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Geld. 1 EINLEITUNG Geld (aus mittelhochdeutsch gelt: Zahlung, Vergütung; altsächsisch geld: Bezahlung, Opfer,

Publié le 15/06/2013

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Geld. 1 EINLEITUNG Geld (aus mittelhochdeutsch gelt: Zahlung, Vergütung; altsächsisch geld: Bezahlung, Opfer, Lohn) allgemein anerkanntes Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit. Geld ist gegen wirtschaftliche Güter (Waren und Dienstleistungen) eintauschbar und wird innerhalb eines bestimmten Geltungsbereichs als Tauschmittel akzeptiert. Durch das Geld als Recheneinheit werden alle Güter vergleichbar und addierbar; ohne Geld wäre nur Realtausch möglich. Es könnten nur relative Preise ermittelt werden: Gut I ist x-mal mehr wert als Gut II. Absolute Preise sind nur möglich, wenn der Wert eines bestimmten Gutes absolut festgesetzt wird und sich über dessen Wert alle anderen Güterpreise bestimmen. Es ist üblich, diesen absoluten Preis gleich eins zu setzen. Als Recheneinheit kann theoretisch jedes beliebige Gut benutzt werden, praktisch finden aber meist Güter Verwendung, die gleichzeitig als leicht bewegliche Tauschmittel geeignet sind (siehe Wampum). Wichtigste Voraussetzung für die Geldwirtschaft ist das Vertrauen der Wirtschaftssubjekte in die allgemeine Akzeptanz dieses Tauschmittels: Wer ein Gut gegen Geld abgibt, muss darauf vertrauen können, dieses Geld in Zukunft wieder gegen andere Güter eintauschen zu können. Dieses Vertrauen ist prinzipiell davon unabhängig, ob das Geld selbst einen entsprechenden Materialwert darstellt, wie bei Goldmünzen, oder nicht, wie dies bei Papiergeld der Fall ist. Geld dient auch als Wertaufbewahrungsmittel: Die durch den Verkauf eines Wirtschaftsgutes erlangte Kaufkraft kann in Form von Geld als Vermögenswert gelagert werden. Bargeld gilt in modernen Gesellschaften als gesetzliches Zahlungsmittel. Kraft Gesetz muss es von jedermann als Gegenwert für eine Leistung akzeptiert werden, wenn die Gegenleistung ausschließlich in Geldeinheiten bestimmt ist. 2 GELD UND MODERNE WIRTSCHAFT In einer arbeitsteiligen Wirtschaft spezialisiert sich jedes Wirtschaftssubjekt auf die Produktion bestimmter Güter. Es werden nur wenige oder gar keine der Waren und Dienstleistungen erstellt die der Deckung des eigenen Bedarfs dienen. Daher sind die einzelnen Wirtschaftssubjekte auf den Tausch angewiesen. Ein Tausch Gut gegen Gut ist jedoch problematisch: Es muss ein anderer gefunden werden, der das gleiche Gut nachfragt, das man selbst anbietet, und gleichzeitig etwas anbietet, das man selbst benötigt. Außerdem müssen beide Wirtschaftssubjekte sich über den Wert der beiden Tauschgüter einigen. Der Einsatz von Geld erleichtert den Handel wesentlich. In den modernen, arbeitsteiligen Volkswirtschaften ist es unentbehrlich: Jedes wirtschaftliche Gut kann in Geldeinheiten bewertet und jeder Tausch in Geldeinheiten berechnet werden. Dies ermöglicht es den Tausch in zwei nicht gleichzeitig verlaufende, voneinander unabhängige Akte zu zerlegen: Gut gegen Geld und Geld gegen Gut. Es findet ein indirekter Tausch statt. 3 GELDARTEN Unterschiedliche Zahlungsmittel werden vom Gesetzgeber festgelegt: 1. Hart- oder Münzgeld; in Deutschland sind zurzeit nur Scheidemünzen im Umlauf, deren Nominalwert über ihrem Metallwert liegt. 2. Papier- oder Zeichengeld; die Banknoten werden von der jeweiligen Zentralbank ausgegeben. Innerhalb des Eurowährungsraumes verfügt die Europäische Zentralbank über das exklusive Recht, die Ausgabe von Banknoten zu genehmigen. Dabei sind die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken - in Deutschland die Bundesbank - zur Ausgabe von Banknoten berechtigt. Die Höhe des Notenumlaufs, das ist die ausgegebene Menge an Banknoten, ist gesetzlich nicht begrenzt. 