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Spanischer Erbfolgekrieg 1 EINLEITUNG Spanischer Erbfolgekrieg, kriegerische Auseinandersetzung von 1701 bis 1714 um das Erbe Karls II.

Publié le 15/06/2013

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Spanischer Erbfolgekrieg 1 EINLEITUNG Spanischer Erbfolgekrieg, kriegerische Auseinandersetzung von 1701 bis 1714 um das Erbe Karls II., des letzten Habsburgers auf dem spanischen Thron. Beteiligt waren auf der einen Seite die Große Allianz, der ursprünglich Großbritannien, die Generalstaaten, Österreich, das Reich und später auch Portugal und Savoyen angehörten, auf der anderen Seite die Koalition aus Frankreich und den wittelsbachischen Kurfürstentümern Bayern und Köln. Sowohl der Bourbone König Ludwig XIV. von Frankreich als auch der habsburgische Kaiser Leopold I. konnten für ihre Häuser Ansprüche auf den spanischen Thron geltend machen. Um Auseinandersetzungen um sein Erbe von vornherein abzuwenden, hatte Karl II. zunächst den bayerischen Kurprinzen Joseph Ferdinand, nach dessen Tod Herzog Philipp von Anjou, den Enkel Ludwigs XIV. (und späteren Philipp V. von Spanien) zum Alleinerben bestimmt. Nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 ließ Ludwig seinen Enkel zum König von Spanien ausrufen, bestätigte allerdings - im Widerspruch zu Karls Testament - gleichzeitig Philipps Anspruch auch auf den französischen Thron. Durch ihre Herrschaft über Frankreich und Spanien hätten die Bourbonen die Hegemonie in Europa und auch in Übersee erlangt; das Gleichgewicht der Kräfte, das im Frieden von Rijswijk (1697) aufgebaut worden war, wäre gefährdet gewesen. Um dieses Gleichgewicht zu erhalten, stellte sich Großbritannien an die Spitze der Großen Allianz gegen das drohende Übergewicht Frankreichs. 2 DER KRIEG Die Hauptkriegsschauplätze waren Oberitalien, die Spanischen Niederlande, Süddeutschland und Spanien. Der Krieg begann mit dem Einmarsch eines österreichischen Heeres unter Prinz Eugen von Savoyen in Italien und Siegen des Prinzen bei Carpi und Chiara. In Süddeutschland erzielten die Franzosen zunächst Erfolge; im Norden, am Niederrhein und an der Maas, siegte der Herzog von Marlborough, der ein englisch-niederländisch-deutsches Heer befehligte, über französische Truppen. 1704 schlugen der Herzog von Marlborough und Prinz Eugen in der berühmten Schlacht bei Höchstädt in Bayern ein französisch-bayerisches Heer. Daraufhin mussten sich die Franzosen aus den deutschen Staaten zurückziehen. Ebenfalls 1704 konnten die Briten Gibraltar erobern. 1706 wurden die Franzosen bei Ramillies in Belgien von Marlborough geschlagen und mussten sich aus den Niederlanden zurückziehen; und noch im selben Jahr verdrängte Prinz Eugen durch seinen Sieg bei Turin die Franzosen auch aus Italien. Bayern, die Spanischen Niederlande und Italien waren jetzt in der Hand der Alliierten. Ein englisch-portugiesisches Heer wurde 1707 bei Almansa in Spanien von französisch-spanischen Truppen vernichtend geschlagen, und die Anhänger Philipps V. gewannen die Kontrolle über den größten Teil des Landes. 1708 siegten Marlborough und Prinz Eugen bei Oudenarde über die Franzosen, woraufhin Ludwig XIV. um Frieden bat. Ludwig lehnte es jedoch ab, den Forderungen der Alliierten nachzukommen, sich der Großen Allianz anzuschließen und gegen seinen Enkel Krieg zu führen; die Friedensverhandlungen wurden abgebrochen, und der Krieg ging weiter. 1709 schlugen Marlborough und Prinz Eugen die Franzosen in der blutigsten Schlacht dieses Krieges, bei Malplaquet. Nach weiteren Niederlagen nahm Frankreich 1710 die Friedensverhandlungen wieder auf, weigerte sich aber weiterhin, am Krieg gegen Spanien teilzunehmen; die Verhandlungen scheiterten erneut. 3 BEREINIGUNG DER KONFLIKTE Kaiser Joseph I. starb 1711; Nachfolger wurde sein Bruder Karl VI., der ebenfalls Anspruch auf den spanischen Thron erhob und bereits 1703 zum spanischen (Gegen)König ausgerufen worden war. Dies änderte das politische Kräfteverhältnis in Europa zum Vorteil Frankreichs: Großbritannien fürchtete nun, dass die Habsburger ihre spanischen und deutschen Lande vereinigen könnten und dass ein Sieg über Frankreich jetzt zu einem habsburgischen Übergewicht in Europa führen würde. Großbritannien zog sich aus dem Krieg zurück, und die Große Allianz zerfiel. Die Mitglieder der Allianz traten nun in separate Friedensverhandlungen mit Frankreich ein; das Ergebnis war der Friede von Utrecht, ein Komplex von neun verschiedenen Friedensverträgen. Der Frieden von Utrecht erkannte den Enkel Ludwigs XIV. als König von Spanien an, untersagte jedoch eine spanisch-französische Personalunion und wies den Thronanspruch Karls VI. zurück. Der setzte daraufhin den Krieg gegen Frankreich und Spanien fort. Frankreich errang einige Siege; es folgten neue Verhandlungen, die 1714 zum Vertrag von Rastatt und Baden führten: Kaiser und Reich schlossen Frieden mit Frankreich, nicht aber mit Spanien. Österreich erhielt die Spanischen Niederlande sowie Mailand, Mantua, Neapel und Sardinien. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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