Appeasement Appeasement (englisch: Besänftigung, Beschwichtigung), kritisch gebrauchtes Schlagwort zur Beschreibung der
Publié le 15/06/2013
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Appeasement Appeasement (englisch: Besänftigung, Beschwichtigung), kritisch gebrauchtes Schlagwort zur Beschreibung der Reaktion der westeuropäischen Regierungen, vor allem der britischen, auf die Expansionspolitik des nationalsozialistischen Deutschlands unter Adolf Hitler, aber auch des faschistischen Italiens unter Benito Mussolini in den dreißiger Jahren. Auf die Eroberung Abessiniens (heute Äthiopien; siehe Italienisch-Äthiopischer Krieg) durch Mussolini 1935/36 sowie auf Hitlers Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland 1936 reagierte die internationale Staatengemeinschaft allenfalls verhalten; Italien z. B. wurde vom Völkerbund lediglich mit unwirksamen Sanktionen belegt. Desgleichen nahm sie auch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 widerspruchslos hin. Der britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain bezeichnete diese Politik als ,,aktive Beschwichtigung"; seine Absicht war, durch Zugeständnisse die territorialen Ambitionen Hitlers auf friedlichem Weg zu befriedigen und dadurch einen Krieg zu vermeiden. Höhepunkt der Beschwichtigungspolitik war das Münchner Abkommen vom September 1938: Großbritannien (Chamberlain), Frankreich (Daladier) und Italien (Mussolini) stimmten darin der Abtretung des Sudetenlandes durch die Tschechoslowakei an das Deutsche Reich zu, beendeten damit die Sudetenkrise und beseitigten so kurzzeitig die von Deutschland ausgehende Kriegsgefahr. Die Appeasement-Politik endete am 31. März 1939 mit der französisch-britischen Garantieerklärung für Polen in Reaktion auf die deutsche Besetzung Prags und die Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren am 15. März 1939. Seither kennzeichnet der Begriff Appeasement als Schlagwort allgemein eine Politik des Nachgebens, vor allem totalitären Staaten gegenüber. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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