3. Buch- oder Giralgeld; das sind Geldbeträge, die auf Konten bei Geld- und Kreditinstituten für Zahlungszwecke zur Verfügung stehen. Es kann jederzeit in Bargeld umgewandelt werden. Zum Buchgeld zählen Sichteinlagen und Mittel, die durch Kredite bereitgestellt werden. Über Buchgeld kann durch Überweisung, Lastschrift, Scheck usw. verfügt werden. Die Buchgeldmenge ist wesentlich höher als die Bargeldmenge (Banknoten und Münzen). Im Verständnis der Wirtschaftswissenschaften zählt alles zum Geld, was Träger von Kaufkraft ist. Neben den staatlich vorgeschriebenen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten, Buchgeld) werden damit auch Geldersatzmittel und das Warengeld einbezogen. Geldersatzmittel sind Wechsel und Schecks, wenn sie als selbständige Zahlungsmittel im Umlauf sind und somit Bargeld oder Buchgeld ersetzen. Unter Warengeld versteht man begehrte Konsumgüter, die gegen andere Wirtschaftsgüter eingetauscht werden, z. B. Zigaretten. In Deutschland übernahmen sie zwischen dem Ende des 2. Weltkrieges und der Währungsreform im Jahr 1948 die Rolle des Geldes als Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit, nachdem das Vertrauen in die Deutsche Reichsmark verloren gegangen war. In einer Volkswirtschaft, in der die Wirtschaftssubjekte Vertrauen in die Landeswährung haben, hat das Warengeld keine Bedeutung. 4 WÄHRUNGSSYSTEME Das gesetzliche Zahlungsmittel eines Landes bezeichnet man als Währung. Man unterscheidet zwischen gebundenen und freien Währungen. Die gebundenen Währungen sind an bestimmte Metalle gebunden; beim Monometallismus an ein einziges Metall (Goldwährungen, Silberwährungen), beim Bimetallismus an zwei Metalle. Die wichtigsten Goldwährungen sind die Goldumlaufswährung, die Goldkernwährung und die Golddevisenwährung. Bei der Goldumlaufswährung fungieren Goldmünzen als das einzige Zahlungsmittel. Der Wert der Münzen stimmt mit dem Wert des in ihnen enthaltenen Goldes überein. Goldmünzen waren im Deutschen Reich zwischen dem 27. Juni 1907 und dem 31. Mai 1909 die einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel. Da jedoch gleichzeitig auch Banknoten umliefen, handelte es sich nicht um eine Goldumlaufswährung im engeren Sinne. Bei der Goldkernwährung sind Geld- und Goldmenge nicht mehr identisch. Neben den Goldmünzen besteht Papiergeld, das jederzeit gegen Gold einlösbar ist. Das Papiergeldvolumen muss nur zu einem bestimmten Teil durch Goldreserven gedeckt sein. Das Deckungsverhältnis ist staatlich vorgeschrieben, z. B. 4:1. Das Austauschverhältnis zwischen Papiergeld und Gold ist durch die Goldparität festgelegt. Bei der Golddevisenwährung werden die Noten durch Gold und Golddevisen gedeckt. Golddevisen sind Zahlungsanweisungen in einer anderen Währung, die bei den ausländischen Notenbanken in Gold eingelöst werden können. Heute sind weltweit freie Währungen vorherrschend. Freie Währungen sind nicht an einen bestimmten Metallwert gebunden. Die Zentralnotenbank, innerhalb der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion die Europäische Zentralbank, bestimmt weitgehend die Geldmenge (Bar- und Buchgeld). Die heutige Eurowährung ist eine freie Währung in Form einer manipulierten Papierwährung. Der Euro löste 2002 als Bargeld in der Bundesrepublik die bis dahin bestehende D-Mark-Währung ab, nachdem der Euro bereits 1999 als Buchgeld eingeführt wurde. Die Einführung des Euro stellt innerhalb des seit Jahrzehnten andauernden europäischen Integrationsprozesses einen Höhepunkt dar. Als Währung gilt der Euro in 15 europäischen Staaten. Dazu gehören die EU-Mitgliedsländer Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien sowie Monaco, San Marino und der Vatikan, die ebenfalls Euro herausgeben. Das Euro-Bargeld gibt es in Form von Banknoten und Münzen. Die Banknoten sind zu 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro erhältlich. Die Münzen gibt es zu 1 Eurocent, 2 Eurocent, 5 Eurocent, 10 Eurocent, 20 Eurocent, 50 Eurocent, 1 Euro und 2 Euro. Während die Banknoten europaweit einheitlich gestaltet sind, trifft das bei den Münzen nur auf die Vorderseiten zu. Die Rückseiten sind mit nationalen Motiven gestaltet. 