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Ägyptische Mythologie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Ägyptische Mythologie - Philosophie. 1 EINLEITUNG Ägyptische Mythologie, die Gesamtheit der mythischen Überlieferung der antiken ägyptischen Kultur, die die Grundlage ihrer Religion bildete. Charakteristisch sind eine große Zahl von Gottheiten und die herausragende Bedeutung des Totenglaubens. 2 SCHAFFUNG DER WELT Nach der ägyptischen Schöpfungsvorstellung gab es am Anfang nur den Ozean. Dann entstand Re, die Sonne, aus einem Ei, das an der Wasseroberfläche erschien (in anderen Versionen aus einer Blume). Re gebar vier Kinder, die Götter Shu und Geb sowie die Göttinnen Tefnut und Nut. Shu (ägyptisch: Luft, Leere) und Tefnut (ägyptisch: Feuchtigkeit) bildeten die Atmosphäre. Sie standen auf Geb, der Erde, und zogen Nut, den späteren Himmel, auf. Über allem herrschte Re. Geb und Nut hatten zwei Söhne, Set und Osiris, sowie die beiden Töchter Isis und Nephthys. Osiris folgte Re in der Herrschaft über die Erde, unterstützt von seiner Schwester-Frau Isis. Set aber hasste seinen Bruder und tötete ihn. Daraufhin balsamierte Isis den Körper ihres Mannes mit Hilfe des Gottes Anubis ein, der später zum Toten- und Friedhofsgott sowie zum sakralen Herrn der Einbalsamierung wurde. Die mächtigen Zaubersprüche der Isis erweckten Osiris wieder zum Leben, der später als König der Unterwelt das Reich der Toten regierte. In der Spätantike entstand ein Mysterienkult um die populären Götter Isis und Osiris und verbreitete sich über das ganze Reich. Horus, der Sohn von Osiris und Isis, besiegte Set in einer gewaltigen Schlacht und wurde zum König der Erde. 3 LOKALE GÖTTER Aus diesem Schöpfungsmythos entstand einerseits die Vorstellung einer Götterneunheit und andererseits die der Triade. Die Götterneunheit, der jeder örtliche Tempel in Ägypten huldigte, bestand aus Re, seinen Kindern und Enkeln, die in Heliopolis, dem Zentrum der ägyptischen Sonnenverehrung, angebetet wurden. Der Ursprung der lokalen Gottheiten ist unbekannt. Man geht jedoch davon aus, dass einige von ihnen aus anderen Religionen übernommen wurden, andere auf Tiergötter im prähistorischen Afrika zurückgehen. Allmählich verschmolzen die lokalen Götter zu einem komplizierten Pantheon. Neben der Neunheit und der Triade spielten folgende Götter eine besondere Rolle: Amun, Thot (der Mondgott), Ptah, Khnemu und Hapi sowie die Göttinnen Hathor, Mut, Neit und Sekhet. Ihre Bedeutung wuchs mit dem politischen Aufstieg der jeweiligen Regionen, in denen sie verehrt wurden. Da die Triade mit dem Vatergott Ptah, der Muttergöttin Sekhet und dem Sohn Imhotep an der Spitze der Götterneunheit von Memphis stand, entwickelte sich Ptah während der Memphisdynastien zu einer der wichtigsten Gottheiten in Ägypten. Im neuen Reich wurde er als Schöpfergott verehrt, der durch sein Wort alle anderen Götter und die Welt erschuf. Ebenso kam während der thebanischen Dynastie die Götterneunheit von Theben, die von dem Vatergott Amun, der Muttergöttin Mut und dem Sohn Khonsu geführt wurden, zu den Hauptgottheiten Ägyptens hinzu. Später vermischten sich die ägyptischen Gottheiten mit Menschen, die nach ihrem Tod verehrt wurden. So wurde Imhotep später als Heilgott verehrt, nachdem er ursprünglich Berater von Djoser, einem Herrscher der 3. Dynastie, gewesen war. Seit der 5. Dynastie (ab etwa 2500 v. Chr.) gilt Re als Staatsgott. Während dieser Dynastie begannen die Pharaonen, göttliche Abstammung für sich zu beanspruchen, und wurden seit dieser Zeit als Söhne Res verehrt. 