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Existenzphilosophie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Existenzphilosophie - Philosophie. 1 EINLEITUNG Existenzphilosophie, von dem Philosophen und Geschichtswissenschaftler Fritz Heinemann 1929 in seinem Buch Neue Wege der Philosophie. Geist, Leben, Existenz eingeführte Bezeichnung für die Summe all jener Bewegungen oder Strömungen der Philosophie, die sich mit Fragen menschlicher Existenz auseinandersetzen. Von Heinemann damals kritisch auf Ausrichtungen der Gegenwart angewandt, wird der Begriff heute weiter gefasst. Die französische Strömung der Existenzphilosophie aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wird Existentialismus genannt. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Anschauungen, die mit der Existenzphilosophie in Verbindung gebracht werden, ist es unmöglich, eine genaue Definition des Begriffs zu geben. Allerdings weist das Werk aller Existenzphilosophen oder Existentialisten gemeinsame Themen auf. Der Begriff selbst lässt auf eines der Hauptthemen schließen. Es ist dies die Frage nach der konkreten Existenz des Individuums und die sich daraus ergebende Problematik von Subjektivität bzw. Seinsweise des Menschen. Als eigentliche Begründer der Existenzphilosophie gelten Søren Kierkegaard und Friedrich Nietzsche. Kierkegaard konstatierte, dass das höchste Gut des Individuums - als ,,Sein, das sich zu sich selbst verhält" - die Erkenntnis seiner eigenen, immer auch einmaligen Bestimmung sei. In diesem Sinn ist eine Tagebuchaufzeichnung zu verstehen, in der er notierte, der Mensch müsse eine Wahrheit finden, die für ihn selbst wahr sei, bzw. jene Idee, für die er leben oder sterben könne. Andere Existenzphilosophen folgten Kierkegaards Überzeugung der existentiellen Wahl ohne Rücksicht auf allgemeine Verhaltensweisen. Entgegen der traditionellen Anschauung, dass die moralische Wahl eine objektive Beurteilung von Gut und Böse beinhalte, besteht für Kierkegaard keine rationale Grundlage für eine moralische Entscheidung. Allerdings wird nahe gelegt, dass der Mensch letztendlich selbst bei seiner freien Existenzwahl wieder zu Gott und zum Glauben (der vom Philosophen so genannten Stufe des ,,Ethischen") zurückfinden solle. Ebenfalls im 19. Jahrhundert radikalisierte Nietzsche die Idee einer freien Wahl der Existenz weiter und behauptete, dass jedes Individuum in einer ,,Umwertung aller Werte" selbst entscheiden müsse, was als sittlich zu gelten habe. 2 THEMEN Die innerhalb existenzphilosophischer Schriften immer wieder aufgeworfenen Themen sind die der menschlichen Subjektivität sowie die der Wahl des Einzelnen und seiner Grundbefindlichkeit, die zumeist als Erfahrung existentieller Angst definiert erscheint. 2.1 Subjektivität Die Existenzphilosophen übernahmen Kierkegaards Idee einer individuellen Moral und Wahrheit und bestanden darauf, dass die persönliche Erfahrung sowie das Handeln nach eigener Überzeugung für die Erkenntnis der Wahrheit grundlegende Bedeutung habe. In diesem Sinne wurde eine theoretisch-abstrakte, entindividualisierende Denkweise in Frage gestellt, eine theoretische Darlegung der philosophischen Gedanken in Form eines strukturierten Systems grundlegend abgelehnt: Stattdessen traten die ,,offenen" literarischen Formen des Aphorismus, des Dialogs, der Parabel oder des Fragments ins Zentrum des Interesses. 2.2 Wahl und Verantwortung Das vielleicht bedeutendste Thema der Existenzphilosophie ist das der Freiheit der Wahl als der hervorragendsten Eigenschaft des Menschen, dem in der Konzeption - im Unterschied zu Tier oder Pflanze - keine festgelegte Natur oder Essenz (So-Sein) zukommt. Jean-Paul Sartre, der führende Vertreter des französischen Existentialismus, formuliert diesen Sachverhalt, indem er die Existenz (Da-Sein) als Vorläufer der Essenz darzustellen sucht. Die Wahl ist folglich wesentlich für die menschliche Existenz und gleichzeitig unumgänglich, denn auch die Weigerung, eine Wahl zu treffen, ist eine Wahl. Der Mensch ist nach Sartre ,,zur Freiheit verdammt". Die Wahl einer Daseinsmöglichkeit zieht jedoch auch Verbindlichkeit und Verantwortung nach sich. Da die Individuen ihren eigenen Weg frei wählen können, müssen sie auch das Risiko und die Verantwortung eingehen, die verbindlich gewordene Entscheidung zu befolgen, wo sie auch immer hinführen mag. 2.3 Angst Nach Kierkegaard gehört Angst als Gefühl von Grundfurcht unbedingt zum menschlichen Wesen. Diese ist im Sinne einer unkonkreten Weltangst zu verstehen. Der Begriff