5 GELDWERT Der Wert des Geldes hängt von seiner Kaufkraft ab. Der Wert einer Geldeinheit wächst mit der Gütermenge, die mit dieser Einheit erworben werden kann. Von dem realen Wert, der sich an der Kaufkraft orientiert, ist der nominale Wert des Geldes zu unterscheiden. Letzterer entspricht den Wertangaben, die auf Banknoten oder Münzen gedruckt oder geprägt sind. Wenn beispielsweise die Gütermenge sinkt, die man mit einer 100-Euro-Banknote erwerben kann, dann vermindert sich der reale Wert der Banknote, aber der nominale bleibt gleich. Der Binnenwert einer Währungseinheit wird ermittelt, indem man ihre Kaufkraft innerhalb einer Volkswirtschaft misst. Der Außenwert des Geldes bestimmt sich durch die Gütermenge, die man mit einer Währungseinheit im Ausland erhält. Siehe auch Abwertung 6 GESCHICHTE DES GELDES Die Geschichte der Zahlungsmittel der historisch und geographisch unterschiedlichen Kulturen der Welt weist viele Gemeinsamkeiten auf; so ist eine Tendenz vom konkreten Warengeld zu immer abstrakteren Formen der Bezahlung feststellbar. Dennoch kann nicht von einer evolutionären Höherentwicklung vom ,,primitiven" Geld hin zum modernen Geld der Warengesellschaft ausgegangen werden. Als quasi geronnenes gesellschaftliches Vertrauen bestehen und bestanden seit jeher verschiedene Formen des Geldes nebeneinander, je nachdem welche kulturellen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Bedürfnisse eine Gesellschaft ausgebildet hat. 6.1 Natural- und Warengeld Der Gebrauch von Warengeld ist weder auf eine Zeitepoche noch auf einen Kulturkreis beschränkbar. Fast alle Gesellschaften kennen historische Phasen in denen Warengeld als Zahlungsmittel verwendet wurde. Dieses Geld fungiert dabei häufig nicht als universelles Tauschmittel, sondern ist auf konkrete Gruppen von Leistungen und Gütern bezogen. Solche Leistungen können aus sozialen und religiösen Verpflichtungen wie Verteilungsfesten ( siehe Potlatch), Sühnegaben, Brautpreisen oder Opfergaben bestehen. In vielen Kulturen finden unspezialisierte Güter - wie etwa Vieh - Verwendung, die neben ihrer Funktion als Tauschmittel auch von alltäglichem Nutzen sind. Auch ein partieller ,,Rückfall" in die Naturalienwährung ist bei einem Mangel an Münzgeld, oder wenn die Gesellschaft das Vertrauen in die offizielle Währung verloren hat, möglich. Formen des Warengelds sind und waren: Steingeld, besonders in Ozeanien; Ring und Schmuckgeld, vor allem in Neuguinea und im südlichen Pazifik; Muschelgeld, besonders in Afrika und China (siehe Kula); Kleidergeld, so Pelze im Zarenreich und in Nordamerika, Rindenstoffe in Ozeanien, Baumwollbahnen in Zentralafrika; Nutzgeld, so Nahrungs- und Genussmittel in vielen Teilen der Erde sowie Metallgeld als Übergang zum Münzgeld. Das erste bekannte Metallgeld, das um 2000 v. Chr. im Mittelmeerraum verwendet wurde, war aus Bronze und hatte oft die Gestalt von Miniaturhaustieren. Sein Wert war durch das Gewicht bestimmt. Kleine Messer, Äxte und andere Werkzeuge aus Bronze, die anstelle von richtigen Werkzeugen als Tauschmittel dienten, waren in China seit 1100 v. Chr. in Umlauf. 