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Republik Niger - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Republik Niger - geographie. 1 EINLEITUNG Republik Niger, amtlich République du Niger, vollständig vom Festland umschlossene Republik im Westen Afrikas. Sie grenzt im Norden an Algerien und Libyen, im Osten an den Tschad, im Süden an Nigeria und Benin und im Westen an Burkina Faso und Mali. Die ehemalige französische Kolonie Niger erlangte am 3. August 1960 volle Unabhängigkeit. Die Landesfläche beträgt 1 267 000 Quadratkilometer, Hauptstadt des Landes ist Niamey. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Niger lässt sich landschaftlich in drei Zonen - den Norden, das Zentrum und den Süden - unterteilen. Der nördliche Landesteil nimmt mehr als die Hälfte der Gesamtfläche der Republik ein und liegt in der Sahara. Es handelt sich um eine Region aus Hochplateaus und Bergen mit nur spärlicher Vegetation, außer in vereinzelten Oasen. In diesem Gebiet liegt das Massiv des Baguezane, mit 2 022 Metern Höhe die höchste Erhebung des Landes. Das Zentrum des Landes, unter der Bezeichnung Sahel bekannt, ist semiarid und spärlich mit Gehölzen bestanden. Im Süden erstreckt sich ein fruchtbares, bewaldetes Gebiet, das von den hier ausreichenden Niederschlägen und dem regelmäßig über die Ufer tretenden Niger - dem einzigen nennenswerten Fluss des Landes - profitiert. Im Südosten grenzt das Land an einen der größten Seen des Kontinents, den Tschadsee, der nur eine geringe Tiefe aufweist. 2.1 Klima Das Klima ist heiß und in den meisten Gegenden trocken. Regen fällt im Norden in kaum nennenswerten Mengen und erreicht im Süden, wo die Regenzeit von Juni bis Oktober dauert, bis zu 813 Millimeter pro Jahr. Die Lufttemperatur beträgt in Niamey im Jahresdurchschnitt 29,4 °C. 2.2 Flora und Fauna Die Wüste im Norden Nigers weist kaum Vegetation auf. Im Süden des Landes erstrecken sich ausgedehnte Trockensavannen mit Grasbewuchs, in den Tiefebenen wachsen beispielsweise Affenbrotbäume, Tamarinden, Kapokbäume und eine Mahagoniart. Zur Tierwelt gehören Büffel, Antilopen, Giraffen und Löwen. Ungefähr 6,6 Prozent (2007) der Landesfläche stehen unter Naturschutz, darunter der W-Niger-Nationalpark und der Naturpark Aïr und Ténéré, die beide zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören. 3 BEVÖLKERUNG Die Bevölkerung Nigers gehört sechs größeren ethnischen Gruppen an. Die größte Gruppe bilden die Haussa (54 Prozent), die im Süden des Landes leben und landwirtschaftliche Selbstversorger sind. Songhai und Dyerma machen zusammen 23 Prozent der Bevölkerung aus, Fulbe 10 Prozent, Beriberi-Manga 9 Prozent und Tuareg 3 Prozent. Fulbe und Tuareg leben von der Viehhaltung bzw. als Nomaden oder Halbnomaden. Die Bevölkerung Nigers beläuft sich auf etwa 13,3 Millionen Einwohner (2008). Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 11 Einwohnern pro Quadratkilometer; allerdings leben ungefähr 90 Prozent der Bevölkerung in der Nähe der südlichen Landesgrenze. 23 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. 3.1 Wichtige Städte Niger ist in acht Departements gegliedert, die ihrerseits in Bezirke und Kommunen unterteilt sind. Niamey, größte Stadt, wichtigster Hafen und Hauptstadt des Landes, hat etwa 890 000 Einwohner. Zinder (121 000), Maradi (113 000) und Tahoua (51 600) sind weitere größere Städte. 3.2 Sprache und Religion Amtssprache ist Französisch, das jedoch nur von einer Minderheit der Bevölkerung aktiv gesprochen wird. Die meisten Nigrer verwenden Haussa, das als Verkehrssprache zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen eingesetzt wird. Neben Französisch sind Arabisch, Boudouma, Dyerma, Fulfulde, Gourmantchema, Haussa, Kanouri, Tamachek, Tasawak und Toubou als offizielle Sprachen anerkannt. Viele Nigrer beherrschen mehrere Sprachen. Etwa 80 Prozent der nigrischen Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Die übrige Bevölkerung gehört traditionellen Religionen an. Daneben existiert eine kleine christliche Minderheit. 3.2.1 Feiertage Zu den gesetzlichen Feiertagen zählen Neujahr (1. Januar) und der Tag der Unabhängigkeit (3. August), an dem die Menschen Bäume pflanzen, um der zunehmenden Desertifikation des Landes entgegenzuwirken. Die Ausrufung der Republik, die vor der eigentlichen Erlangung der Unabhängigkeit erfolgte, wird am 18. Dezember gefeiert. Der islamische Kalender orientiert sich nach dem Mondkalender, so dass die religiösen Feiertage jedes Jahr auf ein anderes Datum fallen. Die höchsten religiösen Feiertage sind: Mouloud (Mohammeds Geburtstag), der einzige Tag, an dem verheiratete Frauen außerhalb ihrer Häuser feiern dürfen, und ein dreitägiges Fest am Ende des Fastenmonats Ramadan. Tabaski folgt 40 Tage nach dem Ramadan und erinnert an die Bereitschaft Abrahams, auf Allahs Geheiß seinen einzigen Sohn zu opfern. 3.3 Soziales Niger bemüht sich in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation, im Land weit verbreitete Krankheiten wie Frambösie und die Wurmkrankheit Helminthiasis unter Kontrolle zu bringen. Die Regierung unternimmt intensive gesetzgebende Maßnahmen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, unterhält Hospitäler und andere medizinische Einrichtungen wie kostenlose Beratungs- und Medikamentenausgabestellen. Soziale Dienste wie die Pflege der Alten, Behinderten und Waisen bleiben dem sozialen Netz der komplexen, traditionellen Familien- und Stammesstrukturen überlassen. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 44,3 Jahre. Die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 115 Sterbefällen pro Tausend Lebendgeburten. Das mittlere Bevölkerungswachstum beträgt 2,88 Prozent pro Jahr (2008). 4 BILDUNG UND KULTUR Der Schulbesuch ist in Niger gebührenfrei, die Dauer der Schulpflicht beträgt 6 Jahre. Da es jedoch Lehrermangel gibt und die Bevölkerung weit verstreut lebt, waren 2002-2003 nur 44 Prozent der Kinder in der Grundstufe (und Kindergärten) eingeschult. Die Universität Niamey wurde 1971 gegründet. 4.1 Kultureinrichtungen Die islamische Kultur Nordafrikas übte einen überaus starken Einfluss auf die Kultur Nigers aus. Stadtgemeinden in Niger verfügen über staatlich unterhaltene Bibliotheken, daneben gibt es Bibliotheken verschiedener privater Organisationen. Das Nationalmuseum von Niger in Niamey umfasst eine Bibliothek und ein Museum. 4.2 Medien Staatlich kontrollierte Radio- und Fernsehstationen strahlen Programme in mehreren Sprachen aus. Die Tageszeitung Le Sahel wird in Niamey herausgegeben. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Niger ist seit 1960 eine Präsidialrepublik. Sie wird nach der Verfassung vom Juli 1999 regiert. Der Staat gliedert sich in acht Departements. Die vergangenen Jahrzehnte waren geprägt vom Wechsel zwischen Herrschaft des Militärs und zivilen Regierungen. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt ist der vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren direkt gewählte Präsident, der einmal wieder gewählt werden darf. 5.2 Legislative Oberstes Legislativorgan ist die Nationalversammlung (Assemblée Nationale), deren 113 Abgeordnete (seit 2004, zuvor 83) für fünf Jahre gewählt werden. Das Parlament wurde nach Staatsstreichen wiederholt aufgelöst. 5.3 Judikative Bezirksgerichtshöfe, Arbeitsgerichte und Friedensgerichte gibt es im ganzen Land, zudem existieren drei Schwurgerichte. Ein Appellationsgericht hat seinen Sitz in Niamey. 5.4 Verteidigung Neben der 5 300 Mann starken Armee spielen auch paramilitärische Gruppen eine wichtige Rolle. Niger hat mit Frankreich bilaterale Verteidigungsabkommen geschlossen. 6 WIRTSCHAFT Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Nigers lebt von Subsistenzwirtschaft bzw. nomadischer Herdenhaltung. Trotz der Trockenheit des Landes wird der Großteil der Einkommen durch Landwirtschaft erzielt. Diese hatte sich zwar im Wesentlichen von den Folgen der verheerenden Dürre in der Sahelzone in den siebziger Jahren erholt, aber die gesamte Region wurde immer wieder von neuen, wenn auch weniger schlimmen Dürreperioden heimgesucht. Überweidung und falsche Bewirtschaftung des Ackerlandes verursachen zusätzliche Probleme und verringern die Ertragsfähigkeit der Nutzflächen. Verbrauchsgüter produzierende Betriebe sind meist sehr klein. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 3 663 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 43,4 Prozent, Industrie 16,8 Prozent, Landwirtschaft 39,9 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 266,70 US-Dollar. Damit gehört Niger zu den ärmsten Ländern der Erde. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei In der Landwirtschaft ist die Viehhaltung von vorrangiger Bedeutung. Sie umfasst vor allem Rinder, Schafe, Ziegen, Kamele, Esel und Pferde. Zu den Hauptanbaufrüchten gehören Erdnüsse als Exportware und Hirse, Sorghum, Maniok, Bohnen und Reis für den Eigenbedarf. Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche beträgt nur 11,4 Prozent der Gesamtfläche des Landes (2003), das sind 15 Millionen Hektar. Davon wiederum werden 73 663 Hektar künstlich bewässert. Im Tschadsee und im Fluss Niger wird Fischerei betrieben, der Fang dient dem Verbrauch in der Region. 6.2 Bergbau und Industrie Niger verfügt über verschiedene Mineralienvorkommen, die großenteils noch nicht abgebaut sind. Im Westen des zentralen Landesteiles Nigers werden bereits seit Jahrhunderten Salz und Natron abgebaut, auch Zinnerz kommt in dieser Gegend vor. Im Norden Nigers werden gewaltige Uranlager abgebaut. Auch beim Abbau von Kohle werden große Fördermengen erzielt. Im Tal des Niger werden Phosphate gewonnen, weitere Bodenschätze sind Eisenerz und Kupfer. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf Nahrungsmittelindustrie und Bauwesen. 6.3 Währung und Bankwesen Niger ist ein Mitglied der Franc-Zone; die Landeswährung ist der CFA-Franc. Er wird ausgegeben von der ,,Zentralbank der Staaten Westafrikas" (der Zentralbank der FrancZone) mit Sitz in Dakar (Senegal). Im Januar 1994 wurde der Wechselkurs des CFA-Franc gegenüber der Festwährung des Französischen Franc um 50 Prozent abgewertet. In Niger sind zudem mehrere Geschäftsbanken sowie Banken zur Förderung von Entwicklungsprojekten tätig. 6.4 Außenhandel Die Handelsbilanz ist negativ. Etwa drei Viertel der gesamten Exporte gehen nach Frankreich. Weitere wichtige Handelspartner des Landes sind Nigeria, Japan, die USA und die Elfenbeinküste. 6.5 Verkehrswesen Niger verfügt über 14 565 Kilometer Straßen (2004), davon sind 25 Prozent asphaltiert. Internationale Flughäfen gibt es in Niamey, Zinder und Maradi, darüber hinaus existieren etwa 30 kleinere Flugplätze. Hochseeschiffe können von März bis September auf dem Niger bis nach Niamey gelangen. 7 GESCHICHTE Im Mittelalter verlief durch das Gebiet des heutigen Nigers die wichtigste Karawanenstraße von Nordafrika zu den Haussa-Staaten und den Reichen Mali und Songhai, und die Region war ein wichtiges Zentrum des Salzhandels. Schon früh stießen muslimische Missionare in die Gegend vor. Vom 10. bis Anfang des 19. Jahrhunderts, als sie von den Fulbe unter Osman dan Fodio erobert wurden, dominierten die Haussa-Staaten den südlichen Niger. Songhai war etwa ein Jahrtausend lang die vorherrschende Macht im Westen des Landes, während das Kanem-Bornu-Reich im Osten einen starken Einfluss ausübte. Im 14. Jahrhundert bevölkerten die Tuareg das Aïr-Gebirge und errichteten dort in der Folgezeit das Sultanat von Agadez. Die ersten Europäer, die die Region betraten, waren der schottische Arzt und Forscher Mungo Park und die deutschen Forscher Heinrich Barth und Eduard Vogel. Ende des 19. Jahrhunderts eroberte Frankreich das Gebiet und integrierte es als Militärterritorium Französisch-Westafrika ein. 1922 wurde das Gebiet französische Kolonie, 1957 erhielt es Teilautonomie, 1958 wurde es zur Republik innerhalb der Französischen Gemeinschaft und am 3. August 1960 wurde die Republik Niger in die Unabhängigkeit entlassen. Erster Staatspräsident der unabhängigen Republik wurde Hamani Diori, der bereits seit 1958 als Ministerpräsident die Regierung geführt hatte. Außenpolitisch lehnte sich die Regierung Diori eng an Frankreich an, innenpolitisch war sie von Korruption gekennzeichnet sowie vom völligen Versagen in wirtschaftlicher Hinsicht, insbesondere während der seit den späten sechziger Jahren andauernden Dürreperiode im Sahel und der daraus resultierenden Hungersnot. Mehrere Putsch- und Attentatsversuche gegen Diori waren die Folge, die jedoch alle scheiterten, bis im April 1974 ein Militärputsch unter der Führung des Generalstabschefs Seyni Kountché zum Sturz Dioris führte. Die Regierung übernahm nun der Provisorische Oberste Militärrat mit Kountché an der Spitze. Vordringliche Ziele Kountchés waren die Wiederbelebung der Wirtschaft und die Beseitigung der Korruption; die enge Zusammenarbeit mit Frankreich setzte er fort. Anfangs bei der Bevölkerung wegen seines Programms sehr beliebt, verlor er jedoch rasch an Popularität, als er seine Ziele nicht im erhofften Rahmen umsetzen konnte und zunehmend zu repressiven Mitteln griff. Als sich die wirtschaftliche Lage in den achtziger Jahren wieder etwas besserte, leitete die Regierung Kountché eine vorsichtige Demokratisierung ein, die 1987 in der Ausarbeitung einer neuen Verfassung mündete, die 1989 in einem Referendum angenommen wurde. Nach dem Tod Kountchés im November 1987 übernahm Stabschef Ali Seybou das Amt des Präsidenten. Um seine Herrschaft abzusichern, gründete er die Einheitspartei Mouvement National de la Société de Développement (MNSD), sah sich aber angesichts zunehmender Proteste gegen das Militärregime gezwungen, die Demokratisierung des Landes voranzutreiben. 1990 wurden daher Oppositionsparteien zugelassen, und im Juli 1991 wurde eine Nationalkonferenz einberufen, die eine neue Verfassung ausarbeitete. Diese Verfassung beschnitt die umfassenden Machtbefugnisse des Präsidenten und wies dem Ministerpräsidenten eine ganze Reihe von Vollmachten zu. Zugleich setzte die Nationalversammlung eine Übergangsregierung unter André Salifou ein. 1992 wurde eine neue Verfassung per Volksentscheid angenommen. Die ersten Parlamentswahlen unter der neuen Verfassung im Februar 1993 resultierten in einem haushohen Sieg der Alliance des Forces du Changement (AFC), eines Bündnisses aus acht Oppositionsparteien. Einen Monat später fanden Präsidentschaftswahlen statt, aus denen der Führer der AFC, Mahame Ousmane, als Sieger hervorging. Der erste AFCMinisterpräsident trat im September 1994 zurück, nachdem seine Partei das Bündnis verlassen hatte. Sein Nachfolger (von Präsident Ousmane ernannt) war jedoch nicht in der Lage, die Mehrheit im Parlament hinter sich zu bringen, und so wurden für Januar 1995 Neuwahlen angesetzt. Daraus ging der MNSD mit 29 der insgesamt 83 Sitze als stärkste Fraktion hervor und stellte nun mit Hama Amadou den Ministerpräsidenten. Die neue Konstellation - AFC-Präsident und MNSD-Ministerpräsident - führte zu einer gegenseitigen Blockade der beiden mächtigsten Exekutivorgane und in der Konsequenz im Januar 1996 zu einem Militärputsch und dem Sturz der Regierung. Das Parlament wurde aufgelöst, die Verfassung außer Kraft gesetzt, und neues Staatsoberhaupt wurde Ibrahim Barré Maïnassara. Im Mai 1996 nahm die Bevölkerung in einem Referendum eine neue, von Maïnassara initiierte Verfassung an, die dem Staatspräsidenten wieder weitere Befugnisse einräumte, und im Juli 1996 ließ sich Maïnassara in einer umstrittenen Wahl formell zum Staatspräsidenten wählen. Sein repressives Regime sowie die katastrophale wirtschaftliche Lage provozierten im April 1999 einen neuerlichen Militärputsch, in dessen Verlauf Maïnassara ums Leben kam. Die Macht übernahm nun ein Nationaler Versöhnungsrat unter der Führung von Daouda Mallam Wanké. Gemäß dem Versprechen des Versöhnungsrates, die Macht möglichst rasch an eine Zivilregierung zu übertragen, fanden im November 1999 Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Zum neuen Präsidenten wurde der Kandidat des MNSD, Mamadou Tandja, gewählt, und aus den Parlamentswahlen ging ebenfalls der MNSD als Sieger hervor (mit 38 der insgesamt 83 Mandate). In der Folge bildete der MNSD eine Koalition mit der Convention Démocratique et Sociale (CDS), Ministerpräsident wurde wieder Amadou. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Dezember 2004 bestätigten Tandja im Präsidentenamt und die Regierungskoalition mit dem MNSD als stärkster Kraft (47 der insgesamt 113 Mandate). Amadou behielt das Amt des Ministerpräsidenten, bis er 2007 durch ein Misstrauensvotum stürzte; man hatte ihm die Veruntreuung von Geldern aus der Entwicklungshilfe vorgeworfen. Neuer Ministerpräsident wurde Seyni Oumarou. Immer wieder wurde Niger - wie der gesamte Sahel - von Dürren heimgesucht und hatte in der Folge unter Lebensmittelengpässen zu leiden, und zwar in deutlich größerem Ausmaß als die anderen, weniger armen Sahel-Staaten. Besonders katastrophal war die Lage 2005 nach einer lang anhaltenden Dürreperiode in den Vorjahren und einer Heuschreckenplage Ende 2004, die den Großteil der erhofften Ernte vernichtete. Etwa 2,5 Millionen Menschen in Niger waren im Sommer 2005 akut von der Lebensmittelknappheit betroffen. Zwar hatte die nigrische Regierung bereits um die Jahreswende um Hilfe gebeten und die Vereinten Nationen auf die drohende Hungersnot hingewiesen; internationale Hilfe lief jedoch erst an, als im Sommer 2005 die Versorgungslage in Niger prekär und Hunderttausende vom Hungertod bedroht waren. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 4.2 Medien Staatlich kontrollierte Radio- und Fernsehstationen strahlen Programme in mehreren Sprachen aus.

Die Tageszeitung Le Sahel wird in Niamey herausgegeben. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Niger ist seit 1960 eine Präsidialrepublik.

Sie wird nach der Verfassung vom Juli 1999 regiert.

Der Staat gliedert sich in acht Departements.

Die vergangenen Jahrzehntewaren geprägt vom Wechsel zwischen Herrschaft des Militärs und zivilen Regierungen. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt ist der vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren direkt gewählte Präsident, der einmal wieder gewählt werden darf. 5.2 Legislative Oberstes Legislativorgan ist die Nationalversammlung (Assemblée Nationale) , deren 113 Abgeordnete (seit 2004, zuvor 83) für fünf Jahre gewählt werden.

Das Parlament wurde nach Staatsstreichen wiederholt aufgelöst. 5.3 Judikative Bezirksgerichtshöfe, Arbeitsgerichte und Friedensgerichte gibt es im ganzen Land, zudem existieren drei Schwurgerichte.

Ein Appellationsgericht hat seinen Sitz in Niamey. 5.4 Verteidigung Neben der 5 300 Mann starken Armee spielen auch paramilitärische Gruppen eine wichtige Rolle.

Niger hat mit Frankreich bilaterale Verteidigungsabkommen geschlossen. 6 WIRTSCHAFT Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Nigers lebt von Subsistenzwirtschaft bzw.

nomadischer Herdenhaltung.

Trotz der Trockenheit des Landes wird der Großteil derEinkommen durch Landwirtschaft erzielt.

Diese hatte sich zwar im Wesentlichen von den Folgen der verheerenden Dürre in der Sahelzone in den siebziger Jahren erholt,aber die gesamte Region wurde immer wieder von neuen, wenn auch weniger schlimmen Dürreperioden heimgesucht.

Überweidung und falsche Bewirtschaftung desAckerlandes verursachen zusätzliche Probleme und verringern die Ertragsfähigkeit der Nutzflächen.

Verbrauchsgüter produzierende Betriebe sind meist sehr klein.

DasBruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 3 663 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 43,4 Prozent, Industrie 16,8 Prozent, Landwirtschaft 39,9 Prozent); daraus ergibt sichein BIP pro Einwohner von 266,70 US-Dollar.

Damit gehört Niger zu den ärmsten Ländern der Erde. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei In der Landwirtschaft ist die Viehhaltung von vorrangiger Bedeutung.

Sie umfasst vor allem Rinder, Schafe, Ziegen, Kamele, Esel und Pferde.

Zu den Hauptanbaufrüchtengehören Erdnüsse als Exportware und Hirse, Sorghum, Maniok, Bohnen und Reis für den Eigenbedarf.

Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche beträgt nur11,4 Prozent der Gesamtfläche des Landes (2003), das sind 15 Millionen Hektar.

Davon wiederum werden 73 663 Hektar künstlich bewässert. Im Tschadsee und im Fluss Niger wird Fischerei betrieben, der Fang dient dem Verbrauch in der Region. 6.2 Bergbau und Industrie Niger verfügt über verschiedene Mineralienvorkommen, die großenteils noch nicht abgebaut sind.

Im Westen des zentralen Landesteiles Nigers werden bereits seitJahrhunderten Salz und Natron abgebaut, auch Zinnerz kommt in dieser Gegend vor.

Im Norden Nigers werden gewaltige Uranlager abgebaut.

Auch beim Abbau von Kohlewerden große Fördermengen erzielt.

Im Tal des Niger werden Phosphate gewonnen, weitere Bodenschätze sind Eisenerz und Kupfer.

Die Industrie beschränkt sichhauptsächlich auf Nahrungsmittelindustrie und Bauwesen. 6.3 Währung und Bankwesen Niger ist ein Mitglied der Franc-Zone; die Landeswährung ist der CFA-Franc.

Er wird ausgegeben von der „Zentralbank der Staaten Westafrikas” (der Zentralbank der Franc-Zone) mit Sitz in Dakar (Senegal).

Im Januar 1994 wurde der Wechselkurs des CFA-Franc gegenüber der Festwährung des Französischen Franc um 50 Prozent abgewertet.In Niger sind zudem mehrere Geschäftsbanken sowie Banken zur Förderung von Entwicklungsprojekten tätig. 6.4 Außenhandel Die Handelsbilanz ist negativ.

Etwa drei Viertel der gesamten Exporte gehen nach Frankreich.

Weitere wichtige Handelspartner des Landes sind Nigeria, Japan, die USA unddie Elfenbeinküste. 6.5 Verkehrswesen Niger verfügt über 14 565 Kilometer Straßen (2004), davon sind 25 Prozent asphaltiert.

Internationale Flughäfen gibt es in Niamey, Zinder und Maradi, darüber hinausexistieren etwa 30 kleinere Flugplätze.

Hochseeschiffe können von März bis September auf dem Niger bis nach Niamey gelangen. 7 GESCHICHTE Im Mittelalter verlief durch das Gebiet des heutigen Nigers die wichtigste Karawanenstraße von Nordafrika zu den Haussa-Staaten und den Reichen Mali und Songhai, unddie Region war ein wichtiges Zentrum des Salzhandels.

Schon früh stießen muslimische Missionare in die Gegend vor.

Vom 10.

bis Anfang des 19.

Jahrhunderts, als sie vonden Fulbe unter Osman dan Fodio erobert wurden, dominierten die Haussa-Staaten den südlichen Niger.

Songhai war etwa ein Jahrtausend lang die vorherrschende Machtim Westen des Landes, während das Kanem-Bornu-Reich im Osten einen starken Einfluss ausübte.

Im 14.

Jahrhundert bevölkerten die Tuareg das Aïr-Gebirge underrichteten dort in der Folgezeit das Sultanat von Agadez. Die ersten Europäer, die die Region betraten, waren der schottische Arzt und Forscher Mungo Park und die deutschen Forscher Heinrich Barth und Eduard Vogel.

Ende des19.

Jahrhunderts eroberte Frankreich das Gebiet und integrierte es als Militärterritorium Französisch-Westafrika ein.

1922 wurde das Gebiet französische Kolonie, 1957erhielt es Teilautonomie, 1958 wurde es zur Republik innerhalb der Französischen Gemeinschaft und am 3.

August 1960 wurde die Republik Niger in die Unabhängigkeit. »

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