Devoir de Philosophie

Sinai-Halbinsel - geographie.

Publié le 07/06/2013

Extrait du document

Sinai-Halbinsel - geographie. 1 EINLEITUNG Sinai-Halbinsel, Halbinsel im Nordosten von Ägypten, am nördlichen Ende des Roten Meeres. Die 58 824 Quadratkilometer große Region ist vom afrikanischen Kontinent durch den Golf von Suez und den Suezkanal getrennt. Im Südosten trennt der Golf von Akaba die Sinai-Halbinsel von der Arabischen Halbinsel. Im Osten grenzt die Sinai-Halbinsel an Israel, im Norden an das Mittelmeer. 2 LAND Fast der gesamte nördliche Teil der Halbinsel ist aus Sand- und Kalkstein aufgebautes Tafelland, das von der nördlichen Küstenebene nach Süden ansteigt. In den von Kalkstein bedeckten Gebieten treten verbreitet Karsterscheinungen auf. Die Region südlich dieses Tafellandes wird vom Sinai-Gebirge eingenommen. Dieses vorwiegend aus Graniten, Gneisen und metamorphen Schiefern aufgebaute Gebirge erreicht im Jabal Katherina (arabisch Gebel Katherîna) mit 2 637 Metern seine größte Höhe. Sein Nebengipfel, der 2 285 Meter hohe Berg Sinai (arabisch Gebel Musa), wird als der Berg angesehen, wo dem Alten Testament zufolge Moses von Jahwe die Tafeln mit den Zehn Geboten empfing. Während die Küstengebiete und die höheren Lagen Niederschläge erhalten, herrschen in weiten Teilen des Inneren wüstenhafte Bedingungen. Die episodischen Regenfälle können jedoch überaus intensiv sein, so dass sich die Wadis im Gebirge schnell in Sturzbäche verwandeln können. Die Entwässerung der Halbinsel erfolgt durch das System des Wadi el Arish. Während an der Küste des Mittelmeeres mediterrane Vegetation gedeiht, konzentriert sich der Pflanzenbewuchs in weiten Teilen des Landesinneren auf typische Oasenpflanzen wie etwa Dattelpalmen und Zitrusfrüchte und außerhalb der Oasen häufig auf trockenheitsresistente Kräuter und Sträucher. Im südlichen Teil der SinaiHalbinsel sind an der Küste am Roten Meer Mangroven verbreitet; an den Mündungen der Wadis wachsen vereinzelt auch Akazien. An der Südspitze der Halbinsel wurde 1988 der Nationalpark Ras Muhammad eingerichtet. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl der Sinai-Halbinsel liegt bei etwa 200 000. Neben den Küstenregionen sind auch die Oasen im Gebirge ständig bewohnt. In weiten Teilen des Landesinneren sind die Bedingungen für eine permanente Besiedelung zu unwirtlich. Nur wenige Bewohner führen noch eine nomadische Lebensweise, die meisten Beduinen sind mittlerweile sesshaft geworden. 4 WIRTSCHAFT Wirtschaftliche Bedeutung hat neben dem Fremdenverkehr auch der Bergbau. Wichtigste Förderprodukte sind Erdöl und Manganerz, deren Vorkommen sich überwiegend an der Küste des Roten Meeres befinden. Der früher einträgliche Abbau von Eisenerz, Steinkohle und Türkis wurde an vielen Stellen aus Rentabilitätsgründen bzw. wegen weitgehender Erschöpfung der Lagerstätten eingestellt. Durch den 1980 eröffneten Straßentunnel unter dem Suezkanal besteht eine effiziente Verkehrsverbindung zwischen der Halbinsel und dem übrigen Ägypten. 5 GESCHICHTE Zahlreiche ägyptische Inschriften, die aus der Zeit von etwa 3400 bis 1000 v. Chr. stammen, wurden auf der Sinai-Halbinsel gefunden. Am Fuße des Sinai steht das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster, das vermutlich im 3. oder 4. Jahrhundert gegründet wurde. Im Chor hinter der Basilika befindet sich die Kapelle des Brennenden Dornbusches; sie wurde an der Stelle des Dornbusches errichtet, an dem sich Jahwe Moses gegenüber als Gott Israels offenbarte. 1844 wurde im Katharinenkloster der Codex Sinaiticus gefunden, eine Pergamenthandschrift aus dem 4. Jahrhundert. Im Juni 2002 wurde die Anlage von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Kloster und der Berg Sinai sind bedeutende Pilgerziele. Im Rahmen des Nahostkonflikts war die Sinai-Halbinsel zwischen Oktober 1956 und März 1957 von israelischen Truppen und anschließend bis Mai 1967 von Truppen der Vereinten Nationen besetzt. Im Lauf des Sechstagekrieges vom Juni 1967 stießen erneut israelische Streitkräfte in die Sinai-Halbinsel vor, die zu Beginn des Jom-KippurKrieges im Oktober 1973 von ägyptischen Truppen zwischenzeitlich verdrängt werden konnten. Nach Abschluss des 1979 unterzeichneten israelisch-ägyptischen Friedensvertrags zog sich Israel von der Sinai-Halbinsel wieder zurück und überließ sie Ägypten. Dadurch fand der mehr als 30 Jahre dauernde Kriegszustand zwischen beiden Ländern ein Ende. Für die von Israel während der Besatzungszeit entwickelte Infrastruktur zahlte Ägypten erhebliche Ausgleichszahlungen. Bis 1982 war der in Etappen stattfindende Abzug der israelischen Streitkräfte erfolgt. Seither gehört die Halbinsel zu den Gebieten Ägyptens, für deren Entwicklung besonders intensive Anstrengungen unternommen werden. Zur gezielteren Planung wurde das Gebiet verwaltungsmäßig in zwei Gouvernorate eingeteilt, Nord-Sinai mit der Hauptstadt El Arish und Süd-Sinai mit El Tur als Verwaltungszentrum. Während im Norden der Agrarsektor im Zentrum der Förderung steht, konzentrieren sich die Bemühungen im Süden auf den Fremdenverkehr. Die ägyptische Regierung verfolgt dabei auch das Ziel, möglichst viele Bewohner anderer Landesteile zur Umsiedlung auf die Halbinsel zu bewegen, um den Bevölkerungsdruck z. B. im Nildelta zu lindern und die Versorgung der ägyptischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu verbessern. Ein von den Vereinten Nationen gefördertes Projekt zielt etwa auf die Sesshaftmachung der Beduinen, durch Unterstützung beim Bau von Häusern und Brunnen. Vor allem entlang der Mittelmeerküste zwischen Port Said und El Arish sollen weite Flächen agrarisch nutzbar gemacht werden. Zu einer wesentlichen Einnahmequelle des Landes hat sich mittlerweile der Bade- und Tauchtourismus an der Küste des Golf von Akaba und des Golf von Suez entwickelt. Sharm el Sheikh an der Südspitze der SinaiHalbinsel wurde zu einem bedeutenden Touristenzentrum ausgebaut, dessen Flughafen von mehreren internationalen Fluglinien erreicht wird. Neben den überaus reizvollen Wüstenlandschaften, den Korallenriffen und den feinsandigen Stränden zieht hier vor allem das ganzjährig warme Klima zahlreiche Urlauber an. Die Badeorte entlang der östlichen Küste verzeichnen auch hohe Besucherzahlen aus Israel. Verfasst von: Gerhard Bruschke Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles