Habsburger - Geschichte.
Publié le 13/06/2013
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Habsburger - Geschichte. Habsburger, europäische Dynastie. Das Geschlecht benannte sich nach seinem Stammsitz, der Habsburg oder Habichtsburg, die um 1020 von Bischof Werner von Straßburg nahe Brugg an der Aare (im heutigen Schweizer Kanton Aargau) errichtet wurde. Guntram der Reiche, der Mitte des 10. Jahrhunderts lebte, gilt als der erste nachweisbare Vorfahre der Habsburger. Die Familie hatte Besitz im Elsass, am Oberrhein und bei ihrem Stammsitz; im 12. Jahrhundert tauchen die Habsburger als Landgrafen im Elsass und als Grafen im Zürichgau auf. Mit der Wahl Graf Rudolfs zum römisch-deutschen König Rudolf I. im Jahr 1273 begann der Aufstieg der Habsburger im Reich und in Europa. 1278 zwang Rudolf König Ottokar II. von Böhmen zum Verzicht auf das Babenberger Erbe - die Herzogtümer Österreich und Steiermark - und festigte und erweiterte damit die habsburgische Hausmacht beträchtlich. Diese beiden Herzogtümer wurden zum Kern des Besitzes der Habsburger, die hier ohne Unterbrechung bis 1918 als Herzöge, Erzherzöge und Kaiser herrschten. (Den Erbtitel Erzherzog führte Kaiser Friedrich III. 1453 ein.) Rudolfs Sohn Albrecht I. versuchte ohne Erfolg, die Königs- bzw. Kaiserwürde im Reich auf Dauer für die Habsburger zu erringen; er fiel 1308 einem Attentat zum Opfer. Sein Sohn Friedrich der Schöne wurde 1314 zum Gegenkönig gegen Ludwig den Bayern gewählt und war für die nächsten 100 Jahre der letzte Habsburger auf dem Königsthron. Während des 14. Jahrhunderts führten die Habsburger verstärkt ihre Hausmachtpolitik weiter: Sie erwarben Kärnten und Krain, Tirol, Freiburg, die Landgrafschaft Breisgau und Triest. Mit Albrecht II. kamen die Habsburger 1438 im Reich wieder auf den Thron und stellten (mit Ausnahme der Jahre 1742-1745) bis zum Ende des alten Reiches 1806 die Könige bzw. Kaiser. 1493 übernahm Maximilian I. die Regierung. Er machte durch kluge Diplomatie und seine Heiratspolitik die Habsburger zur vorerst mächtigsten Dynastie in Europa. Seine eigene Ehe brachte der Familie das burgundische Erbe mit den Niederlanden; durch die Heirat seines Sohnes Philipp kamen Aragón und Kastilien hinzu. Dessen Sohn und Nachfolger Karl V. erbte schließlich Spanien, einschließlich der Kolonien in Übersee und des italienischen Besitzes, die Niederlande sowie die habsburgischen Kernlande im Reich. Mit Karl V. hatten die Habsburger den Höhepunkt ihrer Macht erreicht. Als Karl 1556 abdankte, hinterließ er seinem Sohn Philipp II. Spanien, die Niederlande und den spanischen Besitz in Italien und in Übersee; die österreichischen Erblande kamen an Karls Bruder, Kaiser Ferdinand I., der 1526 auch Böhmen und Ungarn für die Habsburger gewonnen hatte. Mit Karls Tod hatte sich das Haus Habsburg in zwei Linien geteilt; der österreichische Zweig behielt den Kaisertitel, der spanische Zweig erlosch 1700. In der Folge kam es zum Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714); mit dem Frieden von Utrecht (1713) und dem Frieden von Rastatt (1714) fiel Spanien an die französischen Bourbonen, der italienische Besitz Spaniens (außer Sizilien) und die südlichen Niederlande kamen an die österreichische Linie. Die direkte männliche Linie der österreichischen Habsburger endete 1740 mit Karl VI. Mit der Pragmatischen Sanktion von 1713 hatte Karl die Unteilbarkeit der habsburgischen Erblande und die Erbfolge seiner Tochter Maria Theresia festgelegt. Maria Theresia begründete durch ihre Ehe mit Herzog Franz Stephan von Lothringen (dem späteren Kaiser Franz I.) 1736 das Haus Habsburg-Lothringen. Im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748) verlor Maria Theresia den größten Teil Schlesiens an Preußen. Maria Theresias Enkel, Franz II., war der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. 1804 nahm er den Titel Kaiser von Österreich an, zwei Jahre später legte er die römische Kaiserkrone nieder. Sein kränkelnder Sohn Ferdinand I. überließ die Regierung der so genannten Staatskonferenz, und während der Revolution von 1848, die das habsburgische Vielvölkerreich in seinem Bestand bedrohte, dankte er zugunsten seines Neffen Franz Joseph ab. Franz Josephs Bruder Maximilian war von 1864 bis 1867 Kaiser von Mexiko. 1867 wurde das Kaiserreich Österreich in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt. Die Niederlage Österreichs im 1. Weltkrieg führte zum endgültigen Zerfall des Habsburgerreiches. Der letzte Habsburger auf dem Thron, Franz Josephs Großneffe und Nachfolger Karl I., musste am 11. November 1918 abdanken. Die neue Republik Österreich erklärte die Habsburger 1919 per Gesetz aller Herrschaftsrechte für verlustig und wies alle Habsburger, die nicht auf ihre Ansprüche verzichten wollten, aus; so auch Karl, der sich 1921 zweimal erfolglos um die Restauration der habsburgischen Herrschaft bemüht hatte. Karls ältester Sohn, Otto Habsburg von Österreich, bat 1961 die österreichische Regierung, ihm als Privatbürger die Rückkehr nach Österreich zu erlauben. Ottos Ersuchen wurde 1963 stattgegeben. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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