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Ludwig Wittgenstein - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Ludwig Wittgenstein - Philosophie. 1 EINLEITUNG Ludwig Wittgenstein (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph. Er leistete bedeutende Beiträge zur analytischen Philosophie und Sprachphilosophie. Wittgenstein wurde am 26. April 1889 als Spross einer wohlhabenden und gebildeten Familie in Wien geboren. Zunächst besuchte er die Schulen in Linz und Berlin und ging dann nach England, um an der Universität von Manchester Ingenieurwesen zu studieren. Sein Interesse an der reinen Mathematik brachte ihn in Kontakt mit Gottlob Frege und ans Trinity College von Cambridge, wo er bei Bertrand Russell studierte. Um 1918 vollendete Wittgenstein seine Logisch-philosophischen Abhandlungen (1921, Tractatus logico-philosophicus; übersetzt 1922), sein einziges zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk, aus dem die beiden wohl berühmtesten Sätze Wittgensteins stammen; in ihrer absoluten Einfachheit führen sie zum Kerngehalt des Tractatus hin: ,,Die Welt ist alles, was der Fall ist" und ,,Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen". Da er meinte, alle wesentlichen Fragen seien letztgültig gelöst, wandte sich Wittgenstein von der Philosophie ab und unterrichtete nach einer Ausbildung zum Volksschullehrer von 1920 bis 1926 an mehreren niederösterreichischen Dorfschulen. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Gärtner in einem Kloster, bevor er als Architekt für seine Schwester ein Palais errichtete. 1929 kehrte Wittgenstein nach Cambridge zurück, um seine philosophischen Studien fortzuführen. Seinen Tractatus reichte er als Doktorarbeit ein. Dass er sein Studium überhaupt wieder aufnahm, deutet bereits darauf hin, dass er selbst daran zu zweifeln begonnen hatte, sämtliche Probleme der Philosophie mit dieser Arbeit gelöst zu haben. 1936 begann er die Arbeit an den Philosophischen Untersuchungen, seinem zweiten Hauptwerk, das erst 1953 posthum erschien. 1939 wurde er Professor für Philosophie in Cambridge und erhielt die britische Staatsbürgerschaft. Acht Jahre später gab Wittgenstein seine Professur auf und wechselte häufig seinen Aufenthalt. Er starb am 29. April 1951 in Cambridge. Weitere Werke Wittgensteins, die alle posthum veröffentlicht wurden, sind Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik (1956), Die blauen und braunen Bücher (1958) und die Tagebücher 1914-1916 (1961). 2 WERK Wittgensteins philosophisches Schaffen kann in eine frühe und eine späte Phase unterteilt werden, wobei die erste durch seinen Tractatus und die zweite durch seine Philosophischen Untersuchungen gekennzeichnet ist. In dem Tractatus vertrat er die Anschauung, dass das ,,Ziel der Philosophie die logische Klärung der Gedanken sei", während er in den Philosophischen Untersuchungen die Philosophie als ,,Kampf gegen die Verwirrung unseres Verständnisses durch die Sprache" definiert. Beide Werke konnten der Philosophie im 20. Jahrhundert entscheidende Impulse verleihen. In seinem Tractatus behauptet Wittgenstein, dass die Sprache aus komplexen Sätzen bestehe, die in weniger komplexe Sätze aufgegliedert werden können, so dass man schließlich einfache Sätze oder Satzelemente erhält. Dementsprechend bestehe auch die Welt aus komplexen Tatsachen, die in weniger komplexe und schließlich in einfache oder atomare Sachverhalte aufgespaltet werden können. Die Welt setzt sich aus der Gesamtheit dieser Sachverhalte zusammen. Nach Wittgensteins Abbildtheorie der Bedeutungen liegt es im Wesen dieser Satzelemente, die atomaren Tatsachen oder Sachverhalte logisch abzubilden. Er behauptete, dass das Wesen der Sprache der Satzelemente und seine Bedeutungstheorie der durch die Satzelemente abgebildeten atomaren Tatsachen bedürfe. Aufgrund dieser Analyse werden nur diejenigen Sätze, die Tatsachen abbilden, also die wissenschaftlichen Sätze, als bedeutungsvoll für die Erkenntnis angesehen. Metaphysische und ethische Sätze hingegen sind keine bedeutungsvollen Behauptungen. Diese Theorie wurde von den Vertretern des logischen Positivismus innerhalb des Wiener Kreises freudig aufgenommen. In den Philosophischen Untersuchungen revidierte Wittgenstein weite Teile seines Tractatus. An seiner Auffassung, alle Philosophie sei Sprachphilosophie, hielt er gleichwohl fest, doch wurde nun die Umgangssprache, die ,,Mannigfaltigkeit der Sprachspiele" zu ihrem zentralen Gegenstand. Die Ursache für zahlreiche philosophische Probleme sieht Wittgenstein in der Sprache. Wörter sind wie Werkzeuge, und genauso wie die Werkzeuge unterschiedliche Funktionen haben, erfüllen auch die sprachlichen Aussagen verschiedene Funktionen. Zwar gibt es Sätze, bei deren Gebrauch Tatsachen abgebildet werden, es gibt aber auch andere Sätze, die zum Befehlen, Fragen, Beten, Danken, Fluchen usw. verwendet werden. Die Einsicht in die sprachliche Vielfalt und Kontextualität führte Wittgenstein zu der Auffassung der Sprache als Sprachspiel und zu dem Schluss, dass die Menschen unterschiedliche Sprachspiele spielen. So unterscheidet sich beispielsweise das Sprachspiel des Wissenschaftlers wesentlich von dem des Theologen. Die Bedeutung eines Satzes kann nur unter Berücksichtigung seines Kontextes verstanden werden, d. h. aufgrund der Spielregeln desjenigen Sprachspieles, dessen Regeln er folgt. Der Schlüssel zur Auflösung des philosophischen Ratespieles wäre demnach der therapeutische Prozess zur Untersuchung und Beschreibung des Gebrauchs von Sprache. 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