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Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien - geographie. 1 EINLEITUNG Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, amtliche Eigenbezeichnung Republika Makedonija, Republik in Südosteuropa auf der Balkanhalbinsel. Das Land war ehemals die südlichste Republik der Sozialistischen Föderalen Republik Jugoslawien und grenzt im Norden an Serbien, im Osten an Bulgarien, im Süden an Griechenland und im Westen an Albanien. Nach der Konstituierung als unabhängiger Staat im November 1991 kam es zum Konflikt mit Griechenland über den offiziellen Namen des Landes. Griechenland befürchtete Gebietsansprüche seitens des neu gegründeten Staates auf die gleichnamige Region im Norden Griechenlands. Im April 1993, im Anschluss an ein internationales Schiedsgerichtsverfahren, erkannten die Vereinten Nationen (UN) die Republik unter dem Namen ,,Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien" (internationale Bezeichnung: Former Yugoslav Republic of Macedonia, FYROM) an. Dadurch wurde eine Einigung in dieser Streitfrage mit Griechenland erreicht. Die Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien umfasst eine Fläche von 25 713 Quadratkilometern. Die Hauptstadt des Landes ist Skopje. 2 LAND 2.1 Physische Geographie Mazedonien ist ein gebirgiges Land. Der an der Grenze zu Albanien gelegene Korab ist mit 2 764 Metern die höchste Erhebung des Landes. Die Republik liegt in einem aktiven Erdbebengebiet. 1963 kam es in Skopje zu einem verheerenden Erdbeben. Die tektonische Instabilität führte zu einer ausgeprägten Gliederung des Gebiets in mehrere Gebirgsketten. Die einzelnen Ketten werden von zum Teil tiefen Tälern voneinander getrennt. Mazedonien ist das einzige Land der Balkanhalbinsel, das nicht über einen direkten Zugang zum Meer verfügt. 2.2 Flüsse und Seen Der längste Fluss Mazedoniens ist der Vardar, der auch den größten Teil des Landes entwässert. Er fließt in südöstlicher Richtung nach Griechenland, wo er Axios genannt wird, und ins Ägäische Meer mündet. Die Seen im Südwesten des Landes (Ohridsee und Prespasee) sowie der Dojransee im Südosten entstanden durch tektonische Prozesse. Sie liegen in Senken, die sich durch Bewegungen der Erdkruste bildeten. Der Stausee Mavrovo befindet sich im gleichnamigen Nationalpark. Im Land gibt es zahlreiche Mineral- und Thermalquellen. 2.3 Klima Das Klima der westlichen Gebiete Mazedoniens ist mediterran; zum Landesinneren nehmen kontinentale Einflüsse zu. Die Bergregionen der Republik sind durch heiße, trockene Sommer und Herbste gekennzeichnet, während die Winter kalt sind und ergiebige Schneefälle mit sich bringen. In den Tälern und Flussbecken sind die Temperaturen das ganze Jahr hindurch milder. In Skopje beträgt die mittlere Temperatur im Januar 1 °C, im Juli 24 °C. In der Hauptstadt der Republik beträgt der Jahresniederschlag etwa 550 Millimeter. Der Niederschlag geht häufig in Form von Schauerregen nieder. In den höheren Lagen werden bis zu 2 000 Millimeter im Jahr verzeichnet. 2.4 Flora und Fauna Weite Teile des Landes sind bewaldet, die Beckenlandschaften werden agrarisch genutzt. Die in den tieferen Lagen der Berge vorherrschenden Rotbuchen und Kastanien werden ab etwa 1 200 Metern von Nadelhölzern wie Tannen und Kiefern abgelöst. Oberhalb der Waldgrenze treten verbreitet Latschenkiefern und Wacholdergewächse auf. Ihnen folgen mit zunehmender Höhe lichter werdende alpine Rasengesellschaften. Am Unterlauf des Vardar konnte sich unter den mediterranen Klimabedingungen immergrüner Buschwald entwickeln. In den Uferregionen von Ohridsee und Prespasee wachsen Feigen- und Walnussbäume sowie Zypressen. In den höheren Gebirgslagen bilden die Großraubtiere Braunbär, Wolf und Luchs sowie Paarhufer wie Gämsen und Steinböcke aufgrund der abgeschiedenen Lage stabile Bestände. Im Gebiet der Seen im Südwesten Mazedoniens ist die Vogelwelt sehr artenreich entwickelt. Hier leben Pelikane, Reiher, Dommeln und Kormorane. Zur Reptilienfauna Mazedoniens gehören Schildkröten, Nattern, Vipern und Eidechsen. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl der Republik Mazedonien beträgt etwa 2,06 Millionen (2008). Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 83 Einwohnern je Quadratkilometer. Die jährliche Zuwachsrate beträgt durchschnittlich 0,26 Prozent. Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 72 Jahren und für Frauen bei 77,1 Jahren (2008). 67 Prozent der Bevölkerung sind Mazedonier, etwa 23 Prozent Albaner, 4 Prozent Türken und 2 Prozent Serben. Darüber hinaus leben u. a. Walachen sowie Sinti und Roma im Land. Die albanische Minderheit lebt vorwiegend im nordwestlichen Mazedonien, das an die vorwiegend von Albanern bewohnte serbische Provinz Kosovo grenzt. 3.1 Wichtige Städte Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (59,7 Prozent) lebt in Städten. Verbreitete Landflucht führte vor allem während der letzten Jahre zu einer stärkeren Urbanisierung. Die Hoffnung auf eine stärkere soziale Absicherung veranlasste viele Bewohner zur Abwanderung aus ländlichen Gebieten. Die größten Städte sind die Hauptstadt Skopje (515 000 Einwohner), Bitola (95 400), Prilep (76 800), Kumanovo (105 500) und Tetovo (86 600). 