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Martin Scorsese - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Martin Scorsese - KUNSTLER. Martin Scorsese (*1942), amerikanischer Filmregisseur. Mit seinen differenziert gestalteten Arbeiten, in denen er sich mit den grundlegenden Werten der modernen Gesellschaft der USA beschäftigt, ist er seit den siebziger Jahren einer der profiliertesten Regisseure des amerikanischen Films. Scorsese wurde am 17. November 1942 als Sohn eines Textilarbeiters italienischer Herkunft in New York (in Little Italy im Stadtteil Manhattan) geboren. In New York besuchte er die Filmhochschule, an der er Anfang der sechziger Jahre Auszeichnungen für seine Arbeiten erhielt. Auch sein erster Spielfilm Who's that Knocking at My Door (1967; Wer klopft denn da an meine Tür?) fand sofort das Wohlwollen der Kritiker. Schauplatz der Filme Scorseses ist meist die Großstadt mit ihren inhumanen Lebensbedingungen und ihrem kriminellen Milieu. Kongenialer Darsteller für viele Hauptrollen in Scorseses Filmen war in den siebziger und frühen achtziger Jahren Robert De Niro, so etwa in dem Kriminalfilm Mean Streets (1973; Hexenkessel), der authentisch das Leben von Kleinkriminellen in Little Italy schildert. Zu Scorseses weiteren bevorzugten und viel beschäftigten Darstellern zählt Harvey Keitel, der in Alice Doesn't Live Here Anymore (1974; Alice lebt hier nicht mehr) an der Seite von Ellen Burstyn agierte. In Taxi Driver (1976; Taxi Driver) verkörpert Robert De Niro einen einzelgängerischen Taxifahrer, der in einem Akt von Selbstjustiz mit missionarischem Eifer und Waffengewalt gegen die kriminellen Auswüchse der Großstadt vorgeht. New York, New York (1977; New York, New York) mit Liza Minnelli in der weiblichen Hauptrolle ist ein nostalgisches Melodram aus dem New Yorker Künstlermilieu. In dem Boxerfilm Raging Bull (1980; Wie ein wilder Stier), der hervorragend inszenierte Kampfszenen enthält, verkörpert De Niro den Mittelgewichtsweltmeister der fünfziger Jahre, Jake la Motta; für seine darstellerische Leistung wurde er mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Diese Werke brachten Scorsese mehrere Oscar-Nominierungen ein, und er zeigte sich auch als Regietalent auf dem Gebiet der Komödie, so bei The King of Comedy (1983; The King of Comedy) und After Hours (1985; Die Zeit nach Mitternacht). Ein großer Erfolg wurde der Billardspieler-Film The Color of Money (1986; Die Farbe des Geldes, Kamera Michael Ballhaus) mit Paul Newman und Tom Cruise, während sein eigenwilliger Christus-Film The Last Temptation of Christ (1988; Die letzte Versuchung Christi) wegen angeblicher Blasphemien heftige Kontroversen auslöste. 1990 folgte das Mafia-Melodram GoodFellas (GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia), im Jahr darauf Cape Fear (1991; Kap der Angst), beide mit Robert De Niro in der Hauptrolle. Ein großer internationaler Erfolg war Scorseses Literaturverfilmung The Age of Innocence (1993; Zeit der Unschuld) nach dem Roman von Edith Wharton. Mit Casino (1995; Casino) entstand ein Gangsterdrama vor dem Hintergrund des Spielerparadieses Las Vegas, in dem wiederum De Niro sowie Sharon Stone die Hauptrollen übernahmen. Wie in seinen früheren Filmen Mean Streets und GoodFellas thematisiert Scorsese kritisch das organisierte Verbrechen, Machthunger und Geldgier. Mit dem Blick des Fremden realisierte er den respektvoll-distanzierten Tibet-Film Kundun (1997; Kundun), der die Jugend des 14. Dalai-Lama erzählt und auf dessen Autobiographie beruht. Bringing out the Dead (1999; Bringing out the Dead) schildert die alptraumhaften Erlebnisse eines Rettungssanitäters (Nicolas Cage) in den Straßen von New York. Mit dem ambitionierten Projekt Gangs of New York (2002; Gangs