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Sueton: Die Ermordung Caesars - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Sueton: Die Ermordung Caesars - Geschichte. In den letzten Kapiteln seiner Lebensbeschreibung Caesars, einem Buch aus seinen Kaiserbiographien, schildert der römische Historiker Sueton eindringlich jene Vorzeichen, die der Ermordung Caesars vorausgingen und die den Caesar vor der drohenden Gefahr hätten warnen müssen. Doch allen Warnungen und Vorzeichen zum Trotz begab sich Caesar als macht- und pflichtbewusster Staatsmann - wenn auch zögerlich - an den Iden des März 44 v. Chr. in den Senat, wo ihn die republikanischen Verschwörer erwarteten. Sueton: Die Ermordung Caesars 80. (...) Die Verschwörung gegen ihn bestand aus mehr als sechzig Mitgliedern, aber die Häupter der Verschwörung waren Gaius Cassius, Marcus und Decimus Brutus. Zuerst waren sie unschlüssig, ob sie ihn auf dem Marsfeld anläßlich der Wahlversammlungen, wenn er die Tribus zum Abstimmen aufriefe, von der Brücke stürzen und ihn unten auffangen und erdolchen oder ob sie ihn auf der Via Sacra oder beim Betreten des Theaters angreifen sollten. Als aber eine Senatsversammlung auf die Iden des März in die Kurie des Pompeius einberufen wurde, so gab man unbedenklich dieser Zeit und diesem Ort den Vorzug. 81. Dem Caesar wurde unterdessen der bevorstehende gewaltsame Tod durch die offenbarsten Vorzeichen verkündigt. (...) Am Tage aber vor diesen Iden des März sah man eine Vogelschar von dem nahegelegenen Hain aus einen Zaunkönig, der mit einem Lorbeerzweig in die Pompejanische Kurie flog, verfolgen und dort zerreißen. Ja in der Nacht, auf die der Tag des Mordes anbrach, sah Caesar seinerseits im Traume sich mehrmals über den Wolken schweben, und dann wieder einmal, wie er dem Jupiter die Hand reichte; und Calpurnia, seine Gattin, sah im Traum, wie der Giebel ihres Hauses einstürzte und wie man ihren Gemahl in ihren Armen erdolchte; zugleich sprangen plötzlich von selbst die Türen des Schlafgemaches weit auf. Teils dieser Dinge wegen, teils weil er sich unwohl fühlte, war er längere Zeit unentschlossen, ob er nicht lieber zu Hause bleiben und das, was er dem Senat vorzutragen beschlossen hatte, vertagen sollte. Endlich aber machte er sich, da ihn Decimus Brutus drängte, doch den versammelten und bereits längere Zeit auf ihn wartenden Senat nicht vergeblich sitzen zu lassen, etwa um die fünfte Stunde auf den Weg. Eine Schrift, die ihm unterwegs von jemandem überreicht wurde und die eine Anzeige des Verschwörungsplanes enthielt, steckte er unter die übrigen Schriften, die er in der Linken hielt, um sie später zu lesen. Als er darauf das Opfer hielt und die Opfertiere, obwohl man ihrer mehrere schlachtete, keine glücklichen Vorzeichen gaben, ging er ohne Rücksicht auf diese religiösen Bedenklichkeiten in die Kurie. Dort sah er den Spurinna, und bemerkte ihm mit spottendem Lächeln, um ihn als falschen Propheten bloßzustellen: ,,Die Iden des März sind ja ohne Unglück gekommen", worauf jener warnend erwiderte: ,,Gekommen sind sie, aber noch nicht vorüber!" 82. Als er Platz nahm, stellten sich die Verschwörer unter dem Anschein, ihm ihre Ehrfurcht zu bezeugen, im Kreis um ihn herum, und sofort trat Tullius Cimber, der die erste Rolle übernommen hatte, als wenn er ihn um etwas bitten wollte, näher an ihn heran. Da jener ihn durch einen Wink abschlägig beschied und durch eine Handbewegung auf eine andere Zeit verwies, fasste er ihn auf beiden Schultern an der Toga, und als Caesar ausrief: ,,Das ist ja Gewalt!", so verwundete ihn Casca von dicht unterhalb der Kehle. Caesar ergriff den Arm des Casca und durchstach ihn mit dem Schreibgriffel, wurde aber, als er aufspringen wollte, durch eine zweite Verwundung gehindert. Als er nun sah, dass von allen Seiten gezückte Dolche auf ihn eindrangen, verhüllte er mit der Toga das Haupt und zog zugleich mit der linken Hand den Faltenbausch der Toga bis zu den Knöcheln nieder, um mit anständig bedecktem Unterleib zu fallen; und in dieser Haltung wurde er mit 23 Stichen tot niedergestreckt, wobei er nur bei dem ersten Stoß einen Seufzer, aber kein Wort vernehmen ließ, obschon einige berichten, er habe dem auf ihn einstürzenden Brutus (auf griechisch) zugerufen: ,,Auch du, mein Sohn?!" Sueton's Kaiserbiographien. Übersetzt von A. Stahr. Stuttgart 1857, S. 58ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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