3.2 Sprache und Religion Amtssprache ist das Mazedonische, das zum südlichen Zweig der slawischen Sprachen gehört. Es ist mit dem Bulgarischen eng verwandt und wird mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben. Griechenland erkennt jedoch aus politischen Gründen Mazedonisch nicht als Bezeichnung für diese Sprache an. Sprachen der Minderheiten sind Albanisch, Türkisch, Serbisch und Romani. Die meisten Mazedonier gehören der mazedonisch-orthodoxen Kirche an. Die albanische und die türkische Bevölkerung Mazedoniens bekennt sich zum Islam. 3.3 Soziales Der Lebensstandard der Bevölkerung ist in den neunziger Jahren aufgrund wirtschaftlicher Probleme gesunken. Der Staat bietet Sozialleistungen, einschließlich Renten, und garantiert theoretisch eine umfassende Gesundheitsvorsorge. In der Praxis jedoch ist eine effektive und schnelle Behandlung nur über eine private Krankenversicherung möglich. Die meisten Apotheken wurden in den letzten Jahren privatisiert. Es gibt einen Arzt pro 392 Einwohner. Die Arbeitslosenrate beträgt 37,2 Prozent (2004). 4 BILDUNG UND KULTUR Der Schulbesuch in Mazedonien ist kostenfrei; es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 8 Jahren (2001-2002). Aufgrund der systematischen Förderung des Bildungswesens liegt der Alphabetisierungsgrad der Bevölkerung inzwischen bei 89 Prozent, ist aber im europäischen Vergleich immer noch relativ niedrig. Annähernd 70 Prozent der Mazedonier absolvieren weiterführende Schulen. Es gibt zwei Universitäten, die sich in der Hauptstadt Skopje (gegründet 1949) und in Bitola (gegründet 1979) befinden. Albaner unternahmen im Dezember 1994 den Versuch, eine albanischsprachige Universität in Tetovo zu gründen. Dieses Vorhaben wurde von der mazedonischen Regierung jedoch für ungesetzlich erklärt. Die formale Gründung der Universität im Februar 1995 führte zu Ausschreitungen und Kämpfen zwischen Albanern und der Polizei. Das reiche kulturelle Erbe des Landes manifestiert sich in den zahlreichen Bauwerken aus griechischer, römischer, byzantinischer und islamischer Zeit. In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere antike Städte durch Ausgrabungen freigelegt. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Mazedonien ist eine Präsidialrepublik und verfügt über ein Mehrparteiensystem. Nach Erklärung der Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahr 1991 begann eine Demokratisierung des Landes. Im November 1991 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die allen Personen, die seit mindestens 15 Jahren im Land leben, die Bürgerrechte garantiert. Alle Bürger ab 18 Jahren sind wahlberechtigt. Mazedonien gliedert sich in 123 Gemeinden. Nationalfeiertag ist der 2. August, an dem des Aufstands von 1903 gedacht wird. 5.1 Exekutive, Legislative und Judikative Die legislative Gewalt liegt beim Einkammerparlament (Sobranie) mit 120 Abgeordneten, die durch eine allgemeine Wahl für vier Jahre vom Volk gewählt werden. Der Staatspräsident ist das Oberhaupt des Staates und wird gemäß der Verfassung von 1991 für eine Amtsperiode von fünf Jahren direkt gewählt. Bis 1994 wurde der Präsident von der Nationalversammlung gewählt. Der Präsident ernennt den Ministerpräsidenten. Dieser muss von der Nationalversammlung bestätigt werden, bevor er die Regierungsgeschäfte übernehmen kann. Der Präsident hat kein Vetorecht gegen ein Gesetz, das mit einer Zweidrittelmehrheit verabschiedet wurde. Die Nationalversammlung wählt Richter für den Obersten Gerichtshof und das Verfassungsgericht der Republik. Grundlage des Rechtssystems ist das Zivilrecht, das auch eine richterliche Prüfung von Parlamentsbeschlüssen umfasst. 5.2 Politische Parteien Die wichtigsten politischen Parteien sind die Mazedonische Revolutionäre Organisation/Demokratische Partei für die Nationale Einheit Mazedoniens (VMRO-DPMNE), die Demokratische Alternative (DA), der Sozialdemokratische Bund (SDSM; hervorgegangen aus der Kommunistischen Partei), die albanische Partei der Demokratischen Prosperität (PDP), die Demokratische Partei der Albaner (PDSh), die Demokratische Union für Integration (DUI), die Liberaldemokratische Partei (LDP) und die Sozialistische Partei Mazedoniens (SPM). 5.3 Verteidigung Es gibt etwa 11 000 Wehrpflichtige und 7 000 Mitglieder einer Sondereinheit der Polizei. Die 1992 eingeführte Wehrpflicht dauert neun Monate. Eine Militärreserve von 100 000 Mann ist vorgesehen. Die Ausgaben für das Militär betragen 137 Millionen US-Dollar (2003). 6 WIRTSCHAFT Mazedonien war die wirtschaftlich am wenigsten entwickelte und ärmste der sechs Republiken des ehemaligen sozialistischen Jugoslawien und in finanzieller Hinsicht stark abhängig von der Zentralregierung. 50 bis 60 Prozent des Handels wurden mit den anderen Republiken der ehemaligen Föderation abgewickelt, vor allem mit Serbien. Die Auflösung der Föderation sowie die internationalen Sanktionen gegen Serbien und Montenegro im Mai 1992 hatten verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft der Republik Mazedonien. Weitere die Entwicklung behindernde Faktoren waren die unmittelbare Nähe zu den zahlreichen Konfliktherden in anderen Republiken und die lange Phase der Nichtanerkennung des Landes unter dem Namen Republik Mazedonien. Dies führte zu starker Zurückhaltung bei ausländischen Investoren. Griechenland verhängte bis 1995 immer wieder Wirtschaftsblockaden gegen das Nachbarland, wodurch die wichtigsten Handelsbeziehungen der Republik mit der Außenwelt zum Erliegen kamen. 1992 kam es wegen Brennstoffmangels zu einem Rückgang der industriellen Produktion von 75 Prozent, und die Arbeitslosenrate stieg auf mehr als 40 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug damals kaum ein Drittel des BIP von Slowenien, der reichsten der ehemaligen jugoslawischen Republiken. Nach Aufhebung der griechischen Wirtschaftsblockade im Oktober 1995 begann sich die mazedonische Wirtschaft zu stabilisieren. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 6 217 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 57,7 Prozent, Industrie 29,3 Prozent, Landwirtschaft 13 Prozent). 20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 32 Prozent in der Industrie und 48 Prozent im Dienstleistungssektor. Die Inflationsrate liegt bei 2,7 Prozent (2006), die Staatsverschuldung bei 1 433 Millionen US-Dollar (1999), das Wirtschaftswachstum bei 3 Prozent (2006). 6.1 Land- und Forstwirtschaft Die Ressorts Land- und Forstwirtschaft erbringen mehr als 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes. Dabei steht die Grünlandwirtschaft im Mittelpunkt. Schafzucht und Milchwirtschaft sind die bedeutendsten landwirtschaftlichen Bereiche, und Lammfleisch sowie Käse zählen zu Mazedoniens wichtigsten Exportgütern. Ackerbau wird vorwiegend in den künstlich bewässerten Beckenlandschaften betrieben. 22,3 Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt (2005). Stauseen ermöglichen die Landnutzung in Gebieten, in denen aufgrund der trockenen Bedingungen die Niederschläge für den Regenfeldbau nicht ausreichen. Das Ackerland ist vielseitig nutzbar, so dass dieses zusammen mit dem Weideland Mazedoniens Bedarf an Lebensmitteln deckt. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Weizen, Kartoffeln, Tomaten, Gerste, Mais, Reis, Zuckerrüben, Sonnenblumenkerne, Tabak und Obst. Die Zuckerrübe ist das wichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt. Mazedonien ist der einzige bedeutende Erzeuger von Reis in der Region. 6.2 Bergbau Die Republik ist reich an Bodenschätzen wie Zink, Blei, Silber, Gold, Antimon, Magnesium, Nickel, Chrom, Kupfer, Eisenerz und Wolfram. Viele der Vorkommen an mineralischen Rohstoffen sind jedoch noch nicht ausreichend erschlossen. Dies liegt u. a. an der schweren Erreichbarkeit der Gebiete und an der maschinellen Ausrüstung. Der wichtigste Rohstoff ist Kohle. 6.3 Industrie Die wichtigsten Industriezweige des Landes sind die Verarbeitung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie die Herstellung von Textilien und Garn. Darüber hinaus ist die Produktion von Schuhen, Medikamenten, Reinigungsmitteln, Zellstoff und chemischen Produkten von Bedeutung. 6.4 Währung und Außenhandel Im April 1992 führte die Regierung Coupons als Vorbereitung auf eine Währungsreform ein, denn der Mazedonische Denar (= 100 Deni) sollte an die Stelle des jugoslawischen Dinars treten. Im Mai 1993 wurde der Denar neu bewertet. 100 alte Denare entsprechen einem neuen Denar. Durch die Einführung der Coupons gelang es, die Inflationsrate, die zu Beginn des Jahres 120 Prozent betragen hatte, drastisch zu senken. Im Januar 1995 fiel die Inflationsrate unter 30 Prozent. Die Bank von Mazedonien wurde auch im April 1992 als Zentralbank der Republik eingerichtet. Im Verlauf des Jahres verabschiedete die Regierung eine Anzahl von Reformen zur Liberalisierung des Marktes und zur Privatisierung staatlicher Betriebe. Von großer Tragweite war die Anerkennung der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien durch die Vereinten Nationen (UN) im April 1993, da es ihr hierdurch ermöglicht wurde, Mitglied des Internationalen Währungsfonds zu werden und sich Zutritt zum internationalen Markt zu verschaffen. So entwickelten sich zu mehreren Ländern der Europäischen Union (EU) in kurzer Zeit weit reichende Handelsbeziehungen. Zusätzlich wurden enge wirtschaftliche Beziehungen zu Albanien aufgenommen. Wichtigste Ausfuhrgüter sind Bekleidung, Schuhe, Zuckerrohr, Wein, Obst, Tabak, Eisen und Kupfer. Hauptimportprodukte sind Erdöl, Maschinen und Fahrzeuge. Die bedeutendsten Handelspartner der Republik Mazedonien sind Bulgarien, Deutschland, Slowenien, Kroatien und Italien. Die Handelsbilanz ist negativ. 6.5 Verkehr und Tourismus Mazedonien ist ein traditionelles Transitland. Während der Phase wirtschaftlicher Sanktionen büßte das Land die Rolle als Durchgangsland weitgehend ein. Internationale Flughäfen befinden sich in Skopje und Ohrid. Trotz guter Rahmenbedingungen wie einer reichhaltigen Kultur sowie Wander- und Skigebieten spielt der Fremdenverkehr derzeit keine nennenswerte Rolle. 