6.2 Münzen Münzen aus Elektron, einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung, fanden vermutlich erstmals in Lydien (Kleinasien) Verwendung. Ihr Wert bestimmte sich durch ihren Metallgehalt. Die Bezeichnungen griechischer Silbermünzen (um 620 v. Chr.) weisen noch auf ihre Entstehung aus Gewichten hin: Talent bedeutet Waage oder Last, Drachme bedeutet Handvoll und Obole bedeutet Metallstab. Zunächst wurden nur Gold und Silber als Münzmetall verwendet, ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. auch Kupfer. Im Römischen Reich fanden Münzen ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. Verwendung. Das römische Münzsystem mit Gold, Silber und Kupfer als Münzmetall wurde auch im Byzantinischen Reich benutzt, allerdings verflachten die Münzen in ihrer Ausdrucksform. Im 7. Jahrhundert ging man von der Gold- zur Silberwährung über. Unter den Karolingern wurde der silberne Denar die Hauptmünze. Die karolingischen Münzen trugen vor allem Schrift und Monogramme, Porträts waren die Ausnahme. Im 13. Jahrhundert wurden dann in Italien die ersten Fernhandelsmünzen geprägt: Gulden und Dukaten aus afrikanischem Gold, das von islamischen Kaufleuten eingehandelt worden war, und Groschen aus Silber. Ab 1520 wurden Taler, so die deutsche Bezeichnung für Großsilbermünzen, in größeren Stückzahlen im sächsischen und böhmischen Erzgebirge als das Silberäquivalent des Guldens hergestellt. Der Taler wurde sowohl von den meisten Staaten Europas wie auch in der Neuen Welt (als Peso und Dollar) übernommen. In Deutschland wurde der Taler nach der Reichsgründung 1871 allmählich durch die Mark ersetzt. Mit dem Zusammenbruch des so genannten Goldstandards 1914 verloren Münzen ihre Bedeutung als wichtigstes Zahlungsmittel an das Papiergeld. 6.3 Papiergeld Papiergeld wurde vermutlich erstmals im 9. Jahrhundert in China verwendet; dabei handelte es sich um schriftliche Zahlungsverpflichtungen. Im Abendland kam Papiergeld im 16. Jahrhundert erstmals in Form von Schuldscheinen auf, die von Banken für Geldeinlagen ausgestellt wurden. Solche Tauschscheine fanden aufgrund des ständig zunehmenden Handelsvolumens schnell Verbreitung. Papiergeld wird in Staatspapiergeld und Banknoten unterschieden. Ab dem 18. Jahrhundert breiteten sich Banknoten in Europa immer weiter aus, da sich die Banken als Ausgeber dieser Noten verpflichteten, den Nennwert dieser Banknoten jederzeit wieder in Edelmetallwährungen einzutauschen. Staatspapiergeld hingegen hatte lediglich kraft staatlicher Autorität den Charakter eines gesetzlichen Zahlungsmittels; es musste nicht gegen Edelmetallwährungen eintauschbar sein. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatten europäische Regierungen mehrfach versucht finanzielle Engpässe dadurch zu überwinden, dass sie Staatspapiergeld ausgaben. Die übermäßige Ausgabe von Staatspapiergeld in Krisenzeiten hatte zur Folge, das dieses nur unzureichend gedeckt war. Die Bevölkerung war bestenfalls bereit solche Papiere unter dem Nennwert anzunehmen. Im 19. Jahrhundert wurden daher in immer mehr europäischen Staaten Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel; Privatbanken wurden zunehmend von Zentralbanken als Notenbanken abgelöst. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand der internationale Goldstandard. Innerhalb dieses Währungssystems waren alle Währungen gegen Gold konvertierbar. Die meisten Regierungen hoben die Konvertierbarkeit ihrer Währung im 1. Weltkrieg jedoch auf. Versuche, die internationale Goldwährung wieder einzuführen, scheiterten nach der Weltwirtschaftskrise. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« 6 GESCHICHTE DES GELDES Die Geschichte der Zahlungsmittel der historisch und geographisch unterschiedlichen Kulturen der Welt weist viele Gemeinsamkeiten auf; so ist eine Tendenz vomkonkreten Warengeld zu immer abstrakteren Formen der Bezahlung feststellbar.