spielt auch bei Martin Heidegger eine entscheidende Rolle. Für ihn führt die Angst zur Konfrontation des Individuums mit dem Nichts sowie mit der Unmöglichkeit, die letzte Rechtfertigung für die zu treffende Wahl herauszufinden. In seiner Philosophie verwendet Sartre den Begriff des Ekels als Bezeichnung für die Erkenntnis der reinen Zufälligkeit des Universums und den Begriff Angst für die Erkenntnis der vollkommenen Freiheit der Wahl, mit der das Individuum in jedem Moment konfrontiert wird. 3 GESCHICHTE 3.1 Pascal Der erste Denker, der die Grundideen der modernen Existenzphilosophie vorwegnahm und die Ansichten der Richtung entscheidend prägte, war im 17. Jahrhundert der religiöse Skeptiker Blaise Pascal. Pascal widersetzte sich dem strengen Rationalismus seines Zeitgenossen René Descartes und behauptete in seiner Essaysammlung Pensées (1670; Gedanken), dass eine theoretische Philosophie, die den Anspruch habe, Gott und die Menschheit zu erklären, eine Art von Hochmut sei. Dementsprechend formulierte er seine Gedanken in kurzen Aphorismen. Wie auch die späteren existenzphilosophischen Denker wie etwa Kierkegaard war Pascal der Ansicht, dass das Leben des Menschen von Paradoxa bestimmt sei. 3.2 Kierkegaard Kierkegaard gab dem Begriff der Existenz seinen spezifisch neuzeitlichen Sinn, indem er sich vor allem gegen die Theorie des absoluten Idealismus im Sinn von Georg Wilhelm Friedrich Hegel wandte. Dieser behauptete, zu einem rationalen Gesamtverständnis von Menschheit und Geschichte gelangt zu sein, während für Kierkegaard die Situation des Menschen nicht rationalisierbar ist, also eher undurchsichtig und absurd erscheint. Als Antwort auf diese Situation, so Kierkegaard, müsse sich das Individuum völlig dem Leben verpflichten, wobei diese Verpflichtung auch nur von ihm selbst nachvollzogen werden könne. Das Individuum müsse daher immer bereit sein, den Normen der Gesellschaft zu trotzen und ihnen einen persönlich vertretbaren Lebensweg entgegenzusetzen. Schließlich befürwortete Kierkegaard nach einer als ästhetisch bezeichneten Phase des Daseins einen religiösen Sprung in das christlich-ethische Leben, das, obwohl unverständlich und somit ein volles Wagnis, die einzige Bindung sei, die den Einzelnen vor der Verzweiflung retten könne. 3.3 Nietzsche Nietzsche, dem das Werk Kierkegaards unbekannt war, beeinflusste die nachfolgenden Existenzphilosophen durch seine Kritik an den traditionellen metaphysischen und moralischen Idealen. Er verstand den Nihilismus als eine Übergangsphase von falschen Wertkodizes zu einer neuen - und individuellen - Sittlichkeit und propagierte einen lebensbejahenden, stark subjektivistischen Willen (den so genannten Willen zur Macht), der sich den moralischen Grundsätzen der Mehrheit widersetzt und in der Figur des ,,Übermenschen" seine Verkörperung fand (siehe Lebensphilosophie). Im Gegensatz zu Kierkegaard, der über die Verurteilung der konventionellen Moralvorstellungen zum Verfechter eines radikalen individuellen Christentums wurde, erklärte Nietzsche Gott für tot und lehnte die gesamte jüdisch-christliche Moral als ,,Sklavenmoral" ab. 3.4 Heidegger Wie Pascal und Kierkegaard, so widersetzte sich auch Heidegger dem Versuch, die Philosophie auf eine schlüssige rationale Grundlage zu setzen, wie dies die Phänomenologie etwa Edmund Husserls propagierte. Heidegger zufolge findet sich der Mensch in einer unverständlichen, ihm gleichgültig entgegenstehenden Welt. Der Einzelne wird den Grund seines Daseins (sein ,,Geworfen-Sein") nie fassen können. Dafür muss jedes Individuum sein eigenes Ziel suchen und es mit leidenschaftlicher Überzeugung verfolgen, wobei es sich der Gewissheit des Todes sowie der Bedeutungslosigkeit des Lebens stets bewusst sein sollte. Heideggers Beitrag zur Existenzphilosophie bestand in seiner originellen Betrachtungsweise des Daseins wie auch in seiner Ontologie ( siehe Metaphysik) und seiner metaphorischen, nach Klarheit und Exaktheit ringenden philosophischen Sprache. 3.5 Sartre Der Begriff des Existentialismus wurde in erster Linie durch Sartre geprägt, der ihn in seiner Philosophie verwandte. Nach 1945 avancierte der Philosoph zur Leitfigur der französischen Bewegung, die ihren Einfluss auch international geltend machen konnte. Sartres Philosophie ist atheistisch und nihilistisch. Er erklärte, dass der Mensch eine rationale Grundlage für sein Leben benötige, diese jedoch nicht erreichen könne, was das Leben somit zu einer ,,aussichtslosen Leidenschaft" mache. Trotzdem behauptet Sartre, dass seine Philosophie eine Art des Humanismus sei, und er betonte die Freiheit des Menschen, also dessen freie Wahl und Verantwortung. Schließlich unternahm der Philosoph auch den Versuch, diese existentialistischen Theorien mit einer marxistischen Deutung der Gesellschaft und Geschichte in Einklang zu bringen. 