7 GESCHICHTE Die Geschichte der Region der Ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien ist mit der historischen Region Makedonien des griechischen Altertums eng verbunden. Die Herrschaft der griechischen Dynastie der Argeaden begann im 7. Jahrhundert v. Chr. Zwischen 359 bis 336 v. Chr. gewann Philipp II. die Vorherrschaft über Griechenland und von 336 bis 323 baute Alexander der Große sein Reich bis nach Indien aus. 148 v. Chr. wurde Mazedonien römische Provinz, nach der Teilung des Römischen Reiches 395 kam das Land zu Byzanz. Im 6. und 7. Jahrhundert wanderten südslawische Stämme ein, um 1000 wurde Ohrid Sitz des bulgarischen Patriarchats. Zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert herrschten in Mazedonien Bulgaren, Serben, Griechen und Byzantiner; 1371 kamen die Türken (Osmanisches Reich), und im 17. bzw. 18. Jahrhundert wanderte die serbische Bevölkerung aus und die albanische ein. Ab 1860 begann der Kampf der mazedonischen Revolutionäre, der so genannten Komitadschi, gegen die osmanische Herrschaft, die durch die immer stärker werdende Autonomiebewegung aller Balkanvölker zunehmend geschwächt wurde. Bereits 1821 hatten verschiedene Völker auf dem Balkan begonnen, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, und nach deren Unabhängigkeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Griechen, Bulgaren und Serben über die historische Region Mazedonien. Spannungen zwischen Muslimen und Christen innerhalb der Region verschärften zudem den Konflikt. Während des 1. Balkankrieges (1912/13) fiel Mazedonien an Griechenland, Serbien und Bulgarien. Durch Gebietsansprüche dieser drei Staaten kam es 1913 zum 2. Balkankrieg, der zur Folge hatte, dass der größte Teil Mazedoniens Serbien und Griechenland zuerkannt wurde; Bulgarien erhielt nur ein kleines Gebiet. 7.1 1. und 2. Weltkrieg Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) vereinigten sich die südslawischen Völker zu einem Staat und gründeten das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, wobei Mazedonien Serbien zugesprochen wurde. Im Jahr 1929 erhielt dieses Königreich den Namen Jugoslawien. Im 2. Weltkrieg fielen die Achsenmächte in Jugoslawien ein und teilten es unter sich auf. Die bulgarische Armee hielt von 1941 bis 1945 große Teile Mazedoniens besetzt, während der Rest des Landes zwischen Deutschland, Italien und Ungarn aufgeteilt wurde. Im weiteren Kriegsverlauf kam es zu Kämpfen zwischen Kroaten und Serben, die kommunistischen Widerstandskämpfer unter Josip Broz Tito kämpften gegen die italienischen und deutschen Besatzer. Der antifaschistische Volksbefreiungsrat Mazedoniens war ein Verbündeter Titos. Im November 1944 wurde auf einer gesamtjugoslawischen Sitzung der Partisanen beschlossen, dass Mazedonien Teil der zukünftigen jugoslawischen Föderation sein sollte. Titos Regierung erkannte als erste das jugoslawische Mazedonien als gesonderte ethnische und politische Einheit an. Sie förderte die Gründung einer unabhängigen orthodoxen Kirche Mazedoniens und ließ eine neue Standardgrammatik der mazedonischen Sprache drucken. Im Jahr 1946, dem Jahr der Gründung der Sozialistischen Föderalen Volksrepublik Jugoslawien, wurde das jugoslawische Mazedonien offiziell eine der sechs Teilrepubliken des Landes. Seit 1948 erhob aber Bulgarien wiederholt die Forderung nach Loslösung Mazedoniens von Jugoslawien. 7.2 Unabhängigkeit Nach dem Tod Titos 1980 traten die Rivalitäten und Konflikte zwischen den südslawischen Völkern wieder deutlich hervor. Als die jugoslawische Kommunistische Partei 1990 an Macht einbüßte, begannen die jugoslawischen Teilrepubliken nach mehr Eigenständigkeit zu streben. Im Juni 1991 erklärten Kroatien und Slowenien formell ihre Unabhängigkeit von Jugoslawien und erhielten die volle Anerkennung der internationalen Gemeinschaft. Bei einem Volksentscheid am 8. September 1991 stimmten 95 Prozent der Mazedonier für die Unabhängigkeit der Teilrepublik Mazedonien von Jugoslawien. Die Serben und Albaner in Mazedonien hatten den Volksentscheid boykottiert, was zu Spannungen zwischen Mazedonien und der restlichen ehemaligen jugoslawischen Föderation führte, die von Serbien dominiert wurde. Es kam jedoch nicht zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Im September 1991 erklärte Mazedonien seine Unabhängigkeit. Doch die Spannungen im Land blieben virulent. Die albanische Minderheit in Mazedonien strebte größere Autonomie an, und im April 1992 proklamierte sie die Albanische Autonome Republik Illyria; im Herbst 1992 kam es in der Hauptstadt Skopje zu Aufständen. Der Zustrom von etwa 50 000 Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten in Bosnien und Herzegowina stellte das Land zusätzlich vor Probleme. Die größte Bedrohung für die Souveränität und Lebensfähigkeit der Republik Mazedonien stellte aber die zögerliche internationale Anerkennung