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Lebenslanges Lernen - Bildung.

Publié le 17/06/2013

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Lebenslanges Lernen - Bildung. Lebenslanges Lernen, auch: lebensumspannendes, lebensbegleitendes Lernen oder lifelong education bzw. lifelong learning, sämtliche Lerntätigkeiten einer Person während ihres Lebens, die in unterschiedlichen Umgebungen (in Bildungseinrichtungen, am Arbeitsplatz, im Alltag usw.) unternommen werden. Durch diese Lerntätigkeiten sollen allgemeine, politische, soziale, kulturelle und berufliche Kenntnisse sowie fachliche und methodische Kompetenzen bzw. Qualifikationen verbessert werden. Lebenslanges Lernen dient dem Erreichen und Verbessern der Beschäftigungsfähigkeit, der persönlichen Entwicklung und der gesellschaftlichen Partizipation. Vor allem im Bereich der Weiterbildung wird es erreicht als Fortsetzung und Wiederaufnahme des organisierten Lernens, der Weiter- und Nachqualifizierung sowie der Persönlichkeitsbildung über formale (in Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen, mit anerkannten Abschlüssen und Qualifikationen) sowie über selbstorganisierte und selbstgesteuerte nichtformale (vor allem am Arbeitsplatz) und informelle (im Alltag) Lernprozesse. Ursachen für die steigende Bedeutung des lebenslangen Lernens sind vielfältige soziale, wirtschaftliche und technische Entwicklungen. Zu diesen zählen etwa die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, die schnell sinkende ,,Halbwertszeit" des Wissens, die in vielen Branchen mittlerweile nur mehr zwischen zwei und fünf Jahre beträgt, die rasch wachsende Differenzierung und Spezialisierung beruflicher und wissenschaftlicher Tätigkeitsfelder, die Veränderung der Familien- und Bevölkerungsstrukturen (z. B. die Überalterung von Gesellschaften) sowie die neuen Kommunikations- und Mobilitätsmöglichkeiten. Darüber hinaus erfordert die rasante Zunahme der Informationsfülle und -komplexität im steigenden Maß mehr Orientierungswissen und Wissensorganisation (so genanntes Metawissen). Für den Einzelnen bedeuten diese Entwicklungen, dass er seine Biographie nicht mehr nach der traditionellen Sequenz Ausbildung-Arbeit-Freizeit-Ruhestand ausrichten kann, sondern nach einer schulischen und berufsbildenden Vorbereitungsphase in einem lebenslangen, zwischen Arbeit, Freizeit, Schule, Praxis, Beruf usw. alternierenden Lernprozess ständig neue Kenntnisse und Kompetenzen erwerben muss, um die diesen Veränderungen innewohnenden Möglichkeiten auszuschöpfen und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. In Deutschland und auf internationaler Ebene ist das ,,lebenslange Lernen für alle" als Grundprinzip einer lernenden, wissensbasierten Wirtschaft und Gesellschaft seit Jahren Gegenstand der Diskussion und strategischen Überlegungen. An Gewicht hat das Konzept vor allem seit Ende der 90er Jahre gewonnen, als sein Einfluss auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung von Gesellschaften allgemein anerkannt wurde. So besteht neuesten Untersuchungen der OECD zufolge offensichtlich ein Zusammenhang zwischen Lernen und Investitionen in die Kenntnisse und Kompetenzen der Arbeitnehmer (Humankapitalinvestitionen) einerseits und hohem Bruttosozialprodukt, hoher demokratischer Teilhabe, hohem Wohlstand und geringer Kriminalität andererseits. Mit dem Konzept des lebenslangen Lernens sind demzufolge nicht nur wirtschaftliche Belange, sondern auch soziale Herausforderungen verbunden. So gewinnen zwar im ökonomischen Bereich Investitionen in das Humankapital und dessen optimale Nutzung immer größere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und sind ein maßgeblicher Faktor für Wirtschaftswachstum, es gilt aber auch, durch gezielte Maßnahmen und Programme die soziale Ausgrenzung schlecht Ausgebildeter zu bekämpfen sowie durch interkulturelle, kulturelle, politische und soziale Bildungsangebote Menschen besser auf das Leben in komplexen, demokratischen, multikulturellen Gesellschaften in einer zunehmend globalisierten Welt zu befähigen. Als eine wichtige Voraussetzung zum Erreichen einer ,,lernenden Gesellschaft" gilt die Verbesserung der Möglichkeiten für lebenslanges Lernen. Auf bildungspolitischer Ebene kann dies etwa durch eine erhöhte Durchlässigkeit der Bildungs- und Ausbildungssysteme erreicht werden sowie durch eine Stärkung der allgemeinen, politischen, kulturellen und beruflichen Weiterbildung im Bildungssystem. Darüber hinaus gilt es, effektive Lehr- und Lernmethoden für lebensumspannendes Lernen zu entwickeln, Lernbeteiligungen und Lernerfolg besser zu bewerten, die Informations- und Beratungsangebote über Lernmöglichkeiten auszuweiten und lebenslanges Lernen durch selbstorganisiertes Lernen anzureichern. In Deutschland beschäftigen sich verschiedene Diskussionsplattformen (beispielsweise das Forum Bildung, das Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit oder die Konzertierte Aktion Weiterbildung) mit den Möglichkeiten zur Förderung lebenslangen Lernens. Innerhalb der Europäischen Union wird das als ein Grundelement des europäischen Gesellschaftsmodells postulierte lebenslange Lernen durch vielfältige Maßnahmen unterstützt, so etwa durch die europäischen Bildungsprogramme LEONARDO und SOKRATES. Verfasst von: Barbara Rusch Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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