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Pedro Almodóvar - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Pedro Almodóvar - KUNSTLER. Pedro Almodóvar (*1951), spanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. International bekannt geworden mit Mujeres al borde de un ataque de nervios (1988; Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs), gilt er seit den achtziger Jahren als der führende zeitgenössische Regisseur des spanischen Films. Almodóvar wurde am 25. September 1951 in Calzada de Calatrava geboren. Er arbeitete zunächst bei der spanischen Telefongesellschaft Telefónica und schrieb Artikel für Underground-Magazine, ehe er mit dem Drehen von Super-8-Filmen begann. Bereits in seinen frühen Werken wie Pepi, Luci, Bom y otras chicas del montón (1980; Pepi, Luci, Bom und andere Mädchen des Haufens), Laberinto de pasiones (1982; Labyrinth der Leidenschaften) oder Entre tinieblas (1983; Das Kloster zum heiligen Wahnsinn) ist Almodóvars Meisterschaft im ironischen Überzeichnen der Realität erkennbar, ebenso sein sicheres Gespür für einen straffen Handlungsablauf und seine Lust an teils provokativen, teils spielerischen Obszönitäten. Weitere frühe Arbeiten, wie sein Porträt einer Mutter aus dem Arbeitermilieu Que he hecho yo para merecer esto? (1984; Womit hab ich das verdient?, mit Carmen Maura in der Hauptrolle), rütteln humorvoll und einfühlsam an festgefahrenen Ansichten des Publikums über ,,anständiges" Verhalten und eine moralisch einwandfreie Lebensweise. 1986 erschien das Melodram La ley del deseo (Das Gesetz der Begierde). In seiner temporeichen Posse Mujeres al borde de un ataque de nervios (1988; Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs) karikierte Almodóvar den Hedonismus seiner Landsleute, die die neue Freizügigkeit und den Wirtschaftsboom nach dem Ende der Franco-Zeit genossen. Seit Beginn der neunziger Jahre neigte er zu immer drastischeren Affronts gegen den ,,guten Geschmack", so in ¡Átame! (1989; Fessle mich!) und Tacones lejanos (1991; High Heels). Seit 1994 scheint das Publikumsinteresse an seinen Filmen nachzulassen. Kika (1993), die Geschichte einer scheuen, sensiblen Maskenbildnerin, gespielt von Veronique Fouque, wurde in Spanien sogar als geschmacklos und frauenfeindlich abgelehnt und fand auch bei der internationalen Kritik eine zwiespältige Aufnahme, da Almodóvar hier Provokation um ihrer selbst willen betreibt, ohne die Hintergründe des Geschehens zu beleuchten. La flor de mi secreto (1995; Mein blühendes Geheimnis) ist das einfühlsam erzählte Porträt einer Autorin von Kitschromanen und erreichte die Qualität seiner früheren Arbeiten. Carne Tremula (1997; Live Flesh) ist ein überzeugendes Melodram nach einem Roman von Ruth Rendell, bei dem sich der Regisseur von der Ästhetik seiner schrillen Komödien entfernt. Für seinen sensiblen Frauenfilm Todo sobre mi madre (1999; Alles über meine Mutter) wurde Almodóvar mit dem Europäischen Filmpreis und mit einem Oscar in der Kategorie ,,Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet. Das gewagte, gesellschaftskritische Melodram Hable con ella (2002; Sprich mit ihr), Oscar-prämiert für das beste Originaldrehbuch, erweitert das Terrain der Normalität um eine ganze Reihe tabuisierter Lebensbereiche und Verhaltensweisen und sorgt so für eine grundlegende Infragestellung gängiger Normen. In La mala educación (2004; Schlechte Erziehung) nimmt Almodóvar viele Motive seiner früheren Arbeiten auf und greift das brisante Thema des sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester zur Zeit des Franco-Regimes auf. Der Film schildert kunstvoll und verstörend die Geschichte einer Jugendfreundschaft, die durch einen pädophilen Kleriker zerstört wird. Die leichthändig inszenierte, surreale Komödie Volver (2006; Volver - Zurückkehren) erzählt von der Konfrontation mit Erinnerungen und unbewältigter Vergangenheit und ist eine Hommage an den Mut und die Faszinationskraft der Frauen. Mit Humor und Empathie richtet Almodóvar seinen Blick auf ein solidarisches Ensemble vitaler Frauen, das sich erfolgreich gegen die Destruktivität der Machomänner zur Wehr setzt. Das sehr persönliche Werk, das den Regisseur zu den Stätten seiner Kindheit zurückführt, wurde bei den Filmfestspielen von Cannes mit einer Goldenen Palme für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Zudem erhielt Almodóvar dafür einen Europäischen Filmpreis als bester Regisseur. Meist handeln Almodóvars Filme von Frauen, die in einer Lebenskrise stecken und sie mit Witz und Einfallsreichtum bewältigen. Diese dominanten Frauengestalten wurden in der Regel von Carmen Maura, später von dem spanischen Filmstar Victoria Abril gespielt. Die an Almodóvars Zentralthema der starken Frau geknüpften Handlungen sind oft gewagt und unwahrscheinlich, doch werden diese scheinbaren Mängel von der phantasievollen, originellen filmtechnischen Gestaltung, seinem anarchischen Humor und den herausragenden darstellerischen Leistungen seiner Protagonistinnen wettgemacht. Almodóvars Filme changieren zwischen Tragik und Groteske, Melodram und Komödie, Kunst und Kitsch. Dabei gelingen dem Regisseur hellsichtige, schonungslose Einblicke in die verwirrende Vielfalt der Geschlechterrollenthematik. Seine satirischen Gesellschaftskomödien bieten ein faszinierendes Panorama des zeitgenössischen Spanien aus der Sicht eines kritischen Künstlers. Pedro Almodóvar: Filme JAHR ORIGINALFILMTITEL DEUTSCHER FILMTITEL 1980 Pepi, Luci, Bom y otras chicas del montón Pepi, Luci, Bom und andere Mädchen des Haufens 1982 Laberinto de pasiones Labyrinth der Leidenschaften 1983 Entre tinieblas Das Kloster zum heiligen Wahnsinn 1984 ¿Qué he hecho yo para merecer esto? Womit hab' ich das verdient? 1986 Matador Matador 1986 La ley del deseo Das Gesetz der Begierde 1988 Mujeres al borde de un ataque de nervios Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs 1989 ¡Átame! Fessle mich! 1991 Tacones lejanos High Heels 1993 Kika Kika 1995 La flor de mi secreto Mein blühendes Geheimnis 1997 Carne trémula Live Flesh 1999 Todo sobre mi madre Alles über meine Mutter 2002 Hable con ella Sprich mit ihr 2004 La mala educación Schlechte Erziehung 2006 Volver Volver - Zurückkehren Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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