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Dante Alighieri (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Dante Alighieri (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Dante Alighieri (1265-1321), italienischer Dichter. Mit seinem nationalsprachlichen, zwischen mittelalterlicher Tradition und Renaissancedenken angesiedelten Gedichtepos La divina Commedia (Die göttliche Komödie) schuf er eines der bedeutendsten Meisterwerke der Weltliteratur. Dante Alighieri wurde im Mai 1265 als Sohn einer Familie aus dem niedrigen Adel in Florenz geboren. Über seine Kindheit ist nur wenig bekannt. Als Zehnjähriger verlor er seine Mutter; der Vater starb, bevor Dante das 19. Lebensjahr erreichte. Nach eigenem Bekunden war die Begegnung mit der Florentinerin Beatrice 1274 das bedeutendste Ereignis seiner Jugend; Beatrice war die Tochter des Adligen Portinari und starb im Jahr 1290 im Alter von nur 24 Jahren, ein Umstand, der ihre literarische Entrückung als nahezu göttliche Idealgestalt in La vita nuova (Das erneuerte Leben) und später in La divina Commedia erleichtert haben mag. Auch über Dantes schulische Ausbildung liegen keine gesicherten Angaben vor. Doch zeugen seine Werke von einer Gelehrsamkeit, die nahezu das gesamte Wissen des Mittelalters umfasste. Vermutlich besuchte der Dichter die Franziskanerschule des Konvents Santa Croce und die Dominikanerschule von Santa Maria Novella. Sicher ist jedoch lediglich, dass er in Florenz von Brunetto Latini unterrichtet wurde, einem bedeutenden Philosophen und Rhetoriker, der für eine allumfassende Bildung seiner Schüler eintrat und dem Dante im Canto XV des Inferno in der Divina Commedia ein literarisches Denkmal setzte (hier muss Latini unter den Sodomiten büßen). Um 1285 hielt sich Dante in Bologna auf; möglicherweise studierte er Jura an der dortigen Universität. Bei den politischen Streitigkeiten zwischen Guelfen und Ghibellinen unterstützte er zunächst aktiv die Guelfen, mit deren Armee er 1289 in der Schlacht von Campaldino kämpfte, in der den Florentinern ein entscheidender Sieg über die ghibellinischen Heere aus Pisa und Arezzo gelang. Auch am Angriff auf die Festung Caprona war er beteiligt. 1295 heiratete Dante Gemma Donati, die einer berühmten Guelfenfamilie angehörte. Darüber hinaus trat er der Ärzte- und Apothekerzunft bei, um sich politisch betätigen zu können. Während der folgenden Jahre nahm Dante aktiv am turbulenten politischen Leben in Florenz teil. Berichte aus dem Jahr 1295 deuten darauf hin, dass er verschiedene lokale Ämter innehatte. So gehörte er zwischen 1285 und 1296 zum Außerordentlichen Stadtrat und 1296 zur mittelständischen Volkskammer des Rats der Hundert. 1300 wurde Dante in diplomatischer Mission nach San Gimignano geschickt und noch im selben Jahr zu einem der sechs Prioren von Florenz gewählt, die die Stadt regierten. Dieses Amt bekleidete er allerdings nur zwei Monate lang. Die Spannungen zwischen zwei Fraktionen der Guelfen, den Schwarzen, die im Papst einen Verbündeten gegen die Kaisermacht sahen, und den Weißen, die entschlossen waren, sowohl vom Papst als auch vom Kaisertum unabhängig zu bleiben, nahmen zu Dantes Amtszeit heftige Ausmaße an. Auf sein Drängen hin wurden die Führer beider Gruppierungen ins Exil geschickt, um den Frieden in der Stadt zu bewahren. Durch den Einfluss von Papst Bonifatius VIII. jedoch kehrten die Führer der Schwarzen 1301 nach Florenz zurück und ergriffen in Abwesenheit Dantes (er befand sich auf einer Papstaudienz) die Macht. 1302 verbannten die Schwarzen Dante, der immer noch in Rom weilte, für zwei Jahre aus der Stadt, enthoben ihn all seiner öffentlichen Ämter und verurteilten ihn zu einer hohen Geldstrafe. Da er nicht in der Lage war zu zahlen, wurde ihm für den Fall seiner Heimkehr die Todesstrafe in Aussicht gestellt. Die Jahre des Exils verbrachte Dante zunächst als Gast von Bartolomeo della Scala in Verona, ging dann aber in der Hoffnung, bald nach Florenz zurückkehren zu dürfen, in die Toskana. Danach weilte er in einigen norditalienischen Städten. 