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D. W. Griffith - KUNSTLER. D. W. Griffith (1875-1948), amerikanischer Filmregisseur,

Publié le 18/06/2013

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D. W. Griffith - KUNSTLER. D. W. Griffith (1875-1948), amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent; der wichtigste Repräsentant des amerikanischen Stummfilms; mit seinen technischen und visuellen Neuerungen wurde er einer der Pioniere der Filmkunst. David Wark Griffith wurde am 22. Januar 1875 als Sohn eines Arztes in La Grange (Kentucky) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Louisville auf. Nachdem er sich zunächst mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten seinen Lebensunterhalt verdient hatte, wandte er sich als Darsteller der Theaterarbeit zu. Von 1897 bis 1899 übernahm er Nebenrollen an der Meffert Stock Company in Louisville, anschließend bei verschiedenen Wanderbühnen. Neben seiner Bühnentätigkeit unternahm Griffith vergebliche Versuche, sich als Autor von Gedichten und Theaterstücken einen Namen zu machen. Nachdem sein Stück A Fool and a Girl ein Fehlschlag wurde, gelang ihm der Einstieg ins Filmbusiness, zunächst als Schauspieler bei der Edison Company unter Edwin S. Porter, dem Regisseur von The Great Train Robbery (1903), dann beim Biograph Studio, wo er nach einigen Rollen als Darsteller bald auch Gelegenheit erhielt, selbst Regie zu führen. Sein erster Film war der Einakter The Adventures of Dollie (1908), dem viele weitere folgten, oft mit Griffith' Ehefrau Linda Arvidson in der Hauptrolle. Als Produktionsleiter und Regisseur war er an allen Filmen der Biograph Company beteiligt. Bis September 1913 entstanden etwa 450 Filme, darunter auch erste Zweiakter wie Enoch Arden (1911) und Vierakter wie Judith of Bethulia (1914). Griffith' Werk bietet eine großes Spektrum an Genres, er drehte Literaturverfilmungen, romantische Liebesgeschichten, Melodramen, Kriminalfilme, Western und Komödien. Als herausragende Werke gelten beispielsweise The Lonely Villa (1909), Pippa Passes (1909), The Lonedale Operator (1911), A Man's Genesis (1912), The Musketeers of Pig Alley (1912), The Massacre (1912) und The Battle of Elderbush Gulch (1914). Während seiner Zeit bei Biograph zeigte er von Beginn an ein beträchtliches Gespür für die Möglichkeiten des neuen Mediums, und er entwickelte einen filmischen Stil, der ihn als Pionier der Filmkunst ausweist. Griffith schuf einen flüssigen Erzählstil, der die technischen und visuellen Möglichkeiten des Films voll ausschöpft. Durch Verwendung von Kamerafahrten, Wechsel von Total- und Detailaufnahmen, Parallelmontage, Auf- und Abblenden, dramatische Beleuchtung usw. gab er entscheidende Impulse für die Entwicklung der Film-,,Grammatik". Griffith war nicht der Erste, der all diese Mittel der Filmtechnik anwandte, aber er war der Erste, der sie bewusst und kreativ einsetzte. Von großer Bedeutung für seine Arbeit war auch die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Kameramann G. W. ,,Billy" Bitzer, der für die technische Ausführung von Griffith' Ideen sorgte. Die Verwendung von Nahaufnahmen erforderte auch die Herausbildung eines neuen schauspielerischen Stils. Der Regisseur formierte dazu einen Stamm von Darstellern, zu denen spätere Stars wie Mary Pickford, Dorothy und Lillian Gish, Mabel Normand, Mae Marsh, Donald Crisp, James Kirkwood, Wallace Reid und Harry Carey gehörten. Um noch mehr künstlerische Freiheit zu erlangen, verließ Griffith im September 1913 die Biograph Company und gründete im folgenden Jahr seine eigene Produktionsgesellschaft. Seine wichtigsten Darsteller und Mitarbeiter begleiteten ihn, allen voran sein Kameramann Billy Bitzer. Unter den neuen, selbst geschaffenen Bedingungen realisierte er den historischen Monumentalfilm The Birth of a Nation (1915; Die Geburt einer Nation), ein zweistündiges Epos über den Amerikanischen Bürgerkrieg, das als Summe der filmästhetischen Mittel seiner Zeit gelten kann. Griffith schildert mit patriotischem Pathos und eindeutiger Parteinahme für die Südstaaten unter Aufbietung aller visuellen und technischen Mittel seiner Zeit die Erlebnisse einer Nordstaaten- und einer Südstaatenfamilie. Mit dieser Arbeit, dem ersten großen Meisterwerk der Filmgeschichte, übte er weit reichenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Filmkunst aus. The Birth of a Nation war nicht nur ein künstlerischer, sondern auch ein großer finanzieller Erfolg. Kritik musste Griffith jedoch hinnehmen wegen des tendenziösen Blickwinkels und der zu positiven Darstellung des Ku Klux Klans, die ihm den Vorwurf des Rassismus einbrachte. Als Reaktion