dar. Darüber hinaus gab es Streit über den Namen der neuen Republik: Griechenland weigerte sich, die Republik unter dem Namen Mazedonien anzuerkennen, da es territoriale Ansprüche auf die Region Mazedonien in Nordgriechenland befürchtete. Griechenland protestierte außerdem gegen die Verwendung der 16-strahligen Sonne als Flaggensymbol, da diese einst zu den Machtinsignien Alexanders des Großen gehörte. Griechenland verhängte ein Handelsembargo gegen Mazedonien, infolge dessen sich die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschlechterte. Zudem verlor Mazedonien dadurch, dass es die Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Serbien und Montenegro befürwortete, zwei weitere wichtige Handelspartner. Auf internationalen Druck hin schrieb Mazedonien in seiner Verfassung fest, dass das Land keinerlei territoriale Ansprüche auf die historische Region Makedonien in Nordgriechenland erhebe. Die Verhandlungen mit Griechenland über die Namensgebung scheiterten dennoch; in der Folge wandten sich die beiden Staaten auf Druck der Europäischen Union Anfang 1993 mit der Bitte um Vermittlung an die Vereinten Nationen. 7.3 Konsolidierung Nach dem Sturz der mazedonischen Regierung im Sommer 1992 ernannte Staatspräsident Kiro Gligorow, der im Januar 1991 gewählt worden war, den Sozialisten Branko Crvenkovski zum Ministerpräsidenten einer Übergangsregierung. Am 8. April 1993 erhielt die Republik die volle internationale Anerkennung und wurde Mitglied der Vereinten Nationen. Durch die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen fand die Republik Zugang zum Internationalen Währungsfonds und erhielt den Beobachterstatus auf der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. In der ersten Hälfte des Jahres 1993 entsandten die Vereinten Nationen Friedenstruppen in die Republik, um ein Übergreifen des Krieges in Bosnien in diese Region zu verhindern. Im Verlauf des Jahres 1993 konnten einige Fortschritte bei den Verhandlungen mit Griechenland verzeichnet werden. Doch nach der Rückkehr von Andreas Papandreou ins Amt des griechischen Ministerpräsidenten im Oktober 1993 wurden die Verhandlungen ausgesetzt, und die Handelsblockade trat im Februar 1994 wieder in Kraft. Aus den Parlamentswahlen im Oktober 1994 ging Crvenkovskis Sozialdemokratischer Bund (SDSM) mit 58 der 120 Sitze klar als stärkste Partei hervor und bildete eine linksgerichtete Koalition mit der Sozialistischen Partei Mazedoniens und den Liberalen, der es in der Folgezeit gelang, das Land weitgehend zu stabilisieren, wenngleich die ethnisch-politischen Spannungen zwischen der albanischen Minderheit und den Mazedoniern fortdauerten. Am 13. September 1995 unterzeichneten Mazedonien und Griechenland ein Abkommen zur Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern. Als Zugeständnis an Griechenland beschloss Mazedonien wenig später, die 16-strahlige Sonne als Staatssymbol in der Landesflagge durch eine achtstrahlige zu ersetzen. Die von Griechenland verhängte Grenzblockade wurde am 14. Oktober 1995 aufgehoben, und im Januar 1996 richtete Griechenland eine Botschaft in der mazedonischen Hauptstadt Skopje ein. Bei den Parlamentswahlen vom November 1998 verlor die Regierung Crvenkovski ihre Mehrheit an ein Mitte-rechts-Bündnis aus Mazedonischer Revolutionärer Organisation/Demokratischer Partei für die Nationale Einheit Mazedoniens (VMRO-DPMNE) und Demokratischer Alternative (DA). Neuer Ministerpräsident wurde Ljubco Georgievski (VMRO-DPMNE), der auch die Demokratische Partei der Albaner (PDSh) mit in die Regierung aufnahm. Im November 1999 wurde der Kandidat der Regierung, der bisherige Vizeaußenminister Boris Trajkovski, zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Während des Kosovo-Konflikts 1999 nahm Mazedonien Hunderttausende aus dem Kosovo geflohene Albaner auf und bemühte sich um die Versorgung oder die rasche Ausreise der Flüchtlinge in andere Staaten. Auf mazedonischem Staatsgebiet wurden im Rahmen des Konflikts bis April 1999 rund 10 000 Soldaten der NATO stationiert. Ab Anfang 2001 entluden sich die ethnischen Spannungen zwischen Albanern und Mazedoniern mehr und mehr in bewaffneten Auseinandersetzungen, die sich bald zu einem Bürgerkrieg auszuweiten drohten. Die albanische Kampforganisation, die ,,Nationale Befreiungsarmee" UÇK, brachte im Norden von Mazedonien eine Reihe von Dörfern unter ihre Kontrolle, drang bis ins Zentrum des mehrheitlich albanisch bewohnten Tetovo vor und stand sogar vor den Außenbezirken der Hauptstadt Skopje. Die mazedonische Armee konnte die UÇK teilweise zurückdrängen, teilweise hatte sie ihr aufgrund der eigenen mangelhaften Ausrüstung und Ausbildung nichts entgegenzusetzen, teilweise konnte die UÇK durch Verhandlungen und ohne Gewaltanwendung dazu gebracht werden, aus eroberten Stellungen wieder abzuziehen. Unterdessen bemühte sich die Regierung um eine politische Lösung des Konflikts, ohne jedoch in direkte Verhandlungen mit der UÇK zu treten, die in ihren Augen eine Terrororganisation war. Im Interesse eines breiten Konsenses