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Assyrien - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Assyrien - Geschichte. 1 EINLEITUNG Assyrien (akkadisch Aschur), Name eines mesopotamischen Reiches sowie des Gebietes am mittleren Tigris um die Stadt Assur. Assyrien erstreckte sich bis zur Nordgrenze des heutigen Irak, zwischen dem Tal des Tigris und einem seiner größten Nebenflüsse, dem Großen Zab. In der Frühzeit stand das Land zunächst unter der Herrschaft von Sumer, später von Akkad und schließlich von Babylonien. Mit Mesopotamien (griechisch mesopotamía: Zweistromland) wurde in der Antike das gesamte Gebiet zwischen Euphrat und Tigris (einschließlich Assyrien) bezeichnet. Die bedeutendsten Städte von Assyrien waren Assur (heute Kalat Scherkat), Ninive (heute die Ausgrabungsstätte Kujundschik), Kalach (heute Nimrud) und Dur-Scharrukin (heute Chorsabad). Die Bezeichnung Assyrien leitet sich von dem Gott Assur, dem Schutzgott der gleichnamigen Stadt, ab. 2 URSPRÜNGE Seit dem frühen Paläolithikum (Altsteinzeit) siedelten Menschen in dem Gebiet, das später als Assyrien bezeichnet wurde. Diese Tatsache wird durch zwei Schädel von erwachsenen Menschen aus der Neandertaler-Epoche, die in einer Höhle im Nordosten Assyriens gefunden wurden, bestätigt. Seit etwa 6500 v. Chr. ist hier eine Ackerbaukultur nachweisbar. Die ethnische Zusammensetzung der frühesten landwirtschaftlichen Gemeinschaften ist nicht bekannt. Semitische Nomaden eroberten wahrscheinlich im 3. Jahrtausend v. Chr. die Region und machten ihre Sprache, die der babylonischen eng verwandt war, zur vorherrschenden in diesem Gebiet. Die assyrische Schrift war eine leicht veränderte Form der babylonischen Keilschrift. Etwa ab dem 7. Jahrtausend v. Chr. begannen die Bauern in Assyrien, Weizen und Gerste anzubauen und Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine zu halten. Sie bauten Häuser aus Lehm, benutzten Rundöfen zum Backen ihrer Mehlspeisen und lagerten ihr Getreide in großen Tonkrügen. Außerdem stellten sie Stoffe und Werkzeuge her und hatten das Töpferhandwerk bereits außergewöhnlich weit entwickelt. Viele Geräte wurden mit großem Geschick aus gebranntem Ton hergestellt und mit reizvollen Motiven bemalt, Obsidian und andere harte Steine zu Vasen, Amuletten und Stempelsiegeln verarbeitet. Für rituelle und religiöse Zwecke wurden weibliche Statuetten aus Ton geformt. Die Toten wurden meist in einer gebeugten Position bestattet, wobei ihre Knie bis zum Kinn hochgezogen waren. 3 KULTUR UND BRAUCHTUM Die assyrische Kultur ist in vielerlei Hinsicht der babylonischen ähnlich. So ist mit Ausnahme der königlichen Jahrbücher ihre Literatur nahezu identisch mit der der Babylonier. Zahlreiche assyrische Könige, insbesondere Assurbanipal, sorgten für die Erweiterung ihrer Bibliotheken durch Kopien babylonischer Schriften. Auch die Gepflogenheiten im Gemeinschafts- und Familienleben, wie Hochzeitsbräuche oder Eigentumsgesetze, waren den babylonischen ähnlich. Die drei assyrischen Sammlungen von Gerichtsdokumenten und Gesetzesniederschriften, die bis jetzt entdeckt wurden, zeigen zahlreiche Gemeinsamkeiten mit sumerischen und babylonischen Gesetzen, ebenso gab es im Tempelbau und im Bereich der darstellenden Kunst (Statuen) viele Übereinstimmungen. Mit Ausnahme des babylonischen Gottes Marduk, der durch den assyrischen Nationalgott Assur ersetzt wurde, gilt dies auch für den religiösen Kult der Assyrer. Der wichtigste kulturelle Beitrag der Assyrer lag auf dem Gebiet der Kunst und Architektur (siehe mesopotamische Kunst und Architecktur). Im 3. Jahrtausend v. Chr. geriet Assyrien unter den Einfluss der südlich gelegenen sumerischen Zivilisation. Um 2400 v. Chr. wurde das Land Teil des Reiches von Sumer und Akkad. Nach dessen Zusammenbruch um 1950 v. Chr. wurde Assur unabhängig und in der Folge zur Drehscheibe des Handels in der gesamten Region. Um 1850 v. Chr. kolonisierten assyrische Händler Gebiete in Zentralanatolien (siehe Kleinasien) und trieben einen blühenden Handel mit Kupfer, Silber, Gold, Zinn und Textilien. 4 DAS ALTASSYRISCHE REICH (1800-1375 V. CHR.) Im 18. Jahrhundert v. Chr. wurde von Schamschi-adad I. erstmals ein assyrisches Reich begründet, das jedoch bereits in der folgenden Generation in Abhängigkeit von fremden Mächten geriet. Sein Sohn Ischme-dagan I. wurde von Rimsin von Larsa besiegt und später Vasall des berühmten babylonischen Königs Hammurapi. Die babylonische Herrschaft war freilich nur von kurzer Dauer. Die Kassiten eroberten im 16. Jahrhundert v. Chr. Babylonien und ergriffen die politische Macht. In der Folgezeit drangen die Churriter aus dem Norden Mesopotamiens ein und etablierten ihr Königreich Mitanni als Machtfaktor in der Region. Um 1450 v. Chr. wurde Assyrien ein Vasallenstaat Mitannis, das seinen Einflussbereich auf den gesamten Norden Mesopotamiens ausgeweitet hatte, und blieb bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts unter dessen Kontrolle. Allerdings geriet Mitanni seinerseits zunehmend unter den Druck des Hethiter-Reiches in Kleinasien. Aufgrund dieser Gegebenheiten kann man von einem altassyrischen Reich nur unter Vorbehalt sprechen. 5 DAS MITTELASSYRISCHE REICH (1375-1047 V. CHR.) Durch ein Bündnis mit den Hethitern erreichten die Assyrer wieder ihre Unabhängigkeit, und König Assur-uballit I. (Regierungszeit 1364-1328 v. Chr.) konnte sogar einen Teil des Mitanni-Gebietes erobern. Assur-uballit I. folgte eine größere Zahl mächtiger Herrscher nach, darunter Adad-nerari I. (Regierungszeit 1295-1264 v. Chr.), Salmanassar I. (Regierungszeit 1263-1234 v. Chr.) und Tukulti-ninurta I. (Regierungszeit 1233-1197 v. Chr.). Unter diesen Herrschern gelang Assyrien der Aufstieg zur Großmacht im mesopotamischen Raum. Krieg und Expansion kennzeichneten von nun an die assyrische Politik, die Militarisierung des Staatswesens verstärkte sich. Etwa um 1200 v. Chr. wurden die Machtverhältnisse in der altorientalischen Welt durch die ägäische Wanderung grundlegend verändert. Während die so genannten ,,Seevölker" das Reich der Hethiter in Anatolien zerstörten und nach Syrien und Palästina vordrangen, konnten die Assyrer den Vormarsch der indoeuropäischen Eroberer stoppen. Das indoeuropäische Volk der Muschki, das in Ostanatolien siedelte, wurde jedoch zu einer ständigen Bedrohung im Nordwesten Assyriens, während im Westen die Aramäer, ein semitisches Nomadenvolk, einfielen. Assyrien profitierte von der Einwanderung hethitischer Schmiede, die führend in der Produktion von Eisenwaffen waren. Im Kriegswesen waren die Assyrer anderen Völkern überlegen: Wie aus Reliefdarstellungen (mesopotamische Kunst) ersichtlich ist, trugen die Soldaten regelrechte Rüstungen. Zur Armee gehörten neben der Kavallerie Streitwageneinheiten und Pioniertruppen, die über hoch entwickeltes Belagerungsgerät verfügten. Zur psychologischen Kriegsführung gehörte die Anwendung von extremer, demonstrativer Grausamkeit gegen Feinde, Aufständische und Gefangene. Kriegsgefangene wurden entweder getötet oder in die Sklaverei verschleppt; Sklavenarbeit stellte