1306 vermittelte er erfolgreich zwischen dem Bischof von Luni und den Markgrafen Franceschino, Corrado und Moroello, in deren diplomatischem Dienst er stand. Um 1309 besuchte Dante für ein Jahr Paris, wo er sich philosophischen Studien widmete. Dantes politische Ansichten waren in jener Zeit einem starken Wandel unterworfen. Schließlich machte er sich die Anliegen der Ghibellinen zu eigen und teilte deren Hoffnung auf ein vereinigtes Europas unter der Herrschaft eines aufgeklärten Kaisers. Anregungen erfuhr diese politische Wende durch den Alpenübergang Heinrichs VII. (1310), der Italien unter seine Herrschaft zu zwingen suchte. In insgesamt drei Kaiserbriefen An die Fürsten Italiens drängte der Dichter die Machthaber des Landes, den Kaiser willkommen zu heißen, und beschwor sie, seine Oberhoheit als Mittel zu sehen, den erbitterten Kampf zwischen den italienischen Städten zu beenden. Seine in lateinischer Sprache verfasste Abhandlung De monarchia (um 1313, Über die Monarchie), die der Dichter vermutlich am Hof Heinrichs VII. in Pisa schrieb, ist eine Darstellung seiner politischen Philosophie und betont die Notwendigkeit der überregionalen Versöhnung im Sinn des Heiligen Römischen Reiches sowie der völligen Trennung zwischen Kirche und Staat. Als Heinrich VII. nach erfolglosen Versuchen, Florenz zu erobern, 1313 in Siena starb, fanden Dantes Hoffnungen ein jähes Ende. 1315 machte Florenz Dante ein Angebot zur Rückkehr in die Stadt; da jedoch die Bedingungen, die man daran knüpfte, denjenigen begnadigter Krimineller entsprachen, lehnte der Dichter ab. 1315 wurde er in Abwesenheit erneut zum Tod (durch Enthauptung) verurteilt, über seine Söhne ebenfalls der Bannfluch und das Todesurteil ausgesprochen. Dante lebte weiterhin im Exil und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Dienst des Fürsten Guido da Polenta in Ravenna, wo er nach einer Erkrankung, die er sich bei einer diplomatischen Mission nach Venedig zugezogen hatte, am 14. September 1321 verstarb. Er wurde in der Franziskanerkirche Santa Pier Maggiore beigesetzt. 2 WERK Bereits frühzeitig übte sich Dante in der ,,Kunst, Wörter zu reimen"; gerade 18 Jahre alt, schickte er eines seiner Sonette ,,an viele damals berühmte Troubadoure", von denen u. a. der geachtete Dichter Guido Cavalcanti antwortete. Durch ihn wurde Dante mit den führenden Florentiner Autoren bekannt, denen er sein erstes bedeutendes Werk, La vita nuova (Das erneuerte Leben) zueignete. Es entstand zwischen 1283 und 1295 und enthält vorwiegend Sonette, aber auch Kanzonen und eine Ballade, die jeweils durch einen Kommentar in Prosa miteinander verwoben sind. Als Erinnerungsbuch (,,libro de la mia memoria") ausgewiesen, erzählt es von der verklärten Liebe Dantes zu der Idealgestalt Beatrices, ihrem im Traum erahnten Tod und seinem Entschluss, nach ihrem symbolisch erfassten Sterben ein Buch zu verfassen, das ihr ein würdiges Denkmal sein kann. La vita nuova lässt deutlich den Einfluss der Liebeslyrik provenzalischer Troubadoure erkennen und stellt in seinem Versuch stilistischer Vollendung das schönste Dokument des Dolce stil nuovo dar, der zeitgenössischen florentinischen Dichtung im Volgare, der dialektal gefärbten Umgangssprache. Es geht insofern über die provenzalische Tradition hinaus, als es nicht nur die Liebe des Dichters im distanzierten Idealismus der fahrenden Sänger zum Ausdruck bringt, sondern auf den spirituell-religiösen Aspekt seiner Verehrung (Zahlensymbolik, Trinitäts-Motivik, Christus-Ikonographie etc.) hindeutet. In ihrer Sprachgewalt und lyrischen Intensität ist La vita nuova eines der bedeutendsten Beispiele europäischer