formierte Georgievski im Mai 2001 eine Regierung der nationalen Einheit, der auch die SDSM Crvenkovskis sowie kleinere Albanerparteien angehörten. Die Verhandlungen zwischen mazedonischen und albanischen Parteien, die nun mit zunehmendem Nachdruck geführt wurden, standen mehrmals vor dem Scheitern, mündeten am 13. August 2001 aber schließlich doch, dank der Vermittlung von NATO und Europäischer Union, in der Unterzeichnung eines Rahmenabkommens. Das Abkommen sah als wesentliche Punkte auf der einen Seite eine Verfassungsänderung zur Verbesserung des Status der albanischen Minderheit in Mazedonien vor, auf der anderen Seite die ,,vollständige freiwillige Entwaffnung" der UÇK und ihre ,,vollständige freiwillige Auflösung". Gemäß dem Abkommen gab die UÇK unter Aufsicht der NATO im vorgeschriebenen Zeitraum - bis zum 25. September - die vorgeschriebene Anzahl von Waffen - insgesamt 3 300 - ab und erklärte sich zwei Tage später für aufgelöst. Die Verhandlungen im mazedonischen Parlament über die ebenfalls in dem Abkommen vereinbarten Verfassungsänderungen dagegen zogen sich in die Länge, nicht zuletzt weil sich Ministerpräsident Georgievski und seine Partei größeren Zugeständnissen an die Albaner verweigerten, und kamen erst am 15. November 2001 mit der Verabschiedung der ausgehandelten Verfassungsänderungen zu einem Ende. Zu den wesentlichen Änderungen, die der albanischen Bevölkerungsminderheit (aber auch anderen Minderheiten) mehr Rechte garantierten, gehörten u. a. die Aufwertung des Albanischen zur zweiten offiziellen Landessprache sowie eine begrenzte lokale Selbstverwaltung in überwiegend albanisch besiedelten Gebieten. Wenige Tage nach der Verabschiedung der Verfassungsänderungen verließen Crvenkovski und seine SDSM die Regierung der nationalen Einheit. 7.4 Jüngste Entwicklungen Bei den Parlamentswahlen am 15. September 2002 gewann das von der SDSM Crvenkovskis angeführte Bündnis ,,Gemeinsam für Mazedonien" mit 61 Mandaten knapp die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Am 1. November löste Crvenkovski an der Spitze einer Koalition seines Bündnisses mit der stärksten Albanerpartei, der Demokratischen Union für Integration (DUI) des früheren UÇK-Führers Ali Ahmeti, Georgievski als Ministerpräsident ab. Am 26. Februar 2004 kam Staatspräsident Trajkovski bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Sein Tod weckte sowohl im In- als auch im Ausland die Befürchtung, dass das Land erneut in bürgerkriegsartige Zustände versinken könne. Denn Trajkovski hatte wesentlich zur Beendigung des Bürgerkrieges und zur Stabilisierung der Lage in Mazedonien beigetragen. Zum neuen Staatspräsidenten wurde in der Stichwahl am 28. April 2004 der bisherige Ministerpräsident Crvenkovski gewählt; zum neuen Ministerpräsidenten wählte das Parlament den bisherigen Innenminister Hari Kostow. Kostow sagte zu, die auf einen Ausgleich zwischen Slawen und Albanern in Mazedonien und die Eingliederung des Landes in NATO und EU ausgerichtete Politik seines Vorgängers fortzusetzen. Bereits im November 2004 trat Kostow wieder zurück. Er begründete dies mit der Behinderung wichtiger Reformen durch den albanischen Koalitionspartner DUI. Das Amt des Ministerpräsidenten übernahm übergangsweise Radmila Sekerinska, bis sie im Dezember 2004 von dem bisherigen Verteidigungsminister und neuen SDSM-Vorsitzenden Vlado Bu?kovski abgelöst wurde. Bereits im April 2001 hatten Mazedonien und die EU ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen unterzeichnet, dem zufolge das Land innerhalb der folgenden zehn Jahre an die EU herangeführt werden sollte. In Anerkennung der politischen und wirtschaftlichen Reformen, die Mazedonien in den darauf folgenden vier Jahren eingeleitet hatte, und der relativ großen Stabilität im Land erkannte die EU Mazedonien im Dezember 2005 den Status eines Beitrittskandidaten zu, ohne sich jedoch auf einen Termin für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen festzulegen. Die Parlamentswahlen am 5. Juli 2006 leiteten erneut einen Machtwechsel ein: Das regierende Bündnis ,,Gemeinsam für Mazedonien" errang nur noch 32 Mandate, während sich die oppositionelle VMRO-DPMNE unter Nikola Gruevski auf 45 Sitze verbessern konnte. Gruevski formierte eine Koalition mit drei kleineren Parteien der slawischen Mazedonier sowie der PDSh, der mit elf Mandaten kleineren der Albaner-Parteien, mit der die VMRO-DPMNE bereits in der vorvergangenen Legislaturperiode zusammengearbeitet hatte. Die Entscheidung für die PDSh erregte den Protest der DUI, der stärkeren Albaner-Partei (17 Mandate), die dadurch den Wählerwillen verletzt sah und in der Folge Demonstrationen organisierte und das Parlament boykottierte; verschiedene Seiten befürchteten neuerliche ethnische Konflikte zwischen slawischen und albanischen Mazedoniern. Dennoch wurde Ende August Gruevskis Koalition vom Parlament bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Der Schulbesuch in Mazedonien ist kostenfrei; es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 8 Jahren (2001–2002).