die wirtschaftliche Grundlage des assyrischen Staates dar und war für die Errichtung von Tempeln, Palästen und Verteidigungsanlagen, aber auch in der Landwirtschaft und im Bergbau unverzichtbar. Massenumsiedlungen (Deportationen) vervollständigten das Repertoire assyrischer Herrschaftstechnik gegenüber unterworfenen Völkern. Das Recht sah drakonische Strafen vor, so auch für die Abtreibung, die als schweres Verbrechen galt, da der Staat permanent Soldaten benötigte. Die Stellung der Frau war schlechter als die in Babylon. Tiglatpileser I. (Regierungszeit 1115-1076 v. Chr.) verteidigte das Reich gegen die Aramäer und Muschki und stieß bis zum Mittelmeer vor. Er unternahm ferner Kriegszüge bis zum Vansee im Norden, in Urartu (im Nordosten der heutigen Türkei) und bis Palmyra (Syrien). Dörfer und Städte wurden geplündert und zerstört; es wurde allerdings kein Versuch unternommen, die Gebiete zu annektieren. Diese Strategie änderte sich in der Folgezeit: Gegen Ende des 10. Jahrhunderts v. Chr. annektierte Adad-nerari II. das aramäische Gebiet mit der Stadt Nisibis östlich des Khabur, sein Sohn Tukulti-ninurta II. mehrere aramäische Gebiete um die Stadt Harran, das mittlere Euphrattal sowie das Gebiet um den Großen und Kleinen Zab. Das Reich Urartu um den Vansee (Armenien) stellte zeitweilig die größte Bedrohung des assyrischen Reiches dar. Obwohl die Assyrer in eroberten Gebieten häufig Garnisonen anlegten, gingen diese Gebiete regelmäßig verloren, wenn der gewaltsame Zugriff sich lockerte. Thron- und Nachfolgestreitigkeiten schwächten immer wieder die Macht der Zentralregierung. 6 DAS NEUASSYRISCHE REICH (883-612 V. CHR.) Assurnasirpal II., der Sohn von Tukulti-ninurta II., der von 884 bis 859 v. Chr. herrschte, erweiterte den assyrischen Machtbereich im Norden und Osten. Mit grausamen Feldzügen verwüstete er die Länder, die an sein Reich grenzten. Anstelle der alten Hauptstadt Assur wurde Kalach seine neue Residenz. Er begründete den Brauch, jedes Jahr einen Kriegszug zu unternehmen. Erholung verschafften sich die assyrischen Herrscher bei der Jagd, insbesondere der Löwenjagd. Salmanassar III. (Regierungszeit 859-824 v. Chr.), der Sohn von Assurnasirpal, führte in den 35 Jahren seiner Regierungszeit 32 Feldzüge, einige davon gegen die Länder westlich des Euphrats, besonders gegen das mächtige Königreich Aram. Am Ende der Regierungszeit Salmanassars brachen am assyrischen Hof Unruhen aus, denen ein mehrjähriger Bürgerkrieg folgte. Innere Zerrissenheit und Machtverfall lähmten das Land. Mitte des 8. Jahrhunderts markierte jedoch die Thronbesteigung von Tiglatpileser III. (Regierungszeit 745-727 v. Chr.) den Beginn einer neuen Blüteperiode, in deren Verlauf Assyrien zu einem Weltreich wurde. Er unterwarf die aramäischen Stämme, die das Tal im Mittellauf des Tigris bedrohten, vertrieb das Volk von Urartu aus Syrien, annektierte die aramäischen Staaten Arpad und Damaskus, eroberte die Städte Palästinas und machte sich selbst zum Herrscher von Babylon. Sargon II. (Regierungszeit 722-705 v. Chr.), der Tiglatpilesers unmittelbarem Thronerben Salmanassar V. (Regierungszeit 727-722 v. Chr.) nachgefolgt war, erweiterte das assyrische Herrschaftsgebiet von Südanatolien bis zum Persischen Golf. Während seiner Regierungszeit führte er Feldzüge gegen Urartu und die Meder, annektierte zahlreiche Gebiete in Syrien und im südlichen Teil Anatoliens, besiegte die Aramäer im mittleren Tigristal und die Chaldäer im unteren Euphrattal. Um eine wirkungsvolle Kontrolle über dieses riesige Reich