Dichtkunst. In den ersten Jahren seines Exils schrieb Dante zwei bedeutende Schriften in lateinischer bzw. italienischer Sprache. De vulgari eloquentia libri duo (1304/1305, Zwei Bücher über die Ausdruckskraft der Volkssprache) ist eine Abhandlung über die Vorzüge eines Gebrauchs des Italienischen, der lingua volgare, die, so Dante, unter streng festgelegten Voraussetzungen dem Lateinischen an Anmut und Vollendung in nichts nachstehen müsse. So verteidigt sie die Landessprache als Literatursprache, versucht, Kriterien für den exemplarischen Gebrauch des geschriebenen Italienisch aufzustellen, und schließt mit einem Abschnitt, der sich der Kritik der italienischen Dichtkunst widmet. Die unvollendete Schrift Il convivio (zwischen 1303 und 1308, Das Gastmahl) sollte in 15 Traktaten einen umfassenden Überblick über das Wissen der damaligen Zeit (Theologie, Astronomie, Physik, Philosophie, Ethik, Politik und Psychologie) - und damit über das Wissen ihres Verfassers - geben. Der Titel spielt auf den von Boethius' De consolatione philosophiae und Ciceros De amicitia inspirierten Versuch des Dichters an, dem Leser die Wissenschaft als ,,Brot der Engel" darzureichen. Das erste Traktat war als eine Art Einführung gedacht, die anderen 14 sollten Kommentare zu 14 Kanzonen Dantes sein. Vollendet wurden jedoch nur die ersten vier Traktate, in denen u. a. die Lehre der Scholastik vom vierfachen Schriftsinn (wie auch in der Divina Commedia) eine zentrale Rolle spielt. Zu den weniger bedeutenden Werken, die Dante während seiner letzten Lebensjahre verfasste, zählen die Quaestio de aqua et terra sowie zwei lateinische Hirtengedichte (siehe Schäferdichtung). Ersteres ist eine in lateinischer Sprache verfasste kosmologische Abhandlung, die sich mit der damals heftig diskutierten Frage beschäftigt, ob die Oberfläche des Meeres oder die eines anderen Gewässers an irgendeinem Punkt höher liege als die Oberfläche des Festlands. Die Hirtengedichte sind denen Vergils nachempfunden, den Dante selbst als sein größtes Vorbild betrachtete. Darüber hinaus sind 80 Gedichte (Sonette, Kanzonen, Sestinen und Balladen) überliefert, die in der Sammlung Rime (Gedichte) versammelt wurden. 2.1 La divina Commedia Sein episches Meisterwerk La divina Commedia hatte Dante wahrscheinlich um 1307 begonnen; vollendet wurde es erst 1321, also kurz vor seinem Tod. In atmosphärisch dichten Bildern schildert das Gedicht die aufsteigende Reise des Dichter-Ichs durch die Hölle (L'inferno), das Fegefeuer (Il purgatorio) und das Paradies (Il paradiso), die, wie Dante in einem Brief an Cangrande della Scala ausführt, ,,schrecklich" beginnt und ,,glücklich" endet. Damit wird die grausame Inschrift des Höllentores, durch das der Dichter nach langem Zögern schließlich schreitet, um seine Reise zu beginnen (,,Laßt alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet"), vom Ende her wieder relativiert. In jedem der drei Jenseitsreiche trifft Dante auf die Seelen Verstorbener, zumeist bedeutende Gestalten der Mythologie oder Geschichte, von denen sich jede eines bestimmten Vergehens schuldig gemacht hat oder aber eine bestimmte Tugend symbolisiert; darunter befinden sich etwa Odysseus, Judas, der befreundete Dichter Forese Donati, Petrus und Bernard von Clairvaux. Die Strafe oder der Lohn, der den Toten jeweils zugemessen wird, verdeutlicht ihren Status innerhalb eines universellen Plans; dieser legitimiert die Allmacht Gottes und setzt das Wollen des Dichters mit dem seines Schöpfers in Eins. (Diese Idee wird durch die harmonische Struktur einschließlich einer ausgeprägten Zahlensymbolik getragen.) Dante wird von seinem Vorbild Vergil, eine Allegorie der Vernunft, durch die Hölle und den Läuterungsberg geleitet. Beatrice, die als Ausdruck und Instrument des göttlichen Willens erscheint, führt den Dichter auf seinem Himmelsflug durchs