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Musical - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Musical - Musik. 1 EINLEITUNG Musical (Kurzform für musical comedy: musikalische Komödie oder musical play: musikalisches Spiel), eine Mischgattung des Musiktheaters, in der Musik, Gesang, Tanz und Show eine Einheit bilden. Das Genre entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA, Zentrum war der New Yorker ,,Broadway". Es entwickelte sich aus amerikanischen und europäischen Formen des leichten Unterhaltungstheaters und der Show, u. a. aus Operette, komischer Oper, Pantomime, Minstrel Show, Varieté, Vaudeville und Burleske. 2 URSPRÜNGE Frühe Vorläufer des amerikanischen Musicals waren Stücke wie The Archers (1796) und The Mountaineers of Switzerland (komponiert von Benjamin Carr, Libretto von William Dunlap). Das Bühnenwerk The Black Crook, produziert 1866, gilt allgemein als erstes echtes Musical, war aber eigentlich eine Extravaganza, in der sich Melodram und Ballett verbanden. Ende des 19. Jahrhunderts erfreuten sich in den Städten der amerikanischen Ostküste vor allem Wiener Operetten von Komponisten wie Johann Strauß (Sohn) und Franz Lehár, Operetten aus London (z. B. von Sir Arthur Sullivan) und aus Paris (Jacques Offenbach) großer Beliebtheit. Auch die Revue (eine Show aus Gesangs-, Tanz- und Sketchnummern ohne dramatischen Zusammenhang) erlebte damals ihre Blütezeit, nicht nur in den Theatern, sondern auch in den Salons der Oberschicht, z. B. in dem New Yorker Varieté, das von der Theatertruppe um Joe Weber und Lew Fields geleitet wurde. Auch die erfolgreichen Shows von Ned Harrigan und Tony Hart waren Revuen, jedoch mit Rahmendialog und durchgehenden Charakteren. Diese Revuen inspirierten George M. Cohan zu seinen Shows, von denen die erste im Jahr 1901 aufgeführt wurde. Kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges emigrierten im Frühjahr 1914 mehrere junge Operettenkomponisten von Europa nach Amerika. Unter ihnen waren Victor Herbert, Sigmund Romberg und Rudolf Friml. Herberts Naughty Marietta (1910), Frimls The Firefly (1912) und Rombergs Maytime (1917) stehen für das neue Genre, das diese Komponisten ins Leben riefen: die amerikanische Operette, die sich durch einfache Musik und Librettos sowie eingängige Lieder, die auf lange Sicht beim Publikum beliebt waren, auszeichnete. Seit dieser Zeit gliedert sich der Text (das Libretto) des Musicals in das ,,Buch", das die gesprochenen Dialoge enthält, und die ,,Lyrics" oder Songs, also die gesungenen Texte. Diese beiden Bestandteile stammen häufig von unterschiedlichen Autoren. 3 DAS MODERNE MUSICAL 1914 begann der Komponist Jerome Kern in dem kleinen Princess Theatre eine Serie von Shows zu produzieren, die alle unterschiedlichen Elemente eines Musicals in sich vereinten. Allerdings verwendete Kern aktuelle Themen, was bis dahin in der Operette, deren dramatische Motive meist märchenhaft waren, unüblich war. 1927 schrieb Kern die Musik für Show Boat, den Stoff dafür hatte er erstmals in der Geschichte des Musicals aus einem erfolgreichen Roman adaptiert. Anfang der dreißiger Jahre begannen sich die alten Formprinzipien des Musicals zu verändern. Die komplizierte, aber nie ernste Handlung früherer Shows wurde von anspruchsvollen Songs und vereinfachten Librettos abgelöst. Das ,,Underscoring" (Hintergrundmusik für Dialoge oder Bewegung) wurde eingeführt. Elemente moderner amerikanischer Musik, z. B. aus dem Jazz und dem Blues, wurden eingeflochten. Die Sänger widmeten sich verstärkt der schauspielerischen Seite des Musicals. Dem Musical Of Thee I Sing wurde 1932 als erstem Werk seiner Gattung der Pulitzerpreis in der Sparte Drama