auszuüben, das von der ägyptischen Grenze bis zum Zagrosgebirge und vom Taurusgebirge bis zum Persischen Golf reichte, teilte es Sargon in etwa 70 Provinzen. An der Spitze jeder Provinz stand ein Statthalter, der dem König unmittelbar verantwortlich war. In seiner Hauptstadt Kalach schuf er eine zentrale Verwaltungsorganisation und übergab einen Teil seiner Macht seinem Sohn Sanherib (Regierungszeit 705-681 v. Chr.). Am Ende seiner Regierungszeit ließ Sargon im Norden Ninives die neue Stadt Dur-Scharrukin erbauen. Sein Palast wurde mit eindrucksvollen Flachreliefs geschmückt, die die Taten des Herrschers verewigen sollten. Kultur, Handel und Landwirtschaft wurden im ganzen Reich gefördert. 7 AUF DEM GIPFEL DER MACHT Unter Sargon II. erlebte das assyrische Reich einen machtpolitischen Höhepunkt. Sargons Nachfolger setzten sich jedoch die Eroberung Ägyptens und Elams sowie die vollständige Unterwerfung Babyloniens als wichtigstes Ziel. Zu diesem Zweck zogen sie einen Teil ihrer Streitkräfte aus den nördlichen und nordöstlichen Grenzregionen ab. Dadurch konnten in diesen Regionen die Meder sowie die Kimmerier und die Skythen an Stärke gewinnen. Sanherib stieß bis zur ägyptischen Grenze vor. Er verlegte die Hauptstadt von Dur-Scharrukin nach Ninive und ließ sich dort seinen Palast errichten. Als erster assyrischer Herrscher ließ er eine Kriegsflotte bauen, mit der er 694 v. Chr. die chaldäischen Rebellen besiegte. Als 689 v. Chr. Babylonien gemeinsam mit den Chaldäern gegen Assyrien kämpfte, startete Sanherib eine Anzahl grausamer Angriffe gegen beide Staaten, die in der Einnahme und Plünderung Babylons gipfelten. Obwohl Babylon den Status einer heiligen Stadt hatte, ließ Sanherib sie in Schutt und Asche legen und anschließend überfluten. Sanheribs Sohn, Asarhaddon (Regierungszeit 681-669 v. Chr.), veranlasste jedoch den Wiederaufbau Babylons. Sein größter militärischer Erfolg war sein Einmarsch in Ägypten und die Eroberung von Memphis. Während seiner Regierungszeit erreichte Assyrien noch einmal eine riesige Ausdehnung. Sein Sohn Assurbanipal versuchte, die Kontrolle über ganz Ägypten zu erreichen, drang bis in das südlich gelegene Theben vor, das er zerstörte, und plünderte Susa (heutiges Schusch, Iran), die Hauptstadt Elams. Währen seiner Ära wurde auch die Bibliothek in Ninive gegründet, die bedeutendste Bibliothek des Alten Orient; zehntausende von Tontafeln sollten das Wissen, die Gebräuche und die Kultur Babyloniens erhalten. Die widersprüchliche Persönlichkeit Assurbanipals inspirierte Lord Byron zu seinem Drama Sardanapalus. Die assyrische Religion hatte zu jeder Zeit die expansive Politik der Herrscher gebilligt; umgekehrt vermehrten neue Eroberungen den Ruhm des Gottes Assur. Dennoch erlangte die Priesterschaft in Assyrien nie den Einfluss, den sie in Babylonien besaß. 8 DAS ENDE DES ASSYRISCHEN REICHES Wenige Jahre nach dem Tod Assurbanipals im Jahr 627 v. Chr. bildeten die Meder, die Skythen und die Babylonier unter Nabopolassar eine Koaltion: 614 wurde Assur, 612 Ninive erobert. Der letzte assyrische König Assur-uballit II. (Regierungszeit 612-609 v. Chr.) zog sich mit seinem Heer nach Harran nordwestlich der assyrischen Hauptstadt zurück, wo er schließlich besiegt wurde. Seine Niederlage markierte das Ende des assyrischen Reiches, das fortan aus der Geschichte verschwand und die umliegenden Völker aufatmen ließ. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« anlegten, gingen diese Gebiete regelmäßig verloren, wenn der gewaltsame Zugriff sich lockerte.