Paradies. Jeder Abschnitt der Divina Commedia besteht aus 33 Gesängen, mit Ausnahme des ersten, der einen zusätzlichen, als allgemeine Einführung dienenden Gesang enthält. So ergibt sich eine Gesamtzahl von 100 Gesängen. Das 14 233 Verse umfassende Gedicht ist in Terzinen (terza rima) verfasst, dreizeiligen Strophen mit dem Reimschema aba, bcb, cdc etc. (siehe Verslehre). Dante schrieb das Gedicht in italienischer Volkssprache statt im Latein der Gelehrten. Deshalb nannte er sein Werk La Commedia (Die Komödie), um den nationalsprachlichen Charakter des Geschriebenen zu betonen und in Anlehnung an die Ars poetica des Horaz darauf hinzuweisen, dass sich das Gedicht durch alle Höhen und (komischen) Niederungen auch des Stils bewegt. Das Adjektiv divina (göttlich) wurde dem Titel erst in der von Lodovico Dolce edierten und bei Gabriel Giolto verlegten Ausgabe aus dem Jahr 1555 (La divina Commedia di Dante) beigefügt. Das Werk, dessen Interpretation eine genaue Kenntnis des politischen, wissenschaftlichen und philosophischen Diskurses seiner Zeit voraussetzt, kann entsprechend der mittelalterlichen Lehre vom vierfachen Schriftsinn auf der wörtlichen, der allegorischen, der moralischen und der anagogischen, also zum Heil hinaufführenden Ebene gedeutet werden. Tatsächlich beruht ein Teil seiner Größe auf eben jener Bedeutungsvielfalt und Polyphonie. Als poetische Dramatisierung der Theologie des Mittelalters, namentlich der Scholastik mit ihrer Idee des ptolemäischen Weltbilds, ist es von überragendem zeitgeschichtlichem Wert; doch gerade jenseits dieses rein historisch interessanten Bezugsrahmens gehört Dantes lyrisches Epos, das auch allgemein als Schilderung vom mystischen Aufstieg des Menschen zu höherer Erkenntnis gedeutet werden kann, zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur. Von der Commedia ist kein Autograph erhalten; die älteste der 450 Handschriften des Textes stammt aus dem Jahr 1350. 3 WIRKUNG Bis ins 15. Jahrhundert hinein richteten viele italienische Universitäten Lehrstühle für das Studium der Divina Commedia ein: Beweis dafür, dass schon den Zeitgenossen ein Zugang zum Werk nur vermittels einer Kommentierung möglich war. In den Jahrhunderten nach der Erfindung des Buchdrucks wurden annähernd 400 italienische Ausgaben des Gedichts publiziert, die von zahlreichen bedeutenden bildenden Künstlern illustriert wurden, so von Sandro Botticelli, Michelangelo, John Flaxman, William Blake oder Gustave Doré. Gioacchino Rossini und Robert Schumann vertonten Auszüge des Textes; darüber hinaus war Dantes Epos Gegenstand eines sinfonischen Gedichts von Franz Liszt. Die Divina Commedia wurde in über 25 Sprachen übersetzt. Nachdem sich Lessing, Klopstock, Schiller und Goethe eher zurückhaltend bis abfällig verhielten (,,Moderduft aus Dantes Hölle"), lässt sich eine verstärkte Dante-Rezeption in Deutschland, vor allem durch die Vermittlung von August Wilhelm und Friedrich Schlegel sowie von Friedrich Wilhelm Schelling, erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts beobachten. Vor allem Schelling rückte das Gedicht, in dem die ,,Durchdringung aller Elemente der Poesie und Kunst hervorleuchtet", in die Nähe der romantischen Idee vom Gesamtkunstwerk ( siehe Universalpoesie). In der Moderne ist insbesondere im Schaffen Ezra Pounds und T. S. Eliots (Dante, 1929), aber auch bei Gabriele D'Annunzio, Paul Claudel oder Anna Achmatowa Dantes Einfluss spürbar. Samuel Beckett war bei seiner Lektüre von der Divina Commedia derart angetan, dass er sich zu dem Essay Dante, Vico, Bruno (1929) bzw. der frühen Erzählung Dante und der Hummer (1932) anregen ließ. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 2.1 La divina Commedia Sein episches Meisterwerk La divina Commedia hatte Dante wahrscheinlich um 1307 begonnen; vollendet wurde es erst 1321, also kurz vor seinem Tod.