of New York), einem düster-opulenten Historienfilm über die Bandenkriege in Manhattan Mitte des 19. Jahrhunderts, verwirklichte Scorsese sein mehr als 25 Jahre geplantes Lebenswerk. In kritischer Sicht auf die Geschichte der USA und die verklärenden nationalen Mythen vom Aufstieg der Vereinigten Staaten im Zeichen von Werten wie Demokratie und Freiheit zeigt der Regisseur das Gemeinwesen in der Hand des organisierten Verbrechens und die Lebensverhältnisse als gnadenlosen Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Generationen von Immigranten. Für dieses Werk wurde er mit einem Golden Globe für die beste Regie ausgezeichnet. Feel Like Going Home (2003; Feel Like Going Home) ist Scorseses Beitrag zu einer von ihm selbst initiierten und produzierten siebenteiligen Filmreihe zur Geschichte des Blues, die den Titel The Blues - A Musical Journey (2003) trägt. Sieben namhafte Regisseure, darunter Clint Eastwood, Mike Figgis und Wim Wenders, machen sich in dieser Filmreihe mit ihren liebevoll und persönlich gestalteten Musikerporträts auf die Suche nach den Wurzeln des Delta-Blues. Scorseses aufwendig und detailversessen inszenierte Filmbiographie The Aviator (2004; Aviator) ist eine Hommage an den legendären amerikanischen Filmproduzenten und Flugzeugkonstrukteur Howard Hughes, der ab Anfang der dreißiger Jahre mit seinen tollkühnen Projekten für Schlagzeilen sorgte. In der Rolle des ehrgeizigen Milliardärs und Frauenhelden ist Leonardo DiCaprio zu sehen. Der dreieinhalbstündige, materialreiche Dokumentarfilm No Direction Home: Bob Dylan (2005) zeichnet ein Porträt der entscheidenden Jahre des legendären Musikers Bob Dylan von 1961 bis zu seinem Motorradunfall 1966 und gibt ,,His Bobness" in Interviews Gelegenheit, seine Wandlung vom Protestsänger zum Rockstar neu zu beleuchten. Mit dem virtuosen Gangsterstück The Departed (2006; Departed - Unter Feinden) kehrte Scorsese nach mehr als zehn Jahren in die Lebenswelt des organisierten Verbrechens zurück. Basierend auf dem Plot des erfolgreichen Hongkongthrillers Mou gaan dou (2002; Infernal Affairs), verlegt der Film die Handlung ins irisch-katholische Milieu Bostons und bietet eine originelle Variante der genreimmanenten Spiegelbildlichkeit von Gangster und Polizist. Zur hochkarätigen Besetzung gehören u. a. Jack Nicholson als entrückt-diabolischer Pate sowie Leonardo DiCaprio und Matt Damon als ,,Maulwürfe" auf feindlichem Terrain. Nachdem er in der Vergangenheit mit anderen Filmen bereits siebenmal nominiert und jeweils leer ausgegangen war, wurde Scorsese für The Departed mit je einem Oscar für den besten Film und die beste Regie ausgezeichnet. Zudem erhielt er einen Golden Globe für die beste Regie. Martin Scorsese: Filme JAHR ORIGINALTITEL DEUTSCHER TITEL 1968 Who's That Knocking at My Door? Wer klopft denn da an meine Tür? 1972 Boxcar Bertha Boxcar Bertha 1973 Mean Streets Hexenkessel 1975 Alice Doesn't Live Here Anymore Alice lebt hier nicht mehr 1976 Taxi Driver Taxi Driver 1977 New York, New York New York, New York 1980 Raging Bull Wie ein wilder Stier 1983 The King of Comedy The King of Comedy 1985 After Hours Die Zeit nach Mitternacht 1986 The Color of Money Die Farbe des Geldes 1988 The Last Temptation of Christ Die letzte Versuchung Christi 1990 Goodfellas GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia 1991 Cape Fear Kap der Angst 1993 The Age of Innocence Zeit der Unschuld 1995 Casino Casino 1997 Kundun Kundun 1999 Bringing Out the Dead Bringing Out the Dead - Nächte der Erinnerung 2002 Gangs of New York Gangs of New York 2003 Feel Like Going Home - 2004 The Aviator Aviator 2006 The Departed Departed - Unter Feinden Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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