Thron- und Nachfolgestreitigkeiten schwächten immer wieder die Macht derZentralregierung. 6 DAS NEUASSYRISCHE REICH (883-612 V.

CHR.) Assurnasirpal II., der Sohn von Tukulti-ninurta II., der von 884 bis 859 v.

Chr.

herrschte, erweiterte den assyrischen Machtbereich im Norden und Osten.

Mit grausamenFeldzügen verwüstete er die Länder, die an sein Reich grenzten.

Anstelle der alten Hauptstadt Assur wurde Kalach seine neue Residenz.

Er begründete den Brauch, jedesJahr einen Kriegszug zu unternehmen.

Erholung verschafften sich die assyrischen Herrscher bei der Jagd, insbesondere der Löwenjagd. Salmanassar III.

(Regierungszeit 859-824 v.

Chr.), der Sohn von Assurnasirpal, führte in den 35 Jahren seiner Regierungszeit 32 Feldzüge, einige davon gegen die Länderwestlich des Euphrats, besonders gegen das mächtige Königreich Aram. Am Ende der Regierungszeit Salmanassars brachen am assyrischen Hof Unruhen aus, denen ein mehrjähriger Bürgerkrieg folgte.

Innere Zerrissenheit und Machtverfalllähmten das Land.

Mitte des 8.

Jahrhunderts markierte jedoch die Thronbesteigung von Tiglatpileser III.

(Regierungszeit 745-727 v.

Chr.) den Beginn einer neuenBlüteperiode, in deren Verlauf Assyrien zu einem Weltreich wurde.

Er unterwarf die aramäischen Stämme, die das Tal im Mittellauf des Tigris bedrohten, vertrieb das Volkvon Urartu aus Syrien, annektierte die aramäischen Staaten Arpad und Damaskus, eroberte die Städte Palästinas und machte sich selbst zum Herrscher von Babylon. Sargon II.

(Regierungszeit 722-705 v.

Chr.), der Tiglatpilesers unmittelbarem Thronerben Salmanassar V.

(Regierungszeit 727-722 v.

Chr.) nachgefolgt war, erweiterte dasassyrische Herrschaftsgebiet von Südanatolien bis zum Persischen Golf.

Während seiner Regierungszeit führte er Feldzüge gegen Urartu und die Meder, annektiertezahlreiche Gebiete in Syrien und im südlichen Teil Anatoliens, besiegte die Aramäer im mittleren Tigristal und die Chaldäer im unteren Euphrattal.

Um eine wirkungsvolleKontrolle über dieses riesige Reich auszuüben, das von der ägyptischen Grenze bis zum Zagrosgebirge und vom Taurusgebirge bis zum Persischen Golf reichte, teilte esSargon in etwa 70 Provinzen.

An der Spitze jeder Provinz stand ein Statthalter, der dem König unmittelbar verantwortlich war.

