Devoir de Philosophie

Louis Armstrong - Musik.

Publié le 19/06/2013

Extrait du document

Louis Armstrong - Musik. 1 EINLEITUNG Louis Armstrong (1901-1971), amerikanischer Jazzmusiker; Trompeter, Sänger, Komponist, Bandleader und Filmschauspieler. Aufgrund seiner stilbildenden, instrumentalen Kompetenz und seiner großen integrativen Wirkung ist er bis heute der populärste Musiker des Jazz. Im Gegensatz zu späteren wegweisenden Jazzmusikern wie Miles Davis, John Coltrane oder Ornette Coleman, deren Bekenntnisse zu den afrikanischen Wurzeln der schwarzen Kultur in den USA in der Regel als Abgrenzung vom weißen Mainstream gedacht waren, öffnete sich Armstrong trotz seiner schwarzen Identität dem von Weißen bestimmten Regeln der Popularmusik. Seine Musik blieb in ihrer situativen Kreativität unverwechselbar, besonders sein strahlender Ton an der Trompete und der markant raue Gesang setzte Maßstäbe. Doch sie verstand sich darüber hinaus als Teil einer allgemeinen stilistischen Entwicklung. Seine Person war öffentlich, denn Armstrong trat in zahlreichen Filmen, TV-Shows und Revuen auf, die ihn weltweit bekannt machten und präsent sein ließen. Diese Mischung aus traditioneller Verwurzelung, partieller Genialität und künstlerischer Bescheidenheit machte Armstrong zum Gründungsvater des Jazz und zu einer Ikone amerikanischen Kulturbewusstseins. 2 DIE ANFÄNGE Louis Daniel (Satchmo) Armstrong wurde am 4. August 1901 in New Orleans (Louisiana) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Großmutter auf. Die Allgegenwart der Musik in dieser Stadt beeinflusste ihn bereits als Kind. Einschneidendes Erlebnis für seine Zukunft war die Einweisung in ein Erziehungsheim, nachdem er in der Silvesternacht 1912/13 mit einem Revolver in die Luft geschossen hatte und verhaftet worden war. In dem mit militärischem Drill organisierten ,,Colored Waif's Home For Boys" erhielt er ersten systematischen Unterricht bei Peter Davis am Kornett, einer in New Orleans populären Sonderform der Trompete. Nach der Entlassung verdiente er mit Gelegenheitsarbeiten seinen Lebensunterhalt und genoss die freie Atmosphäre von Storyville, wo durch Bars und Bordelle Frühformen des Jazz zum Alltag gehörten. Abends folgte er dem Kornettisten King Oliver bei seinen Auftritten und versuchte, dessen Spiel zu imitieren. Mit der Zeit entwickelte sich zwischen den beiden Musikern eine enge Freundschaft, die dazu führte, dass Armstrong 1917 den Platz seines Mentors in Kid Ory's Band übernahm, der renommiertesten Band der Region. Die folgenden Jahre wurden für den begabten Musiker zur Lehrzeit, die er in Showbands auf Mississippi-Dampfern etwa bei Fate Marables (1918-21) oder in Unterhaltungsorchestern bei Oscar Celestin und Zutty Singelton verbrachte. Unter den zahlreichen Spitznamen, die er erhielt, fand sich auch ,,Satchelmouth", eine Anspielung auf Armstrongs Lippenform, die ihm später als ,,Satchmo" erhalten bleiben sollte. Im selben Sommer ging er mit King Oliver nach Chicago als Mitglied von dessen angesehener Creole Jazz Band. Es entstanden frühe Aufnahmen (Chimes Blues, 1923), die den jungen Instrumentalisten bereits mit klarem, kräftigem Ton präsentierten. In der Folge spielte er in New York an der Seite von Fletcher Henderson, Ma Rainey, Bessie Smith und Clarence Williams. Im Februar 1924 heiratete er die Pianistin Lilian ,,Lil" Hardin (bis 1931, Scheidung 1938), spielte mit ihr bei den Dreamland Syncopators und gründete schließlich seine bekannteste Band, die Hot Five. 3 GRÜNDUNG DER HOT FIVE Die Hot Five, ein Kuriosum der Musikgeschichte, mit Armstrong, seiner Frau Lil, dem Posaunisten