4 DARSTELLUNG DER GOTTHEITEN Die ägyptischen Götter wurden mit menschlichen Körpern und Menschen- oder Tierköpfen dargestellt, wobei das Tier jeweils eine bestimmte Eigenschaft der Gottheit repräsentierte, und durch charakterisierende Symbole ergänzt. So hatte Re, der mit Sonnenscheibe abgebildet wurde, einen Falkenkopf, d. h. seine Darstellung vermischte sich mit der des falkenköpfigen Himmelsgottes Horus. Anubis besaß den Kopf eines Schakals, weil diese Tiere in alten Zeiten die Wüstengräber geplündert hatten. Mut war geier- und Thot ibisköpfig, Ptah dagegen wurde mit einen Menschenkopf, zuweilen jedoch auch als Stier dargestellt und Apis genannt. In der Spätzeit begannen die Tiere selbst wegen ihres Bezugs zu den Göttern Verehrung zu genießen und wurden in der Zeit nach der 26. Dynastie auch als Gattung angebetet (Zoolatrie). 5 SONNENANBETUNG Der einzige wichtige Gott, der durch alle Zeiten hindurch verehrt wurde, war Re, der Herrscher der kosmischen Gottheiten, von dem die frühen ägyptischen Könige ihre Herkunft ableiteten. Zu Beginn des Mittleren Reiches (2134-1668 v. Chr.) wurde die Verehrung von Re zu einer Art Staatsreligion erhoben. Während der thebanischen Dynastien wurde Re zunehmend mit Amun identifiziert, und beide verschmolzen zu Amun-Re als dem obersten Gott. Während der 18. Dynastie benannte der Pharao Amenophis III. den Sonnengott in Aton um, einem alten Begriff für die physische Kraft der Sonne. Amenhoteps Sohn und Nachfolger Amenophis IV. (Echnaton) setzte die alleinige Verehrung Atons durch, der nicht mehr menschen- oder tiergestaltig dargestellt wurde, sondern durch das abstrakte Symbol einer Sonne mit Händen. Er ließ den Begriff ,,Götter" von allen Denkmälern entfernen und die Amunpriester rücksichtslos verfolgen. Obwohl Echnatons Sonnenkult die Kultur seiner Zeit prägte, war dieser nicht von Dauer, und nach seinem Tod kehrten die Ägypter zur polytheistischen Religion zurück. 6 BEGRÄBNISRITUAL Der Totenkult war ein wichtiger Bestandteil der ägyptischen Religion. Die Ägypter glaubten, dass die Lebenskraft aus mehreren Elementen bestehe, deren wichtigstes das Ka war. Als Abbild des Körpers begleitete es diesen durch das ganze Leben und löste sich nach dem Tod von ihm, um seinen Platz im Reich der Toten einzunehmen. Da es jedoch ohne den Körper nicht existieren konnte, musste der Körper nach dem Tod erhalten bleiben. Nach einer traditionellen Methode, die angeblich auf Isis zurückging, die ihren Mann Osiris mumifizierte, wurde der Leichnam einbalsamiert. Zusätzlich wurden Abbilder des Körpers aus Holz oder Stein in das Grab gestellt, die als Ersatz dienen sollten, falls die Mumie zerstört würde. Als letzter Schutz wurden schließlich sorgfältig gearbeitete Grabmäler zum Schutz des Körpers und seiner Ausrüstung aufgerichtet. Siehe ägyptische Kunst und Architektur Da man annahm, dass die Seelen der Toten, nachdem sie das Grab verlassen hatten, von unzähligen Gefahren heimgesucht würden, stattete man die Gräber mit einem Totenbuch aus, einer Art Führer in die Welt der Toten, der u. a. Zaubersprüche enthielt, die diese Gefahren abwenden sollten. Nachdem das Ka im Reich der Toten angekommen war, wurde es von Osiris, dem Herrscher des Totenreiches, sowie von 42 dämonischen Assistenten beurteilt. Auch hinsichtlich des adäquaten Verhaltens vor diesen Richtern enthielt das Buch detaillierte Anweisungen. Wenn die Richter entschieden, das Ka sei sündig, wurde es zu grausamen Strafen verurteilt. Fiel die Entscheidung dagegen positiv aus, gelangte es in den himmlischen Bereich der Felder von Yaru, wo das Korn hoch wuchs und das Leben dem irdischen Leben glich. Aus diesem Grund wurden den Toten entsprechende Beigaben mit ins Grab gelegt. Als Bezahlung für das Leben nach dem Tod und seinen gütigen Schutz verlangte Osiris von dem Toten, für ihn bestimmte Aufgaben zu erfüllen, z. B. auf den Kornfeldern zu arbeiten. Aber auch dieser Pflicht konnte man sich dadurch entziehen, dass Statuetten, Uschebtis (ägyptisch: Antwortende), mit ins Grab gelegt wurden, die stellvertretend für die Verstorbenen antworten und arbeiten sollten. 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