3.6 Existenzphilosophie und Theologie Obwohl der Begriff der Existenzphilosophie sowohl den Atheismus eines Sartre wie auch den Agnostizismus Heideggers umspannt, gibt es auch eine christliche Strömung, die in den tief religiösen Philosophien von Pascal und Kierkegaard verwurzelt ist und die einen bedeutenden Einfluss auf die Theologie des 20. Jahrhunderts ausüben konnte. Durch seine Beschäftigung mit dem Problem der Transzendenz und den Grenzen der menschlichen Erfahrung wirkte Karl Jaspers in diesem Sinn. Die deutschen Protestanten Paul Tillich und Rudolf Bultmann, der französische Katholik Gabriel Marcel, der russisch-orthodoxe Philosoph Nikolai Berdjajew sowie der deutsch-jüdische Philosoph Martin Buber mit seiner Theorie eines Ich-Du-Verhältnisses menschlicher Existenz übernahmen einige von Kierkegaards Überzeugungen, insbesondere seinen Gedanken, dass ein persönlicher Sinn für Glaubwürdigkeit und Verpflichtung Grundvoraussetzung für den religiösen Glauben sei. 3.7 Existenzphilosophie und Literatur Einerseits bedienten sich einige Existenzphilosophen zur Vermittlung ihrer Gedanken literarischer Formen, andererseits war die Existenzphilosophie als Strömung in der Literatur genauso lebendig und umfassend vertreten wie in der Philosophie. Die wahrscheinlich bedeutendste Persönlichkeit der existenzphilosophischen Literatur war Fjodor Dostojewskij, der in seinen Romanen und Erzählungen, oftmals mit negativem Beiklang, das Ringen zerrissener Helden um ihre Stellung in der Welt und zu Gott beschrieb. In den Aufzeichnungen aus einem Totenhaus (1864) etwa polemisiert der entfremdete Antiheld gegen die optimistischen Behauptungen des rationalen Humanismus. Nicht selten handeln die Figuren in Dostojewskijs Romanen unberechenbar und selbstzerstörerisch. Dabei werden sie teils von nihilistischen oder anarchistischen Ideen getrieben, die Macht über sie gewinnen. Der christlichen Liebe allein bleibt es hier vorbehalten, die Menschheit und den Einzelnen vor sich selbst zu erretten (besonders deutlich wird dies im Roman Schuld und Sühne), wobei aber eine derartige Liebe auf philosophische Art nicht ergründet werden kann. In diesem Sinne ist der Ausspruch des Mönchs Aljoscha aus dem Roman Die Brüder Karamasow (1879/80) zu verstehen: ,,Wir müssen das Leben mehr lieben als seine Bedeutung." Dostojewskijs Schriften beeinflussten vor allem Nietzsche stark, auch wenn sich der Philosoph nur von der Figurenpsychologie, nicht aber von dem christlichen Impuls der Bücher begeistert zeigte. Im Mittelpunkt der Romane Franz Kafkas, z. B. von Der Prozeß (posthum 1925) und Das Schloß (posthum 1926), sieht sich das Individuum einer gewaltigen, labyrinthischbedrohlichen Bürokratie gegenüber. Motive der Angst, Schuld und Einsamkeit spiegeln hier den Einfluss Kierkegaards, Dostojewskijs und Nietzsches wider. In den Romanen des französischen Schriftstellers André Malraux sowie in den Dramen Sartres ist Nietzsches Einfluss ebenfalls spürbar. Auch das Werk des französischen Schriftstellers Albert Camus, der im Mythos von Sisyphos die zu akzeptierende Sinnlosigkeit menschlichen Daseins thematisierte, wird gewöhnlich mit dem Existentialismus in Verbindung gebracht, da bei ihm Themen anklingen wie die Gleichgültigkeit des Universums gegenüber dem Einzelschicksal oder die Notwendigkeit des Einstehens für eine gerechte Sache. Existentialistische Themen werden auch vom absurden Theater aufgegriffen, wie z. B. in den Dramen von Samuel Beckett und Eugène Ionesco. In den USA war der Einfluss des Existentialismus auf die Literatur eher indirekt. Spuren von Kierkegaards Ideen finden sich allerdings in den Romanen von Walker Percy und John Updike. Andere Existenzphilosophen beeinflussten die Werke von Schriftstellern wie Norman Mailer, John Barth und Arthur Miller. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Verfechter eines radikalen individuellen Christentums wurde, erklärte Nietzsche Gott für tot und lehnte die gesamte jüdisch-christliche Moral als „Sklavenmoral” ab. 3.4 Heidegger Wie Pascal und Kierkegaard, so widersetzte sich auch Heidegger dem Versuch, die Philosophie auf eine schlüssige rationale Grundlage zu setzen, wie dies diePhänomenologie etwa Edmund Husserls propagierte.