verliehen. Den beiden Autoren und Komponisten, den Gebrüdern Ira und George Gershwin, war es gelungen, eine intelligente Satire auf die damalige politische Situation zu schaffen. Anfang der vierziger Jahre trat ein Komponisten-Texter-Duo hervor, das zu einem der erfolgreichsten Musicalteams aller Zeiten wurde: Richard Rodgers und Lorenz Hart. Sie schrieben 1940 Pal Joey, eine Show, die bereits zahlreiche Elemente des späteren Musicals aufwies. Pal Joey wurde jedoch erst bei seiner Wiederaufführung im Jahre 1952 ein Bühnenerfolg. In der Zwischenzeit hatte Rodgers mit seinem neuen Partner Oscar Hammerstein II Oklahoma! produziert (1943), dessen von Agnes de Mille choreographiertes Ballett ein wesentlicher Bestandteil der Handlung war. Die Position des Choreographen/Regisseurs sollte von nun an großen Einfluss auf Form und Inhalt des amerikanischen Musicals haben. Jerome Robbins, Michael Kidd, Bob Fosse und Michael Bennettare waren die bekanntesten Choreographen, die fortan an bedeutenden Musicals mitwirkten, darunter in späteren Jahren A Chorus Line (1975) und Dancin' (1978). Als Produkt des Showbusiness neigt das Musical zum Aufwendigen und Sensationellen und muss sich bei hohen Produktionskosten vor allem am Einspielgewinn ausrichten. Die künstlerische Linie wird daher eher vom Produzenten oder Regisseur bestimmt, weniger vom Komponisten, Buchautor, Songtexter oder Choreographen, die alle am Zustandekommen eines Musicals beteiligt sind. 4 DIE NACHKRIEGSZEIT Diese und andere Neuerungen veränderten das Gesicht des traditionellen Musiktheaters immer mehr, und das Publikum erwartete von den Shows mehr Abwechslungsreichtum und anspruchsvollere Musik, Texte und Handlungen. Eine Flut innovativer Komponisten und Texter wurde diesem neuen Publikumsgeschmack gerecht. 1949 schrieb Cole Porter, der schon seit Jahren provokative Lieder mit brillanten Texten komponiert hatte, das Musical Kiss Me Kate. Rodgers und Hammerstein ließen auf ihr Oklahoma! die Musicals Carousel (1945) und South Pacific (1949) folgen. Irving Berlin, der seit 1911 Hits geschrieben hatte, produzierte 1946 das sehr erfolgreiche Stück Annie Get Your Gun. Frank Loesser lieferte sowohl Text als auch Musik für Guys and Dolls (1950). Brigadoon (1947) war das Ergebnis der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Frederick Loewe und dem Buchautor und Songtexter Alan Jay Lerner, der später auch an My Fair Lady (1956, das auf George Bernard Shaws Roman Pygmalion basiert) und Camelot (1960) mitwirkte. In den fünfziger Jahren machte sich eine Reihe von Komponisten mit Musicals einen Namen. Leonard Bernstein schrieb die Musik zu Candide (1956) und West Side Story (1957), einer äußerst erfolgreichen modernen Adaption von Shakespeares Romeo und Julia, bei dem Tanz und Underscoring überwogen und das die weitere Entwicklung des Musicals entscheidend prägte. Jule Styne schrieb die Musik zu Bells Are Ringing (1956) und Gypsy (1959). In den sechziger und siebziger Jahren stellten der Komponist John Kander und der Songtexter Fred Ebb zusammen Cabaret (1966) fertig. Der Komponist Sheldon Harnick und der Songtexter Jerry Bock produzierten Fiddler on the Roof (1964, deutsch Anatevka). Stephen Sondheim, der den Text zu West Side Story und Gypsy geschrieben hatte, komponierte die Musik für eine ganze Serie von Musicals, darunter Company (1970), Follies (1971), A Little Night Music (1973) und Sweeney Todd (1979). 