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Gymnasium - Bildung.

Publié le 17/06/2013

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Gymnasium - Bildung. Gymnasium, im deutschen Bildungswesen eine weiterführende Schule, die mit dem Abitur abgeschlossen wird und zur allgemeinen Hochschulreife führt. Das Abitur kann auch in der Gesamtschule abgelegt werden, wenn diese eine gymnasiale Oberstufe besitzt. Das Gymnasium schließt an die zumeist vierjährige (in Berlin und Brandenburg sechsjährige) Grundschulzeit (Primarstufe) an. Es umfasst die Sekundarstufe I (in der Regel die Klassen 5 bis 10) und die Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe, Klassen 11 und 12 bei zwölfjähriger bzw. 11 bis 13 bei 13-jähriger Schulzeit). Insgesamt beträgt die Gymnasialzeit in der Regel acht oder neun Schuljahre. Die Klassen 5 und 6 sind als Orientierungsstufe eingerichtet, sofern nicht eine sechsjährige Grundschulzeit besteht. In der Sekundarstufe I werden mindestens zwei Fremdsprachen gelehrt, als erste zumeist Englisch. In der reformierten gymnasialen Oberstufe (in der Sekundarstufe II) sind die Schüler an ihrem Unterrichtsplan beteiligt, indem sie aus dem Angebot an Wahl- und Pflichtfächern ihre Grund- und Leistungskurse auswählen. Mit den Leistungskursen setzen die Schüler gemäß ihren Neigungen und Interessen Schwerpunkte, oft auch im Hinblick auf ihre Studien- oder Berufswünsche. Die Fächer decken den sprachlich-literarisch-künstlerischen, den gesellschaftswissenschaftlichen sowie den mathematischnaturwissenschaftlich-technischen Bereich ab. Auch Religion und Sport sind Teil des Fächerkanons der Oberstufe. Um zur Abiturprüfung zugelassen zu werden, muss ein Schüler eine bestimmte Anzahl von Kursen aus den Pflicht- und Wahlfächern aller Bereiche erfolgreich absolviert haben. Beim Abitur werden die Schüler in den Leistungssowie einigen Grundkursfächern schriftlich bzw. mündlich geprüft. Das Wort Gymnasium kommt aus dem Griechischen. Im antiken Griechenland bezeichnete gymnasion ursprünglich eine Sportstätte für männliche Jugendliche, die dort unbekleidet trainierten (griechisch gymnos: nackt; gymnazesthai: mit nacktem Körper trainieren). Ab circa 400 v. Chr. wurden Gymnasien auch zu Orten musischer und geistiger Bildung. Seit der frühen Neuzeit wurde die Bezeichnung auf die im Mittelalter entstandenen Kloster- und Domschulen übertragen sowie auf die humanistischen Gelehrtenschulen des 16. Jahrhunderts, die vor allem Latein und Griechisch lehrten. Ab dem 17. Jahrhundert wurden die Lehrpläne der Gymnasien nach und nach erweitert, zunächst um Deutsch und Mathematik. Nachhaltig prägend für das Gymnasium war der Neuhumanismus. Als Ziel der humanistischen Bildung galt die ,,harmonische Ausbildung des Geistes" (Wilhelm von Humboldt), die durch eine allgemeine Bildung am Kulturgut der antiken Sprachen erreicht werden sollte. Seit den Humboldt-Süvern'schen Reformen von 1812 wurden in Preußen (später auch in anderen deutschen Ländern) alle Schulen, die auf ein Universitätsstudium vorbereiteten, Gymnasium genannt. Die Forderung, im Schulwesen auch die Naturwissenschaften zu berücksichtigen, führte zu neuen Schultypen: 1890 wurde die Oberrealschule, eine mathematisch-naturwissenschaftliche Schule ohne Lateinunterricht, dem humanistischen Gymnasium gleichgestellt; 1900 folgte das Realgymnasium, eine neusprachliche Schule, als gleichberechtigter dritter Bildungsweg. Die Richert'sche Schulreform führte 1925 als vierten Schultyp die Deutsche Oberschule ein. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde die Zahl der humanistischen Gymnasien stark verringert, die anderen drei Schultypen wurden zur Oberschule zusammengefasst. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gymnasien neu in altsprachliche, neusprachliche und mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasien gegliedert. Diese Einteilung wurde 1972 mit der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe teilweise aufgehoben. Die inhaltliche Ausgestaltung der Lehrpläne ist in Deutschland Aufgabe der Bundesländer. Dem Gymnasium steht in einigen der neuen deutschen Bundesländer die Sekundarschule als Zusammenschluss von Hauptschule und Realschule gegenüber. Das als G8 bezeichnete achtstufige Gymnasium wird in Deutschland Regelschule: 2004 war es mit Ausnahme von Schleswig-Holstein und Brandenburg in allen deutschen Bundesländern entweder bereits als Regelgymnasium eingeführt oder seine Einführung war geplant. Durch Angleichungstendenzen innerhalb der Europäischen Union entstehen in den Mitgliedsländern immer mehr gymnasiale Schulformen mit insgesamt zwölfjähriger Schulzeit. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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