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Max Ernst - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Max Ernst - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Max Ernst (1891-1976), französischer Maler, Graphiker und Bildhauer deutscher Herkunft. Er begründete und beeinflusste die Bewegung des Surrealismus maßgeblich mit seinen vielseitigen Techniken und seinem außergewöhnlichen Erfindungsreichtum. Max Ernst wurde am 2. April 1891 in Brühl bei Köln geboren. Von 1909 bis 1914 studierte er Kunstgeschichte, Philosophie und Psychologie an der Bonner Universität, daneben widmete er sich der Malerei. Er setzte sich intensiv mit der Kunst von psychisch erkrankten Menschen auseinander. Ihn faszinierten die Bilder, die aus dem Unterbewusstsein, zwischen Realität und Wahn entstanden zu sein schienen. Auf der Kölner Werkbundausstellung von 1912 führte ihn die Begegnung mit Werken von Henri Rousseau und August Macke zur Beschäftigung mit dem Kubismus. Auf einer ersten Parisreise traf er Robert Delaunay, dessen Kunst ihn veranlasste, seine Werke farbiger zu gestalten. 1914 lernte er Hans Arp, zwei Jahre später George Grosz und Wieland Herzfelde kennen, über die er Verbindungen zur Züricher Dadaismus-Bewegung erhielt. Darüber hinaus faszinierte ihn die Pittura metafisica von Giorgio de Chirico. Nach dem 1. Weltkrieg kehrte Ernst nach Köln zurück, wo er 1919 zusammen mit Hans Arp und Johannes Theodor Baargeld die Dada-Gruppe W/3 gründete. 1921 fand die erste Ausstellung von Max Ernst in Paris statt. Dort knüpfte er Kontakte zu den Pariser Schriftstellern André Breton und Paul Éluard, mit denen er den Dadaismus zum Surrealismus weiterentwickelte. Als anerkannter Künstler ließ er sich 1922 dauerhaft in Frankreich nieder, 1954 wurde er französischer Staatsbürger. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Künstler interniert und auch nach seiner Entlassung von französischen Behörden sowie der Gestapo verfolgt, so dass er 1941 in die USA emigrierte. Die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim sorgte für seine Etablierung in der amerikanischen Kunstszene (Guggenheim-Museen). Das Museum of Modern Art erwarb bereits in den vierziger Jahren wichtige Werke von ihm. 1948 wurde Ernst amerikanischer Staatsbürger und lebte bis 1953 hauptsächlich in Sedona (Arizona). Wieder nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er 1954 mit dem großen Preis für Malerei auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Max Ernst starb am 1. April 1976 in Paris. 2 WERK Ernst distanzierte sich vom bürgerlichen Kunstbetrieb und ironisierte mit seinen frühen dadaistischen Werken überkommene Kunstvorstellungen. Frucht einer langen Erfahrung (1919) stellt ein übermaltes Holzrelief dar, auf dem verschiedene Fundstücke miteinander kombiniert sind. Diese Collagetechnik war für die dadaistische Periode seine bevorzugte Arbeitsweise, die unterschiedliche Realitätsebenen miteinander verknüpfte, in andere Zusammenhänge stellte und damit neue Fragen aufwarf. In Entwurf für ein Manifest (1920) kombinierte er photographische Elemente, Buchstaben, eine Zeichnung mit Fundstücken und forderte den Betrachter zu eigenständiger Leistung heraus. Die Dada-Ausstellungen von 1919/20 zielten auf diese Herausforderung des Betrachters ab. Mit Der Elefant von Celebes (1921) schuf Ernst sein erstes surrealistisches Werk. Vorlage war ein Getreidespeicher, den er in ein elefantenähnliches Ungetüm verwandelte und mit dem kopflosen Oberkörper einer nackten Frau sowie einer Metallskulptur ergänzte. Weib, Greis und Blume (1924) zeigt zwei Gestalten vor einer Küste, die teils als Mensch, teils als Gegenstand gemalt sind und somit völlig irreal erscheinen. Auf der ersten Surrealismus-Ausstellung in Paris 1925 wurden weitere Hauptwerke aus der ersten Hälfte der zwanziger Jahre gezeigt wie Ödipus Rex (1922), Heilige Cäcilie (1923) oder Zwei Kinder werden von einer Nachtigall bedroht (1924). 1925 entdeckte Ernst die Frottage: Er legte beispielsweise Hölzer oder Pflanzen unter das Papier und machte die Strukturen durch Reibung sichtbar. Diese Blätter erschienen als Graphikserie Histoire Naturelle (1926). Die Entfremdung bekannter Strukturen ist auch hier Thema. Für seine Gemälde entwickelte der Künstler die Grattage: Er ergänzte die Frottage um ein Abkratzverfahren, indem er Farbe wiederholt aufspachtelte, abkratzte oder schabte. Es entstanden Bildserien wie Wälder (1926-1929) oder Barbaren und ganze Städte (1933-1935). Die Gemälde leben von der geheimnisvollen, teilweise bedrohlich wirkenden Szenerie. In den dreißiger Jahren veröffentlichte Ernst verschiedene so genannte Collageromane mit Bildern und Bildunterschriften, wie z. B. La femme 100 têtes (1930). Er benutzte dafür Stichvorlagen, die er durch Übermalungen in eine vollkommen neue Richtung deutete. Ebenfalls in den dreißiger Jahren begann er mit der Arbeit an Skulpturen. Fundstücke und Gebrauchsgegenstände fügte er als Modell zusammen und goss sie anschließend als Bronzefigur. In ihrer Schlichtheit sind sie an der Kunst indigener Völker orientiert. Das wichtigste plastische Werk stellt Capricorne (1948-1964) dar, das in der Kombination der Materialien ein umfassendes Formenrepertoire zeigt. Um 1940/41 experimentierte Ernst mit dem so genannten Abklatschverfahren, der Décalcomanie. Er presste Ölfarbe mit einer glatten Fläche, beispielsweise einer Glasscheibe, wiederholt auf den Malgrund. Mit diesen zufälligen Strukturen schuf der Künstler phantastische Landschaften und Gebilde wie in Europa nach dem Regen II (1940-1942) oder Versuchung des hl. Antonius (1945). Eine weitere Neuerung stellte das Malen mit durchlöcherten und mit Farbe gefüllten Konservendosen dar, die er über die Leinwand schwingen ließ wie bei dem Werk Der Surrealismus und die Malerei (1942). Im Spätwerk von Ernst sind Menschen und hauptsächlich Vögel die bildbeherrschenden Elemente, die verfremdet oder durch Masken wie geometrische Formen in immer neuen Variationen abgebildet werden. Der Garten Frankreichs (1962) stellt z. B. eine Hommage an Frankreich dar. Er übermalte Die Geburt der Venus (1863) von Alexandre Cabanel und verlieh der Figur mit der Einbettung in die französische Flusslandschaft eine neue Deutung. Max Ernst, der zufällige Strukturen mit seinem Eingreifen zu neuen Bildschöpfungen kombinierte, prägte den Surrealismus ebenso, wie er nachfolgende Künstler beeinflusste. Die Dripping-Bilder von Jackson Pollock wären ohne Ernsts Beitrag der durchlöcherten Dosen nicht denkbar gewesen. Genauso sind die Combine-paintings von Robert Rauschenberg eine Weiterentwicklung von Collagen wie Loplop stellt ein Mädchen vor (1930). Der experimentelle Einsatz von Schab- und Kratztechniken diente als Vorbild für die Art informel, die Übermalungen von Kunstwerken beeinflussten nicht zuletzt Arnulf Rainer. Verfasst von: Brigitte Esser Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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