auf diese Kritik, die ihn persönlich sehr getroffen hatte, nutzte er den beträchtlichen finanziellen Gewinn für das Budget von Intolerance (1916; Intoleranz - Die Tragödie der Menschheit), ein leidenschaftlicher Appell gegen Unrecht und für Toleranz. Er widmete sich dem zeitlosen Thema der Intoleranz anhand von vier Episoden, die in verschiedenen Epochen spielten und verband die einzelnen Handlungsstränge durch teilweise abrupte Schnitte, die die Parallelen besonders drastisch vor Augen führen sollten. Diese radikale Vorgehensweise, die neue Maßstäbe für das Erzählkino setzte, überforderte allerdings das zeitgenössische Publikum und führte dazu, dass der Film ein finanzieller Misserfolg wurde. Zudem entsprach die Botschaft von Intolerance nicht dem politischen Klima in den USA, die kurz vor dem Kriegseintritt standen. Der kommerzielle Fehlschlag warf Griffith weit zurück, doch der Film gilt heute unbestritten als Meisterwerk der Filmgeschichte. 1917 unterschrieb er einen Vertrag mit Artcraft, der Firma von Adolph Zukor, und verlieh seine Filme unter dem Dach von Famous Players-Lasky, der späteren Paramount. In der Folge drehte er auf Einladung der britischen Regierung den Kriegspropagandafilm Hearts of the World (1918), der Dokumentar- und Spielszenen kombinierte und dessen Erfolg dem Regisseur finanziell wieder auf die Beine half. Auch in den USA realisierte er unter dem Titel The Great Love (1918) einen Kriegsfilm, der ebenso wie einige andere Arbeiten dieser Periode jedoch nicht erhalten ist. Griffith' bevorzugte Darstellerin in dieser Phase seiner Regiekarriere war Lillian Gish. Bemerkenswerte Filme sind A Romance of Happy Valley (1919), The Girl Who Stayed at Home (1919), True Heart Susie (1919) und Scarlet Days (1919), sein einziger langer Western. 1919 gründete er zusammen mit Charlie Chaplin, Douglas Fairbanks und Mary Pickford die Produktionsgesellschaft United Artists. Mit dem visuell eindrucksvollen Melodram Broken Blossoms (1919; Gebrochene Blüten) war Griffith sehr erfolgreich, während The Greatest Question (1919), The Idol Dancer (1920) und The Love Flower (1920) Routinearbeiten sind und den Regisseur nicht auf der Höhe seines Fähigkeiten zeigen. Mit dem unabhängig produzierten Drama Way Down East (1920) konnte er sowohl kommerziell als auch künstlerisch an den Erfolg von The Birth of a Nation anknüpfen. Es folgten u. a. das Melodram Dream Street (1921), der Historienfilm Orphans of the Storm (1922), der Thriller One Exciting Night (1922) und das Drama The White Rose (1923). In America (1924), seinem letzten großen Stummfilmepos, wandte sich Griffith thematisch dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu. Das sozialkritische Melodram Isn't Life Wonderful (1924; Ist das Leben nicht wunderschön?) wurde im Deutschland zur Zeit der Währungsreform gedreht. Der mäßige Erfolg dieser Filme bewog Griffith dazu, ins Studiosystem zurückzukehren, und er unterschrieb einen Vertrag mit der Paramount. Er verlor nicht nur seine künstlerische Freiheit, sondern auch seine bevorzugten Darsteller und seine technischen Teams. Unter diesen Umständen entstanden drei Filme für die Paramount, die nur wenig inspiriert in Szene gesetzt sind: Sally of the Sawdust (1925), That Royle Girl (1926), beide mit W. C. Fields, sowie The Sorrows of Satan (1926). Die Arbeiten, die in der Folge für United Artists entstanden, Drums of Love (1928), The Battle of the Sexes (1928) und Lady of the Pavements (1929), zeigen, bedingt durch die Fehlschläge der vergangenen Jahre, ebenfalls den Verlust seiner künstlerischen Potenz. Mit der Filmbiographie Abraham Lincoln (1930), seinem ersten Tonfilm, gelang ihm ein Achtungserfolg bei Publikum und Kritik. Griffith' letzter Film, The Struggle (1931; Der Kampf), wurde jedoch von den Kritikern verrissen und traf nicht den Publikumsgeschmack. Enttäuscht über diese Entwicklung zog er sich aus dem Filmbusiness zurück und verkaufte seine Anteile an United Artists. Für seine Verdienste um den Film wurde er 1935 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Spätere Versuche als Theaterproduzent am Broadway schlugen fehl. Ungeachtet seines Scheiterns im Spätwerk, zählt Griffith zu den profiliertesten Regisseuren der Stummfilmzeit, dessen Erzähltechnik auf andere Filmemacher wie Sergej Eisenstein großen Einfluss ausübte. Die Meisterwerke The Birth of a Nation und Intolerance sichern ihm darüber hinaus einen festen Platz unter den großen Regissseuren der Filmgeschichte. Einsam und völlig verarmt starb David Wark Griffith am 23. Juli 1948 in New York. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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