Landschaftsarchitektur (Architektur).
Publié le 19/06/2013
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In der Renaissance in Italien entstanden Paläste und vornehme Wohnhäuser, die in der Stadt keinen Garten kannten, da das Gebäude das Grundstück meistens vollständigausfüllte, während außerhalb der Innenstadt oder auf dem Land gelegene Paläste mit großen Garten- und Parkanlagen versehen werden konnten.
Der Architekt, der dasGebäude entwarf, übernahm gewöhnlich auch den Entwurf der Gartenanlagen, so dass eine aufeinander abgestimmte Anlage entstehen konnte.
Der symmetrische, aus derAntike stammende Grundriss des Gebäudes wurde auch auf die Außenanlagen übertragen.
Alleen, Wege und Treppen wurden entlang einer Mittelachse angelegt und führtenoft über eine Terrasse zur anderen, damit man, soweit möglich, eine schöne Aussicht auf die Umgebung haben konnte.
Diese durchgestalteten Gartenanlagen wurden mitZypressen und Eibenhecken umgeben; Blumenbeete, Steinbalustraden, Brunnen und Skulpturen hatten ihren durch die Architektur vorgegebenen Standort.
Solche Anlagenaus dem 15.
Jahrhundert sind die Gärten der Medici-, Palmieri- und La-Pietra-Villen in und um Florenz.
Zunehmend strenger und kunstvoller angelegte Villenkomplexe ausdem 16.
Jahrhundert sind die Villa Lante in Bagnaia und die Villa Farnese in Caprarola, die beide von Giacomo da Vignola entworfen wurden.
Weitere Beispiele sind die Villa Madama und die Villa Medici in Rom sowie die Villa d’Este in Tivoli.
Im 17.
Jahrhundert wurden die italienischen Gärten immer komplexer.
Unter dem Einfluss der Barockarchitektur zeichnen sie sich durch reichliche Verwendung vonSkulpturengruppen mit allegorischen Figuren, mäandernden Wegen und durch eine Vielzahl von Brunnen und Wasserspielen aus.
Beispiele sind die Villa Aldobrandini in Frascati, die Villa Garzoni in Collodi, die Villa Giovio in Como und die Gärten auf der Isola Bella im Lago Maggiore.
Überall in Europa entstanden abgeänderte Versionen der italienischen Renaissance- und Barockgärten.
In Spanien flossen maurische und Renaissance-Elemente in denGärten des Alcázar in Sevilla zusammen.
Holländische Gärten mit geometrischen Blumenbeeten wurden mit Ziegelsteinmauern umgeben.
In Frankreich wurden diebedeutenden Loireschlösser wie Chambord und Chenonceaux mit großen Gärten, den parterres angelegt, die dann mit großem Baumbestand umgeben wurden.
Im 17.
Jahrhundert übernahm Frankreich in Architektur und Gartengestaltung die Vorrangstellung, die bis dahin Italien eingenommen hatte.
Zu den großen BauprojektenLudwigs XIV.
gehörten jeweils Quadratkilometer von symmetrisch angelegten Gärten, die, wie die königliche Bauweise in dieser Epoche, dazu bestimmt waren, denEindruck unbegrenzter, absoluter Macht zu vermitteln.
Der Direktor der königlichen Gärten, André Le Nôtre, schuf in Versailles eine Reihe von weitläufigen, offenenparterres, die von oben betrachtet geometrische Muster ergaben.
Hinter ihnen erstreckten sich Wiesen und Sträucher, die in Haine, dann in Wälder übergingen.
Die Anlagen waren in regelmäßiger Form von strahlenförmig auseinanderstrebenden, mit Bäumen oder Hecken gesäumten Achsen durchschnitten und mit Brunnen, Pavillons undStatuen gesäumt, die entlang der Achsen auf den wichtigsten perspektivischen Sichtlinien angeordnet waren.
