Kreuzzüge - Geschichte.
Publié le 13/06/2013
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4 DER 2.
KREUZZUG
Der Erfolg des 1.
Kreuzzuges war hauptsächlich auf Streitigkeiten unter den muslimischen Fürsten zurückzuführen und deren Unfähigkeit, sich auf ein geordnetes Vorgehengegen den gemeinsamen Gegner zu verständigen.
Die Siege der Kreuzritter hatten die islamische Seite weiter geschwächt, so dass die Kreuzfahrer in den erstenJahrzehnten nach der Eroberung Jerusalems ihre Herrschaften relativ ungestört konsolidieren und ausbauen konnten.
Allerdings kam es unter den Kreuzfahrerstaaten baldzu Rivalitäten, Thronstreitigkeiten und Bruderkriegen, wodurch sie sich gegenseitig und als Gesamtheit schwächten, während sich gleichzeitig die Muslime zu einemGegenangriff sammelten.
1144 eroberten die Seldschuken Edessa; der zuerst gegründete Kreuzfahrerstaat war damit auch als Erster wieder untergegangen.
Die anderenKreuzfahrerstaaten hatten Edessa keine nennenswerte Unterstützung gegen den muslimischen Angriff zukommen lassen.
Aber der Fall Edessas schreckte den Westen auf.
1145 rief Abt Bernhard von Clairvaux zum 2.
Kreuzzug auf.
König Ludwig VII.
von Frankreich, der staufische KönigKonrad III.
und Roger II.
von Sizilien folgten diesem Aufruf und machten sich im Frühsommer 1147 mit ihren Heeren Richtung Jerusalem auf.
Konrads Truppen wurdenbereits bei Dorylaeum in Anatolien von den Seldschuken geschlagen, und ein Großteil der Soldaten und Pilger kehrte demoralisiert und verängstigt um.
Von denfranzösischen Truppen erreichte 1148 ebenfalls nur ein kleiner Teil das Heilige Land, nachdem der Hauptteil unterwegs aufgerieben worden war.
Zusammen mit KönigBalduin III.
von Jerusalem entschlossen sich Ludwig und Konrad im Juli zu einem Angriff auf Damaskus, der aber bald wegen völlig unzureichender Vorbereitungabgebrochen werden musste.
Im Frühjahr 1149 kehrten Konrad und Ludwig in ihre Heimat zurück.
Parallel zum 2.
Kreuzzug unternahmen die norddeutschen Fürsten, allen voran die Sachsen unter der Führung Heinrichs des Löwen, einen von Papst Eugen III.
ebenfalls alsKreuzzug gebilligten Kriegszug gegen die heidnischen Wenden, den Wendenkreuzzug, der nur bedingt erfolgreich war; er entband aber die Norddeutschen von derTeilnahme am Kreuzzug ins Heilige Land und trug so mit zur militärischen Schwäche der Kreuzzugsheere bei.
Ein„Nebenergebnis” des 2.
Kreuzzugs war die EinnahmeLissabons: König Alfons I.
von Portugal eroberte 1147 zusammen mit einer Kreuzfahrerflotte die Stadt von den Mauren.
5 SALADIN UND DER 3.
KREUZZUG
Der Fehlschlag des 2.
Kreuzzuges gab den muslimischen Fürsten weiteren Auftrieb.
Saladin brachte 1171 Ägypten unter seine Herrschaft, anschließend Syrien und dehntedanach seinen Einflussbereich bis nach Mosul und Aleppo aus.
Im Mai 1187 fiel er im Königreich Jerusalem ein, besiegte am 4.
Juli die Europäer auf dem Berg Hattin, nahmdie meisten Festungen der Kreuzritter im Königreich Jerusalem ein und am 2.
Oktober 1187 schließlich auch die Stadt Jerusalem selbst.
Als letzte ihrer großen Festungenwar den Kreuzrittern Tyrus geblieben.
Die Niederlage am Hattin und der Fall Jerusalems waren ein Schock für das christliche Abendland.
Am 29.
Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII.
in einer Enzyklika zum3.
Kreuzzug auf.
Der Aufruf wurde emphatisch begrüßt, und die drei bedeutendsten europäischen Monarchen leisteten ihm 1189 Folge: Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, derfranzösische König Philipp II.
Augustus und der englische König Richard I.
Löwenherz.
Zusammengenommen stellten sie das größte Kreuzfahreraufgebot seit 1096, aber dasErgebnis des Unternehmens war vergleichsweise mager.
Friedrich nahm mit seinem deutschen Heer den Landweg; er ertrank 1190 beim Baden im Fluss Saleph an derSüdküste Kleinasiens, woraufhin der größte Teil seines Heeres entmutigt nach Deutschland zurückkehrte und nur wenige Kreuzritter ins Heilige Land weiterzogen.
Philippund Richard kamen auf dem Seeweg ins Heilige Land.
Nach langer Belagerung eroberten sie 1191 gemeinsam Akko, gerieten dann jedoch in Streit, woraufhin Philipp nachFrankreich zurückkehrte und der Kreuzzug praktisch ergebnislos beendet wurde.
Richard konnte Saladin in einem Waffenstillstand lediglich die Erlaubnis zu Pilgerbesuchenin Jerusalem abringen; die Stadt selbst blieb in muslimischer Hand.
Eine gewisse Kontinuität im Heiligen Land stellten die mächtigen geistlichen Ritterorden sicher, die seit dem 1.
