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Merce Cunningham - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Merce Cunningham - KUNSTLER. Merce Cunningham (*1919), amerikanischer Tänzer, Choreograph, Tanzpädagoge und Ballettdirektor. Als Protagonist der amerikanischen Tanz- und Ballettavantgarde zählt er zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Tanzes im 20. Jahrhundert. Cunningham wurde am 16. April 1919 als Sohn eines Rechtsanwalts in Centralia (Bundesstaat Washington) geboren. Nachdem er bereits als Jugendlicher mit Stepp- und Gesellschaftstanz vertraut war, erhielt er an der Cornish School of the Arts in Seattle und an der Bennington College School of Dance seine tänzerische Ausbildung, bevor er sich in den vierziger Jahren dem Ballett zuwandte. Mit dem amerikanischen Avantgardekomponisten John Cage, den er in Seattle kennen gelernt hatte und der später sein musikalischer Direktor wurde, verband ihn ab 1938 eine lebenslange Freundschaft, Partnerschaft und produktive Zusammenarbeit. Von 1939 bis 1945 war Cunningham Solist in der Balletttruppe der amerikanischen Choreographin und Ballettlehrerin Martha Graham; herausragende Rollen in ihren Stücken hatte er als Akrobat in Every Soul Is A Circus (1939), als Christus in El Penitente (1940) und als Prediger in Appalachian Spring (1944). Cunningham stellte in seinen Arbeiten intensiven Kontakt zu anderen Künsten her, und er wurde aufgrund seiner innovatorischen Kraft zum kreativsten Choreographen des 20. Jahrhunderts. Er verband ästhetische Konzepte wie das Happening, die Aleatorik sowie Stilrichtungen wie Minimal Art und Pop-Art mit der Welt des Tanzes. 1953 gründete er seine eigene Ballettcompagnie, die Merce Cunningham Dance Compagnie (MCDC), und begann, die ,,Bewegung an sich" als eigenständiges Thema zu behandeln, indem er sich zunehmend von den literarischen und psychologischen Motiven der Graham abwandte. Bei dem von ihm entwickelten Verfahren der ,,ZufallsChoreographie" (,,Choreography by chance") werden streng choreographierte, also in ihren einzelnen Schrittfolgen festgelegte Bewegungsblöcke in ihrem Ablauf frei variiert, wodurch ein Werk, ohne in seiner eigentlichen Substanz verändert zu werden, immer wieder neue Wirkungen entfalten kann. Kooperationen mit zeitgenössischen Avantgardekomponisten und -malern wie Robert Rauschenberg und Andy Warhol beeinflussten seine eigene Arbeit nachhaltig. Aufgrund der Komplexität und Sperrigkeit seines Schaffens reagierte das Publikum häufig mit Verstörung und Unverständnis auf Cunninghams Stücke. Seine unverwechselbare Handschrift tragen Werke wie Suite by Chance (1952), als erstes seiner Stücke des Modern Dance von dem amerikanischen Komponisten Christian Wolff mit elektronischer Musik instrumentiert, How to Pass, Kick, Fall and Run (1965) und Canfield (1969). 1970 begann Cunningham, so genannte Events zu inszenieren, Ausschnitte aus verschiedenen Tänzen, die häufig simultan aufgeführt wurden. Zu seinen späteren Werken gehören Duets (1980), Channels/Inserts (1981), Inlets 2 (1984) sowie Choreographien, die speziell für die Aufnahme mit der Videokamera konzipiert wurden. Anfang der neunziger Jahre musste Cunningham aufgrund einer Arthritis seine Auftritte als Tänzer einstellen, doch seine in jüngerer Vergangenheit entstandenen Choreographien wie Pond Way (1997), Scenario (1997) oder Biped (1999) weisen ihn auch im Alter als vitalen, kraftvollen Künstler aus. Auch als Ballettlehrer machte er sich mit mehreren theoretischen Schriften einen Namen, u. a. Changes: Notes on Choreography (1970) und The Dancer and the Dance (1985). Weitere wichtige Choreographien: The Seasons (1947), Amores (1949), Pool of Darkness (1950), Springweather and People (1955), Summerspace (1958), Theater Piece (1961), Winterbranch (1964), Rainforest (1968), Second Hand (1970), Loops (1971), Un Jour ou Deux (1973), Travelogue (1977), Roaratorio (1983), Shards (1987), Inventions (1989), Beach Birds (1991), Rondo (1995) und Installations (1996). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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