Heidegger zufolge findet sich der Mensch in einer unverständlichen, ihm gleichgültig entgegenstehenden Welt.

DerEinzelne wird den Grund seines Daseins (sein „Geworfen-Sein”) nie fassen können.

Dafür muss jedes Individuum sein eigenes Ziel suchen und es mit leidenschaftlicherÜberzeugung verfolgen, wobei es sich der Gewissheit des Todes sowie der Bedeutungslosigkeit des Lebens stets bewusst sein sollte.

Heideggers Beitrag zurExistenzphilosophie bestand in seiner originellen Betrachtungsweise des Daseins wie auch in seiner Ontologie ( siehe Metaphysik) und seiner metaphorischen, nach Klarheit und Exaktheit ringenden philosophischen Sprache. 3.5 Sartre Der Begriff des Existentialismus wurde in erster Linie durch Sartre geprägt, der ihn in seiner Philosophie verwandte.

Nach 1945 avancierte der Philosoph zur Leitfigur der französischen Bewegung, die ihren Einfluss auch international geltend machen konnte.

Sartres Philosophie ist atheistisch und nihilistisch.

Er erklärte, dass der Mensch einerationale Grundlage für sein Leben benötige, diese jedoch nicht erreichen könne, was das Leben somit zu einer „aussichtslosen Leidenschaft” mache.

Trotzdem behauptetSartre, dass seine Philosophie eine Art des Humanismus sei, und er betonte die Freiheit des Menschen, also dessen freie Wahl und Verantwortung.

Schließlich unternahmder Philosoph auch den Versuch, diese existentialistischen Theorien mit einer marxistischen Deutung der Gesellschaft und Geschichte in Einklang zu bringen. 3.6 Existenzphilosophie und Theologie Obwohl der Begriff der Existenzphilosophie sowohl den Atheismus eines Sartre wie auch den Agnostizismus Heideggers umspannt, gibt es auch eine christliche Strömung, die in den tief religiösen Philosophien von Pascal und Kierkegaard verwurzelt ist und die einen bedeutenden Einfluss auf die Theologie des 20.