Kreuzzug in Palästina entstanden waren.
Sie waren in derRegel aus geistlichen Bruderschaften hervorgegangen, die sich ursprünglich der Pflege und Versorgung von Pilgern und Kranken gewidmet hatten, und entwickelten sichrasch zu gut organisierten, wohlhabenden und schlagkräftigen Orden, die zum Teil auch nach den Kreuzzügen noch eminente Bedeutung und Macht hatten.
Die wichtigstenwaren der Templerorden (gegründet 1119), der Johanniterorden (1155) und der Deutsche Orden (1198).
6 DIE SPÄTEREN KREUZZÜGE
Der 4.
Kreuzzug (1202-1204), zu dem Papst Innozenz III.
1198 aufgerufen hatte, erreichte nie das Heilige Land, sondern wurde von Venedig bzw.
dem venezianischenDogen Enrico Dandolo aus machtpolitischen Gründen nach Konstantinopel umgeleitet.
Die Kreuzritter hatten sich, da sie Venedig den vereinbarten Betrag für dieSchiffspassage nicht zahlen konnten, gegen das ausdrückliche Verbot des Papstes von den Venezianern zu einem Angriff auf die dalmatinische Küstenstadt Zara überredenlassen, sozusagen als Gegenleistung für die Überfahrt.
Nach der Eroberung Zaras griffen die Kreuzritter auf Betreiben Venedigs in die byzantinischen Thronwirren ein,nahmen Konstantinopel, plünderten und brandschatzten die Stadt – die meisten der geraubten Kunstschätze gelangten nach Venedig –, zerschlugen das Byzantinische Reichund errichteten das Lateinische Kaiserreich, dessen erster Kaiser Balduin I.
wurde.
1261 eroberte der byzantinische Kaiser Michael VIII.
Palaiologos Konstantinopel zurückund stellte das Byzantinische Reich wieder her.
Im Frühjahr 1212 brachen in Verkehrung des Kreuzzugsgedankens einige tausend Kinder, Angehörige niederer Stände und Arme vor allem vom Niederrhein und ausFrankreich zum so genannten Kinderkreuzzug auf; die meisten kehrten wohl bereits in Genua oder Marseille wieder um, viele verschwanden spurlos, wurden wahrscheinlichin die Sklaverei verkauft.
1219 hatte ein christliches Heer auf Initiative des Papstes den ägyptischen Seehafen Damiette im Nildelta eingenommen.
In der Folge sollte Ägypten angegriffen und Kairoerobert werden, um dann in Richtung Jerusalem vorzustoßen.
Der Angriff auf Kairo musste jedoch abgebrochen werden, weil die versprochene Verstärkung durch KaiserFriedrich II.
nicht eintraf.
Im August 1221 mussten die Kreuzritter auch Damiette wieder aufgeben, und im September löste sich das Kreuzfahrerheer auf.
6.1 Friedrich II.
und der 5.
Kreuzzug
Der 5.
Kreuzzug, zu dem Friedrich II.
1228 aufbrach, unterschied sich bereits im Ansatz von den früheren.
Friedrich hatte schon 1215 ein Kreuzzugsgelübde abgelegt und es1220 erneuert, seine Abreise jedoch aus innenpolitischen Gründen mehrmals verschoben.
Als ihm Papst Gregor IX.
schließlich mit Exkommunikation drohte, brach Friedrichim August 1227 auf, kehrte jedoch nach wenigen Tagen wieder um, weil er krank geworden war.
Erzürnt über diese neuerliche Verzögerung exkommunizierte der Papst denKaiser.
Trotz des Bannes machte sich Friedrich im Juni 1228 noch einmal auf den Weg ins Heilige Land.
In Akko angekommen, nahm er Verhandlungen mit dem ägyptischenSultan Al-Kamil auf und erreichte auf Verhandlungswege die friedliche Übergabe der christlichen Stätten Jerusalem, Nazareth und Bethlehem an das Königreich Jerusalem,wobei den Muslimen der freie Zugang zu den ihnen heiligen Stätten garantiert wurde, und er erreichte einen zehnjährigen Waffenstillstand.
1229 krönte sich Friedrich, dermit der Erbtochter des Königs von Jerusalem verheiratet war, selbst zum König von Jerusalem.
6.2 Die Kreuzzüge Ludwigs IX.
Den 6.
Kreuzzug (1248-1254) organisierte und finanzierte König Ludwig IX., der Heilige, von Frankreich, nachdem die Muslime 1244 Jerusalem zurückerobert hatten.
EndeAugust 1248 segelte Ludwig nach Zypern ab, wo er den Winter über blieb.
Am 5.
Juni 1249 landete er in Ägypten und eroberte am folgenden Tag Damiette.
Der Angriff aufKairo im Frühjahr 1250 endete jedoch mit einer Katastrophe: Im April 1250 musste Ludwig kapitulieren, geriet mit seinem gesamten Heer in Gefangenschaft und kam erstgegen ein hohes Lösegeld und die Übergabe Damiettes wieder frei.
Anfang Mai 1250 segelte er nach Akko ab und verbrachte die folgenden vier Jahre im Heiligen Land, woer die Verwaltung neu organisierte und Festungen neu bzw.
wieder errichten und ausbauen ließ.
Erst im Frühjahr 1254 kehrte er nach Frankreich zurück.
Ludwigs Kreuzzug.
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