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Volkslied - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Volkslied - Musik. Volkslied, mündlich überliefertes und im Volk gesungenes, meist einstimmiges Lied. Der Begriff Volkslied stammt von Johann Gottfried von Herder, der zahlreiche Volkslieder sammelte und herausgab (Stimmen der Völker in Liedern, 1778/79). Das Volkslied ist jedoch nicht - wie die Romantiker glaubten - kollektiv vom ,,Volk" geschaffen, sondern im mündlichen Überlieferungsprozess mit verwandten oder ähnlichen Liedern verschmolzen, in neue Formen gebracht oder teilweise bis zur Unkenntlichkeit geändert worden. Sehr oft existieren mehrere Varianten desselben Liedes nebeneinander. Volkslieder sind an soziale Ereignisse, Bräuche, Feste oder Arbeitsabläufe gebunden, und die Stücke sind meist in die Form der vierzeiligen, kreuzweise gereimten Strophen gefügt; hier gibt es jedoch viele Varianten. Die durchschnittliche ,,Lebensdauer" eines Volksliedes betrug bisher etwa drei bis vier Generationen (etwa ein Jahrhundert). Es gibt eine Fülle von Liedgattungen, die man beispielsweise nach Inhalt (Liebes-, Trinklied), Funktion (Tanz-, Wander-, Zeitungslied und Moritaten der Bänkelsänger), ständischer Zugehörigkeit (Hirten-, Jäger-, Soldaten-, Seemannslied), Region (Jodellied und Schnaderhüpfl) und Altersgruppen der Sänger (Kinder-, Schullied) gliedern kann. Bedeutsam sind im Volksleben Lieder, die den rhythmischen Arbeitsvorgang unterstützen (ähnlich dem Shanty) oder brauchtümlich gebunden sind (Totenklage). Die musikalischen Merkmale von Volksliedern sind so zahlreich, dass sich kein einheitliches Kriterium für einen ,,Volkston" formulieren lässt. Volkslieder wurden seit dem 15. Jahrhundert niedergeschrieben, waren jedoch weitaus früher ,,im Gebrauch". Früheste Aufzeichnungen finden sich in mehreren Liederbüchern (z. B. Glogauer, Lochamer oder Königsteiner Liederbücher, Liederbuch der Klara Hätzlein) sowie in Lautentabulaturen und geistlichen Liederbüchern. Seit der Romantik erschienen vermehrt neue umfangreiche Sammlungen von Volksliedern; bedeutsam ist hier der Deutsche Liederhort (1893/94) von Ludwig Erk und F. M. Böhme. Dem Volkslied nahe steht das literarische, ihm nachgebildete, ,,volkstümliche" Lied, z. B. Heidenröslein von Johann Wolfgang von Goethe oder zahlreiche Lieder von Carl Friedrich Zelter (1758-1832). Der Übergang zwischen Volksliedern und anderen vokalen Musikformen ist enorm vielfältig - sei es der Übergang zum Kunstlied (z. B. bei Franz Schubert), zum evangelischen Kirchenlied (z. B. bei Martin Luther), zum angelsächsischen Folksong oder zum zeitgenössischen Schlager. Verfasst von: Jörg Theilacker Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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