Aufgrund der systematischen Förderung desBildungswesens liegt der Alphabetisierungsgrad der Bevölkerung inzwischen bei 89 Prozent, ist aber im europäischen Vergleich immer noch relativ niedrig.

Annähernd70 Prozent der Mazedonier absolvieren weiterführende Schulen.

Es gibt zwei Universitäten, die sich in der Hauptstadt Skopje (gegründet 1949) und in Bitola (gegründet1979) befinden.

Albaner unternahmen im Dezember 1994 den Versuch, eine albanischsprachige Universität in Tetovo zu gründen.

Dieses Vorhaben wurde von dermazedonischen Regierung jedoch für ungesetzlich erklärt.

Die formale Gründung der Universität im Februar 1995 führte zu Ausschreitungen und Kämpfen zwischenAlbanern und der Polizei. Das reiche kulturelle Erbe des Landes manifestiert sich in den zahlreichen Bauwerken aus griechischer, römischer, byzantinischer und islamischer Zeit.

In den letztenJahrzehnten wurden mehrere antike Städte durch Ausgrabungen freigelegt. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Mazedonien ist eine Präsidialrepublik und verfügt über ein Mehrparteiensystem.

Nach Erklärung der Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahr 1991 begann eineDemokratisierung des Landes.

Im November 1991 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die allen Personen, die seit mindestens 15 Jahren im Land leben, dieBürgerrechte garantiert.

Alle Bürger ab 18 Jahren sind wahlberechtigt.

Mazedonien gliedert sich in 123 Gemeinden.

Nationalfeiertag ist der 2.

August, an dem des Aufstandsvon 1903 gedacht wird. 5.1 Exekutive, Legislative und Judikative Die legislative Gewalt liegt beim Einkammerparlament (Sobranie) mit 120 Abgeordneten, die durch eine allgemeine Wahl für vier Jahre vom Volk gewählt werden.

Der Staatspräsident ist das Oberhaupt des Staates und wird gemäß der Verfassung von 1991 für eine Amtsperiode von fünf Jahren direkt gewählt.

Bis 1994 wurde der Präsidentvon der Nationalversammlung gewählt.

Der Präsident ernennt den Ministerpräsidenten.

Dieser muss von der Nationalversammlung bestätigt werden, bevor er dieRegierungsgeschäfte übernehmen kann.

Der Präsident hat kein Vetorecht gegen ein Gesetz, das mit einer Zweidrittelmehrheit verabschiedet wurde.

DieNationalversammlung wählt Richter für den Obersten Gerichtshof und das Verfassungsgericht der Republik.

