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Attischer Seebund - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Attischer Seebund - Geschichte. 1 EINLEITUNG Attischer Seebund, Bezeichnung für zwei Bündnisse (Symmachien) zwischen Athen und den griechischen Städten an der Küste und auf den Inseln des Ägäischen Meeres im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. 2 ERSTER ATTISCHER SEEBUND Den 1. Attischen Seebund (auch Delisch-Attischer Seebund oder Delischer Bund) schloss Athen 478/77 v. Chr. während der Perserkriege mit den griechischen Städten der kleinasiatischen und der thrakischen Küste und den ägäischen Inseln zur gemeinsamen Kriegsführung gegen die Perser. Zuvor war Sparta, das 481 v. Chr. auf griechischer Seite die Führung in den Perserkriegen übernommen hatte, aus dem Krieg ausgeschieden, woraufhin die kleinasiatischen und thrakischen Griechenstädte und die vorgelagerten Inseln Athen zu ihrer Schutzmacht erkoren und sich dem Oberbefehl Athens unterstellten. Mittelpunkt des Bundes war zunächst die Insel Delos: Hier traten die Abgesandten der Mitgliedsstädte, um über wichtige Fragen zu entscheiden, und hier wurde der Bundesschatz verwahrt, bis er 454 v. Chr. nach Athen überführt wurde. Alle Mitglieder des Bundes hatten einen ihren Verhältnissen angemessenen Beitrag zur Kriegsführung zu leisten, entweder in Form von Schiffen und Ausrüstung oder in Form von Steuern, was die meisten Mitglieder vorzogen. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung gehörten dem Bund neben Athen nahezu alle Ägäisinseln an und die Städte der kleinasiatischen und der thrakischen Küste bis jeweils zum Bosporus. Gegen die Perser agierte der Bund erfolgreich: 449/48 v. Chr. wurden die Perserkriege mit dem für die Mitglieder des Bundes vorteilhaften Kalliasfrieden beendet. Im Inneren kam es allerdings bald zu Irritationen: Zwar waren theoretisch alle Mitglieder des Bundes gleichberechtigt; in der Praxis aber übte Athen seine Führungsrolle zunehmend rücksichtslos aus, nutzte den Bund mehr und mehr als Instrument zur Erweiterung der eigenen Macht und zur Herrschaft über die Bundesgenossen und nahm immer mehr Einfluss auch auf die inneren Verhältnisse der Verbündeten. Infolge dieses Drucks fielen zahlreiche Städte von dem Bund ab, wurden aber in der Regel von Athen rasch wieder unterworfen und dann durch Verträge, Ansiedlung von athenischen Kolonisten (Kleruchien) etc. noch fester an den Bund bzw. Athen angebunden. Die ursprünglich gleichberechtigten Bundesgenossen gerieten zunehmend in ein Untertanenverhältnis zu Athen. Nach der Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg gegen Sparta 404 v. Chr. wurde der 1. Attische Seebund aufgelöst. 3 ZWEITER ATTISCHER SEEBUND Der 2. Attische Seebund formierte sich 378 v. Chr. als Defensivbündnis gegen Sparta, nun die Hegemonialmacht in Griechenland. Dem Bund gehörten bis zu 70 Mitglieder an, allerdings nicht die kleinasiatischen Griechenstädte, die seit dem Antalkidasfrieden von 386 v. Chr. wieder unter persischer Oberhoheit standen. Die Mitglieder des Bundes waren autonom, so dass der Führungsmacht Athen in ihrer Führungsrolle deutliche Grenzen gesetzt waren. Als aber einige Bundesgenossen von dem Bund abgefallen waren, suchte Athen seine imperialistischen Ansprüche erneut durchsetzten und löste damit 357 v. Chr. den Bundesgenossenkrieg aus; der Krieg endete 355 v. Chr. mit der Niederlage Athens und der Auflösung des Bundes. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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