In atmosphärisch dichten Bildern schildert das Gedicht die aufsteigende Reise des Dichter-Ichs durch die Hölle (L’inferno), das Fegefeuer (Il purgatorio) und das Paradies (Il paradiso ), die, wie Dante in einem Brief an Cangrande della Scala ausführt, „schrecklich” beginnt und „glücklich” endet.

Damit wird die grausame Inschrift des Höllentores, durch das derDichter nach langem Zögern schließlich schreitet, um seine Reise zu beginnen („Laßt alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet”), vom Ende her wieder relativiert.

In jedem derdrei Jenseitsreiche trifft Dante auf die Seelen Verstorbener, zumeist bedeutende Gestalten der Mythologie oder Geschichte, von denen sich jede eines bestimmtenVergehens schuldig gemacht hat oder aber eine bestimmte Tugend symbolisiert; darunter befinden sich etwa Odysseus, Judas, der befreundete Dichter Forese Donati,Petrus und Bernard von Clairvaux.

Die Strafe oder der Lohn, der den Toten jeweils zugemessen wird, verdeutlicht ihren Status innerhalb eines universellen Plans; dieserlegitimiert die Allmacht Gottes und setzt das Wollen des Dichters mit dem seines Schöpfers in Eins.

(Diese Idee wird durch die harmonische Struktur einschließlich einerausgeprägten Zahlensymbolik getragen.) Dante wird von seinem Vorbild Vergil, eine Allegorie der Vernunft, durch die Hölle und den Läuterungsberg geleitet.

Beatrice, dieals Ausdruck und Instrument des göttlichen Willens erscheint, führt den Dichter auf seinem Himmelsflug durchs Paradies. Jeder Abschnitt der Divina Commedia besteht aus 33 Gesängen, mit Ausnahme des ersten, der einen zusätzlichen, als allgemeine Einführung dienenden Gesang enthält.

So ergibt sich eine Gesamtzahl von 100 Gesängen.

Das 14 233 Verse umfassende Gedicht ist in Terzinen (terza rima) verfasst, dreizeiligen Strophen mit dem Reimschema aba, bcb, cdc etc.

