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Armand-Jean du Plessis, Herzog von Richelieu Armand-Jean du Plessis, Herzog von Richelieu (1585-1642), französischer Kardinal und Staatsmann, führender Exponent des Absolutismus in Frankreich.

Publié le 15/06/2013

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Armand-Jean du Plessis, Herzog von Richelieu Armand-Jean du Plessis, Herzog von Richelieu (1585-1642), französischer Kardinal und Staatsmann, führender Exponent des Absolutismus in Frankreich. Richelieu wurde am 9. September 1585 in Paris geboren. Er schlug zunächst die militärische Laufbahn ein, wechselte dann aber zur Theologie über und übernahm 1607 das Bistum Luçon (bei La Rochelle in der Vendée), das traditionell von der Familie Richelieu besetzt wurde. Als Vertreter des Klerus bei den Generalständen von 1614 (den letzten vor der Französischen Revolution) betrat er die politische Bühne. Er gewann rasch die Gunst der Königinmutter und Regentin Maria von Medici, die ihn 1616 als Staatssekretär für Auswärtiges berief. 1617 fiel er jedoch in Ungnade, wurde entlassen und zusammen mit der entmachteten Königinmutter vom Hof verbannt. Richelieu erreichte schließlich die Aussöhnung zwischen Maria und ihrem Sohn Ludwig XIII.; beide kehrten an den Hof zurück, und 1622 erhielt Richelieu die Kardinalswürde. Im April 1624 berief Ludwig XIII. Richelieu in den Ministerrat, und im August 1624 ernannte er ihn auf Betreiben Marias zu seinem Ersten Minister. 1630 versuchte Maria, ihren früheren Protegé aus dem Amt entfernen zu lassen, wurde aber selbst aus ihrer einflussreichen Position bei Hofe verdrängt; Richelieu war nun unter einem schwachen König der eigentliche Herrscher in Frankreich. Zur Festigung der Beziehungen zu England arrangierte Richelieu die Heirat zwischen der Schwester des Königs, Henrietta Maria, und dem Prinzen von Wales, dem späteren König Karl I. von England. Um das Ansehen Frankreichs in Europa wieder herzustellen und der Umklammerung Frankreichs durch die spanischen und die österreichischen Habsburger zu begegnen, schloss er mit den Habsburggegnern in den Niederlanden und im Reich Bündnisse und unterstützte sie. Er verwickelte Frankreich in einen Krieg mit Österreich und Spanien um die Erbfolge in Mantua (1628-1631), um so die Pläne der Habsburger in Italien zu durchkreuzen. 1631 schloss er einen Subsidienvertrag mit dem protestantischen König Gustav II. Adolf von Schweden gegen Kaiser und Reich, und im Dreißigjährigen Krieg unterstützte er die deutschen Protestanten mit französischen Truppen. Richelieu mobilisierte alle Mittel für den Kampf gegen die Habsburger im Reich und in Spanien und verhinderte so einen Sieg der Habsburger und ihrer Verbündeten im Dreißigjährigen Krieg. Die hohen Abgaben allerdings, die Richelieu zur Finanzierung seiner Kriege dem Land auferlegte, provozierten ab 1629 immer wieder Aufstände, u. a. in der Gascogne und der Normandie. Neben den Habsburgern und dem französischen Hochadel, den er mit dem Sturz Marias von Medici teilweise entmachtet hatte, galten ihm die Hugenotten mit ihren Sonderrechten als dritte bedeutende Gefahr für die absolute Monarchie. 1628 ließ er den Hugenottenstützpunkt La Rochelle belagern; nach dem Fall der Stadt entzog er den Hugenotten ihre politischen und militärischen Sonderrechte, garantierte ihnen aber 1629 im Gnadenedikt von Alès weiterhin religiöse Duldung. Mit teilweise rücksichtslosen Maßnahmen gelang es Richelieu, in Frankreich die absolute Monarchie ihrer Vollendung entgegenzuführen und Frankreich als führende Macht in Europa zu etablieren. Daneben gründete Richelieu, der aufgeschlossene Förderer von Wissenschaft und Literatur, die Académie française. Er starb am 4. Dezember 1642 in Paris. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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