Dennoch kann nicht von einer evolutionären Höherentwicklung vom „primitiven” Geld hinzum modernen Geld der Warengesellschaft ausgegangen werden.

Als quasi geronnenes gesellschaftliches Vertrauen bestehen und bestanden seit jeher verschiedeneFormen des Geldes nebeneinander, je nachdem welche kulturellen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Bedürfnisse eine Gesellschaft ausgebildet hat. 6.1 Natural- und Warengeld Der Gebrauch von Warengeld ist weder auf eine Zeitepoche noch auf einen Kulturkreis beschränkbar.

Fast alle Gesellschaften kennen historische Phasen in denen Warengeldals Zahlungsmittel verwendet wurde.

Dieses Geld fungiert dabei häufig nicht als universelles Tauschmittel, sondern ist auf konkrete Gruppen von Leistungen und Güternbezogen.

Solche Leistungen können aus sozialen und religiösen Verpflichtungen wie Verteilungsfesten ( siehe Potlatch), Sühnegaben, Brautpreisen oder Opfergaben bestehen.

In vielen Kulturen finden unspezialisierte Güter – wie etwa Vieh – Verwendung, die neben ihrer Funktion als Tauschmittel auch von alltäglichem Nutzen sind. Auch ein partieller „Rückfall” in die Naturalienwährung ist bei einem Mangel an Münzgeld, oder wenn die Gesellschaft das Vertrauen in die offizielle Währung verloren hat,möglich.

Formen des Warengelds sind und waren: Steingeld, besonders in Ozeanien; Ring und Schmuckgeld, vor allem in Neuguinea und im südlichen Pazifik; Muschelgeld,besonders in Afrika und China ( siehe Kula); Kleidergeld, so Pelze im Zarenreich und in Nordamerika, Rindenstoffe in Ozeanien, Baumwollbahnen in Zentralafrika; Nutzgeld, so Nahrungs- und Genussmittel in vielen Teilen der Erde sowie Metallgeld als Übergang zum Münzgeld.

Das erste bekannte Metallgeld, das um 2000 v.

Chr.

imMittelmeerraum verwendet wurde, war aus Bronze und hatte oft die Gestalt von Miniaturhaustieren.

Sein Wert war durch das Gewicht bestimmt.

Kleine Messer, Äxte undandere Werkzeuge aus Bronze, die anstelle von richtigen Werkzeugen als Tauschmittel dienten, waren in China seit 1100 v.

Chr.

in Umlauf. 6.2 Münzen Münzen aus Elektron, einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung, fanden vermutlich erstmals in Lydien (Kleinasien) Verwendung.

Ihr Wert bestimmte sich durchihren Metallgehalt.

Die Bezeichnungen griechischer Silbermünzen (um 620 v.