( siehe Verslehre).

Dante schrieb das Gedicht in italienischer Volkssprache statt im Latein der Gelehrten.

Deshalb nannte er sein Werk La Commedia (Die Komödie), um den nationalsprachlichen Charakter des Geschriebenen zu betonen und in Anlehnung an die Ars poetica des Horaz darauf hinzuweisen, dass sich das Gedicht durch alle Höhen und (komischen) Niederungen auch des Stils bewegt.

Das Adjektiv divina (göttlich) wurde dem Titel erst in der von Lodovico Dolce edierten und bei Gabriel Giolto verlegten Ausgabe aus dem Jahr 1555 (La divina Commedia di Dante) beigefügt. Das Werk, dessen Interpretation eine genaue Kenntnis des politischen, wissenschaftlichen und philosophischen Diskurses seiner Zeit voraussetzt, kann entsprechend dermittelalterlichen Lehre vom vierfachen Schriftsinn auf der wörtlichen, der allegorischen, der moralischen und der anagogischen, also zum Heil hinaufführenden Ebenegedeutet werden.

Tatsächlich beruht ein Teil seiner Größe auf eben jener Bedeutungsvielfalt und Polyphonie.

Als poetische Dramatisierung der Theologie des Mittelalters,namentlich der Scholastik mit ihrer Idee des ptolemäischen Weltbilds, ist es von überragendem zeitgeschichtlichem Wert; doch gerade jenseits dieses rein historischinteressanten Bezugsrahmens gehört Dantes lyrisches Epos, das auch allgemein als Schilderung vom mystischen Aufstieg des Menschen zu höherer Erkenntnis gedeutetwerden kann, zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur.

Von der Commedia ist kein Autograph erhalten; die älteste der 450 Handschriften des Textes stammt aus dem Jahr 1350. 3 WIRKUNG Bis ins 15.

Jahrhundert hinein richteten viele italienische Universitäten Lehrstühle für das Studium der Divina Commedia ein: Beweis dafür, dass schon den Zeitgenossen ein Zugang zum Werk nur vermittels einer Kommentierung möglich war.

In den Jahrhunderten nach der Erfindung des Buchdrucks wurden annähernd 400 italienische Ausgabendes Gedichts publiziert, die von zahlreichen bedeutenden bildenden Künstlern illustriert wurden, so von Sandro Botticelli, Michelangelo, John Flaxman, William Blake oderGustave Doré.

Gioacchino Rossini und Robert Schumann vertonten Auszüge des Textes; darüber hinaus war Dantes Epos Gegenstand eines sinfonischen Gedichts von FranzLiszt.

Die Divina Commedia wurde in über 25 Sprachen übersetzt.

Nachdem sich Lessing, Klopstock, Schiller und Goethe eher zurückhaltend bis abfällig verhielten („Moderduft aus Dantes Hölle”), lässt sich eine verstärkte Dante-Rezeption in Deutschland, vor allem durch die Vermittlung von August Wilhelm und Friedrich Schlegel sowievon Friedrich Wilhelm Schelling, erst seit Mitte des 19.

Jahrhunderts beobachten.

Vor allem Schelling rückte das Gedicht, in dem die „Durchdringung aller Elemente derPoesie und Kunst hervorleuchtet”, in die Nähe der romantischen Idee vom Gesamtkunstwerk ( siehe Universalpoesie).

In der Moderne ist insbesondere im Schaffen Ezra Pounds und T.

S.

Eliots ( Dante, 1929), aber auch bei Gabriele D’Annunzio, Paul Claudel oder Anna Achmatowa Dantes Einfluss spürbar.

Samuel Beckett war bei seiner Lektüre von der Divina Commedia derart angetan, dass er sich zu dem Essay Dante, Vico, Bruno (1929) bzw.

der frühen Erzählung Dante und der Hummer (1932) anregen ließ. Verfasst von:Thomas KösterMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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