Kid Ory, dem Klarinettisten Johnny Dodds und Johnny St. Cyr am Banjo wurde ursprünglich für das Studio zusammengestellt. Sie traten nicht live vor Publikum auf, begründeten aber mit Aufnahmen wie Cornet Chop Suey (1926) und Muskrat Ramble (1926) den Ruhm Armstrongs. Denn sie verbanden den traditionellen Sound von New Orleans mit dem freieren Improvisieren der Chicago-Szene und einer ungewohnten Studioästhetik, die auf das minimalistische Ensemble abgestimmt war. Im folgenden Jahr erweiterte Armstrong das Quintett um den Tubaisten Pete Briggs und Barry Doddy am Schlagzeug zu den Hot Seven, die zahlreiche berühmte Stücke wie Potato Head Blues oder Wild Man Blues einspielten. Nachdem die Prohibition zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität die angespannte Beschäftigungslage für Musiker verschärft hatte, zog er 1929 nach New York, spielte bei Luis Russell und der schwarzen Revue Hot Chocolates des Connie's Inn in Harlem, die wegen großen Erfolgs im gleichen Jahr auf den Broadway verlegt wurde. Die Aufnahme von Fats Wallers Ain't Misbehavin' wurde Armstrongs erster Hit, und er avancierte zum Entertainmentstar, spielte bei Carroll Dickerson und im New Cotton Club in Los Angeles. Er konnte sich ein eigenes Orchester leisten, mit dem er in den folgenden Jahren unermüdlich durch die USA tourte. Armstrong wurde durch seine immense Energie und den melodischen Einfallsreichtum seiner Soli zum Vorbild vieler Swingtrompeter. Bis zum Bebop Mitte der vierziger Jahre erlebte seine Karriere einen stetigen Aufschwung, zumal auch das neue Medium Film ihn für sich entdeckte. Armstrong spielte in einer Reihe von Filmen wie Pennies From Heaven (1936, mit Bing Crosby), Every Day's a Holiday (1937, mit Mae West), Going Places (1938), Pillow to Post (1945), The Glenn Miller Story (1954; Die Glenn-Miller-Story, mit James Stewart), High Society (1956; Die oberen Zehntausend, mit Grace Kelly) und Paris Blues (1961; Paris Blues). 1938 heiratete Armstrong seine langjährige Freundin Alpha Smith, 1942 Lucille Wilson, ein ehemaliges Chorus-Girl des Cotton Club. 4 HÖHEPUNKT DER POPULARITÄT Louis Armstrong überstand mühelos den größten Einschnitt der Jazzgeschichte. Obwohl nach 1945 die Jazzwelt vom Bebop bestimmt wurde, blieb er weiterhin als König des Swing populär. Seine All Stars füllten noch 1947 die Clubs und gelangten 1949 mit Blueberry Hill sogar in die amerikanischen Hitparaden. Im selben Jahr widmete ihm das Time Magazine eine Titelgeschichte, und 1952 wurde er von den Lesern des einflussreichen Szenemagazins Down Beat zur ,,bedeutendsten musikalischen Persönlichkeit aller Zeiten" gewählt. Armstrong avancierte zum inoffiziellen Kulturbotschafter Amerikas, und es gelang ihm, mit Alben wie Ella & Louis (1956, mit Ella Fitzgerald) oder Meets Oscar Peterson (1957, mit Oscar Peterson) sowohl die Erwartungen des großen Publikums als auch der Jazzkenner zu erfüllen. 1957 und 1958 trat er beim Festival in Newport auf, Anziehungspunkt für Musiker des progressiven Jazz. Trotz eines schweren Zusammenbruchs nach akutem Herzversagen 1959 arbeitete er weiter und tourte durch die ganze Welt. Immer wieder gelang ihm mit Hits wie Hello Dolly (1964) und What A Wonderful World (1968) die Rückkehr in die musikalische Gegenwart. Im Herbst 1968 kam Armstrong erneut wegen einer Herzschwäche ins Krankenhaus, erholte sich aber und blieb bis Ende 1970 auf der Bühne aktiv. Noch im Februar 1971 trat er gemeinsam mit Bing Crosby in einer Fernsehshow auf. Louis Armstrong starb am 6. Juli 1971 in New York. Verfasst von: Ralf Dombrowski Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles