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São Tomé und Príncipe - geographie.

Publié le 06/06/2013

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São Tomé und Príncipe - geographie. 1 EINLEITUNG São Tomé und Príncipe (portugiesisch República Democrática de São Tomé e Príncipe), Inselrepublik etwa 280 Kilometer vor Gabun an der westafrikanischen Atlantikküste im Golf von Guinea nördlich des Äquators gelegen. Die Gesamtfläche beträgt 1 001 Quadratkilometer, wovon São Tomé allein 855 Quadratkilometer einnimmt. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 206 000 (2008), davon leben etwa 6 Prozent auf Príncipe. Hauptstadt ist São Tomé mit rund 54 000 Einwohnern. 2 LAND Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs, der Pico de São Tomé auf São Tomé bildet mit 2 024 Metern die höchste Erhebung. Das tropische Klima weist bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von rund 26 °C kaum jahreszeitliche Schwankungen auf. Der durchschnittliche Jahresniederschlag variiert je nach Höhe der Region zwischen 1 000 und 7 000 Millimetern, die Regenzeit dauert von Juni bis Oktober. 3 BEVÖLKERUNG Die Amtssprache ist Portugiesisch. Die Bevölkerung spricht jedoch mehrheitlich Crioulo, eine Kreolsprache auf Basis des Portugiesischen sowie die Bantusprache Fang (siehe afrikanische Sprachen). 80 Prozent der Bevölkerung dieser Inselrepublik bekennen sich zum römisch-katholischen Glauben. Die Lebenserwartung liegt bei 68 Jahren (2008). Es besteht eine 6-jährige Schulpflicht. 57,4 Prozent der Erwachsenen können lesen und schreiben (1995). 4 VERWALTUNG UND POLITIK São Tomé und Príncipe ist seit 1975 eine Republik und wird nach der Verfassung von 1990 regiert. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der für eine Amtszeit von fünf Jahren direkt gewählt wird. Die 55 Abgeordneten des Einkammerparlaments werden für vier Jahre gewählt. Wichtigste Parteien sind Movimento de Libertação de São Tomé e Príncipe/Partido Social Democrata (MLSTP/PSD), Movimento Democrático Força da Mundança/Partido da Convergência Democrática (MDFM/PCD) und Acção Democrática Independente (ADI). Der Staat gliedert sich verwaltungsmäßig in die beiden Distrikte São Tomé und Príncipe. 5 WIRTSCHAFT São Tomé und Príncipe zählt mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von 790,60 US-Dollar pro Jahr zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Inselstaat ist mit über 250 Millionen US-Dollar (2000) im Ausland verschuldet, was mehr als dem Sechsfachen des Bruttosozialprodukts (BSP) entspricht. Im Dezember 2001 beschlossen der Internationale Währungsfonds und die Weltbank, dem afrikanischen Inselstaat bis 2020 einen jährlichen Schuldenerlass von 6,5 Millionen US-Dollar zu gewähren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 123 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 72,5 Prozent, Industrie 12,6 Prozent, Landwirtschaft 14,9 Prozent). Die Wirtschaft von São Tomé und Príncipe ist vor allem auf Agrarwirtschaft und Fischerei ausgerichtet. Hauptanbauprodukt ist Kakao, der vor allem auf staatlichen Plantagen kultiviert wird. Kakao macht nahezu 90 Prozent des gesamten Exporterlöses aus. Daher ist der Inselstaat stark von der Preisentwicklung für Kakao auf dem Weltmarkt abhängig - zu Beginn des 21. Jahrhunderts stiegen die Kakaopreise. Weitere Anbauprodukte sind u. a. Ananas, Bananen, Kokosnüsse und Kaffee. Die Meeresfischerei bildet einen weiteren Wirtschaftzweig. Die Industrie des Landes ist insbesondere auf die Verarbeitung der Erzeugnisse aus dem Agrar- und Fischereisektor ausgerichtet. Die Regierung von São Tomé und Príncipe ist bestrebt, die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren. In einem ersten Schritt in diese Richtung soll der Fremdenverkehr gefördert werden. Unterstützung erhält der Inselstaat dabei von der Welttourismusorganisation (WTO), der African Development Bank (ADB) sowie den Vereinten Nationen. Außerdem versucht das Land die Privatisierung ehemals staatlicher Betriebe und Plantagen voranzutreiben. 6 GESCHICHTE Nach der Entdeckung durch portugiesische Seefahrer 1470 wurden die Inseln seit 1475 mit portugiesischen Sträflingen, Juden und afrikanischen Sklaven besiedelt. Zunächst wurden die fruchtbaren Böden für den Anbau von Zuckerrohr genutzt, Mitte des 16. Jahrhunderts wurde hier von etwa 10 000 Sklaven mehr Rohrzucker als im gesamten restlichen Afrika produziert. Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen überlebten allerdings die meist aus Angola verschleppten Arbeitskräfte die Bedingungen auf den Plantagen oft nur wenige Monate. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurde auf den Anbau von Kakao umgestellt, und um 1900 waren die Inseln bereits zum weltweit bedeutendsten Kakaoproduzenten aufgestiegen. Nach der Abschaffung der Sklaverei durch Dekrete 1869 und 1875 warben die portugiesischen Kolonialherren zur Bewirtschaftung dieser Kakaoplantagen hauptsächlich kapverdische Kontraktarbeiter an. Deren Stellung unterschied sich jedoch kaum von der von Sklaven, sie mussten sich aber notgedrungen den mörderischen Arbeitsbedingungen unterwerfen, da es die portugiesische Regierung versäumte, wirksame Maßnahmen gegen die auf den Kapverdischen Inseln immer wieder auftretenden Hungersnöte zu ergreifen. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts laugten die Böden aufgrund der monokulturellen Nutzung immer stärker aus, die Rekrutierung von Arbeitskräften gestaltete sich immer schwieriger, und die Produktivität sank. 1951 erhielt São Tomé und Príncipe den Status einer portugiesischen Überseeprovinz. Ab 1953 kam es immer wieder zu Aufständen der Bevölkerung, die sich gegen Versuche der Kolonialregierung auflehnte, sie zur Plantagenarbeit zu zwingen. 1975 entließ Portugal São Tomé und Príncipe in die Unabhängigkeit. Die Regierung übernahm der MLSTP (Movimento de Libertação de São Tomé e Príncipe) unter Manuel Pinto da Costa als Staatspräsidenten und errichtete ein marxistisch-sozialistisches Einparteiensystem, das sich u. a. an der DDR und China als Vorbildern orientierte. Die Wirtschaft, d. h. vor allem die Plantagen, wurden verstaatlicht, was den Großteil der portugiesischen Kolonisten zum Verlassen des Landes veranlasste und eine sich allmählich verschärfende wirtschaftliche Krise zur Folge hatte. Diese Krise wiederum zwang die Regierung ab Mitte der achtziger Jahre zu einer Annäherung an westliche Industrieländer, von denen Entwicklungshilfe zu erwarten war. Zugleich formierte sich u. a. mit dem Grupo de Reflaxão eine Opposition gegen Einparteienherrschaft und sozialistisches System. 1990 wurde eine neue, demokratische, das Mehrparteiensystem einführende Verfassung verabschiedet; im Januar 1991 fanden die ersten freien Parlamentswahlen statt, bei denen der inzwischen sozialdemokratisch orientierte MLSTP/PSD (Movimento de Libertação de São Tomé e Príncipe/Partido Social Democrata) der bürgerlichen Opposition unterlag, die sich auch bei den Wahlen vom Oktober 1994 durchsetzen konnte. Bei den Wahlen im November 1998 erreichte der MLSTP/PSD die absolute Mehrheit. Zum Präsidenten wurde im März 1991 mit großer Mehrheit Miguel Trovoada gewählt, der unter Pinto da Costa zunächst Ministerpräsident gewesen und dann einige Jahre inhaftiert war. Bei den Präsidentschaftswahlen im Juli 1996 konnte er sich knapp gegen seinen Herausforderer, den ehemaligen Präsidenten Pinto da Costa, durchsetzen. Zu Trovoadas Nachfolger im Präsidentenamt, und von diesem unterstützt, wurde im Juli 2001 Fradique de Menezes von der Oppositionspartei Acção Democrática Independente (ADI) gewählt. Im Dezember 2001 wurde das Parlament aufgelöst, nachdem es von der in Opposition zum Präsidenten stehenden MLSTP/PSD boykottiert worden war. Bei den Neuwahlen im März 2002 wurde der MLSTP/PSD zwar knapp als stärkste Kraft bestätigt, verlor aber seine absolut Mehrheit und formierte nun eine Koalition mit der zweitstärksten Partei, dem MDFM/PCD (Movimento Democrático Força da Mundança/Partido da Convergência Democrática). Innere Konflikte führten im September 2002 zur Entlassung der Regierung durch den Präsidenten und zur Bildung einer Regierung der ,,nationalen Einheit" aus allen im Parlament vertretenen Parteien und mit Maria das Neves de Sousa vom MLSTP/PSD als Ministerpräsidentin. Seit der Entdeckung großer Erdölvorkommmen unter dem Meeresboden von São Tomé und Príncipe im Golf von Guinea kam es zu einer Reihe innerer Konflikte sowie zu Spannungen mit Nigeria. Letztere konnten weitgehend beigelegt werden, u. a. durch die Errichtung einer Behörde zur Koordinierung der gemeinsamen Ölförderung und die Einigung auf die Verteilung der im Golf von Guinea lagernden Erdölreserven. Die inneren Konflikte eskalierten im Juli 2003 in einem Militärputsch, in dessen Verlauf die Putschisten einige Regierungsmitglieder, darunter die Ministerpräsidentin, festnahmen. Den Sturz der Regierung rechtfertigten die Putschisten mit dem fortschreitenden wirtschaftlichen und sozialen Niedergang des Landes. Nach einer Woche wurde der Putsch durch ein Abkommen zwischen Regierung und Putschisten über die Wiederherstellung der verfassungsgemäßen Ordnung friedlich beigelegt. Im September 2004 wurde Ministerpräsidentin das Neves de Sousa wegen ihrer angeblichen Verwicklung in eine Korruptionsaffäre entlassen und durch Damião Vaz de Almeida ersetzt, der jedoch schon im Juni 2005 wegen Differenzen mit dem Präsidenten wieder zurücktrat. Neue Ministerpräsidentin wurde Maria do Carmo Silveira (MLSTP/PSD). Die Parlamentswahlen im März 2006 gewann mit 23 Mandaten der MDFM/PCD, gefolgt vom MLSTP/PSD mit 19 Mandaten und der ADI mit zwölf Mandaten. Den Ministerpräsidenten stellte nun mit Tomé Vera Cruz der MDFM/PCD. Im Amt des Staatspräsidenten wurde bei den Wahlen im Juli 2006 Fradique de Menezes bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Einigung auf die Verteilung der im Golf von Guinea lagernden Erdölreserven.

Die inneren Konflikte eskalierten im Juli 2003 in einem Militärputsch, in dessen Verlauf diePutschisten einige Regierungsmitglieder, darunter die Ministerpräsidentin, festnahmen.

Den Sturz der Regierung rechtfertigten die Putschisten mit dem fortschreitendenwirtschaftlichen und sozialen Niedergang des Landes.

Nach einer Woche wurde der Putsch durch ein Abkommen zwischen Regierung und Putschisten über dieWiederherstellung der verfassungsgemäßen Ordnung friedlich beigelegt.

Im September 2004 wurde Ministerpräsidentin das Neves de Sousa wegen ihrer angeblichenVerwicklung in eine Korruptionsaffäre entlassen und durch Damião Vaz de Almeida ersetzt, der jedoch schon im Juni 2005 wegen Differenzen mit dem Präsidenten wiederzurücktrat.

Neue Ministerpräsidentin wurde Maria do Carmo Silveira (MLSTP/PSD).

Die Parlamentswahlen im März 2006 gewann mit 23 Mandaten der MDFM/PCD, gefolgtvom MLSTP/PSD mit 19 Mandaten und der ADI mit zwölf Mandaten.

Den Ministerpräsidenten stellte nun mit Tomé Vera Cruz der MDFM/PCD.

Im Amt des Staatspräsidentenwurde bei den Wahlen im Juli 2006 Fradique de Menezes bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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