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Josip Tito - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Josip Tito - Geschichte. 1 EINLEITUNG Josip Tito, eigentlich Josip Broz, (1892-1980), jugoslawischer Politiker, Staatspräsident von Jugoslawien, der nach dem 2. Weltkrieg einen von der UdSSR unabhängigen kommunistischen Staat schuf und zu einem Wortführer der blockfreien Staaten wurde. Josip Broz wurde am 7. Mai 1892 als Sohn einer slowenischen Mutter und eines kroatischen Vaters in Kumrovec in Kroatien geboren, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. 2 AUFSTIEG ZUR MACHT Als Unteroffizier in der österreichischen Armee geriet Broz während des 1. Weltkrieges in russische Kriegsgefangenschaft. Unter dem Eindruck der Russischen Revolution von 1917 wandte er sich dem Bolschewismus zu und trat 1918 in die Rote Armee ein. 1920 kehrte er nach Kroatien zurück, das inzwischen Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien) geworden war, und arbeitete dort am Aufbau der Kommunistischen Partei mit. 1921 wurde die Partei verboten, und er kam mehrmals in Haft. Nach Verbüßung seiner letzten Gefängnisstrafe (1928-1934) ging er unter dem Decknamen Tito nach Moskau, wo er verschiedene Funktionen in der Komintern (siehe Internationale) übernahm. 1937 ernannte ihn die Komintern zum Generalsekretär der jugoslawischen KP und sandte ihn nach Jugoslawien zurück, um die Partei im Untergrund neu aufzubauen. In dieser Zeit blieb Tito der von der Komintern vorgegebenen Politik treu, kritisierte die serbische Vorherrschaft über die anderen Nationalitäten in Jugoslawien und machte sich für die Auflösung des jugoslawischen Staates stark. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 stellte Tito eine Partisanenarmee auf, die den Deutschen und ihren faschistischen Verbündeten, die seit April 1941 Jugoslawien besetzt hielten, Widerstand leisten sollte. Vor allem in Bosnien konnte sich Tito mit seinen Truppen gegen die Deutschen halten und gleichzeitig die serbischen ?etnici, die größte der konkurrierenden Widerstandsgruppen, zurückdrängen. Im November 1942 rief er ein ,,Antifaschistisches Volksbefreiungskomitee" ins Leben, dessen Führung er selbst übernahm; 1943 wurde es in eine provisorische Regierung mit Tito als Ministerpräsidenten umgewandelt. Damit verschärfte Tito den Konflikt mit den ?etnici, die eine Wiederherstellung der Monarchie anstrebten. 1944 erreichte Tito die Befreiung Jugoslawiens, und zwar zum großen Teil aus eigener Kraft. Mit seiner neuen Regierung, in der nun auch Bürgerliche aus der Exilregierung vertreten waren, setzte er seinen Kurs zum Aufbau eines sozialistischen Staates in Jugoslawien fort. Im November 1945 wurde das Land in die ,,Föderative Volksrepublik Jugoslawien" umgewandelt; Tito blieb weiterhin Ministerpräsident. 3 STAATS- UND REGIERUNGSCHEF VON JUGOSLAWIEN Tito blieb zunächst ein getreuer Gefolgsmann Stalins. Als er jedoch innenpolitisch einen eigenen Kurs zu verfolgen begann und sich außenpolitisch zunehmend von dem sowjetischen Führungsanspruch löste, stieß er auf die massive Kritik Stalins. 1948 kam es zum Bruch zwischen beiden und zum Ausschluss der jugoslawischen KP aus dem Kominform. Diese drastische Maßnahme ließ Tito nur zwei Möglichkeiten: Kapitulation oder Kampf. Er entschied sich für letzteres und verfolgte Jugoslawiens ,,eigenen Weg zum Sozialismus" weiter. Zusammen mit Edvard Kardelj und Milovan Djilas belebte er die Idee des marxistischen Humanismus (den Gedanken der Selbstverwaltung der Arbeiter) neu und sprach sich für eine Liberalisierung der Wirtschaft und eine Dezentralisierung von Partei und Regierung aus - auch ein Zugeständnis an nationalistische Tendenzen in den Teilrepubliken. Seine Ideen fanden auch Eingang in die Verfassungen von 1953 und deren Reformen von 1963 und 1974. Außenpolitisch suchte Tito entgegen der Blockadepolitik der Sowjetunion in wirtschaftlicher Hinsicht die Annäherung an den Westen und machte sich in den sechziger Jahren als einer der Führer der blockfreien Staaten international einen Namen. Nach Stalins Tod im Jahr 1953 kam es 1955 zu einem Ausgleich mit der Sowjetunion unter Nikita Chruschtschow. Jugoslawiens Unabhängigkeit blieb den führenden sowjetischen Politikern dennoch ein Dorn im Auge, da sie ihre Vorherrschaft in Osteuropa in Frage stellte. Tito unterstützte die sowjetische Entspannungspolitik gegenüber dem Westen, protestierte jedoch scharf gegen den sowjetischen Eingriff in Ungarn (1956), den Einmarsch in die Tschechoslowakei (1968) und in Afghanistan (1979). Mit seiner Kritik an der sowjetischen Vorherrschaft in der kommunistischen Welt beeinflusste er auch China, Albanien und die europäischen Kommunisten in ihrer Haltung gegenüber der Sowjetunion. Tito starb am 4. Mai 1980 nach langer Krankheit in Ljubljana (Laibach) und wurde in Belgrad beigesetzt. Tito, der Jugoslawien über dreieinhalb Jahrzehnte lang regierte, seit 1953 als Staatspräsident, war in seiner Außenpolitik ein konsequenter Verfechter der Entspannungspolitik, der Blockfreiheit der Länder der Dritten Welt und des Pluralismus innerhalb der internationalen kommunistischen Bewegung. Innenpolitisch führte er einige liberale Reformen durch, hielt jedoch am Machtmonopol der Kommunistischen Partei fest und unterdrückte zum Teil mit großer Härte Kritiker und Oppositionelle, darunter auch Milovan Djilas. Er suchte den historischen Konflikt zwischen den im Staatsapparat dominierenden Serben und den anderen Nationalitäten im Vielvölkerstaat Jugoslawien u. a. durch Verfassungsreformen zu entschärfen, konnte den Nationalitätenkonflikt jedoch nie ganz beilegen, sondern lediglich unterdrücken. Letztlich trug er mit seiner Politik sogar dazu bei, dass sich die separatistischen und nationalistischen Strömungen in den Teilrepubliken zu Beginn der neunziger Jahre, zehn Jahre nach seinem Tod, in einem blutigen Bürgerkrieg entluden. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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