Versailles und seine Gärten wurden zum Vorbild für andereabsolutistische Monarchen und mit vielen Anlagen in ganz Europa bis ins 19.
Jahrhundert nachgeahmt.
Schüler von Le Nôtre entwarfen die barocken Parkanlagen in Salzburg und Wien (Schloss Schönbrunn, Belvedere), München (Schlösser Nymphenburg und Schleißheim),Hannover (Schloss Herrenhausen) sowie Sanssouci in Potsdam.
Das berühmteste Beispiel für französisch beeinflusste Gärten in Österreich war Schönbrunn.
FranzösischerEinfluss war auch erkennbar in den holländischen Gärten des 18.
Jahrhunderts, z.
B.
Schloss Middachten, und in den Gärten von Aranjuez und La Granja in Spanien.Le Nôtre entwarf die Gartenanlagen von Chantilly, Saint Cloud, Fontainebleau in Frankreich und Kensington Gardens und den Park von Saint James in London; auch der Parkdes Quirinalpalasts und die Vatikanischen Gärten in Rom sind sein Werk ( siehe Vatikan).
In Schweden und Russland wurde das Werk Le Nôtres mit den Parkanlagen der großen Schlösser Drottningholm (bei Stockholm), Tsarskoye Selo und Peterhof (beide bei Sankt Petersburg) nachgeahmt.
Einfachere Versionen des strengen französischenBarockstiles wurden in Nordamerika angelegt, wie die Gärten des Gouverneurspalasts in Williamsburg.
Spanische Kolonialisten legten in Mexiko, Kalifornien und in anderenspanischen und portugiesischen Kolonien Barockgärten an.
6 ROMANTIK
Durch die Aufklärung beeinflusst, bildete sich Ende des 18.
Jahrhunderts eine Form des Landschaftsgartens heraus, der die Domestizierung von Pflanzen ablehnte und denfrei wachsenden Baum in den gestalterischen Mittelpunkt stellte, der den sich frei entfaltenden Menschen versinnbildlichen sollte.
In Deutschland führte dieser Ansatz zumLandschaftsgarten der Romantik, der die ungezähmte Natur, das Malerische, die Vergangenheit und das Exotische hervorhob und zu großen Veränderungen in derLandschaftsarchitektur führte.
Die Veränderung begann in England.
Anstelle der Strenge von Le Nôtres Entwürfen zogen Architekten wie Capability Brown einen neuen,sanfteren Romantizismus vor, der die Natur eher nachbildete, als sie zähmte.
Bei so bedeutenden Bauwerken wie Blenheim Palace und Chatsworth ersetzte Brown die parterres mit ihren symmetrisch angeordneten Blumenbeeten und geraden Alleen durch geschwungene Rasenflächen, durch sanfte Hügel mit gewundenen Pfaden und durch Wasserläufe und Teiche, die von zwanglos angepflanzten Baum- und Strauchgruppen umsäumt waren, um einen Ausdruck von Wildheit und Ursprünglichkeit zu schaffen.Der englische Landschaftsarchitekt Humphry Repton änderte diesen Stil ab, da er der Meinung war, dass ein Haus am besten durch streng angelegte Blumenbeetehervorgehoben werde, die ganz allmählich mit einem naturalistischen Hintergrund verschmelzen sollten.
In diesen englischen Gärten befanden sich oft follies (Torheiten), Nachahmungen von mittelalterlichen Ruinen und römischen Tempelchen, welche die Gemälde des 17.
Jahrhunderts von Claude Lorrain und seiner Anhänger zum Vorbildhatten, auf denen römische Landschaften dargestellt waren.
Nach Stichen von chinesischen Gärten in Reiseberichten, z.
B.
des Architekten Sir William Chambers,entstanden chinesische Pavillons und andere exotische Bauten ( siehe Chinoiserie).