1968 entstand mit dem Rock-Musical Hair ein neuer, revolutionärer Typus der Musicalgeschichte. Seine jugendlich-positive Grundstimmung, die phantastische Choreographie und die Kombination mit der aktuellen Rockmusik lösten eine Reihe von Nachfolgewerken aus, darunter Tommy von Pete Townshend bzw. The Who (1969), Jesus Christ Superstar (1971) und Richard O'Briens The Rocky Horror Show (1973); viele dieser Werke wurden zusätzlich durch Verfilmungen populär. Die Musik zu Jesus Christ Superstar war ein Werk des englischen Komponisten Sir Andrew Lloyd Webber, der danach die ebenso erfolgreichen Musicals Evita (1978, basierend auf der Lebensgeschichte der argentinischen Politikerin Eva Perón), Cats (1981, nach Texten von T. S. Eliot), Song and Dance (1982), Starlight Express (1984) und The Phantom of the Opera (1987) schrieb. Mitte der achtziger Jahre ließen La Cage aux Folles (1983) von dem Komponisten Jerry Herman und dem Dramatiker Harvey Fierstein sowie das innovative Sunday in the Park with George (1984) von Stephen Sondheim (nach einem Buch von James Lapine) neue Tendenzen erkennen. Für ihre dramatische Darstellung des Lebens des französischen Malers Georges Seurat gewannen Sondheim und Lapine 1985 gemeinsam den Pulitzerpreis für Drama. Auch die musikalische Bearbeitung von Victor Hugos Roman Les Misérables erhielt 1987 am Broadway großen Beifall. Weitere erfolgreiche Musical-Bearbeitungen klassischer Stoffe sind Miss Saigon von Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg (1989), das auf Giacomo Puccinis Oper Madame Butterfly beruht, sowie das 2000 am Broadway uraufgeführte Stück Aida (Text: Tim Rice, Musik: Elton John) nach der gleichnamigen Verdi-Oper. Seit den achtziger Jahren entstanden in vielen Städten insbesondere in Europa spezielle Musical-Theater, in denen ein bestimmtes Musical oft über Jahre aufgeführt wurde: Cats etwa wurde 15 Jahre lang in Hamburg gespielt, und Starlight Express steht in der eigens errichteten Starlighthalle in Bochum seit 1988 ununterbrochen auf dem Spielplan. Moderne Produktionen bedienen sich oft biographischer Motive, etwa Elisabeth (1992) oder Ludwig2 (2005) mit Musik von Konstantin Wecker. Sehr populär sind auch Musical-Fassungen von Filmen, z. B. Die Schöne und das Biest (1994, nach dem gleichnamigen Walt-Disney-Trickfilm), Der König der Löwen (1997, ebenfalls nach einem Disney-Zeichentrickfilm, Musik von Elton John), Tanz der Vampire (1997, nach Roman Polanskis Horrorfilmparodie von 1967) oder Saturday Night Fever (1998, nach dem John-Travolta-Discofilm von 1977 mit der Musik der Bee Gees). In jüngerer Zeit entstanden zunehmend so genannte ,,Jukebox-Musicals", in denen die Handlung eine untergeordnete Rolle spielt und vor allem Hits einer bestimmten Band nachgespielt werden. Beispiele sind Mamma Mia! (1999) mit Abba-Stücken, Falco meets Amadeus (2000) mit Falco-Songs, We Will Rock You (2002) mit Hits der Band Queen und Daddy Cool (2006) mit den Hits der Siebziger-Jahre-Erfolgsband Boney M. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« auch Musical-Fassungen von Filmen, z.

B.

Die Schöne und das Biest (1994, nach dem gleichnamigen Walt-Disney-Trickfilm), Der König der Löwen (1997, ebenfalls nach einem Disney-Zeichentrickfilm, Musik von Elton John), Tanz der Vampire (1997, nach Roman Polanskis Horrorfilmparodie von 1967) oder Saturday Night Fever (1998, nach dem John-Travolta-Discofilm von 1977 mit der Musik der Bee Gees).

In jüngerer Zeit entstanden zunehmend so genannte „Jukebox-Musicals”, in denen die Handlung eineuntergeordnete Rolle spielt und vor allem Hits einer bestimmten Band nachgespielt werden.

Beispiele sind Mamma Mia! (1999) mit Abba-Stücken, Falco meets Amadeus (2000) mit Falco-Songs, We Will Rock You (2002) mit Hits der Band Queen und Daddy Cool (2006) mit den Hits der Siebziger-Jahre-Erfolgsband Boney M. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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