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Deutsches Reich - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Deutsches Reich - Geschichte. 1 EINLEITUNG Deutsches Reich, amtliche Bezeichnung des deutschen Staates von 1871 bis 1945. Gelegentlich wird fälschlicherweise und umgangssprachlich auch das Heilige Römische Reich als Deutsches Reich bezeichnet. 2 DEUTSCHES KAISERREICH Das Deutsche Reich bzw. das Deutsche Kaiserreich wurde nach dem Beitritt der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bund durch die Proklamation Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 in Versailles und die Verfassung vom 16. April 1871 formal gegründet (siehe Reichsgründung). Das Deutsche Reich von 1871 war eine konstitutionelle Monarchie. Oberstes Verfassungsorgan war das Bundespräsidium, das der preußische König als Deutscher Kaiser innehatte. Die weiteren Verfassungsorgane waren der vom Volk gewählte Reichstag und der aus 58 Abgesandten der Länder bestehende Bundesrat. Den Vorsitz im Bundesrat und die Regierungsgeschäfte führte der Reichskanzler. Das Deutsche Kaiserreich bestand aus 22 monarchischen Staaten und drei Stadtstaaten sowie dem Reichsland Elsass-Lothringen und umfasste ein Gebiet von 540 777 Quadratkilometern mit etwa 60 Millionen Einwohnern (1905). 3 WEIMARER REPUBLIK Mit der Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 wurde das Deutsche Reich in eine Republik umgewandelt (siehe Weimarer Republik). Ihre Verfassungsorgane waren der in allgemeiner, direkter und gleicher Wahl gewählte Reichstag, der Reichsrat als Ländervertretung, die Reichsregierung mit dem Reichskanzler an der Spitze und der für sieben Jahre vom Volk direkt gewählte Reichspräsident, dem die Verfassung eine starke Stellung einräumte. Die Regierung war, anders als im Kaiserreich, dem Reichstag verantwortlich. Während der Weimarer Republik war das Deutsche Reich in 18 Länder gegliedert; es umfasste eine Fläche von 468 718 Quadratkilometern mit circa 62 Millionen Einwohnern (1925). 4 UNTER HITLER Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 blieb die Weimarer Verfassung zwar formal in Kraft, wurde jedoch systematisch ausgehöhlt und de facto außer Kraft gesetzt, z. B. mit der so genannten Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933, mit dem Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 und der Gleichschaltung in nahezu allen Bereichen von Staat und Gesellschaft (siehe Nationalsozialismus). Die Weimarer Verfassung wurde auch nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 und der Übernahme der Hoheitsgewalt über das Deutsche Reich durch die vier Besatzungsmächte nicht offiziell aufgehoben und das Deutsche Reich nicht offiziell aufgelöst. Zur strittigen Frage, ob das Deutsche Reich auch nach seiner Kapitulation im Mai 1945 staats- und völkerrechtlich fortbesteht, wurden verschiedene Theorien entwickelt: Nach der Diskontinuitätstheorie ging das Deutsche Reich mit seiner Niederlage 1945 bzw. mit seiner Aufgliederung in zwei neu gegründete Nachfolgestaaten - die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik - 1949 unter; nach der Kontinuitätstheorie besteht das Deutsche Reich auch nach 1945 weiter, da, obwohl die Alliierten die oberste Gewalt übernommen hatten, nach dem Mai 1945 der Großteil der deutschen Gesetze wirksam blieb und außerdem weiterhin ein deutsches Staatsvolk existierte. Verfasst von: Wolfram Schellberger Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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