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Filippo Brunelleschi - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Filippo Brunelleschi - KUNSTLER. Filippo Brunelleschi (1377-1446), italienischer Architekt und Bildhauer. Er gilt als Begründer der Renaissancearchitektur, und als Entdecker der Gesetzmäßigkeiten der Zentralperspektive schuf er theoretische Grundlagen für künstlerisches Gestalten, die für alle Kunstgattungen bis zur Gegenwart zentrale Bedeutung erlangten. Brunelleschi wurde 1377 in Florenz als Sohn eines angesehenen Notars geboren, der ihm eine umfassende Schulausbildung ermöglichte. Künstlerisch begabt begann er im Anschluss daran eine Lehre zum Goldschmied, die er 1404 als Meister beendete. Bereits 1401 hatte er sich der Bildhauerei zugewandt, wie seine Teilnahme am Wettbewerb um die Gestaltung der zweiten Bronzepforte für das Baptisterium in Florenz belegt. Als Probestück fertigte Brunelleschi ein Türfeld mit der Opferung Isaaks (1401/02). Den Wettbewerb entschied zwar sein Konkurrent Lorenzo Ghiberti für sich, die Tafel weist Brunelleschi aber bereits als Meister der ausdrucksstarken und dynamischen Figurengestaltung aus. Gemeinsam mit dem Bildhauer Donatello hielt er sich zwischen 1402 und 1405 in Rom auf, um als erster Künstler überhaupt dort die architektonischen Überreste der Antike zu studieren. In dieser Zeit widmete er sich vermutlich auch erstmals mathematischen und geometrischen Studien, die ihn einige Jahre später zum Entdecker der theoretischen Gesetzmäßigkeiten der Zentralperspektive machen sollten. Brunelleschis Interesse konzentrierte sich zunehmend auf die Architektur. 1404 wurde er als Berater und Gutachter für die Dombauhütte in Florenz tätig. Von diesem Zeitpunkt an beschäftigte ihn die Kuppel über dem monumentalen Domgebäude, deren Konstruktion als unmöglich galt. 1418 wurde ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich neben Brunelleschi erneut auch Ghiberti beteiligte und in dem schließlich beide Künstler den Zuschlag erhielten. 1433 zog sich Ghiberti jedoch aus dem Projekt zurück. Der Bau der Kuppel (1419-1436) gestaltete sich angesichts des riesigen Durchmessers und der enormen Höhe außerordentlich schwierig. Erst eine von Brunelleschi entwickelte spezielle Doppelschalenkonstruktion ermöglichte den Bau der mächtigen Kuppel. Durch verborgene Zuganker, acht massive Rippen und Fischgratmauerwerk in der Innenschale trägt sich der Bau selbst. Brunelleschi war bei der Konstruktion der Kuppel an die Planungen seiner Vorgänger aus der Gotik gebunden und hatte angesichts der schwierigen bautechnischen Aufgabe kaum die Möglichkeit, eine neue künstlerische Formensprache zu entwickeln. Dennoch zählt die meisterhaft konstruierte Kuppel mit ihrer klaren Struktur zu den bedeutendsten Bauwerken der Renaissance. Während des Kuppelbaus wurde Brunelleschi mit dem Bau weiterer Gebäude in Florenz betraut, u. a. mit der Kirche San Lorenzo (1419-1428), dem Findelhaus (1421-1455) und der Pazzikapelle (1429-1444) sowie dem Kapitelsaal im Kloster von Santa Croce (begonnen 1429). In späteren Jahren kamen die Kirchen Santa Maria degli Angeli (begonnen 1434) und Santo Spirito (begonnen 1436) hinzu. Die Bauten Brunelleschis erhoben Florenz schon bald zum Zentrum der neuen Architektur der Renaissance. Die flach gedeckten Kirchenräume von San Lorenzo und Santo Spirito nahmen die Bauform der frühchristlichen, römischen Säulenbasilika wieder auf und setzten sich so gegen die Gewölbearchitektur der Gotik ab. Die Sakristei von San Lorenzo und die Kirche Santa Maria degli Angeli waren die ersten Zentralbauten der Renaissance und stehen für Brunelleschis neuen rationalen, technisch-funktionalen Architekturstil, der die römische Antike zum Vorbild nahm. Brunelleschis Entwürfe gingen über die reine Kopie antiker Elemente jedoch weit hinaus. Bei der Wiederaufnahme antiker Bauformen gelang ihm vielmehr eine Anpassung an die baulichen Bedürfnisse seiner Zeit. Im Unterschied zur gotischen Kathedralbaukunst, die in ihrer monumentalen Wirkung das Menschliche übersteigen will, wandte Brunelleschi Proportions- und Gestaltungsprinzipien an, deren Maß der Mensch war. Besondere Bedeutung hatte für ihn die Säule als das architektonische Element, das dem menschlichen Körper am engsten verwandt ist. Die von ihm wieder eingeführten Säulenordnungen als Gliederungselemente entsprachen dieser Überzeugung. Dabei setzte Brunelleschi jedes einzelne Bauteil zu benachbarten Elementen und zum gesamten Bau in Beziehung und berechnete die notwendigen Größenverhältnisse, um eine ideale Raumwirkung zu erzielen. Er erschuf eine historisch geprägte Architektursprache, die in ihrer Rationalität zugleich den neu erwachten Interessen seiner Zeitgenossen an Wissenschaft und Gelehrsamkeit entsprach. So gelang ihm eine meisterhafte Verbindung von historischer Rückbesinnung und aktuellem Bezug, die ihn zu einem der bedeutendsten Architekten der Renaissance machten. Harmonische Grundrissgestaltung und Raumdispositionen beschäftigten Brunelleschi bereits seit 1417. In zahlreichen Experimenten gelang ihm die Projektion eines räumlichen Gebildes auf die zweidimensionale Bildfläche; mit Hilfe dieser Technik konnte er die räumliche Wirkung seiner architektonischen Entwürfe überprüfen. Die Bedeutung dieser Entdeckung ging über die eines technischen Hilfsmittels weit hinaus. Während in der Antike perspektivische Darstellungen in der Kunst bereits bekannt waren, hatten diese Kenntnisse im Laufe des Mittelalters ihre Bedeutung verloren, die proportionale Anordnung der Figuren in Beziehung zu anderen oder zum Bildhintergrund wurde vernachlässigt. Künstler wie Giotto entdeckten die Raumtiefe für die Malerei wieder, gestalteten sie jedoch ohne theoretische Grundlagen, rein intuitiv. Erst Brunelleschi gelang es, die zentralperspektivische Darstellung mathematisch und wissenschaftlich zu untermauern. Damit schuf er nicht nur ein bis heute aus der Kunst nicht mehr wegzudenkendes Gestaltungsmittel, er verhalf ihr auch zur Anerkennung als gleichberechtigte Disziplin neben den in der Renaissance aufkommenden Wissenschaften. Paolo Uccello und Masaccio waren die ersten Künstler, die die von ihm entdeckten Gesetzmäßigkeiten anwandten und mit ihren Bildern die Epoche der Renaissance in der Malerei einleiteten. Brunelleschi starb am 15. April 1446 in Florenz. 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