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Glück - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Glück - Philosophie. 1 EINLEITUNG Glück, in der Philosophie Bezeichnung für das Gefühl, in einem harmonischen Zustand vollkommener Befriedigung zu leben. 2 ANTIKE In der Vorstellung der Antike ist Glück durch die richtige Lebensführung herstellbar. Die Frage nach dem Glück wird daher identisch mit der Grundfrage antiker Philosophie, der nach dem richtigen Leben. Platon verknüpft die Glückseligkeit (griechisch eudaimonia, siehe Eudämonismus) mit der Idee des Guten, an der jeder teilzuhaben sich bemühen muss. Nur dann entsteht jene Selbständigkeit im Einzelnen wie im Staatswesen, die die Voraussetzung für ein glückliches Leben bietet. Glück ist die äußere, vor allem aber innere Unabhängigkeit von äußeren Zwängen und Zuständen, die Leid verursachen können. Bei Aristoteles ist Glück das letzte Handlungsziel des Menschen, denn es steht an der Spitze der Handlungspyramide; alle Handlungen und Anstrengungen des Menschen folgen letztlich nur dem einen Ziel, glücklich zu werden. Dabei findet sich bei Aristoteles das wahre Glück nicht im Handeln selbst, sondern im Beobachten, in der vita contemplativa. Wahrhaft glücklich ist daher nur der Weise, denn er hat die Oberflächlichkeit der Welt durchschaut und sich der Wissenschaft und Erkenntnis zugewandt. Dieses Modell bleibt in verschiedenen Varianten grundlegend für das Verständnis des Glücks in der abendländischen Philosophie. In der Philosophie des Epikur ist die Lust (hedoné) der Inhalt des Glücks, jedoch nicht in Form einer schrankenlosen Sinnlichkeit, sondern als Abwesenheit von Unlust. Ziele seines Hedonismus sind ein angenehmes Lebensgefühl und Gemütsruhe (ataraxia). Weder die Götter noch der Tod können diesen Eudämonismus beeinträchtigen, da die ersteren sich nicht in das Leben der Menschen einmischen und der zweite als das Ende aller Empfindungen immer nur ist, wenn der Mensch nicht ist, wenn er kein Bewusstsein mehr hat, und nicht ist, solange dies der Fall ist. Auch Epikur lehrte die Abwendung von der Welt. Seinen Wahlspruch ,,Lebe im Verborgenen" setzte er mit Freunden in einem Garten vor den Toren Athens um. Auf den ersten Blick bezieht die griechische wie die römische Stoa hierzu eine Gegenposition. Sie lehrt, dass nur die Tugend ein glückliches Leben garantiert, da allein sie auf Autarkie ausgerichtet sei. Ebenso wie Epikur verurteilt sie exzessives Verhalten und das Leben in Luxus und Behaglichkeit; auch die Stoa ist an der Ruhe des Gemüts, am Seelenfrieden interessiert und trachtet danach, ihn durch ein möglichst asketisches Leben, durch Leidenschaftslosigkeit (apathia) zu gewinnen. Ähnliche Vorstellungen finden sich auch im Skeptizismus, z. B. bei Pyrrhon, der aufgrund seiner Überzeugung, dass objektives Wissen und gerechtes Urteil unmöglich seien, zu der Einsicht gelangt, dass die Zurückhaltung des Weisen den besten Boden für den Seelenfrieden darstellt. 3 NEUZEIT UND MODERNE Diesen individualistisch orientierten Glücksvorstellungen der Antike folgten nach der mittelalterlichen, an christliche Vorstellungen gebundenen Auffassung von Glück als Erfüllung im Jenseits in der Neuzeit und Moderne Konzeptionen, die über die sozialen und kulturellen Voraussetzungen für das Glück des Menschen nachdenken und politische Utopien entwerfen. Jean-Jacques Rousseau ging davon aus, dass die moderne Kultur mit ihrer Künstlichkeit und Unnatürlichkeit den Weg zum Glück generell verstellt. Sie hat vielmehr dem Menschen die Entfremdung gebracht wie die Entzweiung mit der Natur, die er von nun an unüberwindbar im Herzen trägt. Menschen, die sich vermeintlich im Naturzustand befinden, sind in Rousseaus Augen glücklicher als die Kulturvölker. Immanuel Kant kritisierte Eudämonismus und Hedonismus gleichermaßen und setzt Pflicht und Sittlichkeit als obersten Maßstab. Glück ist für seine Ethik kein legitimes Handlungsziel, da wahres sittliches Verhalten auf dem Bewusstsein der Pflicht beruht. Der Utilitarismus strebt nach gemeinnützigem Verhalten und hält dasjenige Handeln für ethisch geboten, das ,,das größte Glück der größten Zahl" garantiert. Jeremy Bentham hielt das Ausmaß des kollektiven Glücks sogar für quantifizierbar. Wie der Marxismus verlegen auch andere Sozialutopien das Glück in die Zukunft. Erst eine klassenlose Gesellschaft, so der Marxismus, kann dauerhaftes Glück auch für den Einzelnen gewährleisten, da in jeder anderen Gesellschaft die Schwerkraft der Verhältnisse und die Macht der Entfremdung und Verdinglichung so stark ist, dass individuelles wie soziales Glück auf Dauer nicht verwirklichbar ist. Dem Pessimismus Arthur Schopenhauers und der tragischen Lebenshaltung Friedrich Nietzsches erscheint die Sehnsucht nach Glück als Unfreiheit des Geistes. Wahres Leben ist nur als Glück im freien Geist erfahrbar und von der Illusion des konkret gelebten Glücks weit entfernt. Verfasst von: Friedhelm Lövenich Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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