In seiner Hauptstadt Kalach schuf er einezentrale Verwaltungsorganisation und übergab einen Teil seiner Macht seinem Sohn Sanherib (Regierungszeit 705-681 v.

Chr.).

Am Ende seiner Regierungszeit ließ Sargonim Norden Ninives die neue Stadt Dur-Scharrukin erbauen.

Sein Palast wurde mit eindrucksvollen Flachreliefs geschmückt, die die Taten des Herrschers verewigen sollten.Kultur, Handel und Landwirtschaft wurden im ganzen Reich gefördert. 7 AUF DEM GIPFEL DER MACHT Unter Sargon II.

erlebte das assyrische Reich einen machtpolitischen Höhepunkt.

Sargons Nachfolger setzten sich jedoch die Eroberung Ägyptens und Elams sowie dievollständige Unterwerfung Babyloniens als wichtigstes Ziel.

Zu diesem Zweck zogen sie einen Teil ihrer Streitkräfte aus den nördlichen und nordöstlichen Grenzregionen ab.Dadurch konnten in diesen Regionen die Meder sowie die Kimmerier und die Skythen an Stärke gewinnen. Sanherib stieß bis zur ägyptischen Grenze vor.

Er verlegte die Hauptstadt von Dur-Scharrukin nach Ninive und ließ sich dort seinen Palast errichten.

Als erster assyrischerHerrscher ließ er eine Kriegsflotte bauen, mit der er 694 v.

Chr.

die chaldäischen Rebellen besiegte.

Als 689 v.

Chr.

Babylonien gemeinsam mit den Chaldäern gegenAssyrien kämpfte, startete Sanherib eine Anzahl grausamer Angriffe gegen beide Staaten, die in der Einnahme und Plünderung Babylons gipfelten.

Obwohl Babylon denStatus einer heiligen Stadt hatte, ließ Sanherib sie in Schutt und Asche legen und anschließend überfluten. Sanheribs Sohn, Asarhaddon (Regierungszeit 681-669 v.

Chr.), veranlasste jedoch den Wiederaufbau Babylons.

Sein größter militärischer Erfolg war sein Einmarsch inÄgypten und die Eroberung von Memphis.

Während seiner Regierungszeit erreichte Assyrien noch einmal eine riesige Ausdehnung.

Sein Sohn Assurbanipal versuchte, dieKontrolle über ganz Ägypten zu erreichen, drang bis in das südlich gelegene Theben vor, das er zerstörte, und plünderte Susa (heutiges Schusch, Iran), die HauptstadtElams.

Währen seiner Ära wurde auch die Bibliothek in Ninive gegründet, die bedeutendste Bibliothek des Alten Orient; zehntausende von Tontafeln sollten das Wissen, dieGebräuche und die Kultur Babyloniens erhalten.

Die widersprüchliche Persönlichkeit Assurbanipals inspirierte Lord Byron zu seinem Drama Sardanapalus . Die assyrische Religion hatte zu jeder Zeit die expansive Politik der Herrscher gebilligt; umgekehrt vermehrten neue Eroberungen den Ruhm des Gottes Assur.

Dennocherlangte die Priesterschaft in Assyrien nie den Einfluss, den sie in Babylonien besaß. 8 DAS ENDE DES ASSYRISCHEN REICHES Wenige Jahre nach dem Tod Assurbanipals im Jahr 627 v.

Chr.

bildeten die Meder, die Skythen und die Babylonier unter Nabopolassar eine Koaltion: 614 wurde Assur, 612Ninive erobert.

Der letzte assyrische König Assur-uballit II.

(Regierungszeit 612-609 v.

Chr.) zog sich mit seinem Heer nach Harran nordwestlich der assyrischen Hauptstadtzurück, wo er schließlich besiegt wurde.

Seine Niederlage markierte das Ende des assyrischen Reiches, das fortan aus der Geschichte verschwand und die umliegendenVölker aufatmen ließ. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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