Jahrhunderts ausüben konnte.Durch seine Beschäftigung mit dem Problem der Transzendenz und den Grenzen der menschlichen Erfahrung wirkte Karl Jaspers in diesem Sinn.

Die deutschen ProtestantenPaul Tillich und Rudolf Bultmann, der französische Katholik Gabriel Marcel, der russisch-orthodoxe Philosoph Nikolai Berdjajew sowie der deutsch-jüdische Philosoph MartinBuber mit seiner Theorie eines Ich-Du-Verhältnisses menschlicher Existenz übernahmen einige von Kierkegaards Überzeugungen, insbesondere seinen Gedanken, dass einpersönlicher Sinn für Glaubwürdigkeit und Verpflichtung Grundvoraussetzung für den religiösen Glauben sei. 3.7 Existenzphilosophie und Literatur Einerseits bedienten sich einige Existenzphilosophen zur Vermittlung ihrer Gedanken literarischer Formen, andererseits war die Existenzphilosophie als Strömung in derLiteratur genauso lebendig und umfassend vertreten wie in der Philosophie.

Die wahrscheinlich bedeutendste Persönlichkeit der existenzphilosophischen Literatur war FjodorDostojewskij, der in seinen Romanen und Erzählungen, oftmals mit negativem Beiklang, das Ringen zerrissener Helden um ihre Stellung in der Welt und zu Gott beschrieb.In den Aufzeichnungen aus einem Totenhaus (1864) etwa polemisiert der entfremdete Antiheld gegen die optimistischen Behauptungen des rationalen Humanismus.

Nicht selten handeln die Figuren in Dostojewskijs Romanen unberechenbar und selbstzerstörerisch.

Dabei werden sie teils von nihilistischen oder anarchistischen Ideen getrieben,die Macht über sie gewinnen.

Der christlichen Liebe allein bleibt es hier vorbehalten, die Menschheit und den Einzelnen vor sich selbst zu erretten (besonders deutlich wirddies im Roman Schuld und Sühne ), wobei aber eine derartige Liebe auf philosophische Art nicht ergründet werden kann.

In diesem Sinne ist der Ausspruch des Mönchs Aljoscha aus dem Roman Die Brüder Karamasow (1879/80) zu verstehen: „Wir müssen das Leben mehr lieben als seine Bedeutung.” Dostojewskijs Schriften beeinflussten vor allem Nietzsche stark, auch wenn sich der Philosoph nur von der Figurenpsychologie, nicht aber von dem christlichen Impuls der Bücher begeistert zeigte. Im Mittelpunkt der Romane Franz Kafkas, z.

B.

von Der Prozeß (posthum 1925) und Das Schloß (posthum 1926), sieht sich das Individuum einer gewaltigen, labyrinthisch- bedrohlichen Bürokratie gegenüber.

Motive der Angst, Schuld und Einsamkeit spiegeln hier den Einfluss Kierkegaards, Dostojewskijs und Nietzsches wider.

In den Romanendes französischen Schriftstellers André Malraux sowie in den Dramen Sartres ist Nietzsches Einfluss ebenfalls spürbar.

Auch das Werk des französischen Schriftstellers AlbertCamus, der im Mythos von Sisyphos die zu akzeptierende Sinnlosigkeit menschlichen Daseins thematisierte, wird gewöhnlich mit dem Existentialismus in Verbindunggebracht, da bei ihm Themen anklingen wie die Gleichgültigkeit des Universums gegenüber dem Einzelschicksal oder die Notwendigkeit des Einstehens für eine gerechteSache.

Existentialistische Themen werden auch vom absurden Theater aufgegriffen, wie z.

B.

in den Dramen von Samuel Beckett und Eugène Ionesco.

In den USA war derEinfluss des Existentialismus auf die Literatur eher indirekt.

Spuren von Kierkegaards Ideen finden sich allerdings in den Romanen von Walker Percy und John Updike.Andere Existenzphilosophen beeinflussten die Werke von Schriftstellern wie Norman Mailer, John Barth und Arthur Miller. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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