Der englische Landschaftsgarten verbreitete sich im übrigen Europa; zuerst in Frankreich, wo in Ermenonville ein bemerkenswertes Beispiel der Romantik entstand.
Erst unter der Herrschaft Napoleons wurde der englische Gartenstil von Jean Charles Adolphe Alphand beim Entwurf der großen Pariser Parks angewendet.
Dies übteunverzüglich einen Einfluss auf das übrige Europa aus.
In Deutschland und Österreich unterstützte diese Entwicklung Fürst Hermann von Pückler-Muskau, der auf seinenLändereien in Muskau an der Neiße einen Park im romantischen Stil schuf und das einflussreiche Werk Andeutungen über Landschaftsgärtnerei (1835) veröffentlichte, das die Landschaftsarchitektur im 19.
Jahrhundert nachhaltig beeinflusste.
Eine bedeutende Parkanlage ist der Landschaftsgarten von Wörlitz (vollendet 1798), die ersteenglische Parkanlage auf dem europäischen Festland (Gartenarchitekt Hams F.
Eyserbeck; später F.
W.
von Erdmannsdorff, von dem auch das klassizistische Schlossentworfen wurde), die mit verschiedenen kleinen Bauwerken (Tempel, Brücken, Denkmäler etc.) und sozialen Einrichtungen (Schule, Bibliothek) eine Landschaft gewordenegesellschaftliche Utopie verkörpern sollte.
In Nordamerika wurde die englische Gartenarchitektur durch Thomas Jefferson in Monticello, seinem Anwesen in Virginia, erstmals verwirklicht.
Das wichtigste Beispieldieses Stiles ist jedoch der Central Park in New York, der 1857 von Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux entworfen wurde.
Dies war das erste bedeutende Beispiel füröffentliche Landschaftsarchitektur in den Vereinigten Staaten; der Park wurde so populär, dass er 1870 bereits als Vorbild für andere öffentliche Parks in ganz Amerikadiente, von denen einige von Olmsted und Vaux entworfen wurden.
Die klare Abgrenzung des Berufs des Landschaftsarchitekten im Unterschied zum Architekten und zumGärtner entstand weitestgehend durch den Erfolg dieser beiden Landschaftsarchitekten, die auch an der Weltausstellung 1893 in Chicago beteiligt waren.
Etwa zur selbenZeit förderte der Landschaftsarchitekt Charles Eliot aus Boston das Interesse an großstädtischen Landschaftsparks als Erholungsraum, die eine Abwechslung zum Leben inüberfüllten Städten boten.
7 20.
JAHRHUNDERT
In der Wohnhausarchitektur der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts wurde der Versuch unternommen, eine engere Verbindung zwischen dem Einfamilienhaus und seinerUmgebung zu schaffen; deutlich wird diese Tendenz an den Entwürfen von Sven Markelius in Schweden, Alvar Aalto in Finnland und Frank Lloyd Wright in den VereinigtenStaaten.
Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner erarbeiteten gemeinsam Entwürfe für ganze Gemeinden, für Regionen sowie große Projekte auf nationaler Ebene.Beim Wiederaufbau kriegszerstörter Städte nach dem 2.
Weltkrieg wurden Entwürfe nötig, die den in der Großstadt verbliebenen Freiraum bewahren sollten, hierbei spieltenLandschaftsarchitekten eine entscheidende Rolle.
In Kanada und in den Vereinigten Staaten unterlagen die Landschaftsarchitekten weit geringeren Einschränkungen, obwohlan sie die gleichen Anforderungen gestellt wurden wie an ihre europäischen Kollegen: Gefordert waren Grüngürtel um die Städte, Erhaltung der natürlichen Landschaft undpreiswerte Instandhaltung.
Ein bedeutender Beitrag zur Landschaftsarchitektur des 20.
Jahrhunderts sind die Außenanlagen der Gartenstadt Hellerau bei Dresden von Heinrich Tessenow (1909).
Doch.
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