Chr.) weisen noch auf ihre Entstehung aus Gewichten hin: Talent bedeutet Waage oder Last,Drachme bedeutet Handvoll und Obole bedeutet Metallstab.

Zunächst wurden nur Gold und Silber als Münzmetall verwendet, ab dem 5.

Jahrhundert v.

Chr.

auch Kupfer. Im Römischen Reich fanden Münzen ab dem 3.

Jahrhundert v.

Chr.

Verwendung.

Das römische Münzsystem mit Gold, Silber und Kupfer als Münzmetall wurde auch imByzantinischen Reich benutzt, allerdings verflachten die Münzen in ihrer Ausdrucksform.

Im 7.

Jahrhundert ging man von der Gold- zur Silberwährung über.

Unter denKarolingern wurde der silberne Denar die Hauptmünze.

Die karolingischen Münzen trugen vor allem Schrift und Monogramme, Porträts waren die Ausnahme. Im 13.

Jahrhundert wurden dann in Italien die ersten Fernhandelsmünzen geprägt: Gulden und Dukaten aus afrikanischem Gold, das von islamischen Kaufleuteneingehandelt worden war, und Groschen aus Silber.

Ab 1520 wurden Taler, so die deutsche Bezeichnung für Großsilbermünzen, in größeren Stückzahlen im sächsischen undböhmischen Erzgebirge als das Silberäquivalent des Guldens hergestellt.

Der Taler wurde sowohl von den meisten Staaten Europas wie auch in der Neuen Welt (als Pesound Dollar) übernommen.

In Deutschland wurde der Taler nach der Reichsgründung 1871 allmählich durch die Mark ersetzt.

Mit dem Zusammenbruch des so genanntenGoldstandards 1914 verloren Münzen ihre Bedeutung als wichtigstes Zahlungsmittel an das Papiergeld. 6.3 Papiergeld Papiergeld wurde vermutlich erstmals im 9.

Jahrhundert in China verwendet; dabei handelte es sich um schriftliche Zahlungsverpflichtungen.

Im Abendland kam Papiergeldim 16.

Jahrhundert erstmals in Form von Schuldscheinen auf, die von Banken für Geldeinlagen ausgestellt wurden.

Solche Tauschscheine fanden aufgrund des ständigzunehmenden Handelsvolumens schnell Verbreitung.

Papiergeld wird in Staatspapiergeld und Banknoten unterschieden.

Ab dem 18.

Jahrhundert breiteten sich Banknoten inEuropa immer weiter aus, da sich die Banken als Ausgeber dieser Noten verpflichteten, den Nennwert dieser Banknoten jederzeit wieder in Edelmetallwährungeneinzutauschen.

Staatspapiergeld hingegen hatte lediglich kraft staatlicher Autorität den Charakter eines gesetzlichen Zahlungsmittels; es musste nicht gegenEdelmetallwährungen eintauschbar sein.

Seit der zweiten Hälfte des 17.

Jahrhunderts hatten europäische Regierungen mehrfach versucht finanzielle Engpässe dadurch zuüberwinden, dass sie Staatspapiergeld ausgaben.

Die übermäßige Ausgabe von Staatspapiergeld in Krisenzeiten hatte zur Folge, das dieses nur unzureichend gedeckt war.Die Bevölkerung war bestenfalls bereit solche Papiere unter dem Nennwert anzunehmen. Im 19.

Jahrhundert wurden daher in immer mehr europäischen Staaten Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel; Privatbanken wurden zunehmend von Zentralbankenals Notenbanken abgelöst.

Gegen Ende des 19.

Jahrhunderts entstand der internationale Goldstandard.

Innerhalb dieses Währungssystems waren alle Währungen gegenGold konvertierbar.

Die meisten Regierungen hoben die Konvertierbarkeit ihrer Währung im 1.

Weltkrieg jedoch auf.

Versuche, die internationale Goldwährung wiedereinzuführen, scheiterten nach der Weltwirtschaftskrise. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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