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John Cage - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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John Cage - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG John Cage (1912-1992), amerikanischer Pianist und Komponist der Neuen Musik. Er war eine der herausragenden Gestalten der amerikanischen Musik im 20. Jahrhundert und gilt als Wegbereiter einer Komposition des musikalischen Zufallsprinzips. Cage wurde am 5. September 1912 als Sohn eines Erfinders in Los Angeles geboren und wollte zunächst Priester werden. 1930 übersiedelte er nach Paris, um Architektur und Klavier zu studieren. In diese Zeit fallen auch erste Versuche als Maler. 1931 ging Cage zurück in die USA und wurde von Richard Buhlig und Adolph Weiss in Los Angeles sowie von Henry Cowell und Arnold Schönberg in New York in Komposition, Harmonik und Rhythmik unterrichtet. Zudem war er Schüler von Josef Albers. Bereits früh erarbeitete sich Cage einen Ruf als phantasievoller und eigenständiger Vertreter der Avantgardemusik. 1931 heiratete er Xenia Andreyevna Kashevaroff (Scheidung 1945); 1941 und 1942 war er Dozent für Experimentalmusik an der Chicago School of Design; zwei Jahre später kam Cage als musikalischer Leiter zum Ensemble des innovativen Choreographen, Tänzers und Vertreters des Modern Dance Merce Cunningham, wo er bis 1968 blieb; hier entstanden u. a. Arbeiten mit Robert Rauschenberg. Parallel hierzu lehrte der Komponist zeitweise an der New Yorker New School for Social Research (1955-1960). Entscheidend für Cages Wirkung auf die europäischen Komponisten war ein Zusammentreffen bei den Donaueschinger Musiktagen 1954; der herausragende Einfluss auf das Musikschaffen hielt allerdings zunächst nur vier Jahre an. In den sechziger Jahren experimentierte Cage mit dem Computer (HPSCHD, 1967-1969). 1989 hatte er für zwei Jahre die Charles-Eliot-Norton-Professur der Harvard University inne. 1990 wurde seine erste Oper Europeras 3&4 in London uraufgeführt. Cage starb am 12. August 1992 an den Folgen eines Schlaganfalls in New York. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Preis der National Academy of Arts and Lettres (1949), der Karl Sczuka-Preis des Südwestfunks (1979), der Poses Creative Arts Award der Universität Brandeis (1983) sowie die Arnold-Schönberg-Medaille der Stadt Darmstadt (1990). 2 WERK Cage wirkte stilbildend auf Strömungen wie Musique concrète, Minimal Music, Konzeptkunst, Aktionskunst, Pop-Art, Art pauvre, Fluxus oder Minimal Art. Beeinflusst von der Philosophie des Zen-Buddhismus (um 1950 erfolgte eine gänzlich innovative schöpferische Auseinandersetzung mit dem konfuzianischen Yi-jing), setzte er häufig Stille als musikalisch-rhythmisches Element im zeitlichen Wechsel mit Klangsequenzen ein. Auch für den Musikbereich ungewöhnliche Materialien und Apparaturen (Nägel, Uhren, Tonbänder etc.) wurden eingesetzt, die Grenzen zwischen Musik, Tanz, Literatur und bildender Kunst - nicht zuletzt in Happenings - aufgelöst. Intensive Auseinandersetzungen mit Marcel Duchamp, Eric Satie und James Joyce (Writings Through Finnegans Wake, 1978) sind Ausdruck dieses Versuchs (Hörspielproduktion James Joyce, Marcel Duchamp, Erik Satie 1982 für den WDR). Zum wichtigen Kompositionsbaustein avancierte der Zufall (mit der Aleatorik hatte bereits Cages Lehrer Cowell gearbeitet), der jede Aufführung zum einmaligen Ereignis werden lässt. So wird in Cages Klavierwerk Music of Changes (1951) die Reihenfolge von Melodiebausteinen ausgelost. In 4'33'' (1952, Vier Minuten, 33 Sekunden) sitzen die Vortragenden still an ihren Instrumenten - die eigentliche Musik besteht aus den unkoordinierten Geräuschen der Umgebung: Auf diese Weise wird auch der ,,Zuhörer" Teil des Konzepts. Wie in Theatre Piece (1960), wo Musiker, Tänzer und Mimen willkürlich nicht einstudierte Handlungen ausführen, werden auch in 4'33'' die Grenzen zwischen Musik, Geräusch und anderen nichtmusikalischen Phänomenen verschwommen. Das an der Harvard University uraufgeführte Stück gilt als erste vollkommen offene Form eines Musikstücks in der Definition Umberto Ecos. In Cages Werken für präpariertes Klavier, wie z. B. Amores (1943) oder Music for Piano I (1952), werden Gegenstände zwischen die Saiten geklemmt, um Verfremdungen und Tonverzerrungen zu erzeugen. Für Merce Cunningham schrieb Cage Ballettmusiken, die dieser choreographierte. Auch als Theoretiker und Lehrer hatte er großen Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik und wirkte auf so unterschiedliche Künstler wie Nam June Paik, Sylvano Bussotti, Dieter Schnebel, Witold Lutos?awski, Cornelius Cardew, Anthony Braxton, Frank Zappa, John Cale, Laurie Anderson und die Einstürzenden Neubauten. Zu Cages zahlreichen theoretischen Schriften gehören Silence (1961; Titel der deutschen Ausgabe: Silence. Lectures and Writings, 1985; Silence, übersetzt von Ernst Jandl, 1987), Empty Words (1979, Titel der deutschen Ausgabe: Empty Words. Writings 73-78, 1981) und X (1983). Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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