Grundlage des Rechtssystems ist das Zivilrecht, das auch einerichterliche Prüfung von Parlamentsbeschlüssen umfasst. 5.2 Politische Parteien Die wichtigsten politischen Parteien sind die Mazedonische Revolutionäre Organisation/Demokratische Partei für die Nationale Einheit Mazedoniens (VMRO-DPMNE), dieDemokratische Alternative (DA), der Sozialdemokratische Bund (SDSM; hervorgegangen aus der Kommunistischen Partei), die albanische Partei der DemokratischenProsperität (PDP), die Demokratische Partei der Albaner (PDSh), die Demokratische Union für Integration (DUI), die Liberaldemokratische Partei (LDP) und die SozialistischePartei Mazedoniens (SPM). 5.3 Verteidigung Es gibt etwa 11 000 Wehrpflichtige und 7 000 Mitglieder einer Sondereinheit der Polizei.

Die 1992 eingeführte Wehrpflicht dauert neun Monate.

Eine Militärreserve von100 000 Mann ist vorgesehen.

Die Ausgaben für das Militär betragen 137 Millionen US-Dollar (2003). 6 WIRTSCHAFT Mazedonien war die wirtschaftlich am wenigsten entwickelte und ärmste der sechs Republiken des ehemaligen sozialistischen Jugoslawien und in finanzieller Hinsicht starkabhängig von der Zentralregierung.

50 bis 60 Prozent des Handels wurden mit den anderen Republiken der ehemaligen Föderation abgewickelt, vor allem mit Serbien.

DieAuflösung der Föderation sowie die internationalen Sanktionen gegen Serbien und Montenegro im Mai 1992 hatten verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft derRepublik Mazedonien.

Weitere die Entwicklung behindernde Faktoren waren die unmittelbare Nähe zu den zahlreichen Konfliktherden in anderen Republiken und die langePhase der Nichtanerkennung des Landes unter dem Namen Republik Mazedonien.

Dies führte zu starker Zurückhaltung bei ausländischen Investoren.

Griechenlandverhängte bis 1995 immer wieder Wirtschaftsblockaden gegen das Nachbarland, wodurch die wichtigsten Handelsbeziehungen der Republik mit der Außenwelt zum Erliegenkamen. 1992 kam es wegen Brennstoffmangels zu einem Rückgang der industriellen Produktion von 75 Prozent, und die Arbeitslosenrate stieg auf mehr als 40 Prozent.

DasBruttoinlandsprodukt (BIP) betrug damals kaum ein Drittel des BIP von Slowenien, der reichsten der ehemaligen jugoslawischen Republiken.

Nach Aufhebung dergriechischen Wirtschaftsblockade im Oktober 1995 begann sich die mazedonische Wirtschaft zu stabilisieren.

Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 6 217 Millionen US-Dollar(2006; Dienstleistungen 57,7 Prozent, Industrie 29,3 Prozent, Landwirtschaft 13 Prozent).

20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 32 Prozent in derIndustrie und 48 Prozent im Dienstleistungssektor.

Die Inflationsrate liegt bei 2,7 Prozent (2006), die Staatsverschuldung bei 1 433 Millionen US-Dollar (1999), dasWirtschaftswachstum bei 3 Prozent (2006). 6.1 Land- und Forstwirtschaft Die Ressorts Land- und Forstwirtschaft erbringen mehr als 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes.

Dabei steht die Grünlandwirtschaft im Mittelpunkt.Schafzucht und Milchwirtschaft sind die bedeutendsten landwirtschaftlichen Bereiche, und Lammfleisch sowie Käse zählen zu Mazedoniens wichtigsten Exportgütern.Ackerbau wird vorwiegend in den künstlich bewässerten Beckenlandschaften betrieben.

22,3 Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt (2005).

Stauseenermöglichen die Landnutzung in Gebieten, in denen aufgrund der trockenen Bedingungen die Niederschläge für den Regenfeldbau nicht ausreichen.

Das Ackerland istvielseitig nutzbar, so dass dieses zusammen mit dem Weideland Mazedoniens Bedarf an Lebensmitteln deckt.

Die wichtigsten Anbauprodukte sind Weizen, Kartoffeln,Tomaten, Gerste, Mais, Reis, Zuckerrüben, Sonnenblumenkerne, Tabak und Obst.

Die Zuckerrübe ist das wichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt.

Mazedonien ist dereinzige bedeutende Erzeuger von Reis in der Region. 6.2 Bergbau Die Republik ist reich an Bodenschätzen wie Zink, Blei, Silber, Gold, Antimon, Magnesium, Nickel, Chrom, Kupfer, Eisenerz und Wolfram.

Viele der Vorkommen anmineralischen Rohstoffen sind jedoch noch nicht ausreichend erschlossen.

Dies liegt u.

a.

an der schweren Erreichbarkeit der Gebiete und an der maschinellen Ausrüstung.Der wichtigste Rohstoff ist Kohle. 6.3 Industrie Die wichtigsten Industriezweige des Landes sind die Verarbeitung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie die Herstellung von Textilien und Garn.

Darüber hinaus ist dieProduktion von Schuhen, Medikamenten, Reinigungsmitteln, Zellstoff und chemischen Produkten von Bedeutung.. »

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