasenflächen, durch sanfte Hügel mit gewundenen Pfaden und durch Wasserläufe und Teiche, die von zwanglos angepflanzten Baum- und Strauchgruppen umsäumt waren, um einen Ausdruck von Wildheit und Ursprünglichkeit zu schaffen.Der englische Landschaftsarchitekt Humphry Repton änderte diesen Stil ab, da er der Meinung war, dass ein Haus am besten durch streng angelegte Blumenbeetehervorgehoben werde, die ganz allmählich mit einem naturalistischen Hintergrund verschmelzen sollten.

In diesen englischen Gärten befanden sich oft follies (Torheiten), Nachahmungen von mittelalterlichen Ruinen und römischen Tempelchen, welche die Gemälde des 17.

Jahrhunderts von Claude Lorrain und seiner Anhänger zum Vorbildhatten, auf denen römische Landschaften dargestellt waren.

Nach Stichen von chinesischen Gärten in Reiseberichten, z.

B.

des Architekten Sir William Chambers,entstanden chinesische Pavillons und andere exotische Bauten ( siehe Chinoiserie). Der englische Landschaftsgarten verbreitete sich im übrigen Europa; zuerst in Frankreich, wo in Ermenonville ein bemerkenswertes Beispiel der Romantik entstand.

Erst unter der Herrschaft Napoleons wurde der englische Gartenstil von Jean Charles Adolphe Alphand beim Entwurf der großen Pariser Parks angewendet.

Dies übteunverzüglich einen Einfluss auf das übrige Europa aus.

In Deutschland und Österreich unterstützte diese Entwicklung Fürst Hermann von Pückler-Muskau, der auf seinenLändereien in Muskau an der Neiße einen Park im romantischen Stil schuf und das einflussreiche Werk Andeutungen über Landschaftsgärtnerei (1835) veröffentlichte, das die Landschaftsarchitektur im 19.

Jahrhundert nachhaltig beeinflusste.

Eine bedeutende Parkanlage ist der Landschaftsgarten von Wörlitz (vollendet 1798), die ersteenglische Parkanlage auf dem europäischen Festland (Gartenarchitekt Hams F.

Eyserbeck; später F.

W.

von Erdmannsdorff, von dem auch das klassizistische Schlossentworfen wurde), die mit verschiedenen kleinen Bauwerken (Tempel, Brücken, Denkmäler etc.) und sozialen Einrichtungen (Schule, Bibliothek) eine Landschaft gewordenegesellschaftliche Utopie verkörpern sollte. In Nordamerika wurde die englische Gartenarchitektur durch Thomas Jefferson in Monticello, seinem Anwesen in Virginia, erstmals verwirklicht.

Das wichtigste Beispieldieses Stiles ist jedoch der Central Park in New York, der 1857 von Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux entworfen wurde.

Dies war das erste bedeutende Beispiel füröffentliche Landschaftsarchitektur in den Vereinigten Staaten; der Park wurde so populär, dass er 1870 bereits als Vorbild für andere öffentliche Parks in ganz Amerikadiente, von denen einige von Olmsted und Vaux entworfen wurden.

Die klare Abgrenzung des Berufs des Landschaftsarchitekten im Unterschied zum Architekten und zumGärtner entstand weitestgehend durch den Erfolg dieser beiden Landschaftsarchitekten, die auch an der Weltausstellung 1893 in Chicago beteiligt waren.

Etwa zur selbenZeit förderte der Landschaftsarchitekt Charles Eliot aus Boston das Interesse an großstädtischen Landschaftsparks als Erholungsraum, die eine Abwechslung zum Leben inüberfüllten Städten boten. 7 20.

JAHRHUNDERT In der Wohnhausarchitektur der ersten Hälfte des 20.

Jahrhunderts wurde der Versuch unternommen, eine engere Verbindung zwischen dem Einfamilienhaus und seinerUmgebung zu schaffen; deutlich wird diese Tendenz an den Entwürfen von Sven Markelius in Schweden, Alvar Aalto in Finnland und Frank Lloyd Wright in den VereinigtenStaaten.

Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner erarbeiteten gemeinsam Entwürfe für ganze Gemeinden, für Regionen sowie große Projekte auf nationaler Ebene.Beim Wiederaufbau kriegszerstörter Städte nach dem 2.

Weltkrieg wurden Entwürfe nötig, die den in der Großstadt verbliebenen Freiraum bewahren sollten, hierbei spieltenLandschaftsarchitekten eine entscheidende Rolle.

In Kanada und in den Vereinigten Staaten unterlagen die Landschaftsarchitekten weit geringeren Einschränkungen, obwohlan sie die gleichen Anforderungen gestellt wurden wie an ihre europäischen Kollegen: Gefordert waren Grüngürtel um die Städte, Erhaltung der natürlichen Landschaft undpreiswerte Instandhaltung. Ein bedeutender Beitrag zur Landschaftsarchitektur des 20.

Jahrhunderts sind die Außenanlagen der Gartenstadt Hellerau bei Dresden von Heinrich Tessenow (1909).

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