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Pieter Bruegel der Ältere - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Pieter Bruegel der Ältere - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Pieter Bruegel der Ältere, auch Brueghel, Breughel oder Breugel, (um 1525 bis 1569), niederländischer Maler. Der wegen seiner Vorliebe für bäuerliche Sujets auch ,,Bauern-Bruegel" genannte Stammvater einer Künstlerfamilie war ein Meister des hintersinnigen Sittenbildes und übte mit seinen Werken maßgeblichen Einfluss auf die niederländische Landschaftsmalerei aus. Bruegel wurde um 1525 vermutlich in Breda (Brabant, heute Niederlande) geboren. Er war in Antwerpen Schüler von Pieter Coecke van Aelst, einem Vertreter der so genannten Romanisten, niederländischer Künstler, die sich insbesondere von italienischen Vorbildern beeinflusst zeigten. 1551 wurde er als ,,Pieter Brueghels" in der Malergilde in Antwerpen als Mitglied geführt (er selbst schrieb seinen Namen bis 1559 ,,Brueghel"). Nach einer Italienreise zwischen 1552 und 1555 kehrte er nach Antwerpen zurück, wo er für den Verleger Hieronymus Cock Graphiken als Vorlagen für Kupferstiche fertigte. 1563 heiratete er Maria Coecke van Aelst, die Tochter seines Lehrmeisters, und zog nach Brüssel, wo er sich in humanistischen und höfischen Kreisen bewegte. Bruegel starb am 5. September 1569 (nach anderen Angaben am 9. September) in Brüssel. Er begründete eine Malerdynastie, die durch seine beiden Söhne Pieter Bruegel der Jüngere und Jan Bruegel den Älteren weitergeführt wurde. 2 WERK Bruegel hinterließ neben zahlreichen Handzeichnungen und nach seinen Vorlagen gefertigten Kupferstichen auch mehr als 40 Gemälde, die eine große thematische Vielfalt zeigen. Er schuf Sprichwortbilder wie Die niederländischen Sprichwörter (1559), Bauernszenen, phantastische Genrebilder, religiöse Bildmotive und reine Landschaftsbilder. Mit seinen Werken setzte er Maßstäbe für fast alle Kategorien der späteren niederländischen Kunst. Seine Malerei muss im Zusammenhang einer Kunsttradition gesehen werden, die seit Jan van Eyck im 15. Jahrhundert darum bemüht war, die Stilisierungen des Mittelalters durch eine realistischere Darstellung der Wirklichkeit zu überwinden. Bruegel zeigte sich unabhängig von der in Antwerpen vorherrschenden Kunstrichtung der Romanisten und malte stattdessen genau beobachtete Szenen des ländlichen Alltagslebens und verlegte biblische Motive in das Umfeld einheimischer Landschaften und Städte. Mit seinen zum Teil skurrilen Bildfindungen wie in Das Schlaraffenland (1567), der Kupferstichfolge Die sieben Todsünden (1557) oder in Dulle Griet (1562) knüpfte er an die Tradition Hieronymus Boschs an. Seine frühen religiösen Werke wie Flusslandschaft mit einem Sämann (1552) zeigen in ihrem typischen Aufbau der Weltlandschaft den Einfluss des niederländischen Malers Joachim Patinirs. Seine Landschaftspanoramen und seine in grandiose Landschaften eingebetteten biblischen oder mythologischen Szenen wie Der Turmbau zu Babel (1563) dokumentieren Bruegels Gespür für die atmosphärische Darstellung der Natur. Der von den Stimmungen der Jahreszeiten geprägte Zyklus Die Jahreszeiten (1565), bestehend aus Jäger im Schnee, Düsterer Tag, Heuernte, Kornernte und Heimkehr der Herde, war wegweisend für die Geschichte der Landschaftsmalerei. Bruegels Landschaften sind nicht mehr reine Kulisse, sondern gewinnen in ihrer atmosphärischen Dichte eine Aussagekraft, die sie zum eigentlichen Bildmotiv werden lässt. Sein Bild Jäger im Schnee zeigt eine Jagdgesellschaft vor einer Dorfkulisse. Auf dem Dorfweiher sind Schlittschuhläufer zu sehen, im Hintergrund ragen Berge auf. Das ganze Bild ist in kühlen Winterfarben gehalten. Die kahlen Bäume, die graue Eisfläche, die Schneelandschaft im Hintergrund die kargen Bergspitzen machen die Natur zum eigentlichen Bildmotiv - ein Umgang mit der Landschaftsmalerei, der vollkommen neu war. Zu Bruegels Hauptsujet zählt auch das flämische Landleben, das er dem Betrachter in kräftig-derber Darstellungsweise und mit groteskem, aber stets auch liebenswürdigem Humor nahebringt. Neben den großformatigen Gemälden Der Kampf zwischen Karneval und Fasten (1559) und Kinderspiele (1560) sind es vor allem die späteren Werke Bauerntanz und Die Bauernhochzeit (beide 1568/69), die ihm zum Namen Bauern-Bruegel verhalfen. In seinem Spätwerk traten die Figuren mehr und mehr in den Vordergrund. Werke wie Das Gleichnis von den Blinden und Die Elster auf dem Galgen (beide 1568), die als Merkmale vereinfachte Formen und gesteigerte Gestik aufweisen, zeigen eine moralisierende Tendenz. Die genaue Naturbeobachtung und die Aufwertung der Landschaft als Bildmotiv machten Bruegel zu einem Neuerer der Landschaftsmalerei. Er trug damit zur Weiterentwicklung dieses Genres im 17. Jahrhundert maßgeblich bei. Er überwand den aus der italienischen Hochrenaissance abgeleiteten historisierenden Stil, den in der niederländischen Malerei z. B. Jan Gossaert und Lucas van Leyden vertraten. Bruegel lehnte idealisierte Kulissen ab und verstand als erster Maler seiner Zeit die Landschaft als lyrischen, zuweilen tragischen Träger der Bildstimmung mit eigenständiger Aussagekraft. Damit bereitete Bruegel die Entwicklung der Landschaftsmalerei zur selbständigen Gattung vor, die von Rembrandt oder Jacob Isaackszoon van Ruisdael im 17. Jahrhundert eingeführt wurde. Verfasst von: Brigitte Lotz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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