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François Rabelais: Gargantua und Pantagruel (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

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François Rabelais: Gargantua und Pantagruel (Sprache & Litteratur). Das Hauptwerk des französischen Schriftstellers François Rabelais erschien 1532-1564 in fünf getrennten Büchern und trug den Kurztitel Gargantua et Pantagruel. Darin berichtet Rabelais in satirisch-humoristischem Erzählstil von den Heldentaten und merkwürdigen Abenteuern des Riesen Gargantua und seines Sohnes Pantagruel. Rabelais' Romanzyklus gilt als zentrales Meisterwerk der Weltliteratur. Es wurde 1575 von Johann Fischart ins Deutsche übersetzt, die Übersetzung 1785 von Dr. Eckstein umgearbeitet. Hier ein Abschnitt aus dem sechsten Kapitel, das von der Begegnung Pantagruels mit einem Hamburger handelt. François Rabelais: Gargantua und Pantagruel Eines Tages, ich weis nicht mehr wenn, gieng Pantagruel mit seinen Freunden nach dem Abendessen vor dem Thore spatzieren; und begegnete einem Manne, der in seinem ganzen Aeußern das Gepräge des Sonderbaren trug. Er grüßte, und fragte ihn freundlich: woher kommen Sie mein Herr? Von der breitweitströmendenelbebeherrschenden Burg des Ham. Was soll das bedeuten? wandte sich Pantagruel fragend zu einem seinem Begleiter. Wahrscheinlich Hamburg, antwortete dieser. Sie kommen also von Hamburg? Sie scheinen mir noch jung. Vielleicht haben Sie dort das Gymnasium frequentirt? - Ja, ich diene den honigseimsüßereredeträufelnden kegelzahlhaltenden Jungfraun, und nenne mich des waldgebüschbedämmernden pindusumflügelnden Pegasus schenkelgroßallmächtigen hahngleichsporntragenden Reiter. Nun wandert, des roßbachgrundaufbauchhinabschlurfenden Trägers vergessend, der faibosähnliche Reuter mit staubwolkespitzbergischumnachteten Füßen durch der legionenprezelnähnlichzertrümmernden Germanen weithinaufhinabverbreitete Lande. Alle faibosapollonssichfreuende Männer, und alle der honigseimsüßereredeträufelnden Jungfraun sich labende Weiber, begrüße ich, ihnen anbietend mein hochgefeyertes Werk von gesichtabschattenden Konterfeyen der edelsten elbedonaurheinoderweseranwohnenden Männer zur geldvorausbezahlenden Unterzeichnung. Aus deiner schwibbogenähnlichsichkrümmenden weltentragenden Gesichtsanhöhe, aus deinen himmelstralenden kastorundpolüdeukäsverdunkelnden Seelenplaneten, edler Katte, Cherusker, Sueve, oder wie sonst du dich nennest, sehe ich, daß in meinem ewigzufeyernden Werke du vor tausendmaltausend Myriaden das Bürgerrecht verdienest. So du nun, edler Germane, der flammenfarbigen krausumränderten Belgier zween aus dem tartarustiefen Schacht deiner gold- und silberschwangern Crumene hervorförderst; so wird, ich hör' es, meine hainumwölkenhelikontretende Muse den bodendachlosen Urraum mit karthaunendonner vernichtenden Tönen ihrer Leyer füllen, die deinen Namen verkünden an den ätherumströmten Gestaden der Jungfrau und der Pleiaden. - Alle Teufel, schrie Pantagruel, bist du ein schöner Geist? - Foibos Apollon bewahre! Des wogenumrauschtendälosgebornen Lätoiden lorbeerumdufteter Lieblich, ich, be ... Was plaudert der Narr? rief der Prinz noch einmal. Ich glaube, der ist ein Docktor Faust, und will uns bezaubern! - Nein, sagte einer der andern Herren, es ist nichts als ein Genie einer gewissen itzt schon seltnern Classe, die den großen Klopstock zu erreichen glaubt, wenn sie klafterlange Worte um Zolllange Gedanken schmiedet. - Ist es wahr? rief Pantagruel erhitzt. - Der allgewaltige Dälosgeborne fernhertreffende Forbos lähme die natterntodesgiftverströmende Zunge des afterredenden Buben! Germaniens Sprache zu veredeln sinn' ich, sie nachbildend der Rede weisheitgetränkter Hellenen. - Nun, bey Gott, polterte Pantagruel, ich will dich sprechen lehren. Wer bist du? Wie heist du? Woher kömmst du? - Mein am schneebegiebelten Parnassos hochgefeyerter Name ist Töpfer et compagnie; die Quelle meiner Ahnen aus regenwolkgrauer Vorzeit entsprang im Lande der Angeln; ich ... - O ho; du bist ein Niedersachse; das ist Alles! Und willst hier auf der Landstraße klopstockisiren? Nun dann, warte! Du würgst die Sprache; und ich will dir die ellenlangen Bandwürmer aus der Kehle herauswürgen. Sprachs, und griff mit gewaltiger Rechte die Gurgel des Fremdlings: lautaufwinselt der Thor, und flehet Apollon um Hülfe: Helpt mi! o Jemine! jü geden Lüde, o helpt mi! O dreih mi den Hals nich om! - Ick will't nich mehr dohn! - Siehst du? Nun sprichst du natürlich; laufe! der Laffe stinket, wie lauter Eigenlob. - Gargantua und Pantagruel. Umgearbeitet nach Rabelais und Fischart von Dr. Eckstein. Hamburg 1785, S. 72-75. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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